Beziehung mit einem psychisch kranken Menschen. (Depressionen)

Hi,

Mir persönlich hilft dieses Konzept.
Nicht grübeln, schnell fertig machen und so schnell wie möglich raus aus der Tür und einfach sein Ding durchziehen. 💪

da gibt es auf YouTube eine Motivationsrede eines US Admirals, der Tipps gibt, z.B. seine Arbeiten in kleine Einheiten aufzuteilen, um rasch ein Erfolgserlebnis zu haben. Unter anderem erzählt er, dass er als Marine täglich in der früh sein Bett machen musste. Damit hatte er etwa erledigt, der erste Erfolg des Tages, und wenn der Tag wirklich mies war, dann kommt er nach Hause, und da hat er ein schön gemachtes Bett.

Solche Profanitäten sind für jeden hilfreich, ich fürchte nur, wenn man schwer depressiv ist, reicht sowas nicht.

LG Tom
 
eine "echte" Entspannung für Körper und Geist ist es trotzdem nicht ;-)

Was entspannt und was nicht, ist wohl genauso individuell wie so vieles andere. Ich hab viele Meditations- und Entspannungstechniken ausprobiert und festgestellt, dass das nichts ist, das mich entspannt, im Gegenteil - ich werd da richtig, richtig unrund.

Mich entspannt es, künstlerisch tätig zu sein: zu nähen, zu malen, Glasperlen zu drehen,... Da vergesse ich die Welt um mich herum. Andere können damit wiederum überhaupt nichts anfangen, finden die Entspannung aber dafür beim laufen gehen, kochen, fotografieren, zocken, wo auch immer.
Dem die "Echtheit" abzusprechen, erscheint mir nicht richtig.
 
Ehrlich gesagt fände ich es spannender einen echten Ansatz zur Bekämpfung von Depressionen eher zu diskutieren und erweitern, weil zb Sport/Bewegung hilft aber auch das richtige Essen etc. Da könnten dann auch mehrere was beitragen, was ich besser finde.

Ein kleiner Versuch meinerseits.

Ich habe 5 Jahre für die Aufarbeitung gebraucht und 5 weitere für die Stabilisierung nach einer mittelgradigen depressiven Episode.

Für mich persönlich haben mehrere Punkte zur Genesung beigetragen:

Der (einmalige!) stationäre Aufenthalt. Dieser war für mich eine Erlösung und der Umstand, dass ich mich selbst freiwillig in das Spital eingewiesen habe, zeigte, dass ich dem Ganzen wirklich auf den Grund gehen möchte und Eigenverantwortung übernehme.

Die Therapie. Man lernt dabei seine Verhaltensmuster kennen. Bewältigungsstrategien halfen früher in absoluten Ausnahmesituationen, sind aber sehr hinderlich, wenn sie in den Alltag übernommen werden.

Die begleitende Medikation. Zuerst kam ich mir vor wie ein Stück Fleisch in Watte gepackt, aber nach einer Umstellung nach ca. 1,5 Jahren hat sich glücklicherweise alles zum Guten geändert: 0 Nebenwirkungen und ich kann alles genießen, was ich genießen möchte.

Das Arbeitsprojekt. Wieder Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit gewinnen. Teil einer Gemeinschaft sein und etwas Konstruktives beitragen.

Die berufliche Neuorientierung. Es gibt eine Möglichkeit, dass andere Menschen von den eigenen Erfahrungen profitieren, während man selbst Sinnstiftung in seiner Tätigkeit erleben darf.

Die geistige und physische Distanzierung von Menschen, die mich in meinem Leben sehr unglücklich gemacht haben.

Auf der persönlichen Ebene fallen mir diese Punkte ein:

Die Anerkennung aller Emotionen, die ich empfinde - raus aus der Verdrängung, innere Widerstände und Abwehrreflexe erkennen und annehmen. Trauer/Verlust/Wut sind kollektive Gefühle, die jeder Mensch - in unterschiedlicher Intensität - in sich trägt.

Raus aus der Isolation. Die Verbindung zum "inneren Kind" herstellen, das ich einmal war und Bedürfnisse hat, wie jedes andere Kind auch. Mich mit anderen Menschen darüber austauschen, wie ich die Erkrankung erlebe und was mir helfen kann, mehr Lebensqualität zu erhalten.

