Der Aktien (Börsen) Thread

Kenne mich mit Aktien nicht aus, Gold in den letzten 20 Jahren 700%...
Hätte ich bei Aktien mehr gehabt?

Wenn Du Dir einen Chart über 50 Jahre oder länger anschaust, dann hat Gold die Gurke.

Der Unterschied zu heute: Staatsanleihen erfüllten damals eine etwas andere Funktion als heute. Bilanziell betrachtet ist Zentralbankgeld eine Forderung gegenüber der Zentralbank. Zu Zeiten eines Goldstandards oder Bretton Woods gab es teilweise eine Einlöseverpflichtung der Zentralbanken.


Erstens sind es historisch betrachtet eher 25 denn 15 Jahre bis sich eine Eigentumswohnung gerechnet hat (die letzten 20 Jahre brachten einfach auf Grund der Niedrigzinsphasen ein paar Besonderheiten mit sich, die sich in Zeitreihen mit einem längeren Betrachtungshorizont nicht wiederfinden).

Ich glaube, wir sehen erst jetzt langsam die ersten Auswirkungen der weltweiten Schuldenproblematik und der extremen niedrigzinsphase der 2010er Jahre.

Ich mag diesen Chart und nehme an, dass er einigermaßen akkurat ist😇


Seit dem Ende der „vorübergehenden“ Pausierung der Goldpreisbindung 😅 1971, explodierte der Goldpreis, stürzte ab, und seit ca. 30 Jahren muss man schon wirklich zur schlechtesten Zeit in Gold statt in Aktien investiert haben, Bsp. kurz vor den Aktiencrahses

Ich glaube, solange munter weiter Geldgedruckt wird, zusätzlich die BRICS Staaten Gold kaufen um ihr eigenes gelddrucken zu stürzen, solange wird Gold Aktien outperformen (auf längerer Sicht gesehen)
 
Ich glaube, wir sehen erst jetzt langsam die ersten Auswirkungen der weltweiten Schuldenproblematik und der extremen niedrigzinsphase der 2010er Jahre.

Seit dem Ende der „vorübergehenden“ Pausierung der Goldpreisbindung 😅 1971,
Welche Schuldenproblematik? Die Verschuldung des staatlichen Sektors?

Welche „vorübergehende“ Pausierung der Goldpreisbindung? In keinem Industrieland denkt man ernsthaft über die Einführung eines neuen Goldstandards nach. Warum auch. Man würde sich dadurch nur in den eigenen geldpolitischen Möglichkeiten beschneiden.

Ich glaube, solange munter weiter Geldgedruckt wird, zusätzlich die BRICS Staaten Gold kaufen um ihr eigenes gelddrucken zu stürzen, solange wird Gold Aktien outperformen (auf längerer Sicht gesehen)
Eine gewagte These.
Warum sollte ein Asset, das keinen Cashflow abwirft, langfristig Produktivkapital outperformen?
Auch in historische Daten lässt sich in der langen Frist eine derartige Outperformance nicht wiederfinden.
Der MSCI World hat seit 1971 eine jährliche nominale Wachstumsrate von 9.8% und eine Volatilität von 17.4% erzielt, was einer Sharp Ratio von 0.56 entspricht. Gold hat einen jährlichen Zuwachs von 8.2%, allerdings bei einer deutlich höheren Volatilität von 26.2% und somit einer schlechteren Sharp Ratio von nur 0.31.
Seit 1975 (was als Ausgangspunkt etwas aussagekräftiger ist, da der private Goldhandel in den USA erst ab 1975 erlaubt ist) verbuchte der MSCI World eine jährliche Rendite von knapp 10%, Gold dagegen nur von knapp 7% p.a.
 
Welche „vorübergehende“ Pausierung der Goldpreisbindung?
Nixxon sagte damals 1971, dass die USA vorübergehend die fixe Tauschbarkeit des Dollars zu Gold, glaube 35$/Unze auszusetzen. 😇

Warum sollte ein Asset, das keinen Cashflow abwirft, langfristig Produktivkapital outperformen?
Auch in historische Daten lässt sich in der langen Frist eine derartige Outperformance nicht wiederfinden.
Ich bin da bei dir, warum sollte ein Rohstoff, der bekanntlich keinen Cashflow hat und nichts erzeugt besser sein. Ergibt nicht viel Sinn.

