Sie sagt, er sagt...Ein Film - zwei Wahrheiten

Mitglied #392092

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Prominent besetztes Gerichtsdrama über einen Fall von großer sozialer Brisanz

Ein Film - zwei Wahrheiten
Es steht Aussage gegen Aussage – juristisch wie menschlich ein scheinbar unauflösbares Dilemma.

Im Gefolge der #metoo-Debatte beschuldigt eine bekannte Fernsehmoderatorin ihren Ex-Geliebten, einen erfolgreichen Industriellen, der Vergewaltigung. Im Prozess steht Aussage gegen Aussage.

Katharina Schlüter gehört zu den beliebtesten Fernsehmoderatorinnen des Landes. Ihre Prominenz wird zum Problem, als sie einen Strafprozess gegen den bekannten Industriellen Christian Thiede anstrengt. Nach einer leidenschaftlichen Affäre soll sie ihr Ex-Geliebter beim letzten Treffen missbraucht haben. Doch Thiede bestreitet die Vergewaltigung und die Beweislage ist dünn. Zahlreiche Sachverständige sowie Zeuginnen und Zeugen werden angehört, und nach vielen brisanten Erkenntnissen obliegt es dem Gericht, über Glaubwürdigkeit und Wahrheit zu entscheiden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sie_sagt._Er_sagt.
Sie sagt. Er sagt. von Ferdinand von Schirach - tv.ORF.at

Wer hat`s gesehen? Oder gar das Buch gelesen?

Wie schnell wird wohl auch dieser Thread geschlossen werden (müssen?) weil man wiederholt unfähig dazu ist eine sachliche Konversation zu einem Brisanten Thema zu führen?

"Es gibt keine Wahrheit um jeden Preis"

meint dazu der Autor.

Zu solchen "vermeintlichen Übergriffen" unter Menschen die sich vermeintlich gut kennen bzw. mal kannten meine ich:

Es wird wohl Männer geben, welche eine Frau vergewaltigen, es aber garnicht wirklich merken. Weil es in einer ähnlichen Situation "passierte" wie in jener dieses Films.
Eben so, gibt es sehr zielstrebige Frauen deren "einiziges" Ziel eine Art der Rache ist, sobald sie sich auf eine Weise durch verschämte Liebe verletzt fühlen.

Ich fürchte aber, von jenen Männern welche gar nicht merken, das sie eine Frau vergewaltigen wird es wohl etwas mehr geben, als von jenen Frauen die "nur" der Gedanke an Rache antreibt. Und somit wäre auch schon ein neues / altes "Vorurteil" genannt, welche eine objektive Betrachtung womöglich auch für mich erschwert?
 
Bei Interesse am Montag im ZDF.

Zu Ferdinand von Schirach, breitflächig bekannt durch:

Es tut mir leid, ich habe es nicht gesehen. Solche Sachen ziehe ich mir schwerpunktmäßig, meist im Sommer intensiv über Tage rein und dann ist es wieder gut - (mir fällt es sehr schwer mich danach gedanklich zu distanzieren).
Kritiken gibt es im Netz zu Obigem noch nicht viel.
Ich werfe Dir somit den gestrigen Standard-Artikel rein:

Das Buch dazu ist hier zu finden. Wobei ich denke, am Anfang stehen die laufenden Bilder - das Buch folgt.
Als Hörbuch ab 7.3. gekürzt, ab 13.3. in voller Länge.

Kleines Detail am Rande: Oliver Berben zeichnet für diese und andere Produktionen in diesem Setting federführend. Durch seine Arbeit, die eher im Schatten liegt steht er seinen populären Eltern um nichts nach.

Sorry - lieber @Mitglied #392092 , dass ich zum angefragten Titel keine Kritik abliefern kann. Ich mag allerdings sehr, Deine Art zu konsumieren und zu denken - aber ich denke, das weißt Du. :)
 
Wer hat`s gesehen? Oder gar das Buch gelesen?
Noch nicht aber danke für den Tipp! Zufälligerweise ein beinahe deckungsgleiches Thema zu einer Diskussion gestern Abend bei Freunden.

Die Schuld Serien habe ich auf Netflix geschaut und im Anschluss gleich die Kurzgeschichtensammlung aus der Bibliothek ausgeliehen. Ferdinand von Schirach finde ich ist generell ein sehr guter Autor.
 
