Wie geht ihr mit Enttäuschungen um?

Ich würde es nicht einmal konfliktscheu nennen.
natürlich ist es konfliktscheu sein.
allerdings scheust du nicht jeden konflikt, sondern den mit dir selbst.
situationen können manchmal von den beteiligten unterschiedliche, evtl. gegenseitig ausspielende reaktionen erfordern.
in diese momenten scheinst du deine eigene reaktion zu "dämpfen", um die reaktion des gegenübers "vollwertig" sein zu lassen.
das ist aber nicht richtig ... du bist keinen hauch weniger wert oder wichtig, als dein gegenüber ... dasselbe recht, wie dein gegenüber hat, hast du eben auch ...

stell dich in den mittelpunkt, und wenn eine situation in dir selbst einen konflikt auslöst, pack den konflikt an, notfalls wirfst ihm deinem gegenüber an den kopf ... but for god's sake, stop swallowing! (fuck! hab ich das wirklich grad zu Suave gesagt? o_O )
 
ja deine harmoniebedürftigkeit möchtest du hin und wieder auch über andere ausschütten...

ein überspitzt formuliertes beispiel... da liegen zwei parteien schon mit den messern im hals am boden, röcheln nur mehr so dahin...
und du kommst mit glitzerstaub und fragst ob sich die beiden nicht aussprechen wollen.... :D

du kannst nicht die ganze welt retten...klar du kannst es versuchen, aber der preis ist für dich ein zu hoher.
:lol:
Ich weiß, dass ich oft über das Ziel hinausschieße und damit vielleicht am Ende sogar mehr Ärger auf mich ziehe als ich eigentlich vermeiden möchte.
Dauert seine Zeit bis man so ein Verhalten ablegen lernt, wenn man es nie anders kannte oder gelebt hat.
 
:lol:
Ich weiß, dass ich oft über das Ziel hinausschieße und damit vielleicht am Ende sogar mehr Ärger auf mich ziehe als ich eigentlich vermeiden möchte.
Dauert seine Zeit bis man so ein Verhalten ablegen lernt, wenn man es nie anders kannte oder gelebt hat.
Imho ist das "harte" was man ja nicht sein will dann aber nicht weg sondern kommt unvermutet in einer anderen Situation hoch...

Das Gefühl der Wut, des Zorns hat ja seine Berechtigung, es sind quasi die Grenzsoldaten des Seelenlandes. Wenn die nicht gegen die fiesen "Grenzüberschreiter" aktiv werden dürfen, richten sie sich gegen das eigene Seelenvolk bzw sind auch bei "freundlichen Grenzgängern" schnell schussbereit.

Lass deine Abwehr dort ihre Arbeit verrichten wo sie hingehört.
 
Ich sehe das Thema eher entspannt bzw wenn ich das Gefühl habe enttäuscht zu sein, dann frage ich mich einfach ein paar Dinge. War meine Erwartungshaltung zu hoch? Warum habe ich überhaupt eine? Wie konnte ich es zulassen, dass jemand meine ganz persönlichen Grenzen überschritten hat? Was braucht es, damit sich meine Situation verändert? Was ist noch möglich? Was gibt es für mögliche andere Blickwinkel, die ich jetzt noch nicht sehe? Was ist der Mehrwert an der jetzigen Situation, den ich jetzt noch nicht sehe usw....

Da brauche ich nicht mal Antworten darauf zu haben. Ich fühle mich handlungsfähig. Außerdem beginne ich sowieso jeden Tag neu (ohne emotionale Belastungen von gestern), ganz egal was gestern war. Ist eine coole Sache, dauert genauso lange, wie das Zähneputzen.
 