Viel spannender als den Trend seit 1971 oder die Tatsache, dass davor du nur mit Aktien Rendite gemacht hast (da ja Gold fix an den Dollar gebunden war), finde ich was seit den 90ern abgeht.

Ich bin heute zu müde und am Handy mag ich meine snapshots posten, hole ich morgen nach.
Aber schau mal den link von mir und setze den Start vor der .com Blase, zb. 1998 und schau dir dann mal die Kurven an. Das spricht ein ganz anderes Bild.
 
Aber schau mal den link von mir und setze den Start vor der .com Blase, zb. 1998 und schau dir dann mal die Kurven an. Das spricht ein ganz anderes Bild.
Erstens ist der von dir gewählte S&P 500 ein reiner Kursindex. Dieser spiegelt die tatsächliche Wertentwicklung der darin enthalten Aktien nicht korrekt wieder, da Gewinnausschüttungen nicht berücksichtigt werden. Sinnvoller wäre wohl als direkter Vergleich ein Performanceindex.

Zweitens wahllos irgendwelche Zeitfenster herauszupicken, führt zu keinen brauchbaren Erkenntnissen. Schon gar nicht hinsichtlich der Prognosefähigkeit. Auf die Art und Weise lässt sich so ziemlich alles beweisen.

Und drittens müsste man genau genommen die Performance von Aktien und Gold (schlicht und einfach aller Assets) risikoadjustiert betrachten. Und da schneidet Gold auf Grund der höheren Volatilität schlechter ab.

Die Tatsache, dass Gold oder auch andere Vermögenswerte in bestimmten Marktphasen besser performen als Aktien bestreitet niemand, in der langen Frist allerdings unwahrscheinlich.
 
So, mehr Zeit zu argumentieren. ;)
(und ich versuche mich kurz zu halten)

Welche Schuldenproblematik? Die Verschuldung des staatlichen Sektors?
Im Prinzip gehts um beide (staatlich und privat). Wenn, sowie in den USA, die Zinszahlungen der größte Posten des Budgets wird, wird es langsam kritisch. Denn irgendwann wird es kritisch sich neues Geld zu beschaffen.
Stichwort QE (quantitive easening) = Zentralbank kauft vermehrt Anleihen.
Bsp. Griechenland und Mario D. bezüglich Euro Rettung "What ever it takes!"
Problem, es wird mehr Geld ins System gepumpt --> Inflation steigt --> Aktienmärkte steigen zumindest nominell, real sieht es halt doch wieder anders aus.

Erstens ist der von dir gewählte S&P 500 ein reiner Kursindex. Dieser spiegelt die tatsächliche Wertentwicklung der darin enthalten Aktien nicht korrekt wieder, da Gewinnausschüttungen nicht berücksichtigt werden. Sinnvoller wäre wohl als direkter Vergleich ein Performanceindex.
Meines Wissens nach ist der Dow ein Performance Index. (ja nicht sehr breit gestreut und es fehlen auch einige Tech Werte, dafür sehr lange Historie). Dieser schneidet noch schlechter ab.
ich habe etwas gegoogelt, finde auf die Schnelle keinen guten Chart der den SP500 TR mit Gold vergleicht... :confused:


Zweitens wahllos irgendwelche Zeitfenster herauszupicken, führt zu keinen brauchbaren Erkenntnissen. Schon gar nicht hinsichtlich der Prognosefähigkeit. Auf die Art und Weise lässt sich so ziemlich alles beweisen.
Jein! ;)
Hintergrund:
Ich bin ein Fan von Streuung und mag keine langlaufenden Anleihen. (siehe reale Rendite --> nach Inflation und nach KEST)

Einerseits möchte ich mein Vermögen weiter aufbauen, andererseits möchte ich im Falle eines überraschenden Liquiditätsbedarfs (bsp. Klassiker neues Auto oder Sohn heiratet eine Inderin und ich muss 500 Leute nach Österreich fliegen lassen... :eek::eek:;)) nicht zur schlechtesten Zeit ein Asset verkaufen. Dh. ich suche auch gegenläufige, ähnlich performende Assets.