Wir haben den Film gesehen gestern. Am Ende weißt du echt nicht mehr wer hier Opfer und Täter ist, real betrachtet.
Ist es Rache der Exfreundin und am Schluß auch noch der Exfrau oder doch nicht? In der Situation der Richtet möchte da niemand stecken.

Erschreckend waren auch die Zahlen welche die Sachverständige präsentiert hat. Das ist sicher sehr real. Vor allem ihre Darstellung was ist eine Vergewaltigung und das hier nicht immer rohe Gewalt im Spiel sein muss zeigt ja deutlich die Komplexität dieses Themas.

Viele scheuen es sicher eine Anzeige zu machen, weil es ein Spießrutenlauf wird. Je Prominenter desto dreckiger, hat der Film ja auch gezeigt.

Letztlich ist es aber trotzdem ein Wettstreit der Anwälte. Siehe die Schlußerklärungen der beiden Anwälte. Einer davon wird gewinnen, weil er die besseren Argumente und Beweise hatte.

Der Film ist einerseits erschreckend, aber sehr gut gemacht und die Darstellung ist extrem real.

Recht haben - Recht bekommen - Schuldspruch - Freispruch - Freispruch mangels ausreichender Beweise, phuu da möchte glaub ich niemand ein Urteil fällen müssen.
 
Sorry - lieber @Mitglied #392092 , dass ich zum angefragten Titel keine Kritik abliefern kann. Ich mag allerdings sehr, Deine Art zu konsumieren und zu denken - aber ich denke, das weißt Du. :)
Und genau das macht/e es mir in meinem Leben nicht unbedingt immer leichter.... NICHT das du es magst wie ich denke, sondern das ich es so mache wie ich es mache ;)
Erschreckend waren auch die Zahlen welche die Sachverständige präsentiert hat. Das ist sicher sehr real. Vor allem ihre Darstellung was ist eine Vergewaltigung und das hier nicht immer rohe Gewalt im Spiel sein muss zeigt ja deutlich die Komplexität dieses Themas.

Viele scheuen es sicher eine Anzeige zu machen, weil es ein Spießrutenlauf wird. Je Prominenter desto dreckiger, hat der Film ja auch gezeigt.

Der Film ist einerseits erschreckend, aber sehr gut gemacht und die Darstellung ist extrem real.


Recht haben - Recht bekommen - Schuldspruch - Freispruch - Freispruch mangels ausreichender Beweise, phuu da möchte glaub ich niemand ein Urteil fällen müssen.
Vor Gericht und auf Hoher See ist man immer in Gottes Hand. Alter Spruch von Anwälten. ;)
Das war eben "nur" ein Film und somit für mich nicht für ein persönliches "wem glaube ich" geeignet. Alle waren Schauspieler.
Freilich wünsche ich es mir nie solch eine Entscheidung mal selbst treffen zu müssen, also wem glaube ich.
Doch ist es in echt bestimmt anders wenn man seinen eigenen Sinnen hoffentlich mehr trauen kann bei allem was einem "vorgespielt" wird. Vorgespielt deshalb provokativ hier formuliert, denn es gibt meist mehr als "nur" eine Wahrheit. Deine, Meine und die Richtige....:unsure:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Es wird wohl Männer geben, welche eine Frau vergewaltigen, es aber garnicht wirklich merken.

da unterscheiden sich aber die Definitionen von Vergewaltigung. Insbesondere der Unterschied zwischen vergewaltigt werden und sich vergewaltigt fühlen.

In den 1980ern hab ich eine Dokumentation gelesen, wo Studentinnen in den USA befragt wurden, ein großer Teil hat angegeben, sich z.B. vergewaltigt zu fühlen, wenn sie am Abend feiern, zu viel trinken, und am nächsten Tag daheim feststellen, dass sie Sex hatten, sich aber nicht erinnern können.

Paar Jahre später kamen erste US Bundesstaaten mit Gesetzen, wonach ein Mann, der eine Frau auf ein alkoholisches Getränk einlädt, und in der Folge mit ihr vögelt, wegen Vergewaltigung verurteilt werden kann.


Im Endeffekt wird so eine Streiterei keinen Gewinner haben, egal was passiert ist, an beiden Beteiligten wird was hängen bleiben.

LG Tom
 
Hi,
da unterscheiden sich aber die Definitionen von Vergewaltigung. Insbesondere der Unterschied zwischen vergewaltigt werden und sich vergewaltigt fühlen.