Ich sehe das Thema eher entspannt bzw wenn ich das Gefühl habe enttäuscht zu sein, dann frage ich mich einfach ein paar Dinge. War meine Erwartungshaltung zu hoch? Warum habe ich überhaupt eine? Wie konnte ich es zulassen, dass jemand meine ganz persönlichen Grenzen überschritten hat? Was braucht es, damit sich meine Situation verändert? Was ist noch möglich? Was gibt es für mögliche andere Blickwinkel, die ich jetzt noch nicht sehe? Was ist der Mehrwert an der jetzigen Situation, den ich jetzt noch nicht sehe usw....

Da brauche ich nicht mal Antworten darauf zu haben. Ich fühle mich handlungsfähig. Außerdem beginne ich sowieso jeden Tag neu (ohne emotionale Belastungen von gestern), ganz egal was gestern war. Ist eine coole Sache, dauert genauso lange, wie das Zähneputzen.

Tja, aber die Emotion, die EMOTION! Wer lässt sich da nicht hin und wieder mitreissen? Der Neandertaler in uns ballt die Faust und will zuschlagen, der homo intellectus rät uns davon ab!
 
Tja, aber die Emotion, die EMOTION! Wer lässt sich da nicht hin und wieder mitreissen? Der Neandertaler in uns ballt die Faust und will zuschlagen, der homo intellectus rät uns davon ab!
Emotionen sind ja nix Schlechtes. Die sind ja auch ein Teil von uns. Die Frage ist wie stark lasse ich mich von negativen Emotionen, oder welche, die mir nicht (mehr) dienlich sind, leiten? Wähle ich das Drama? Ist ja kurz auch ganz nett, aber Drama ohne Ende? Andererseits gibts Emotionen wo es sogar essentiell ist reinzukippen und den Flow zu genießen. Eine Gratwanderung für die Mensch sich selbst gut kennen sollte, weil wie das Wort schon verrät, kann es links und rechts ganz schnell nach unten gehen. Was ja auch kein Drama ist, nur handlungsunfähig liegen zu bleiben, geht auf die Substanz und schließlich auf die Gesundheit.
 
Tja, aber die Emotion, die EMOTION! Wer lässt sich da nicht hin und wieder mitreissen? Der Neandertaler in uns ballt die Faust und will zuschlagen, der homo intellectus rät uns davon ab!
Ich halte es für Bedenkenswert ( im eigentlichen Wortsinne, Anregung zum drüber nachdenken) das in unserer aktuellen Gesellschaft Gefühle/Emotionen (der Begriff ist für mich unscharf) als steinzeitlich abgetan werden.

Damit will ich nicht dem blindwütigen ausleben jeden Impulses das Wort reden, aber mit dem verdrängen tun wir uns auch keinen Gefallen. Einerseits weil dem oft viel Weisheit innewohnt wenn man hinterfragt, woher der Impuls kommt und andererseits, nur weil's unter den Teppich gekehrt ist/ ins "unbewusste" verschoben, ist es noch lange nicht weg.
 
... Einerseits weil dem oft viel Weisheit innewohnt wenn man hinterfragt, woher der Impuls kommt und andererseits, nur weil's unter den Teppich gekehrt ist/ ins "unbewusste" verschoben, ist es noch lange nicht weg.
Stimme dir voll zu. :up: Der berühmte Teppich verschwindet jetzt nur immer mehr und Mensch wird gezwungen sich Veränderungen zu stellen.
 
Hey,

Wenn ihr enttäuscht wurdet...was macht das mit euch? Werdet ihr eher wütend oder traurig? Zieht ihr euch zurück oder macht ihr einen drauf um das Gefühl zu verdrängen?

Passiert das dann einfach, weil ihr halt so seid oder versucht ihr bewusst Strategien umzusetzen um besser damit klar zu kommen?
Also ich bin gerade enttäuscht, dass die Arbeitgeber-Vertreter die Handels-KV-Verhandlungen ohne zufriedenstellenden Lohnabschluss beendet haben. Das macht mich traurig aber auch wütend. Ich werde heuer KEINE Weihnachtseinkäufe am 8. Dezember erledigen. Vielleicht kaufe ich heuer überhaupt keine Geschenke und verschenke stattdessen gemeinsame Zeit.
 