Langfristig ist relativ.
>100 Jahre, spuckt der Goldstandard rein, demnach hast du nur mit Aktien, trotz irrer Volatilität irre Rendite gemacht (wenn mein Urgroßvater investiert hätte)
>50 Jahre wird es interessant, allerdings gibt es hier die Stagflation der 70er und das Ende von Bretton Woods zu bedenken
20 - 30 Jahre (als ab den 90er) ist der Bereich den ich als Erwachsener gut überblicken kann und hier wird es für "MICH" interessant.

Auch mein Anlagehorizont ist 25-35 Jahre und nur bedingt >100 also generationenübergreifend ;)

Zum eigentlichen:
Wir versuchen die Zukunft an Hand der Vergangenheit zu projizieren.
Das geht am ehesten bei Trends, unter der These "The Trend is your Friend!" ;)
Denn keiner von uns kann in die Zukunft sehen. Somit ist alles möglich, wie wahrscheinlich ist eine andere Frage. ;)

Daher ist der von mir zitierte langfristige Chart am relevantesten:
a) Kohle wird nur in den USA gemacht
b) Es zeigt S&P, Dow sowie Gold und Silver langfristig

Und was in den letzten 25 Jahren passiert ist, ist für mich hochinteressant!
Es folgen ein paar Snapshots.. jaja Cherrypicking zu unterschiedlichen Zeitpunkten ;)
 
1753952862383.png
START genau vor 28 Jahren (2 Jahre vor der .com bubble) - 30.7.2001 (vor 9.11. und ca. 1. Jahr nach dem Höhepunkt der .com bubble)
S&P + 28% (Höhepunkt war +61% im März 2000)
GOLD - 17%
 
1753953189476.png
START bleibt gleich 30.7.1997 ENDE 30.7.2006 -- VOR der Finanzkrise
S&P + 34% (hat sich quasi von der .com bubble erholt)
Gold +90%
 
Seit Mitte der 90er musst du den Startpunkt zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt für Gold setzen, dass die Aktien besser abschneiden. (wesentlich besser meine ich... und nicht ein paar %punkte ;))
Bsp am Tiefpunkt der Aktien, denn wie man sieht läuft Gold bis Mitte der 2010er jähre gegengleich.

Allerdings ändert sich dass ab 2016/17:
Bei Aktienrücksetzer steigt Gold stärker, Aktien holen auf, jedoch beginnt dann Gold quasi "parallel" mitzuziehen.

Also, meiner Meinung nach ändert sich das Spiel gerade.
 
Wenn, sowie in den USA, die Zinszahlungen der größte Posten des Budgets wird, wird es langsam kritisch. Denn irgendwann wird es kritisch sich neues Geld zu beschaffen.
Geh bitte. Die Zinslast der USA wird 2025 voraussichtlich um die 3,8% ihrer Wirtschaftsleistung, respektive des Volkseinkommens betragen.
Selbst eine Verschuldung in Fremdwährung würde die Schuldentragfähigkeit der USA bei dieser Zinslast in keiner Weise gefährden.

Schuldentragfähigkeit - wobei es fraglich ist, inwieweit es überhaupt sinnvoll ist, dieses Konzept bei Staaten wie den USA, anzuwenden - hat vorallem etwas mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, dem Volkseinkommen, dem Zinsniveau, der Abgabenquote, im Falle von Fremdwährungen etwas mit dem Leistungsbilanzsaldo und der Nachfrage nach der eigenen Währung zu tun. Welchen Anteil die Zinslast am Haushalt hat, ist nebensächlich.

Zum Argument, warum das Konzept der Schuldentragfähigkeit bei Währungsherausgebern wie den USA wenig sinnvoll ist: Die USA sind, auf Grund ihres Privilegs über die Weltleitwährung zu verfügen, in der angenehmen Position sich ausschließlich in US Dollar verschulden zu können. Einer Währung, die die FED jederzeit bereitstellen kann.
Wie bereits in einem vorangegangenen Posting geschrieben, wenn ein Staat Geld (eigene Währung) benötigt, dann emittiert er eine Anleihe. Dabei erhält er über den Umweg der Geschäftsbanken Zentralbankgeld von der Zentralbank gutgeschrieben. Ein Staat wie die USA sind nicht auf private Geldgeber oder die Kapitalmärkte angewiesen, um ihre Anleihen zu bedienen oder ihre Ausgaben zu finanzieren.
Problematisch für die USA wird es erst dann, wenn jene Länder gegenüber denen die USA ein besonders starkes Leistungsbilanzdefizit haben, keine Dollar mehr akzeptieren.