Raus aus der Opferhaltung: Wenn ich mit einer Herausforderung konfrontiert bin, wie kann ich meine Haltung dahingehend ändern, dass ich besser damit umgehen kann? Gleichzeitig: Ich bin kein Spielball von äußeren Umständen / anderen Personen und muss selbst am Steuer sitzen, wenn es um mein Leben geht. Niemand von außen kann mein Problem lösen - nur Krücken reichen. Laufen muss ich selber.

Wege finden, mit sich selbst in Kontakt zu kommen. Gedanken zu Papier bringen, Musik machen/hören, sich von der Schönheit der Natur inspirieren lassen und Kraft tanken. Verbundenheit spüren und wertschätzen. Dankbar sein für alles.

Edit 1-5:

Selbstfürsorge/Selbstmitgefühl kultivieren - kannte ich früher nicht und hatte noch nie davon gehört.

Das Leben als Pendelbewegung betrachten - wann brauche ich Erholung, wann brauche ich Aktivität?

Grenzen erkennen und einhalten - mit den Kräften haushalten.

Sport - physische Abarbeitung von Aggressionen, macht mich auch mental stärker.

"Gut ist gut genug!" - dem eigenen Perfektionismus auf den Grund gehen.

Aussöhnung mit der eigenen Vergangenheit - Integration von schwierigen Momenten.
"Gib dir selbst die Chance, Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten zu können."

Hilfe von außen zu holen ist ein Zeichen von Stärke!

(Soll jetzt nicht gefühlslos rüberkommen, versuche nur das für mich Wesentlichste unterzubringen.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusatz: Ich wollte damals meine Dissertation zum Thema Burnout schreiben. Sie ist ähnlich wie eine Depression und doch gibt es nicht nur Unterschiede sondern war damals nicht als Krankheit anerkannt (ist sie es heute?).

Weil es bei mir gerade in einem Kurs Thema war:

 
Nein kenne ich nicht,habe damals auch nicht trauern können am Begräbnis.So viel Wut was man auf andere Menschen hat,wie sie aus ihren Löchern heraus kommen und behaupten da zu sein obwohl sie nie in irgendeiner Weise da waren.War auch schon so weit das ich sage ich mag einfach nicht mehr.
Wenn der Todestag um die Weinachten ist dann möchte man nur durch Schlafen.
Es tut jedes mal aufs neue weh, Reden hilft nicht viel wenn die Seele gebrochen ist.Lasse nicht gern irgendwem Fremden herum bohren.....hab kein Vertrauen mehr.
Freunde Wissen wie es mir geht und wie es um mich steht.Nette Ex Freundin hat es auch gut ausgenutzt das Vertrauen aber das ist ein anderes Thema.
Bei zwei Jobs arbeitet der Kopf permanent...
Magnesium hab ich immer Zuhause,das selbe gilt für Tee. Musik hilft mir sehr es langsam zu verarbeiten.Tanzen ist auch gut wo man den Kopf frei bekommt inkl. Frust.CBD hat mir auch geholfen,Garten Sitzen mit den Leuten und einfach mal Bier laufen lassen,Karten Spielen lenkt auch den Kopf ab.
Ich habe auf den jenigen geschaut Zuhause, gepflegt so gut ich konnte weil Vaterstaat gesagt hat wir verdienen zu viel und haben keinen Anspruch auf Pflege.Konnte mich nicht verabschieden von ihr,wollte sie retour holen,denke mir warum habe ich nicht mehr gemacht.usw.Ach ich möchte da nicht weiter mehr Schreiben der ganze Frust kommt mir dann wieder hoch...
Was ich mir wünschen würde,aus meinen goldenen Gefängnis / Käfig zu entkommen(Wohnung),einen neuen Platz habe um neu zu beginnen.
Einen Baum sollte man auch nicht so oft umpflanzen.🙂
Das Umfeld habe ich mir so gestaltet das es passt,es ist zwar nicht perfekt aber es passt.Ich steige Alleine aus meinen Loch wieder raus 💪🏼 war damals schon Krieger und bin es heute noch.Zwar ein Krieger mit Narben aber dennoch einer der gelernt hat nicht mehr nach zu geben und aufzustehen und weiter zu machen.
Was ich überhaupt nicht Leiden kann sind solche Sprüche wie ja du schaffst es usw.Wenn ich es bis hier her nicht geschafft hätte würde es mich nicht mehr geben ganz Simple und einfach.
Man kann es anders formulieren und es stört mich dann nicht.
7 Jahre Single sein ist zwar schön und gut aber man will irgendwann sesshaft werden mit einer Frau und einfach dahin Leben.🙂
Ich hab übers WE einen Beitrag gesehen, der ggf. deine Thematik anspricht. Hierbei ging es um die verschiedenen Arten von Traumata und vielleicht siehst du hier eine Verbindung zu dir:

Externe Inhalte von YouTube
Dieser Beitrag beinhaltet externe Inhalte von YouTube. YouTube könnte Cookies auf deinem Computer setzen bzw. dein Surfverhalten protokollieren. Mehr Informationen zu Cookies und externen Inhalten findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Möchtest du die externen Inhalte laden?
 
Hilfe von außen zu holen ist ein Zeichen von Stärke!

Danke dir! Das ist ein wirklich toller Beitrag und es zeugt von deiner inneren Stärke! Du hast einen kleinen Tiger in dir wohnen ;)

Mir hat dieser Satz echt gut gefallen und ich wünsche mir, dass er allen Betroffenen hilft

PS: Danke für den Link :) Damals fand ich es eine Schande, dass das so lange schon diskutiert worden ist, aber nicht anerkannt war. Aus dem Grund wurde dieses Diss Thema dann auch abgelehnt und es musste was anderes her. Dabei hätt ich das sehr fortschrittlich gefunden, wenn meine Dissertation auch für die Anerkennung zumindest gewesen wäre. Ist ja immer eine Sache der Argumentation auch, nur waren damals die Statistiken etwas schwach auf der Brust, weil eben nicht anerkannt. Von einer Freundin habe ich mitbekommen, dass sie wg. Depressionen krank geschrieben wurde, aber dabei einen Burnout hatte.
 
Ich hab übers WE einen Beitrag gesehen, der ggf. deine Thematik anspricht. Hierbei ging es um die verschiedenen Arten von Traumata und vielleicht siehst du hier eine Verbindung zu dir:

Externe Inhalte von YouTube
Dieser Beitrag beinhaltet externe Inhalte von YouTube. YouTube könnte Cookies auf deinem Computer setzen bzw. dein Surfverhalten protokollieren. Mehr Informationen zu Cookies und externen Inhalten findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Möchtest du die externen Inhalte laden?
Vielen Dank für den Post!🙂
 
Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr das schon erlebt? Ich würde mich über einen Austausch freuen.
Ängste, Sorgen, Erfahrungen
he
Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr das schon erlebt? Ich würde mich über einen Austausch freuen.
Ängste, Sorgen, Erfahrungen
Wenn man das vorher weiß, geht man das überhaupt ein?
Mit einem Menschen,mit psychischer Krankheit,zu leben ist nicht Einfach. Kostet Kraft. Vor allem Wenn der Mensch Sich nicht helfen lassen will.
 
Habe mir in den letzten Tagen viele Gedanken gemacht.

Vielleicht ist die Zeit reif für einen eigenen Thread speziell zu diesem Thema?

 
Ein kleiner Versuch meinerseits.

Ich habe 5 Jahre für die Aufarbeitung gebraucht und 5 weitere für die Stabilisierung nach einer mittelgradigen depressiven Episode.

Für mich persönlich haben mehrere Punkte zur Genesung beigetragen:

Der (einmalige!) stationäre Aufenthalt. Dieser war für mich eine Erlösung und der Umstand, dass ich mich selbst freiwillig in das Spital eingewiesen habe, zeigte, dass ich dem Ganzen wirklich auf den Grund gehen möchte und Eigenverantwortung übernehme.

Die Therapie. Man lernt dabei seine Verhaltensmuster kennen. Bewältigungsstrategien halfen früher in absoluten Ausnahmesituationen, sind aber sehr hinderlich, wenn sie in den Alltag übernommen werden.

