Macron statt Madame Frexit Präsident....Trendwende?

Meiner Meinung nach liegt das nicht im "normalen" politischen Spektrum, da sehe ich sogar enorme Unterschiede.
Was ich immer noch nicht verstehe ist, wie sich eine Meinung/Aussage "demokratiefeindlich" sein kann wenn sie nicht die Ablöse der Demokratie in der heutigen Form anstrebt? Würden die Kommunisten zB den Kommunismus einführen wollen und bei ~40% Stimmenanteil liegen, wäre das schon eher bedenklich. Aber keine der besagten Parteien will irgendetwas in der Richtung tun. Der FN will halt aus der EU austreten... ok, das machen die Briten gerade, sind sie deshalb demokratiefreindlich? Nein. Der FN ist nationalistisch. Ok, hat aber immer noch nichts mit der Demokratie zu tun. Der FN ist rassistisch. Ja, aber auch das hat nichts mit dem demokratischen System zu tun. Le Pen hat überhaupt keinen Tau wie das Land zu regieren ist. Hat auch nichts mit der Demokratie an sich zu tun. Sie hätte das Land in den Ruin getrieben. Ja... Kurz gesagt: Wer für die Demokratie ist und für die freie Meinungsäußerung muss auch deren Meinung zulassen ;)

Versteh mich nicht falsch, ich bin sicher kein Fan von AfD, FN, FPÖ etc. aber "demokratiefeindlich" ist einfach so ein Buzzword das mMn genau so daneben ist wie "Lügenpresse".

Die nicht gehaltenen Wahlversprechen haben aber damit nullkommajosef zu tun.
Doch, denn letztlich tun sie nichts anders als das blaue vom Himmel versprechen. Das ist der Zauber der Populisten... ned mehr, ned weniger.
Wenn die Lager jetzt Micron fallenlassen, wär ja in Wirklichkeit der Aufruf ihn zu wählen unsinnig gewesen.
Wart's ab, die haben aus ganz anderen Gründen für ihn die Werbetrommel geschlagen. Spätestens beim ersten Entwurf einer unangenehmen (aber notwendigen!) Reform laufen sie Sturm gegen ihn. Und wenn sie zusätzlich noch in den Wahlkampfmodus schalten, war's das mit all dem was sich der Rest der EU von Macron erhofft hat. Und genau das ist ja auch der Grund warum Frankreich heute dort steht wo es ist, weil sie -wie die heimische Politik- lieber aus allem politisches Kleinkapital für die eigene Partei schlagen als sich mit dem großen Ganzen zu beschäftigen.
 
Und man darf auch bei Macron wie auch VdB eines nicht vergessen: Bei VdB haben (abhängig der Statistik) sehr viele nicht VdB gewählt sondern lediglich gegen Hofer gestimmt - jedoch bedeutet die Ablehnung gegenüber dem einen nicht zwangsläufig die volle Unterstützung des anderen. Das wird vermutlich bei Macron nicht viel anders sein und damit steht er (zusätzlich zu dem oben angesprochenen) auf einem sehr brüchigen Fundament.
du hast die richtigen worte gefunden.:up:
 
Ich habe den Eindruck,dass die alten Parteien wenn sie in den Vorwahlen scheitern,einen "unabhängigen"Kanditaten" aus dem Hut zaubern,den dann unterstützen,wenns geklappt hat jubeln,sich die Hände reiben und weiter machen wie gehabt.
 
Ich habe den Eindruck,dass die alten Parteien wenn sie in den Vorwahlen scheitern,einen "unabhängigen"Kanditaten" aus dem Hut zaubern,den dann unterstützen,wenns geklappt hat jubeln,sich die Hände reiben und weiter machen wie gehabt.
genau , weil jedes land wird ja einen unabhängigen vdb haben.:hahaha::hahaha::hahaha:
 
Großes Aufatmen, die extreme Rechte hat verloren, der über den Tellerrand Blickende hat gewonnen. Doch was bezweckt der gegen Nationalismus kämpfende neue Präsident? Kann es sein, dass er so EU freundlich ist, weil er eine Möglichkeit sieht, die Haftung der französischen Staatsschulden der ganzen EU umzuhängen? Kann es sein, dass der so weltoffene neue französische Präsident mit dem Gedanken spielt, die Lasten des französischen Sozialstaates auf die Nettozahler in der EU aufzuteilen? Ich hoffe, ich irre.


Von dem erwarte ich eine baldige Auflösung der Mastrich-Kriterien für die wirtschaftlich maroden Froschfresserle. So sieht's nämlich aus. :roll:
 
Vielleicht sollte man hier im Forum erst mal klären, was für den einzelnen "Demokratie" wirklich heißt und bedeutet - so inflationär, wie der Begriff heute verwendet wird

Demokratie ist alles, was gegen RECHTS ist. Sobald zufällig die Rechten gewinnen, hört für die Linken die Demokratie auf und wir sehen den roten Mob auf der Strasse. ;)
 
Die Franzosen werden sich bei diesem "Musterschüler" aber noch sehr wundern. Spätestens, wenn er ihnen die 35 Stundenwoche streicht. ;)
Die Franzosen lassen sich ihre Privilegien nicht so leicht wegnehmen, da haben sich schon einige seiner Vorgänger die Zähne ausgebissen. Da gibt es Gewalt auf der Straße.
 
