Der zweite Arbeitsmarkt ist die Hölle auf Erden

Sag mir wer das bezahlen soll
Österreich erwirtschaftet seit der Euroeinführung regelmäßig einen Leistungsbilanzüberschuss (das Jahr 2023 einmal ausgenommen), d.h. wir als Volkswirtschaft stellen mehr Güter und Dienstleistungen zur Verfügung als wir als Gesellschaft verkonsumieren. Zum Verteilen wäre also ausreichend vorhanden. Unser Problem ist, dass uns durch den Maastricht Vertrag eine Budget Restriktion auferlegt wurde, wir also in unserer Fiskalpolitik nicht zu 100% souverän sind. In der staatlichen Geldschöpfung übrigens auch nicht. Das führt dazu, dass staatliches Geld knapp ist.
 
Die Studie selbst hat 129 Seiten und überfordert sämtliche meiner Kapazitäten. Da muss ich ehrlich sein.
Dass Staatsausgaben nicht nur Kosten respektive Ausgaben sind, sondern auch Einkommen des privaten Sektors, ist für sich einmal eine triviale Erkenntnis.
All diese Studien basieren auf der Annahme, dass sich staatliche Ausgaben über einen sogenannten Multiplikatoreffekt selbst tragen. Sprich die staatlichen Mehrausgaben erhöhen zunächst einmal über einen Primärimpuls das Volkseinkommen, was wiederum bei einer positiven Konsumquote zu einem erhöhten Konsum führt und in weiterer Folge zu erhöhten Einkommen an anderer Stelle im privaten Sektor führt. So weit so gut.
Tragen sich diese Mehrausgaben nicht von selbst - was in den meisten Fällen der Fall ist - und man das Ganze aufwandsneutral finanzieren möchte, muss man dem privaten Sektor an anderer Stelle über eine Steuererhöhung monetäre Ressourcen entziehen. Monetäre Ressourcen, die dieser eventuell - im Sinne eines gesamtwirtschaftlichen Nutzens - sinnvoller einsetzen würde.
Ich hab die Studie jetzt nur oberflächlich überflogen. Soweit ich gesehen habe, bezieht sie sich vorwiegend auf die verschiedensten Zahlungsströme, Effekte auf nicht monetäre Ressourcen also reale Effekte finden keine Berücksichtigung. Hinzu kommt ein Prognosezeitraum von mehr als 50 Jahren. Da braucht es schon eine Menge impliziter Annahmen.
Nicht falsch verstehen, ich will die Studie auch gar nicht kritisieren. Die WU arbeitet schon solide, aber das Ergebnis einer Studie ist halt immer auch Ergebnis der zugrunde liegenden Annahmen
 
Nicht falsch verstehen, ich will die Studie auch gar nicht kritisieren. Die WU arbeitet schon solide, aber das Ergebnis einer Studie ist halt immer auch Ergebnis der zugrunde liegenden Annahmen
Ganz im Gegenteil.
Ich danke Dir wirklich außerordentlich für die Mühe.
Es gibt soviele Berichte, auch noch einen Antrag von Kocher/Rauch von heuer.

Es ist komplex, für Laien - ehrlicherweise - nicht zu verstehen, was in Folge eine Entscheidung bedeutet.
Bei so vielen Themen bis hin aktuell zu Pensionsregelungen wird diskutiert und beschlossen, Fakten, Annahmen etc. sind rar und nicht aufbereitet in einfacher Sprache - wie für mich.

Wie ich glaube verstanden zu haben, wären somit zwei Studien mit im Rahmen liegenden positiven bzw. negativen Annahmen notwendig um das Spektrum möglicher Auswirkungen darzustellen, auch als Entscheidungsgrundlage bei der Gestaltung?

Es sind immer Emotionen im Vordergrund.
Alles das einfach erklärt wird, trägt die Farbe des jeweiligen Sprechers und dessen Hintergrund.
Oft wird mit Ängsten oder Neid gespielt um zu überzeugen, oder ehrenhaft Gerechtigkeit in den Raum gestellt andererseits verurteilt, wenn jemand diese "gerechte Meinung" nicht hat.

So kann man sich keine ernsthaft vertretbare Meinung bilden.
Im Endeffekt bleibt dann das Bauchgefühl - wie man in diesem Forum oft sieht, ist das nicht unbedingt der beste Ratgeber bei der Entscheidungsfindung.

Was heiß diskutiert war, wird vergessen und das nächste Thema ist in aller Munde und Medien.
Das heißt natürlich nicht, dass diese Menschen nicht ein auch in finanzieller Hinsicht menschenwürdiges Leben verdient haben.
Ein Minimum erreichen?
Die Zeit bis 25 gegeben zu haben noch Förderung und Forderung beanspruchen zu können, klingt nicht nach viel, ist ein großer Schritt.
In 7 Jahren Bildung, Ausbildung, Erwerb von Fähigkeit, kann das Blatt gewendet werden und es gibt die Chance auf einen Fall weniger.
Um abschließend etwas Positives und Erreichtes zu erwähnen.

Danke fürs drüber Lesen und Deine Zeit.
 
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