Hab mir jetzt grossteils alles durchgelesen und muss auch meinen Senf dazu geben. Auf Gramatik pfeif ich sorry ^^
Seit meiner Kindheit wurde ich regelmässig aus den Damentoiletten raus geschmissen weil ich zu männlich aussah, da war scheiss egal das man meine Brüste wahr nahm unterm shirt oder ich ne vagina in der Hose hatte. Schlussendlich bin ich dann äusserst ungern oder gar nicht mehr auf öffentliche toiletten gegangen weil ich auch die erfahrung gemacht habe das es bei den herren nicht immer Kabinen gibt

Das ist bis heute geblieben, da auch wenn ich jetzt offiziell als Mann lebe ich mir nur in kaufhäusern sicher sein kann das es mehrere kabinen gibt ^^
So viel zum Thema was ne muschi hat is ne Frau und gehört in die Frauenabteilung, da sind viele Transmänner und auch maskuline Frauen schneller raus geschmissen als sie schauen können.
Desweiteren finde ich die toiletten debatte sowas von idiotisch denn jeder kann in jede toilette rein wenn er will, da sind keine scanner davor die alarm schlagen wenns falsche geschlechteil geortet wird xD wenn jemand wo rein will dann kommt er dort rein egal mit welchen ambitionen.
Punkto Transformation gehöre ich zur seltenen gruppe die einfach nur in frieden leben will. Aufgrund einer Hormonellen Störung die sehr spät entdeckt wurde habe ich als biologische Frau ein starkes männliches Erscheinungsbild, in meiner Pupertät fing auch ein starker haarwuchs inkl bart an. Mich hat das nie gestört, im gegenteil, ich empfand es als normal. Nur je älter ich wurde desto mehr probleme entstanden durch mein umfeld/gesellschaft welche das als nicht normal empfanden und mich ändern wollten. Ich habe viele Jahre versucht diesen Schubladen gerecht zu werden und mich anzupassen, das ergebniss war das ich immer depressiver und verzweifelter wurde. Meine selbstverletzung bestand in Essen (ritzen macht zu viel schweinerei).
Ich spielte schon früh mit dem Gedanken mich einer Trasition zu unterziehen, verwarf es aber wieder weil zu der Zeit der 50Stunden Theraphie Zwang noch bestand und ich mir das nicht leisten konnte. Erst 2018 hatte ich herausgefunden das es diesen nicht mehr gab und so kratze ich zusammen was ging für befunde und dokumente ändern. Meine Ex die jetzt wie eine Schwester für mich ist unterstützte mich auch enorm.
Dadurch das ich eh schon so männlich aussah und mit bart vor den therapeuten sass ging alles sehr schnell und ich hatte ein halbes jahr später schon personenstandsänderung sowie hormone verschrieben bekommen (wegen stimmbruch und weil ich hoffte das vl die eine oder andere bartlücke noch geschlossen wird). Da hatte ich wirklich extremes Glück weil bei anderen kann sich das über Jahre ziehen. Einzig Corona pfuschte mir in die Brust OP aber seit 2021 sind auch die weg.
Seit mein Name und der Geschlechtseintrag zu meinem Aussehen passt lebe ich endlich entspannter. Keine ständigen Fragen mehr, keine Blicke, keine Kommentare, Verbesserungen etc. Ich war letztes Jahr sogar seit über 20Jahren das erste mal wieder schwimmen, bei nem Badesee umgeht man das kabinenproblem

Mit der Partnersuche hatte ich vorher schon enorme Probleme und mittlerweile bin ich gern allein weil ich aufgrund diverser Traumas sowieso nicht wirklich fähig dazu bin.
Auch Beruflich ging es dann bergauf, ich bekam plötzlich rückmeldungen auf meine bewerbungen und n paar Monate später nach meiner namensänderung hatte ich wieder einen job. Zufall?
Das einzig Problem das ich jetzt habe ist das ich extrem schwer eine Gynekologische untersuchung auf Kassa bekomme und wenn ich die privatrechnung einreiche immer den transbefund mitschicken muss weil sonst eine Ablehnung kommt mit der begründung das Gyn Untersuchungen nur für Frauen sind ^^ oder wenn ich einen ultraschall im bauchbereich machen muss dann warn ich den arzt auch immer vor das er eierstöcke sehen wird.
In dem Fall bin ich dafür das zumindest auf wunsch auf der e-card das biologische geschlecht hinterlegt wird oder der vermerk trans. Den biologisch ändern wir uns nicht und wir brauchen teils unterschiedliche medizinische versorgung. Und es kommt mir so vor das dies von der community ignoriert wird und daher nicht gefordert obwohl es extrem wichtig ist.
Wenn ihr mich fragt was ich bin .... ich bin ein Mensch. Ich verstehe im biologischen sinne den unterschied zwischen männlich und weiblich aber sozialgeschlechtlich gibt es mittlerweile soooo viele facetten und lebensweisen das ich mich da nicht festlegen kann und will.
Denn wie sich m oder w entsprechend ihres geschlechts zu verhalten hat ist eine MEINUNG die sich entsprechend Land und Generation ändern kann.
Sorry aber eigentlich ist es noch gar nicht sooo lange her das es Frauen bei uns verboten war Hosen zu tragen und sie nur für Haushalt und Kindererziehung zuständig waren. Hat ja auch lange gedauert bis ihre rechte erkämpft waren. Und selbst heute wird eine Frau noch schief angeschaut wenn sie einen sogenannter Männerberuf ausübt.
Ob jemand ein Arsch ist und fiese Hintergedanken hat hängt nich vom Geschlecht ab oder was an ihm/ihr dran hängt, sondern einfach wie sein Charaktet ist.
Aber ich kann die "Angst" von Frauen vor Männern auch nachvollziehen, ich bin selbst so "indoktriniert" das alles männliche automatisch böse und brutal ist. Und es ist schwer das los zu werden.
Ich wünsche allen ein schönes Weekend!