Versteh mich nicht falsch, ich bin sicher kein Fan von AfD, FN, FPÖ etc. aber "demokratiefeindlich" ist einfach so ein Buzzword das mMn genau so daneben ist wie "Lügenpresse".

Wie vorher schon gesagt, ist meine Ansicht, daß eine extremistische Partei, wie es der FN - da sind wir uns eh einig - auch die Demokratie, so wie sie es heute gibt, ablehnt.
Seit seiner Gründung bis hin zu Marine Le Pen Machtergreifung waren auch immer die typischen rechtsextremen und antidemokratischen Rülpser und Vertreter an vorderster Linie vorhanden.
Dementsprechend ist das auch der Bodensatz der Partei, der bis heute die treue Stammwählerschaft ausmacht.
Aber ja, es stimmt, daß Le Pen jetzt eine andere Schiene fährt, weil sie weiß, daß sie neue Schichten ansprechen muß. Das fällt ihr aber leicht, da sie sich auf den Bodensatz verlassen kann und daher nach außen sich ein demokratisches Mäntelchen umgehängt hat, welches ich ihr (und der Partei) aber nicht glaube. Muß aber eh jeder für sich beurteilen.

Doch, denn letztlich tun sie nichts anders als das blaue vom Himmel versprechen. Das ist der Zauber der Populisten... ned mehr, ned weniger.

Da besteht jetzt anscheinend ein Mißverständnis, da du ja vor allem die Wahlversprechen der Konservativen und Sozialisten angesprochen hast. Und da haben mMn "gebrochene Wahlversprechen" - so sehr ich die genauso ablehne wie du - halt ned viel mit unserer Diskussion "undemokratisch ja/nein" zu tun.

Wart's ab, die haben aus ganz anderen Gründen für ihn die Werbetrommel geschlagen. Spätestens beim ersten Entwurf einer unangenehmen (aber notwendigen!) Reform laufen sie Sturm gegen ihn. Und wenn sie zusätzlich noch in den Wahlkampfmodus schalten, war's das mit all dem was sich der Rest der EU von Macron erhofft hat. Und genau das ist ja auch der Grund warum Frankreich heute dort steht wo es ist, weil sie -wie die heimische Politik- lieber aus allem politisches Kleinkapital für die eigene Partei schlagen als sich mit dem großen Ganzen zu beschäftigen.

Wie gesagt, sind da nach wie vor viel zu viele Unbekannte drinnen, wir daher momentan eh nur Kaffeesudlesen betreiben können. Warten wir halt einmal das Parlamentswahlergebnis ab, dann wird man ja sehen, wie's weitergeht.
Ich könnt mir aber durchaus vorstellen, daß die Wähler nicht wollen, daß der neue Präsident zu schwach ist.

Nicht wirklich wenn du die Vorgeschichte mit einbeziehst: Venezuela – Wikipedia

Na ja, ich bin ja wirklich ein sehr geschichts-affiner Mensch, und die Vorgeschichte hat natürlich einen Einfluß auf die aktuelle Situation, aber ganz ehrlich brauch ich nicht in die präkolumbianische Zeit (da beginnt nämlich der Wiki-Artikel) schauen, um festzustellen, daß Chavez und jetzt Maduro mit ihrer Bolivarischen Revolution die Demokratie in Venezuela endgültig auszuhebeln versuchen.
Aber ja, ich kenne Venezuela gut genug um zu wissen, daß die Zeit vor ´Chavez auch kein Honiglecken war, zumindest aber ein halbwegs demokratischer Zustand.

Und noch einmal, Venezuela taugt da - so fing's ja an - durchaus als gutes Beispiel um aufzuzeigen, wie eine extremistische Partei vorgeht, um eine Demokratie abzuschaffen!
 
Na und? 2.200 Mrd. Euro. Das sind ca. 100% vom französischen BIP. So mancher Häuslbauer ist in Relation zu seinem Jahreseinkommen weitaus höher verschuldet.
 
Na und? 2.200 Mrd. Euro. Das sind ca. 100% vom französischen BIP. So mancher Häuslbauer ist in Relation zu seinem Jahreseinkommen weitaus höher verschuldet.
ich weiß, Du meinst es ironisch, trotzdem spiele ich den Oberlehrer und stelle klar, dass das BIP eher wenig mit einem Einkommen zu tun hat. Wenn es so einfach wäre: Zünden wir alles an, bauen es wieder auf, das BIP schnalzt in die Höhe und die Schulden sinken im Verhältnis zum BIP.
 
Die Franzosen lassen sich ihre Privilegien nicht so leicht wegnehmen, da haben sich schon einige seiner Vorgänger die Zähne ausgebissen. Da gibt es Gewalt auf der Straße.

Bingo, das wird lustig werden, wenn Frankreich brennt. :verwirrt: Das die "Franzosen" hitzig und gewaltbereit sind, ist ja nicht neu: Frankreich: Ausschreitungen bei Demonstration in Paris Sozialabbau ist dort ein rotes Tuch: DIE FRANZÖSISCHEN PROTESTE GEGEN SOZIALABBAU GEHEN GANZ EUROPA AN: Die Sorbonne ist nur der Anfang Aber der designierte Präsident kann sich von der Grossmutter trösten lassen, wenn das Regieren schief geht... ;)
 
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