Warum wollen wir keine Kinder mehr?

Mitglied #2231

Kuscheldom & Sub
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Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion* würde mich interessieren, warum heute immer weniger Menschen in der westlichen Gesellschaft überhaupt Kinder haben wollen. Ich finde diese Frage spannend, weil mir eine vermindete Bereitschaft auf Dinge zu verzichten, bereits mehrfach in Abrede gestellt wurde, ich dies allerdings für einen Schlüsselfaktor erachte.
Auch in diesem Fall spreche ich natürlich nur von einem gesellschaflichen Trend, der keinesfalls automatisch für bestimmte Gruppen von Relevanz ist und im Einzelfall völlig unbedeutend sein kann.
Natürlich räume ich ein, dass auch für mich begrüßenswerte Aspekte Teil dieser Entwicklung sind. Hier sei im Besonderen die Gleichstellung der Frauen erwähnt.

Danke für die Erläuterung. Unterschwellig hätte deine Nachfrage nämlich auch bedeuten können, dass nur Menschen mit Kindern bzw. ev. sogar Menschen mit Stiefkindern oder AlleinerzieherInnen mitdiskutieren dürfen.
Menschen die noch nicht in dieser Situation waren aber dennoch die Bedürfnisse von Kindern kennen, sind oft weniger befangen.
Das aber, haben andere (wie auch du) so nicht stehen lassen...;)
Ich auch nicht, weil es weder so gesagt, noch gemeint war. Insbesondere "nur nachteile" hat gar nix...

*)Anmerkung:
Dieser Beitrag wurde als Reaktion auf geschriebenes im Thema Trennungskinder verfasst und sollte als weiterer Aspekt dort gewisse, von mir empfundene Widersprüche beleuchten.

Nachträglich wurde das Posting in einen neuen Thread ausgegliedert, leider ohne, wie sonst üblich darauf hinzuweisen. Daher erlaube ich mir selbst, darauf aufmerksam zu machen...
 
Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion würde mich interessieren, warum heute immer weniger Menschen in der westlichen Gesellschaft überhaupt Kinder haben wollen. Ich finde diese Frage spannend, weil mir eine vermindete Bereitschaft auf Dinge zu verzichten, bereits mehrfach in Abrede gestellt wurde, ich dies allerdings für einen Schlüsselfaktor erachte.
Das ist der springende Punkt. Kinder sind für gar nicht wenige Menschen etwas, das man zwar auch haben möchte (wenn es denn leicht und ohne großen Aufwand ginge). Auf das man aber nach Abwägung der Vor- und Nachteile verzichtet. Denn es ist allemal verlockender, an der Spaßgesellschaft teilzuhaben.
 
meine Meinung bezüglich weniger Kinder ist es, dass auch der wirtschaftliche Aspekt (generell - global gesehen) eine Rolle spielt. Abgesehn von den persönlichen Verwirklichungen (mache zuerst karriere, dann bin ich 45 und dann will ich keine kinder mehr) spielen mit Sicherheit auch diese Faktoren eine Rolle.
Wie sicher ist mein Arbeitsplatz, kann ich meinem Kind(ern) eine sichere Zukunft bieten? (und das auf 20-25 Jahren)

Ich von meiner Situation (bin single - hab mir aber durchaus die Gedanken gemacht) will keine Kinder, bevor ich nicht das 25. Labensjahr vollendet habe, einen "soliden" Job habe (was auch immer "solide" in dieser Zeit bedeuten kann) und für mich und meine Frau/Freundin und mein Kind ein wenig Geld auf die Seite gespart habe um evtl. Krisen kurzzeitig zu meistern.
Von all diesen Punkten bin ich vom heutigen Tag noch mindestens 4 Jahre weit entfernt.

Also ich denke - dass vorallem der globalwirtschaftliche Aspekt (habe ich morgen noch meine Arbeit) einen sehr sehr wichtigen Teil dessen darstellt!

