Onlinedating. Das erste Treffen. Der außergewöhnlichste Treffpunkt.

Da fällt mir nur mein allererstes "Date" überhaupt ein.

Es war Ende der 90er, ich mit 17 ohnehin "Spätzünder", introvertiert und schon seit Jahren nur mit "Chatfreunden" am quatschen. Einer dieser Chats war der Libro-Chat (Lion-Chat), wo ich ein Mädchen, drei Jahre jünger, aus OÖ kennenlernte. Es war für uns wie die erste große Liebe, ohne damals überhaupt zu wissen, was das sein sollte. Nach monatelangem hin- und herschreiben, jeden Tag Stunden vorm PC verbringend, haben wir uns auf ein reales Kennenlernen verabredet. Ihre Eltern sollten aber nicht wissen, dass sie sich mit einem Kerl trifft, darum hat sie einfach eine eintägige Busreise nach Ödenburg (Sopron) nahe der ungarischen Grenze gebucht - sie zusammen mit einer Freundin, die ihr das Alibi liefern sollte. Während sie die ganze Geschichte als Tagesausflug mit ihrer besten Freundin tarnen musste, bin ich einfach zu meinem Vater, hab ihm erzählt, worum es geht und dass ich auch dort hin reisen muss. Weil's ihm offenbar eh wurscht gewesen ist und mir sowohl Führerschein als auch das Geld für die Reise fehlten, hat er mich kurzerhand einfach dort hingefahren.

Am Grenzübergang trafen wir auf den Reisebus aus OÖ, und weil der Busfahrer leicht verunsichert gewesen ist, wohin genau er eigentlich fahren sollte, bzw. wie er dort hinkommen sollte, übernahm mein Vater die Vorausfahrt zum hiesigen "Busbahnhof", was das Zusammentreffen in der Stadt noch vereinfachte. Dort angekommen zerstreute sich die Reisegruppe, die Freundin meiner "Flamme" ging shoppen, mein Vater einen heben und wir beide gingen bei feucht-kaltem Wetter händchenhaltend und peinlich berührt durch die Stadt. In einem kleinen Stadtpark setzten wir uns auf ein Bänkchen, ich packte mein Geschenk für sie aus, das ich schon Wochen zuvor über den Quelle-Versand mit geborgtem Geld bestellt hatte (eine Goldkette, mit einem diamantbesetzten "M" daran), woraufhin ich den allerersten Kuss in meinem Leben bekam - und weil's gleich ein Zungenkuss gewesen ist, wuchs mir auch sofort etwas in meiner Hose. Das schönste Detail daran war aber, dass ausgerechnet in diesem Augenblick des Kusses die Wolkendecke aufriss, die den ganzen Tag über schon alles verdunkelt hatte und so die frühlingshaften Sonnenstrahlen auf uns treffen konnten. Den restlichen Tag schwebte ich also wie auf Wolken. Sie hingegen stieg kurz darauf wieder in ihren Reisebus zurück nach Hause.

Und bei unserem nächsten Treffen, rund 3 Monate später, bei ihr in OÖ, verklickerte sie mir, dass sie nun mit jemand anderem zusammen wäre, aber das ist eine andere Geschichte. :rofl:
 
Am Ungewöhnlichsten waren für mich 2x USA - ja, wirklich, das erste Mal war zum "Millennium", also schon paaar Tage her, das zweite Mal vor wenigen Jahren. Und schön war eine Einladung zm Praterpicknick, das wr ausgesprochen nett, mein Rendezvouspartner hat sich echt viel Mühe gegeben, gepasst hats trotzedem in keinster Weise.
Ansonsten Tu-Dates, also weniger Kaffee trinken *gähn*, sondern irgendwas unternehmen, und wenns Spazieren ist. Einkehren kann man später immer noch wo.
Hmm, wäre die schöne Einladung mit dem richtig interessanten Mann gewesen, dann hättest Du der Person eine Chance gegeben?
 
Ich habe keinen Waffenpass :lehrer:
...und hätt ich ihn, wäre der wahrscheinlich nicht gefährlich :schulterzuck:
Wenn du mit dem Pass oder die Besitzkarte nach mir wirfst, werde ich das wohl mit minderen Schäden überstehen.
Es ist der darin erwähnte Gegenstand, der zum Perforieren von Menschen gedacht ist, der mich besorgt stimmt. :rolleyes:
 
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du lange vor diesem Zeitpunkt einen Mann gefunden hast, bei dem nur die Tassen im Schrank fehlen, die bei Dir zu viel sind.
Ich habe mir als Ziel gesetzt mit meiner Frau die goldene Hochzeit zu feiern und bis es soweit ist, werde ich 94 Jahre, also in etwa so alt wie der @Mitglied #456556 sein.
Jo gut, in dem Alter werd ichs au nimmer auf den Höchst schaffen. Da werd ich wohl froh sein müssen, wenn ich allein noch aufs Klo klettern kann.