Davon einmal abgesehen, die Verschuldung, egal ob staatlicher oder privater Sektor ergibt sich zwangsläufig aus dem Nettosparverhalten der privaten Haushalte, welches in den allermeisten Industrienationen zu beobachten ist. Wenn ein Sektor, im konkreten Fall die privaten Haushalte, zu sparen beginnen, ergibt sich zwangsläufig eine Nachfragelücke. Möchte man diese schliessen, muss ein anderer Sektor sich in gleicher Höhe verschulden.


Stichwort QE (quantitive easening) = Zentralbank kauft vermehrt Anleihen.
Bsp. Griechenland und Mario D. bezüglich Euro Rettung "What ever it takes!"
Problem, es wird mehr Geld ins System gepumpt --> Inflation steigt --> Aktienmärkte steigen zumindest nominell, real sieht es halt doch wieder anders aus.
Ja, die Quantitätstheorie des Geldes……hat über mehr als 30 Jahre keine vernünftige Prognose zur Inflation geliefert.
Der Grund, wenn Zentralbanken Anleihen aufkaufen, dann erhöhen sie zunächst einmal nur ihre Bilanzsumme, oder anders ausgedrückt, sie erhöhen die Geldbasis. Diese hat allerdings keine Auswirkung auf die im realen Wirtschaftskreislauf zirkulierende Geldmenge.
Erst als die Staaten im Zuge der Pandemie fiskalpolitisch expansiv agierten und über vermehrte staatliche Geldschöpfung zusätzliche Nachfrage im System geschaffen haben bei gleichzeitig verknappten Angebot auf Grund gestörter Lieferketten, stieg das Preisniveau (der Konsumgüter).
Ein Anstieg der Vermögenspreise ist nach allgemeinen Verständnis der Ökonomik keine Inflation.
Übrigens, jene Länder deren Notenbanken ihre Bilanzsumme besonders stark ausgeweitet haben, also „Geld gedruckt“ haben, nämlich Japan und die Schweiz, hatten auch in den Jahren 2022/23 Inflationsraten kaum über den angepeilten 2% zu verzeichnen.

Und Griechenland ist ohnehin ein Kapitel für sich. Die Griechen waren zu einem Gutteil in USD und GBP verschuldet.

Meines Wissens nach ist der Dow ein Performance Index.
Erstens hast du in deinem Screenshot den S&P als Beispiel gebracht und zweitens ist auch der Dow Jones ein Kursindex.
Liest du nichtmal deine eigenen Links?

Jein! ;)
Hintergrund:
Ich bin ein Fan von Streuung und mag keine langlaufenden Anleihen. (siehe reale Rendite --> nach Inflation und nach KEST)
Und was bitte hat das mit deiner willkürlichen Auswahl irgendwelcher Zeitreihen zu tun?
Genau gar nichts.

Auch mein Anlagehorizont ist 25-35 Jahre und nur bedingt
Das mag schon sein, nur lassen sich aus willkürlich gewählten Zeitreihen, die dir besonders opportun erscheinen, keine Prognosen für die Zukunft ableiten.

Wir versuchen die Zukunft an Hand der Vergangenheit zu projizieren.
Nein, im professionellen Bereich - technische Analyse einmal ausgenommen - versucht niemand anhand vergangener Daten Prognosen für die Zukunft zu erstellen. Vielmehr versucht man mittels simulationsbasierten Modellen und Wahrscheinlichkeitsrechnungen die Unsicherheit der Zukunft abzubilden. Zwar haben auch diese Modelle ihre Schwächen, insbesondere deswegen weil die Wahrscheinlichkeitstheorie von einem geschlossenen Ereignishorizont ausgeht, die Zukunft allerdings ergebnisoffen ist. Akkuratere Vorhersagen als statische Kennzahlen der Vergangenheit, liefern sie aber allemal.