Die begleitende Medikation. Zuerst kam ich mir vor wie ein Stück Fleisch in Watte gepackt, aber nach einer Umstellung nach ca. 1,5 Jahren hat sich glücklicherweise alles zum Guten geändert: 0 Nebenwirkungen und ich kann alles genießen, was ich genießen möchte.

Das Arbeitsprojekt. Wieder Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit gewinnen. Teil einer Gemeinschaft sein und etwas Konstruktives beitragen.

Die berufliche Neuorientierung. Es gibt eine Möglichkeit, dass andere Menschen von den eigenen Erfahrungen profitieren, während man selbst Sinnstiftung in seiner Tätigkeit erleben darf.

Die geistige und physische Distanzierung von Menschen, die mich in meinem Leben sehr unglücklich gemacht haben.

Auf der persönlichen Ebene fallen mir diese Punkte ein:

Die Anerkennung aller Emotionen, die ich empfinde - raus aus der Verdrängung, innere Widerstände und Abwehrreflexe erkennen und annehmen. Trauer/Verlust/Wut sind kollektive Gefühle, die jeder Mensch - in unterschiedlicher Intensität - in sich trägt.

Raus aus der Isolation. Die Verbindung zum "inneren Kind" herstellen, das ich einmal war und Bedürfnisse hat, wie jedes andere Kind auch. Mich mit anderen Menschen darüber austauschen, wie ich die Erkrankung erlebe und was mir helfen kann, mehr Lebensqualität zu erhalten.

Raus aus der Opferhaltung: Wenn ich mit einer Herausforderung konfrontiert bin, wie kann ich meine Haltung dahingehend ändern, dass ich besser damit umgehen kann? Gleichzeitig: Ich bin kein Spielball von äußeren Umständen / anderen Personen und muss selbst am Steuer sitzen, wenn es um mein Leben geht. Niemand von außen kann mein Problem lösen - nur Krücken reichen. Laufen muss ich selber.

Wege finden, mit sich selbst in Kontakt zu kommen. Gedanken zu Papier bringen, Musik machen/hören, sich von der Schönheit der Natur inspirieren lassen und Kraft tanken. Verbundenheit spüren und wertschätzen. Dankbar sein für alles.

Edit 1-5:

Selbstfürsorge/Selbstmitgefühl kultivieren - kannte ich früher nicht und hatte noch nie davon gehört.

Das Leben als Pendelbewegung betrachten - wann brauche ich Erholung, wann brauche ich Aktivität?

Grenzen erkennen und einhalten - mit den Kräften haushalten.

Sport - physische Abarbeitung von Aggressionen, macht mich auch mental stärker.

"Gut ist gut genug!" - dem eigenen Perfektionismus auf den Grund gehen.

Aussöhnung mit der eigenen Vergangenheit - Integration von schwierigen Momenten.
"Gib dir selbst die Chance, Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten zu können."

Hilfe von außen zu holen ist ein Zeichen von Stärke!

(Soll jetzt nicht gefühlslos rüberkommen, versuche nur das für mich Wesentlichste unterzubringen.)

Bisher wusste ich gar nicht, dass Du so perfekt Deutsch kannst. Hut ab! Ohne Schmäh jetzt. Du bist sogar besser als der Mann, der einst sagte:

Vorarlberg is too small for me.

:mrgreen:
 
Als psychisch relativ gesunder Mensch kann man sich wahrscheinlich gar nicht richtig vorstellen, was es heißt, lebenslang an einer chronifzierten Krankheit oder Störung herumzukiefeln. Man versteht das zwar in der Theorie, aber wenn man das am eigenen Leib erlebt, ist das dann schon was ganz Anderes.

Deshalb bewundere ich immer den Dulz. Der kann sich so gut in die (manchmal sehr schwierigen) Patienten hineinversetzen. Auch mit der Sexualität nimmt er es anscheinend nicht immer so streng. ;)

Externe Inhalte von YouTube
Dieser Beitrag beinhaltet externe Inhalte von YouTube. YouTube könnte Cookies auf deinem Computer setzen bzw. dein Surfverhalten protokollieren. Mehr Informationen zu Cookies und externen Inhalten findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Möchtest du die externen Inhalte laden?
 
Zurück
Oben