Mfg
 
Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion würde mich interessieren, warum heute immer weniger Menschen in der westlichen Gesellschaft überhaupt Kinder haben wollen.


Ich denke schon das sie Kinder haben möchten, sich aber bei dem Druck der von allen möglichen Seiten auf Sie einwirkt(Gesellschaft, Arbeit, Privat, Finanziel, usw) es sich zweimal überlegen ob sie wirklich geplant ein Kind oder Kinder zeugen möchten.
 
meine Meinung bezüglich weniger Kinder ist es, dass auch der wirtschaftliche Aspekt (generell - global gesehen) eine Rolle spielt.

Da müsste die Menschheit aber längst ausgestorben sein ........ denn nirgendwo auf der Welt und auch zu keiner Zeit war der Wohlstand so hoch wie derzeit bei uns.
 
Ich denke schon das sie Kinder haben möchten, sich aber bei dem Druck der von allen möglichen Seiten auf Sie einwirkt(Gesellschaft, Arbeit, Privat, Finanziel, usw) es sich zweimal überlegen ob sie wirklich geplant ein Kind oder Kinder zeugen möchten.

Da muss ich dir zustimmen, das mit dem Druck ist ja u.a. auch das - was ich oben mit der globalen Situation gemeint habe.

lg

PS: Freunde von mir wollten auch kein Kind, dann ist das Kondom geplatzt und sie sahen es als Geschenk - sie zwar mehr als er - aber naja ;)
 
über dieses thema sprach ich unlängst mit einem prof. ... naja,jedenfalls denke ich dass es teilweiße ganz simpel zu erklären ist....
Sehr viele wollen erstmal Matura, Studium, mit beiden Beinen im Beruf stehen, sich ein "richtiges Leben" aufgebaut haben,sich "ausleben" bevor man Kinder hat.... viele sind dann doch eben schon etwas über 30 ... oder älter..
Und es kommt doch vor, dass man sich mit Ende 30, schon etwas " zu alt" für ein Kind fühlt... Ich zB keine 2, 3 Paare, die meinen dass es jetzt schon zu spät wäre, (überall sind beide zwischen 39 und 43) ... weil jetzt hätten sie sich ja schon so viel aufgebaut, so viel geschaffen, würden einen tollen Beruf haben... und ein Baby wirft doch etwas durcheinander....


In der Schule haben wir mal einen Vortrag darüber gehabt...
Wobei auch die kinderunfreundliche Umgebung eine Rolle spielte.... Das schlechte Schulsystem...

Ein Punkt war auch,dass im Schnitt Akademiker weniger Kinder haben als "normale" Arbeiterfamilien... was ja eventuell meine Theorie oben bestätigt..
 
Ich kann, natürlich, nur von mir selber sprechen:
Ich will im MOMENT keine Kinder. Ich fühle mich in keinster Weise dazu fähig, eine gute Mutter zu sein. Ich bin genervt von kleinen Kindern, ich bin froh, wenn ich sie ihren Müttern wieder zurückgeben kann.
Ich habe den Eindruck, dass ich nicht reif genug dafür bin, meinen Lebensstil dafür aufzugeben.
Ich habe keine Ahnung, was ich machen würde, wenn ich ungewollt schwanger werden würde, es wäre der absolute Albtraum für mich. Nicht nur emotional sondern auch finanziell, vor allem dann, wenn kein Vater "da" ist, der zu seiner Verantwortung steht, und mich auch entlasten würde.
natürlich tickt meine innere uhr, aber im moment überhör ich sie noch geflissentlich.
Und - ich sehe auch, dass ich nicht mehr alleine bin mit dieser Einstellung.
In meinem Freundschaftskreis gibt es viele Frauen, die meine Meinung teilen, so lange, bis sie einen Partner finden, und plötzlich zur gluckigsten Glucke werden, die Gott sich hätte einfallen lassen können :D
Und, das mein ich jetzt nichtmal negativ..
Ich hoffe für mich, dass ich auch irgendwann mal den Mann finde, bei dem ich rückhaltlos sagen kann: Ja! Mit ihm WILL ich ein Kind...
Meine Mutter war Alleinerziehering von 3 Kindern, und meine Kindheit war selten ein Spass, weils einfach immer und überall an allem gefehlt hat, und selbst, wenn die Liebe natürlich wichtiger ist (und davon hab ich wirklich genug bekommen), als das Geld, macht es doch keinen Spass, als einziges Kind nicht mit auf den Skikurs fahren zu können, und 1 Woche lang Eiernockerl zu essen...
Ich hoffe, ich bin damit jetzt niemanden auf die Füße getreten..
so long
 