Es kommt ganz darauf an wer involviert ist und wie die Situation aussieht... Wenn Politiker, Versicherungen, Banken, Vermieter usw z.B. ihre Verträge anders interpretieren oder einen loswerden wollen bin ich nicht enttäuscht, weil man eben damit rechnen muss das sowas passiert.

Meistens regt micht das dann, je nachdem wie lange es dauert einmal bis immerwieder auf und ich schimpfe ein paar Minuten leise rum. Für gewöhnlich denk ich mir dann "Arschlôcher, gehts scheißen" oder sowas in der Art und mache einfach weiter. Mein Leben ist schôn wozu deshalb ärgern?

Da ich äußerst viel Glück in meinem Leben hatte bin ich in Verbindung mit Freunden eigentlich nie enttäuscht worden. Natürlich gab es ein paar Fälle die irgendwie komisch "beendet" wurden oder so, aber für gewôhnlich lief es einfach mit der Zeit darauf hinaus.
Ich selbst beende keine Freundschaften aktiv, bin aber manchmal einfach nicht mehr bereit meine Lösungsvorschläge diplomatisch vorzubringen. Es gab ein paar wenige Freunde die es nicht ausgehalten haben, dass ich ihnen erklärt habe das sie sich "deppert aufführen, Betriebsblind, unreflektiert oder soetwas sind.
Da kam dann für gewöhnlich irgendwann eine Aussprache und es hat sich alles geregelt oder eben nicht. Traurig macht mich das aber nicht weil es ja sein Leben ist und er tun und lassen kann was er will.
Man könnte jederzeit nochmals darüber reden wenn die betreffende Person das möchte aber nachlaufen und nerven wäre da nicht mein Weg.

Das mich etwas längerfristig runterzieht oder anders negativ beeinflusst passiert mir glücklicherweise nicht...aber vielleicht bin ich auch zu viel der "egoistische Einzelkämpfer" dem es manchmal auch einfach wurscht ist.
Auf jeden Fall habe ich immer genau darüber nachgedacht was ich falsch oder richtig gemacht habe, auch in Gesprächen mit anderen Freunden denen es (oft mit denselben Personen) ebenso erging. Es hat sich bis auf einmal herausgestellt das ich mit der Entwicklung nicht alleine bin, sondern das es einfach ein Muster der betreffenden Person ist. Und das eine Mal habe mich mich entschuldigt.

Auf jeden Fall mache ich für gewöhnlich bald frohen Mutes wieder weiter...verândert oder eben nicht;)
 
Wenn ihr enttäuscht wurdet...was macht das mit euch?

Etwas Negatives.

Werdet ihr eher wütend oder traurig?

Abhängig vom Umstand wütend oder traurig.

Zieht ihr euch zurück oder macht ihr einen drauf um das Gefühl zu verdrängen?

Das kommt ganz darauf an. Spazierengehen erreicht bei mir genau das Gegenteil, weil sich die Gedanken daran erst recht sammeln. Richtige Ablenkung hilft dagegen. Zum Beispiel in Far Cry 4 unentdeckt und konzentriert einen Außenposten einnehmen. ;)

Passiert das dann einfach, weil ihr halt so seid oder versucht ihr bewusst Strategien umzusetzen um besser damit klar zu kommen?

Die Strategien ergeben sich eher automatisch.
 
Tja, aber die Emotion, die EMOTION! Wer lässt sich da nicht hin und wieder mitreissen? Der Neandertaler in uns ballt die Faust und will zuschlagen, der homo intellectus rät uns davon ab!

Und der Homo Bavariensis simplex simplex sogts hoit grodauße. :mrgreen:

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wennst mal enttäuscht bist von der eigenen ständigen Enttäuschungshaltung, paßts wieder :)
 
aber mit dem verdrängen tun wir uns auch keinen Gefallen.