LG Tom
Männer und Frauen tun sich seit jeher offenbar schwer, hier eine für beide gültige / akzeptable Definition zu finden....
Und es wird wohl (sobald auch) nicht leichter werden... und das liegt vielleicht nicht so sehr an den Frauen :lalala::unsure:
 
Ich schau es mir grade an. Der erste Satz ist schon der Hammer: "Das Strafgesetzbuch kennt den Begriff des Bösen nicht".
 
Ein Problem ist auch, dass viele Männer gar nicht wissen, was bereits als eine Vergewaltigung ausgelegt werden kann und können sich daher unwissentlich keinerlei Schuld bewusst sein. Was sie aber nicht vor Strafe schützt.

Nebenbei bemerkt ist das Verführen eines Mannes zum Sex jeglicher Art nicht strafbar, obwohl man das auch als eine Art "Gewalt" ansehen könnte.
 
Ich hab mir das jetzt angeschaut. Danke dafür.
Eben so, gibt es sehr zielstrebige Frauen deren "einiziges" Ziel eine Art der Rache ist, sobald sie sich auf eine Weise durch verschämte Liebe verletzt fühlen.
Jemanden wegen Vergewaltigung anzuzeigen, wäre aber schon eine sehr seltsame Weise, Rache zu zeigen.

Der gute Doktor hat sich ja wie ein Feigling verhalten. Er hat sich seine "Verteidigung" bis zum Schluss aufgehoben, wo er nicht mehr befragt bzw. in Zweifel gestellt werden konnte. Ich hätte gerne die Fortsetzung der Verhandlung gesehen, nachdem bekannte wurde, dass er die Vergewaltigung zugegeben hat.
 
Jemanden wegen Vergewaltigung anzuzeigen, wäre aber schon eine sehr seltsame Weise, Rache zu zeigen.

Falschbeschuldigungen sind keine Seltenheit. Die meisten bleiben jedoch ohne Anzeige und dienen nur der eigenen Unschuldsbekundung, wenn z.B. eine Frau fremd gegangen ist. Quasi die Lüge als "dritte Wahrheit".
 
Nebenbei bemerkt ist das Verführen eines Mannes zum Sex jeglicher Art nicht strafbar, obwohl man das auch als eine Art "Gewalt" ansehen könnte.
Ok, bei Männern nicht aber: Bei entsprechendem Altersunterschied wie die laufende Berichterstattung über Lehrerinnen und Schüler (vorwiegend in den USA, aber auch in Europa…) zeigt, sehr wohl. Lebenslänglich für GV mit Schutzbefohlenen wird dort öfter genannt. Strafen von 7 bis 13 Jahren Knast (auch wenn der Schüler schon 17 war sind dort keine Seltenheit…
 
Problematisch wird es immer dann, wenn bereits sittlich/moralische Verfehlungen geahndet werden, ohne dass irgendeine körperliche/ psychische Verletzung vorliegt.

Frauen haben eben das Privileg vor "Schändungen" jeglicher Art rechtlich geschützt zu sein.
 
Nebenbei bemerkt ist das Verführen eines Mannes zum Sex jeglicher Art nicht strafbar, obwohl man das auch als eine Art "Gewalt" ansehen könnte.
Als "Gewalt" würd ich es trotz deiner "" nicht sehen... es ist schlicht unstatthaft und extrem hinterhältig.
Frauen haben eben das Privileg vor "Schändungen" jeglicher Art rechtlich geschützt zu sein.
Hatte und hat nach wie vor seine Berechtigung. NUR dieses Auszunützen ist ebenfalls unstatthaft und hinterhältig. Die "Frau von nebenan" nützt das ja nicht aus, das machen eher jene, welche am lautesten dann gegen Männer wettern.
Jene welche einen solchen Schutz bitter nötig haben / hätten nützt halt leider das / ihr RECHT darauf alleine meist wenig..... wenn es nicht geachtet wird.
Doch um genau diese Thematik gings in dem Eingangs zititeren Film vom Schirach ja auch nicht.;)
In diesem TV Film waren ja die zwei Beteiligten quasie so zu sagen auf Augenhöhe oder in Chanchengleichheit. Auch wenn es dort nicht ganz so dargestellt wurde.
;)
Ok, bei Männern nicht aber: Bei entsprechendem Altersunterschied wie die laufende Berichterstattung über Lehrerinnen und Schüler (vorwiegend in den USA, aber auch in Europa…) zeigt, sehr wohl. Lebenslänglich für GV mit Schutzbefohlenen wird dort öfter genannt. Strafen von 7 bis 13 Jahren Knast (auch wenn der Schüler schon 17 war sind dort keine Seltenheit…
Schutzbefohlene und eindeutig jünger ist ja auch noch mal eine ganz andere Liga. Hat auch mit dem Thema des TV Films nichts gemein.
 