Also ich kann nur sagen wie´s bei mir war - ich wollte grundsätzlich schon Kinder, hatte aber nie die Partnerin bei der ich das Gefühl hatte, *das* ist sie. Als ich sie dann hatte, wurde sie in 13 Jahren ohne Verhütung trotzdem nicht schwanger und ob der Entwicklung der letzten Ehejahre hab ich dann (gsd im Nachhinein) keinen gesteigerten Wert mehr darauf gelegt und allfällige medizinische Maßnahmen nicht mehr ergriffen.

Ich glaube nicht, daß es der Unwille auf materiellen Verzicht ist - weil irgendwie gehts immer, wenn wer will und Kinder mag, findet er darin wohl auch soviel Erfüllung, daß materielles in den Hintergrund tritt - ich glaube eher, daß kinderhaben bei vielen nicht mehr Lebenszweck oder Priorität Nummer 1 ist und daher immer öfter einfach zu kurz kommt. Es ist einfach viel wichtiger (Pseudo-)Karriere zu machen, sich für eine Firma den Arsch aufzureissen und sich mit aller Gewalt in ein Leben pressen zu lassen, das einem die Medien täglich als das einzig richtige zu suggerieren versuchen.
Und/oder es ist einfach so, daß Partnerschaft und Familie nicht mehr den Stellenwert haben, den sie bräuchten, damit eine Familie quasi wie von selbst entsteht.
 
Eventuell spielt auch das österreichische Bildungssystem eine Rolle.... Andere Ländern wie zB Schweden oder Frankreich haben da doch mehr zu bieten... Kindgerechter, und vor allem besser durchdacht...

In dem Film haben sie auch ein deutsches Ehepaar gezeigt, welches nach Schweden gezogen ist, aufgrund des Schulsystems... sie wollten so ihrem Kind eine " schöne Schulzeit" bieten.
 
Ich glaube nicht, daß es der Unwille auf materiellen Verzicht ist - weil irgendwie gehts immer, wenn wer will und Kinder mag, findet er darin wohl auch soviel Erfüllung, daß materielles in den Hintergrund tritt - ich glaube eher, daß kinderhaben bei vielen nicht mehr Lebenszweck oder Priorität Nummer 1 ist und daher immer öfter einfach zu kurz kommt. Es ist einfach viel wichtiger (Pseudo-)Karriere zu machen, sich für eine Firma den Arsch aufzureissen und sich mit aller Gewalt in ein Leben pressen zu lassen, das einem die Medien täglich als das einzig richtige zu suggerieren versuchen.

Kurz gesagt, nicht auf Karriere und Geld verzichten zu wollen.
 
Ich fühle mich in keinster Weise dazu fähig, eine gute Mutter zu sein. Ich bin genervt von kleinen Kindern, ich bin froh, wenn ich sie ihren Müttern wieder zurückgeben kann.
Ich habe den Eindruck, dass ich nicht reif genug dafür bin, meinen Lebensstil dafür aufzugeben.

Das sind Worte, die ich absolut nicht verstehen kann. Ich bin schwanger geworden ("halbgeplant"...:) ) zu einem Zeitpunkt, an dem ich außer arbeiten und Spaß haben kaum etwas im Sinn hatte. Ich war kaum fähig meine eigene Wäsche zu waschen geschweige denn meine Wohnung in Ordnung zu halten, weil es mir vollkommen egal war. Schlampig und unzuverlässig was meine "Pflichten" (außer der Arbeit) anbelangte. Und so viel anders bin ich heute noch nicht :oops:

Dennoch hatte ich nie schwierigkeiten, mich um mein Kind zu kümmern und ich habe auch kaum gezweifelt an meinen Fähigkeiten als Mutter.