Naja, manchmal geht es dem Betroffenen mit dem Verdrängen besser. Das soll natürlich kein Dauerzustand sein, sonst würde man sich ja selbst ständig belügen - und das will auch keiner irgendwie.

Genauso wie die Angst entspricht das Verdrängen einem sehr wirksamen Schutzmechanismus. Verdrängen und Angst haben schon ihre Berechtigung. Beispielsweise, wenn jemand existenzbedrohliche Erlebnisse ausblendet und in weiterer Folge verdrängt, damit er im weiteren Leben besser damit zurande kommt.

Angst vor dem Zahnarzt wäre hingegen jedoch unbegründet. Man wird nämlich keinem Bedrohungsszenario ausgesetzt, sondern es wird einem in den allermeisten Fällen geholfen, um Gröberes abzuwenden.
 
Kann ich spontan gar nicht so pauschal beantworten, habe da kein Patentrezept und hängt stark davon ab, in welchem Zusammenhang das passiert. Ein zünftiger Fluch kann jedenfalls nie schaden, manchmal auch Rückzug und reflektieren.
Ist immer von der Situation abhängig und wie viel daran hängt. Bei deinem erwähnten Beispiel mit der Erwartung von bereits in Aussicht stehendem Geld, das man dann aber doch nicht erhält, wäre ich wahrscheinlich sehr sauer und würde einen entsprechenden Brief aufsetzen. Für mich ist das Verschriftlichen in solchen Dingen immer die beste Form, um mir Luft zu machen und zugleich die Konfrontation zu suchen. Einfach nur hinnehmen würde ich sowas jedenfalls nicht.
 
Wenn die Enttäuschung einem gezielten getäuscht werden folgt, mit Gefühl, oder auch richtig Leid und Schmerz einhergeht, dann durchleiden. Auch wenns hart ist, aber meiner Erfahrung nach bin ich erst wieder frei und wiederhergestellt, wenn ich den Schmerz ohne ein aktives Bekämpfen oder Verdrängen zulasse. Und das dauert mitunter und zwingt einen in eine passive Rolle, in der man erduldet, akzeptiert und abwartet. Manchmal kaum zu ertragen, aber die Belohnung ist das Licht am Ende der Nacht. Irgendwann halt. Und das erleb ich dann aber wieder völlig unbelastet. Anders ist es mit Enttäuschungen, die einfach einer unrealistischen Erwartungshaltung meinerseits entspringen. Da fühl ich mich dann eher gefordert Dinge und Fakten erneut zu überdenken, neu zu bewerten, neu zu planen... das ist mehr eine Sache der Einsicht, der Überlegung, des konstruktiven Arbeitens mit neuen Erkenntnissen. Das empfinde ich zumeist nicht als Belastung, es ordnet aber meine Welt neu, verteilt die Karten anders und das Spiel geht weiter. Ein Spiel, das ich irgendwann schließlich gewinnen möchte. :p

Nachtrag: Wütend werd ich selten. Versuchen mich Menschen zu täuschen, denen ich nicht emotional verbunden bin, dann reagiere ich rein taktisch, so ich ihre Täuschung aufdecke.
 
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...Das empfinde ich zumeist nicht als Belastung, es ordnet aber meine Welt neu, verteilt die Karten anders und das Spiel geht weiter. Ein Spiel, das ich irgendwann schließlich gewinnen möchte. :p
Ein Spiel das aber wohl kaum jemals zu Gewinnen ist. Das Ziel kann doch nur das Spiel sein und niemals der Sieg? Oder täusche ich mich da?
 
Enttäuschung ist nicht erfüllte Erwartung. Liebe verzeiht immer wieder, und lässt los, auch wenn das Herz zerrissen scheint. Nur Wahrheit zu sich selbst und Verständnis gegenüber dem Anderen schafft Freiheit.
Verzeihe! Lebe! Erkenne!Respektiere!liebe! lache!

Wir alle, sind nicht ewig hier!!!
 
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