Seit Mitte der 90er musst du den Startpunkt zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt für Gold setzen, dass die Aktien besser abschneiden. (wesentlich besser meine ich... und nicht ein paar %punkte ;))
Bsp am Tiefpunkt der Aktien, denn wie man sieht läuft Gold bis Mitte der 2010er jähre gegengleich.
Keine Ahnung, was für Überlegungen du hier anstellst, aber sie sind einfach Humbug, zumal du von der Methodik (und das gleich in mehrfacher Hinsicht) mit einem falschen Index arbeitest.
Obendrein scheint dich der Faktor Volatilität überhaupt nicht zu interessieren.
Aber egal, weitermachen. :mrgreen:
 
Und wieder ist es spät ;)
Zum Argument, warum das Konzept der Schuldentragfähigkeit bei Währungsherausgebern wie den USA wenig sinnvoll ist: Die USA sind, auf Grund ihres Privilegs über die *Weltleitwährung zu verfügen, in der angenehmen Position sich ausschließlich in US Dollar verschulden zu können. Einer Währung, die die FED jederzeit bereitstellen kann.
Ich nehme an, das Triffin-Dilemma ist dir bekannt?
Du gehörst wohl auch zu der Fraktion, ein Staat kann nicht pleite gehen, denn er kann unendlich Geld drucken:eek:... also nominell nicht pleite ;)

Zu den anderen Dingen, morgen mehr.
 
Keine Ahnung ob du vom volkswirtschaftlichen Fach bist oder einfach nur ein interessierter Lai so wie ich.
So energisch wie du argumentierst, hab ich wohl deinen Nerv getroffen...

Wie auch immer, Ich bin jetzt raus... ich mag in meinem Urlaub nicht zu viel Zeit mit argumentieren verbringen.
Ja, mit dem Dow hast du recht... das hatte ich falsch in Erinnerung.
Und ob meine Betrachtung der Zahlen korrekt ist oder nicht, sei dahingestellt. Ich für meinen Teil bin damit sehr gut gefahren.
So what?



Eines wollte ich noch anbringen:
Ich bin der Meinung, dass die generelle Argumentation die Verschuldung und Zinszahlungen im Verhältnis zum gesamten BIP zu betrachten ein falsches Bild geben. (Ja ich weiß, dass sehr viele Ökonomen es so sehen und auch die Politik, denn da sieht das ganze nicht sooo scheiße aus und sie können weiter munter Geld beim Fenster rauswerfen)

und vom Fakt dass die Verschuldungsquote sinkt, bei steigendem einnahmen geschuldet durch Infaltionsbedingen höheren Einnahmen ist auch ein

Tatsache ist, dass Österreich wohl ≈7,3Mrd. € an Zinsen im Jahr 2024 (5,7Mrd 2023) gezahlt hat, bei ≈22Mrd neuen Schulden und gesamtstaatlichen Einnahmen von ≈249Mrd.€ und einem Bio von ≈484Mrd.€


Staatsschulden
Zinsen auf Staatsschulden

Einnahmen/Ausgaben 2024

BIP 2024



Für die absoluten Nerds unter euch:

Budget 2024 im Überblick (PDF, 1 MB) (gefunden auf dieser Seite Budget 2024. )

Schon krass, wie die Zinszahlungen ansteigen werden, bei erwartet steigenden Zinsen auf 10 jährige Staatsanleihen.
Jaja.. und wenn Staaten Geld brauchen, dann emittieren sie Anleihen die dann von Banken/Investoren und notfalls von der Zentralbank (=Gelddrucken).
Eines zum Schluss noch, weil die Quantitätstheorie des Geldes angesprochen wurde und sie nicht die Inflation erklären konnte...
In der Corona Zeit wurde die $ Geldmenge um≈30% und die € Geldmenge um ≈25% angehoben...
Tja, ob das nur die hohen Energiepreise waren? Oder vielleicht doch Helikoptergeld + Wirtschaftsleistung reduziert?! o_Oo_O

However, ich bin ja nicht vom Fach...


