Wie willst Du wissen ......

Wenn ich in einer Partnerschaft bin, die sehr gut passt, wäre es dumm, diese zu riskieren, nur weil etwas denkbar wäre, das besser passen könnte. Ich gehe erst, wenn es nicht mehr passt.

Ja, Du machst das so, weil es Dich Deine Erfahrung so gelehrt hat. Andere schalten den Gedanken an "anderes" aber definitiv nicht aus. Gibts ja genug Beispiele dafür. Und das kann ja millionen Gründe haben
(was weiß ich zB Angst vor Bindung im Allgemeinen, das Gefühl "glücklichsein" nicht verdient zu haben, das "wissen" ein Mann ist nur dann ein Mann, wenn er möglichst viele Frauen hat, die innere Überzeugung, dass Sex nur ohne Liebe wirklich gut sein kann usw usf blabla)

insofern kann man das schon vergleichen. Wie ich schon geschrieben habe - stillstand kann als Ruhe und Glück oder aber auch als "Tod" interpretiert werden. In allen Belangen des Lebens...
 
Wissen ist auch aus meiner Sicht immer etwas Individuelles - genauso wie auch die Interpretation von Informationen.
Aus Deiner Sicht? :confused:

Gut gebrüllt, Löwe. Du weißt jedenfalls, wie man gut dastehen kann ....
Zum Beispiel, indem man Sätze formuliert, die längst bekanntes Wissen preisgeben, so dass man damit keinen Widerspruch erntet. :mrgreen:

Da ich kein Mann der Wissenschaft bin, vermag ich Deine Ambitionen nicht zu verstehen. Ich sehe keinen zwingenden Grund dafür, fortwährend nach Neuem zu suchen, wenn ich mit meiner Situation zufrieden bin - da halte ich es ähnlich wie DonJoe. Ich bin damit zufrieden, ein glückliches Leben zu führen, und - stell Dir vor: es ist mir sowas von wurscht, dass ich unter Umständen noch viel glücklicher sein könnte, wenn ....... Mir ist das, was ich habe, lieber als das, was ich unter Umständen vielleicht haben könnte.

Ich glaube, dass es speziell für junge Menschen wichtig ist, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Ich glaube aber auch, dass mit zunehmender eigener Erfahrung auch irgendwann die Erkenntnis kommen könnte, dass man nicht jede Erfahrung machen muss, und dass man vor allem nicht jede Erfahrung selbst machen muss. Dem Kind wird die Bekanntschaft mit der heißen Herdplatte nicht erspart bleiben, auch wenn ihm hundert Erwachsene sagen, was es erwartet.

Du schreibst so schön: Information -> Erfahrung -> Wissen. Das erinnert frappant an das Kind vor der heißen Herdplatte. Für einen erwachsenen Menschen halte ich auch die Kombination Information -> Wissen für ausreichend. Die Wissenschaft übrigens auch, wie ich meine, denn dort bedarf etwas einmal bewiesenes ja auch keines neuerlichen Beweises. Wenn ich also zu einem Eislaufteich komme, und mir dort die Leute sagen, dass das Eis zu dünn ist und schon zwei Leute eingebrochen sind, dann bedarf es nicht meiner eigenen Erfahrung, um das für mich erforderliche Wissen zu haben. Die Genugtuung, dass ich es aus eigener Erfahrung ganz genau weiß, und mein Wissen daher über dem der anderen steht, ist mir die Begegnung mit dem Eiswasser nicht wert. Das mag jeder für sich anders sehen.

Und so ist es mit vielen Dingen in meinem Leben. Ich lasse mich nicht verrückt machen von Leuten, welche meinen, dass Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung nur richtig verstanden wird, wenn man sein Leben lang auf der Suche ist. Ich lasse sie gerne nach ihren Vorstellungen verfahren, aber ich muss nicht jeden Unsinn mitmachen. So wie ich nicht alles ausprobieren muss.

Ich gehöre auch zu den Armutschkerln, die ein stabiles Wertesystem haben, damit ein glückliches und zufriedenes Leben führen, und daher nicht bereit sind, dieses für fragwürdige Experimente aufs Spiel zu setzen. Ich könnt' jetzt zwar ned sagen, dass es mühsam zusammengezimmert wäre, aber wenn es für Dich angenehmer ist, damit leben zu können, dass Du immer noch am Zimmern bist, dann soll es von mir aus auch das sein.