Ich wiederhol mi eh, wünsch euch beiden nur das Beste! Zeigt doch euer Beispiel auch schön, dass jeder Topf sein Deckel finden kann. Ich geb die Hoffnung ned auf und bis dahin gibts bei mir halt noch Frischhaltefolie. 🙃
 
Das Havelka kann leider gar nix mehr.

Geht mir irgendwie auch so, es ist schade, dass man dort offensichtlich annimmt, der Glanz der Vergangenheit würde ausreichen, um Gäste glücklich zu machen.

Ein freundliches Wort, ein Gruss aus der Küche... irgendeine zwischenmenschliche Aktion, die aus der Location etwas Besonderes macht und das Herz der Gäste erwärmt. Das macht den Unterschied. Denn irgendwann ist vielleicht die Magie der ersten Verliebtheit verschwunden und dann freut man sich umso mehr, wenn man dem Alltag für eine Weile entfliehen kann. 😉
 
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Da fällt mir nur mein allererstes "Date" überhaupt ein.

Es war Ende der 90er, ich mit 17 ohnehin "Spätzünder", introvertiert und schon seit Jahren nur mit "Chatfreunden" am quatschen. Einer dieser Chats war der Libro-Chat (Lion-Chat), wo ich ein Mädchen, drei Jahre jünger, aus OÖ kennenlernte. Es war für uns wie die erste große Liebe, ohne damals überhaupt zu wissen, was das sein sollte. Nach monatelangem hin- und herschreiben, jeden Tag Stunden vorm PC verbringend, haben wir uns auf ein reales Kennenlernen verabredet. Ihre Eltern sollten aber nicht wissen, dass sie sich mit einem Kerl trifft, darum hat sie einfach eine eintägige Busreise nach Ödenburg (Sopron) nahe der ungarischen Grenze gebucht - sie zusammen mit einer Freundin, die ihr das Alibi liefern sollte. Während sie die ganze Geschichte als Tagesausflug mit ihrer besten Freundin tarnen musste, bin ich einfach zu meinem Vater, hab ihm erzählt, worum es geht und dass ich auch dort hin reisen muss. Weil's ihm offenbar eh wurscht gewesen ist und mir sowohl Führerschein als auch das Geld für die Reise fehlten, hat er mich kurzerhand einfach dort hingefahren.

Am Grenzübergang trafen wir auf den Reisebus aus OÖ, und weil der Busfahrer leicht verunsichert gewesen ist, wohin genau er eigentlich fahren sollte, bzw. wie er dort hinkommen sollte, übernahm mein Vater die Vorausfahrt zum hiesigen "Busbahnhof", was das Zusammentreffen in der Stadt noch vereinfachte. Dort angekommen zerstreute sich die Reisegruppe, die Freundin meiner "Flamme" ging shoppen, mein Vater einen heben und wir beide gingen bei feucht-kaltem Wetter händchenhaltend und peinlich berührt durch die Stadt. In einem kleinen Stadtpark setzten wir uns auf ein Bänkchen, ich packte mein Geschenk für sie aus, das ich schon Wochen zuvor über den Quelle-Versand mit geborgtem Geld bestellt hatte (eine Goldkette, mit einem diamantbesetzten "M" daran), woraufhin ich den allerersten Kuss in meinem Leben bekam - und weil's gleich ein Zungenkuss gewesen ist, wuchs mir auch sofort etwas in meiner Hose. Das schönste Detail daran war aber, dass ausgerechnet in diesem Augenblick des Kusses die Wolkendecke aufriss, die den ganzen Tag über schon alles verdunkelt hatte und so die frühlingshaften Sonnenstrahlen auf uns treffen konnten. Den restlichen Tag schwebte ich also wie auf Wolken. Sie hingegen stieg kurz darauf wieder in ihren Reisebus zurück nach Hause.

Und bei unserem nächsten Treffen, rund 3 Monate später, bei ihr in OÖ, verklickerte sie mir, dass sie nun mit jemand anderem zusammen wäre, aber das ist eine andere Geschichte. :rofl:
Schöne Geschichte, gefällt mir. Bis auf die Schlusspassage. Leider kein Happy End.
 
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