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Du gehörst wohl auch zu der Fraktion, ein Staat kann nicht pleite gehen, denn er kann unendlich Geld drucken:eek:... also nominell nicht pleite
Ich gehöre vorallem zu der Fraktion, die Thesen und Annahmen präzise formulieren und sich nicht auf irgendwelche Schlagworte beschränken.
Es ist schon ein Unterschied, ob man unterstellt, ein Staat könne nicht pleite gehen oder ob man formuliert, dass ein Staat die in eigener Währung denominierten Schuldtitel zu jedem Zeitpunkt bedienen kann, sofern er in seiner eigenen Währung souverän agieren kann.
Natürlich kann ein Staat seine Solvenz verlieren, nämlich dann, wenn er gezwungen ist, sich in einer fremden Währung zu verschulden und dann seinen Verbindlichkeiten in Fremdwährung nicht mehr nachkommen kann.

Ich nehme an, das Triffin-Dilemma ist dir bekannt?

Das nächste Schlagwort.
Das Triffin Dilemma stellte vorallem während der Brettln Woods Ära ein Problem dar, da sich die USA in einem Spannungsverhältnis zwischen Bereitstellung der eigenen Währung als Reserve und den damit einhergehenden Zahlungsbilanzdefizit und der glaubhaften Zusage der Golddeckung des US-Dollars andererseits befanden.
Heute scheinen die Leistungsbilanzdefizite allenfalls in Trumps Kopf ein Reputationsverlust für die USA darzustellen. Die Bedeutung des Dollars ist zwar Vorallem auf Grund eines Erstarkens anderer Währungen etwas zurückgegangen, von einem Vertrauensverlust ist der Dollar und sein Währungsraum allerdings weit entfernt.

So energisch wie du argumentierst
Energisch? Nur weil ich deine unausgegorenen Thesen nicht unwidersprochen stehen lasse?

Ich bin der Meinung, dass die generelle Argumentation die Verschuldung und Zinszahlungen im Verhältnis zum gesamten BIP zu betrachten
Die Zinslast ausschließlich ins Verhältnis zur Wirtschaftsleistung zu setzen ist ebenso unseriös. Machen Ökonomen in der Regel auch nicht und Aussagen von Politikern zu ökonomischen Zusammenhängen sind selten als seriös oder glaubhaft zu bewerten.
Wie bereits erwähnt, das Konzept der Schuldentragfähigkeit ist schon etwas komplexer, als einfach nur wahllos irgendwelche Bestands- oder Stromgrössen miteinander zu vergleichen.

Oder vielleicht doch Helikoptergeld + Wirtschaftsleistung reduziert?!
Helikoptergeld im Sinne eines Milton Friedman war es bestimmt nicht. Helikoptergeld würde in dem Fall, quasi schuldfrei, direkt von der Notenbank an die Nicht-Banken ausbezahlt. Dazu fehlen einfach die technischen Voraussetzungen.

In der Corona Zeit wurde die $ Geldmenge um≈30% und die € Geldmenge um ≈25% angehoben...
Welch eine Erkenntnis. Natürlich steigt die Geldmenge, wenn der Staat durch fiskalpolitische Maßnahmen, exogen dem Wirtschaftskreislauf zuführt und sie nicht wieder über Steuern herauszieht.
Allerdings stellt das weder einen Beweis für noch gegen die Quantitätstheorie dar.

Schon krass, wie die Zinszahlungen ansteigen werden, bei erwartet steigenden Zinsen auf 10 jährige Staatsanleihen.
Eigentlich der Normalzustand. Staatsanleihen mit einer Verzinsung von null oder knapp über null Prozent sind wohl eher die Ausnahme, denn die Regel. In den 90ern waren 10jährige mit etwa 9% verzinst, wenn ich nicht irre.
Auch die Zinsbelastung gemessen am BIP war damals deutlich höher. Kann man natürlich nicht 1:1 mit der heutigen Ausgangslage vergleichen, weil die Wachstumsraten sowohl nominal als auch real höher waren als heute.
 
Wenn, sowie in den USA, die Zinszahlungen der größte Posten des Budgets wird, wird es langsam kritisch
Du teilst diese Bedenken unter anderem mit Ökonomen und Anlegern. Zum Glück gibt es das EF wo irrationale Ängste durch rationale wissenschaftliche Postings ausgeräumt werden. (Ironie).