Faktum ist für mich, dass ich das Suchen immer sehr interessant gefunden habe, dass aber auch das Finden seine schönen Seiten hat. Darum habe ich für mich das Suchen überall dort aufgegeben, wo ich etwas für mich passendes gefunden habe. Das wird zwar nicht die Art des selbständigen Denkens sein, die Dein Wohlwollen findet, aber für mich passt es so. Und darauf kommt's ja an.
 
und - stell Dir vor: es ist mir sowas von wurscht, dass ich unter Umständen noch viel glücklicher sein könnte, wenn .......

Nicht zu vergessen ..... ich könnte auch viel unglücklicher sein, wenn .........
 
Mir ist das, was ich habe, lieber als das, was ich unter Umständen vielleicht haben könnte.

ich hab da so den verdacht, dass ich auf dauer unglücklich wäre würde ich interesse an neuem aufgrund augenblicklicher zufriedenheit mehr und mehr verlieren.

andererseits würde mich ein ständiges hinterherhecheln nach neuen superlativen am ende des tages genauso kaputt machen wenn ich mich mit erreichtem ned auch mal zufrieden geben kann.
 
andererseits würde mich ein ständiges hinterherhecheln nach neuen superlativen am ende des tages genauso kaputt machen wenn ich mich mit erreichtem ned auch mal zufrieden geben kann.

Aber vor allem das Nachtrauern nach den vermeintlich ungenutzten Chancen ......
 
Manche Menschen fühlen sich in Ihrer gewohnten Umgebung (sei es jetzt lokal, gedanklich oder sozial usw) sicher und fürchten Veränderungen - sehen sie als Bedrohung.

Ach, das ist schon wieder so aufgebläht wissenschaftlich .....

Entschuldige, ich denke da ein wenig einfacher. Warum bemüht man immer gleich die Furcht und die Bedrohung, wenn jemand weiß, wie er sein Leben führen will? Wenn ich mich in Hartberg wohl fühle und gerne da lebe, muss ich da zwangsläufig Veränderungen fürchten, nur weil ich nicht wegziehen will? Wenn ich ein Kaffeehaus gefunden habe, wo ich mich wohlfühle vom Ambiente, vom Angebot, vom Personal, von den Gästen her - darf ich jetzt dort nicht mehr hingehen, nur damit ich mich nicht als bedroht empfinden muss?

Warum schließt Du von vorn herein die Möglichkeit aus, dass sich ein Mensch in einer bestimmten Konstellation einfach wohl fühlt, und deshalb nichts ändern will? Oder braucht man die Angst vor oder die Bedrohung durch Veränderung nur, um selbst als furchtlos da zu stehen?

Änderungen verschließe ich mich nicht, wenn diese erforderlich und zielführend sind. Änderungen nur um der Änderung willen können mir gestohlen bleiben. Ich verschließe mich Neuem nicht, das gilt besonders dem Kennenlernen neuer Menschen, aber ich weiß, was ich will und was ich brauche, muss daher nicht alles Neue, was an mich herangetragen wird, ausprobieren, um zu wissen, ob ich es mag oder nicht.
 
Aber vor allem das Nachtrauern nach den vermeintlich ungenutzten Chancen ......

ungenützte chancen reisst jeder mensch im laufe seines lebens sonder zahl auf.

solche "was-wäre-wenn-gewesen" hirnwichsereien bringen schon insofern recht wenig, weil man dabei stets geneigt ist sich vorzugaukeln, dass alles super gelaufen wäre hätte man nur..............

hätte in vielen fällen alles mögliche genausogut schiefgehen können hätte man die eine oder andere "chance" ergriffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe 2 Extrembeispiele (in jede Richtung eines) angeführt...warum gehst du nur auf eines der beiden ein? Fühlst Du Dich leicht "BEDROHT" :lol:

Natürlich tust Du das nicht, denn darüber bist Du erhaben. Ich bin nur aufgebläht...(kein Wunder, nach meinem Mittagessen...)
 
Nun, es gilt da die richtige Balance zu halten zwischen dem Bedürfnis Neues zu erfahren und dem Bedürfnis Erreichtes für gut zu befinden und genießen zu können.
In jungen Lebensjahren ist der Drang nach Neuem wichtig und größer, später kann man es dann mal eher gut sein lassen auf Grund getätigter Erfahrung.
Sich gänzlich Neuem zu verschließen ist aber natürlich genauso töricht wie der Drang ständig Neues ausprobieren zu müssen, denn wer ständig auf der Suche ist und alles erleben will, entwickelt kein Profil, er ist willkürlich.
Wie gesagt, auf die richtige Balance kommt es an.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich hab da so den verdacht, dass ich auf dauer unglücklich wäre würde ich interesse an neuem aufgrund augenblicklicher zufriedenheit mehr und mehr verlieren.

