Welche Pflanzen meinst du? Kulturobst und auch Kulturgemüse tun sich teilweise schwer, aber heimische Wildpflanzen das stimmt so nicht. Wen kennst du, der sich z.B. heimische Wildobsthecken setzt? Die sind sehr robust und trotzen den Wetterschwankungen vorzüglich. Nur kennt sie meistens niemand und im Handel werden sie nicht angeboten.
Soweit ich diese Thematik bis jetzt überblicken kann, wissen wir nicht einmal mehr, welche heimische Artenvielfalt an Pflanzen möglich ist, schlicht und einfach, weil wir keine Ahnung haben.
Hinzu kommt, dass heimische Pflanzen einen schlechten Ruf haben, weil man der Ansicht ist, dass diese nicht hübsch seien und nur kurz blühen würden. Dieser Mythos hält sich leider. Doch wenn man sich näher auf dieses Thema einlässt, erfährt man, wie wunderschön diese sein können. Mein Garten ist leider zu klein, aber wer Zitronenfalter in seinem Garten beobachten möchte, setze sich einen Faulbaum (blöder Name).
Nehmen wir mal die Amelanchier ovalis (heimische Felsenbirne) her. Super robust, verträgt Dürreperioden ausgezeichnet, und bietet den verschiedensten Organismen Nahrung und Nistmöglichkeiten. Und hübsch ist sie obendrein. Diese ist im Frühling über und über mit Blüten bestückt, leckere Früchte bietet sie auch (Achtung: Vögel lieben diese

)und die Herbstfärbung ist bombastisch. Deshalb steht sie zurecht als Solitärstrauch bei mir im Vorgarten, damit sie von allen Seiten bewundert werden kann. Diesen Naturgärtner kann ich wärmstens empfehlen, da er die ökologischen Zusammenhänge wunderbar erklärt:
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Da gäbe es noch eine riesige Palette an heimischen Stauden und Gehölze, welche die Artenvielfalt wunderbar unterstützen können. Eine gute und übersichtliche Seite ist meiner Meinung nach diese hier:
Natura DB - die besten Pflanzen für Garten, Balkon, Terrasse & Co.
Als gelernte Gärtnerin muss ich feststellen, dass wir in unserer Ausbildung die Wichtigkeit und ökologischen Zusammenhänge nicht erklärt bekamen. Erst jetzt, wo ich mich damit befasse, habe ich ein wenig Übersicht, welche Pflanzen ich setzten muss, damit ich z.B. Schmetterlinge in meinen Garten locken kann.
Muskatellersalbei für die Holzbiene. Die ist verrückt danach. Und diese Pflanze ist nicht nur hübsch anzusehen, sie trotzt auch der Dürre. Natternköpfe habe ich heuer auch gesetzt. Irre, was sich da plötzlich an verschiedensten Insekten tummeln. Das ist übrigens ein Dauerblüher. Also nix kurze Blühzeit.
Und auch noch ein Bsp. für die späte Blüte anzuführen: es gibt sie, die heimischen Alternativen zu den inv. Neophyten im eigenen Garten: der Strauch Efeu. Liste unendlich lange.
Neophyt ist per se nicht schlecht. Lavendel fällt auch darunter. Aber wenn sie einen invasiven Ausbreitungsdrang haben, wird es ungut.
Mich fasziniert dieses Thema ungemein. Besonders die Beobachtung, wie schnell es die Natur einem dankt, wenn der Garten nach diesen Gesichtspunkten umgestaltet wird.