Als "Gewalt" würd ich es trotz deiner "" nicht sehen... es ist schlicht unstatthaft und extrem hinterhältig.

Einen Mann zum Sex zu verführen sehe ich nur dann als "unstatthaft oder extrem hinterhältig" an, wenn der Mann in einer anderen Beziehung lebt oder/und die Verführung eine Art Racheakt ist oder sonst wie die guten Sitten/ Moral verletzt.

Sofern derartiges nicht gegeben ist, bleibt eine Verführung eigentlich immer eine Kunst, die den Verführten quasi überwältigt, also auf wohltuende Weise eine Form der Gewalt in "" "" darstellt. Und das will erst einmal gelernt sein, wenn es gut werden soll. Übung und Erfahrung macht da den Meister. :)

Ansonsten ist das Thema ohnehin wohl immer mit zwei Wahrheiten belastet, sofern Tatsachen/ Motive nicht zweifelsfrei eindeutig sind. Lust und Kriminalität liegen eben nicht selten dicht beieinander.
 
Einen Mann zum Sex zu verführen sehe ich nur dann als "unstatthaft oder extrem hinterhältig" an, wenn der Mann in einer anderen Beziehung lebt oder/und die Verführung eine Art Racheakt ist oder sonst wie die guten Sitten/ Moral verletzt.

Sofern derartiges nicht gegeben ist, bleibt eine Verführung eigentlich immer eine Kunst, die den Verführten quasi überwältigt, also auf wohltuende Weise eine Form der Gewalt in "" "" darstellt. Und das will erst einmal gelernt sein, wenn es gut werden soll. Übung und Erfahrung macht da den Meister. :)

hui, da bist im sinn des gleichheitsgrundsatzes aber sowas von auf dünnem eis! warum sollte das, was du hier für die verführung des mannes gilt nicht umgekehrt für die verführung der frau gelten? der eine darf behaupten, dass ihm das nicht recht war, und das ja fast schon eine vergewaltigung war - der andere nicht? bei dem war die verführung ja quasi ein kunstwerk und wohltuend? beim anderen nicht, obwohl womöglich auch wohltuend? weil? jungfernhäutchen-mythos, oder was?
 
In diesem TV Film waren ja die zwei Beteiligten quasie so zu sagen auf Augenhöhe oder in Chanchengleichheit. Auch wenn es dort nicht ganz so dargestellt wurde
Das ist mir auch aufgefallen. Ich dachte, da werden die Fetzen fliegen. Aber es ging relativ gesittet zu. Was mir auch positiv aufgefallen ist, daß keine nervige Musik im Hintergrund zu hören war. Allerdings finde ich nicht, daß eine Chancengleichheit da war. Der Beklagte hat sich seiner Chance selbst beraubt, sich zu verteidigen. Bis zum Schluss hat er keinen Ton gesagt. Ob der Schauspieler weniger bezahlt bekommen hat, als die anderen? Immerhin musste er weit weniger Text lernen 😄
 
so, durch diesen thread neugierig geworden auf zdf geschalten und siehe da:

von den unzähligen möglicheiten lebenszeit sinnlos zu vergeuden ist definitiv eine, sich diesen schirach schwachsinn anzusehen. eine an den haaren herbeigezogene geschichte, in kombination mit einer einzigen aneinanderreihung von gängigen me too klischees, dass es einem die haare aufstellt, sofern man es schafft, die momente in denen der körper mit schlafbedürfnis reagiert, wach zu bleiben.

der krönende höhepunkt tatsächlich im finale, als sich der autor nicht entblödet einen reuigen ehemann in die geschichte einzubauen, der reumütig seiner - nunmehrigen ex - frau die vergewaltigung gestanden hat und der sermon damit nun ein zweites mal aufgewärmt wird.
 
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