Der Anstieg der Staatsschulden und die Pro-Kopf Verschuldung in den USA sind hoch. Die Wirtschaft braucht nur zurückgehen, die Zinsen nur steigen und schon sieht es anders aus. Investoren und Gläubiger fangen dann an die USA zu meiden und Vertrauen in den Dollar zu verlieren. Vertrauensverlust ist Kapitalmärkten schädlich. Ähnlich bei Banken die vor nichts mehr Angst haben als dass Kunden rasch und gleichzeitig Geld abheben.

Gold ist für mich keine Lösung sondern ein spekulativer Wert, ein Metall wie Eisen wobei man letzteres wenigstens im eigenen Körper braucht.

Im Vergleich von Gold mit dem MSCI sollte auch der hohe US Anteil im MSCI bedacht werden und dort sind es wieder ein paar Techfirmen die alles hochhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem ersten Shutdown während der Pandemie war der (Sekundär)Markt für US Treasuries komplett zusammengebrochen. Kein Anleger war mehr bereit über den Sekundärmarkt US Staatsanleihen zu kaufen. Nach dem Verständnis der besorgten „Ökonomen“ wären die USA zahlungsunfähig gewesen. Was ist tatsächlich passiert? Genau wie von mir beschrieben, sprang die FED ein und stellte Liquidität bereit.
Wie oft haben uns besorgte „Ökonomen“ das Scheitern des Euro vorhergesagt? Was ist tatsächlich passiert? Der Euro ist heute stärker denn je.
Japan ist mit rund 240% seines BIPs verschuldet. Wie oft haben besorgte „Ökonomen“ ein Scheitern der japanischen Geldpolitik vorhergesagt? Was ist tatsächlich passiert? Richtig, nichts.
Singapur hält bei einer Staatsschuldenquote von rund 174% und ist damit der im Vergleich zu seiner Wirtschaftsleistung am stärksten verschuldete ASEAN Staat.
Dennoch erhält Singapur die höchste Bewertung von den Ratingagenturen.
In den 90er Jahren musste Italien rund 12% seiner Wirtschaftsleistung (nochmals zum Vergleich die USA derzeit 3;8&!!!), für seinen Zinsendienst aufwenden. Ein Zahlungsausfall stand damals nicht im Raum. Vielleicht weil es damals noch keine besorgten „Ökonomen“ gab?
Ökonomen, die tatsächlich mit der Materie befasst sind und weniger dem Lager der besorgten „Ökonomen“ zuzurechnen sind, sehen die Staatsverschuldung der USA so wie sie ist. Nicht optimal, weil sie den Handlungsspielraum im Budget einschränken und man damit vorallem das Ausland mit Zinszahlungen versorgt, die Unkenrufe eines Zahlungsausfalles teilt dort allerdings niemand.
Kommt mir alles ein wenig so vor wie, nicht das Modell irrt sondern die Realität. :mrgreen:
 
Länder wurden schon zahlungsunfähig oder dies wurde nur abgewendet indem Gläubiger Geld nachschossen und sich quasi die Zinsen ihrer ausstehenden Forderungen selbst zahlten...
Die USA haben ein Schuldenproblem und die Auswirkungen sind in der Realität sichtbar: Die Suche nach neuen Einnahmen durch Zölle, das Bedrängen der Fed die Zinsen zu senken, Einsparungen in der Verwaltung und bei der Entwickkungshilfe. Geld fehlt für Investitionen , Unternehmensgewinne können dadurch sinken was wieder in die Realität der Anleger hineinwirkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Staat, der gezielt eine kreditfinanzierte, expansive Fiskalpolitik betreibt sucht nach Einnahmequellen? Das hat was.


 
sprang die FED ein und stellte Liquidität bereit
Die Zentralbank als Lender of Last Resort.
Ich denke es war Isabel Schnabel, ihres Zeichens Direktoriumsmitglied der EZB, die einmal in einem Interview erklärt hat, dass auch die EZB zu jedem Zeitpunkt unbegrenzt Liquidität bereitstellen kann. Und sie kann man sicher nicht einer heterodoxen Denkschule zuordnen.

Nicht optimal, weil sie den Handlungsspielraum im Budget einschränken
Kommt darauf an. Wenn sie am langen Ende interveniert, schafft sie Spielräume?

besorgten „Ökonomen“
Mir scheint, die werden immer dann bedient, wenn die eigenen Argumente ganz besonders dünn sind.
 
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