Man gibt seinen Lebensstil nicht auf, man verändert ihn. Ich glaube viele nehmen das mit dem Kinderkriegen einfach zu ernst. Ein Kind verändert nicht das komplette Leben, ist zumindest meine Erfahrung. Auch finanziell geht es immer. Grad mit nur einem Kind ist es kaum ein Problem.

Und vorallem find ich es eigenartig fremde Kinder als Maßstab zu benutzen. Wenn ein fremdes Kind nervt, sagt das ÜBERHAUPT NICHTS aus. Frauen, die zu jedem Wagerl rennen und "auf Kinder stehen" sind nicht die besseren Mütter...:nono:

Ich glaube, dass das vorhanden sein des richtigen Partners wesentlich ist. Neben vielen, vielen anderen Faktoren selbstverständlich. Und ich glaub auch, dass viele so wie rembemberme es sich selbst nicht zutrauen. Versteh ich nicht. :roll:
 
Ein paar (fiktive) Meinungen:

Ein Buddhist könnte sagen:
Weil die Menschen statt eine Familie zu gründen lieber Belanglosigkeiten wie Geld oder Karriere nachjagen? :schulterzuck:

Ein Opus Dei könnte sagen:
Gottes Strafe dafür das immer mehr Leute in Österreich Atheisten sind. Deswegen sind streng gläubige Muslime auch Tabellenführer in der Fortpflanzungstabelle? :schulterzuck:

Eine berufstätige Frau könnte sagen:
Die Politik die zuwenig tut, damit Frauen mit dieser Doppelbelastung klarkommen. :schulterzuck:

usw......

Die Wahrheit ist wohl vielschichtig und die Frage nahezu unmöglich beantwortbar ohne sich ins Spekulative zu verirren.
 
Die Wahrheit ist wohl vielschichtig und die Frage nahezu unmöglich beantwortbar ohne sich ins Spekulative zu verirren.

Aber mit Sicherheit liegt´s nicht am fehlenden Geld ...... denn dann wäre (ich wiederhole mich zwar ungern) die Menschheit schon viel früher ausgestorben.
 
Aber mit Sicherheit liegt´s nicht am fehlenden Geld ...... denn dann wäre (ich wiederhole mich zwar ungern) die Menschheit schon viel früher ausgestorben.

Natürlich nicht. Sonst wäre Niger nicht das Land mit den meisten Geburten. Und auch bei uns in Österreich sind es eher die ärmeren Migranten, die sich erfolgreicher fortpflanzen.
 
Aber mit Sicherheit liegt´s nicht am fehlenden Geld ...... denn dann wäre (ich wiederhole mich zwar ungern) die Menschheit schon viel früher ausgestorben.

Stimmt. Die Ansprüche was "Besitz" und Luxus betrifft sind jedoch gestiegen. Urlaube, Autos, Kleidung etc haben einen hohen Stellenwert.
 
Stimmt. Die Ansprüche was "Besitz" und Luxus betrifft sind jedoch gestiegen. Urlaube, Autos, Kleidung etc haben einen hohen Stellenwert.

Wie ich schon sagte:

Kurz gesagt, nicht auf Karriere und Geld verzichten zu wollen.

Nachsatz: später, bei der Rente wird es mit dem Geld dann allderdings heftig klemmen.
 
Ich will (im Moment) keine Kinder, weil ich noch viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin.

Wenn ich in ein paar Jahren eine Basis geschaffen habe und den passenden Mann, dann bekomm ich eventuell ein Kind, sollte ich dann nicht schon zu alt sein (ich hab mir 35 als Grenze gesetzt, also 9 Jahre hab ich noch ;))
 
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