Naja, es geht aber ned darum, das Interesse an Neuem zu verlieren. Ich kann ja auch Interesse haben, ohne alles gleich ausprobieren zu müssen. Ich find' zum Beispiel BDSM sehr interessant, wie Du ja weißt, aber trotzdem möcht' ich's ned probieren, weil ich weiß, dass es für mich nix ist. Und so gibt's in vielen Bereichen viele Dinge, die mich durchaus interessieren, die ich aber für mich nicht brauche oder nicht haben will. ;)
 
@saturn2: Das bewußte Streben ist wahrscheinlich einer der tatsächlichen Unterschiede zwischen Mensch und Tier. Ob es Vollkommenheit und Wahrheit tatsächlich in Reinform gibt ist, glaube ich, gar nicht so wichtig.

> ad Wissen) Aus meiner Sicht entsteht Wissen bei/und in einem Individuum aus praktischer Anwendung/Reflektion und Anpassung/Veränderung/Adaption. Wissen ist aber nicht gleich Wahrheit und auch nicht Allgemeingültig.
Eine allgemeingültige Wahrheit: Good Point. Wie wäre es mit: "Es empfiehlt sich, mit Bedacht zu handeln" als praktisches Beispiel .... so, das ist mein kleiner Ziegelstein.

@gratsliza: Doch schon .... Es dreht sich eigentlich auch um den Begriff "Wissen" etwas überspitzt formuliert vielleicht auch gegenüber Annahme, Vermutung, Vorurteil, Überlieferung, Intuition etc.

> ad Woher weiß ich) .... Tatsächlich sind viele Faktoren wohl Unbewußt/Unterbewußt .... ohne (selbst-)analytische Betrachtung kannst Du allerdings keine Änderung deines Verhaltens herbeiführen.

Konkreter: Wenn Du auf Herrn A "anspringst" und das Ganze endet in einem Disaster und Du springst allerdings jedesmal auf den gleichen Typus (gleich Schublade an) -> mit immer dem selben Ergebnis, dann wäre es sicher gut, sich dieses Schema, die Kriterien bewußt zu machen und über dieses Bewußtsein gekoppelt mit persönlicher Erfahrung (aus der sich nach Reflektionsprozessen dann in weiterer Folge also Wissen ergeben kann) dann eine Änderung herbeizuführen .... wenn nicht dann -> *Jammer* - Ich komme immer wieder an die falschen Typen *Jammer*.

@DonJoe: Es ging dabei aber nicht um die Frage ob es "dumm" ist. Es ging um die Frage, ob es Wissen, Vermutung, Annahme etc. ist und ab welchem Zeitpunkt du "weißt".
Ich denke, auf der Basis, "Was (ich/sie/er) nicht weiß, macht (mich/sie/ihn) nicht heiß" respektive "Viel Wissen macht Kopfweh" funktionieren wohl einige "Beziehungen".

@Steirerbua: Also, hier brüllt maximal der Bär und der steht ganz Gut da .... auf zwei Beinen, Aufrecht und sogar ein Rückgrat ... Jessas .... Verflucht :mrgreen:.

Und im übrigen "Längst bekannte Information" nicht "Längst bekanntes Wissen" .... weil Wissen ist ja persönlich; einen Kurz-Schluss Information -> Wissen als Valide anzusehen fällt schwer, auch wenn der Ansatz "Aus den Erfahrungen Anderer lernen" durchwegs anzuerkennen ist. Darüber erhält man unterschiedliche Sichtweisen und Informationen .... als Grundlage eigener Erfahrungen um dann darüber Wissen aufzubauen, aber nicht mehr.

Außerdem .... ich mühe mich da die ganze Zeit mit einem dialogorientierten Ansatz ab und Du drehst das ganze Richtung Diskussion .... :nono: Nein, Nein, Nein ;)

Die starken Ich-Botschaften sind ja schön und lassen auf ein, ausgeprägtes Ego schließen und Nein, natürlich muß man nicht Alles Mitmachen .... das war aber überhaupt nicht das Thema ... aber Danke für die Stellungnahme.

Dafür gibt es auch einen Ausdruck im Englischen "Hammer Down Your Message". Du solltest halt ein bisserle drauf achten, ob Du gelegentlich nicht ins Leere hämmerst und womöglich, sich am gewohnten Fahrwasser orientierend, am Thema vorbei segelst .... denn die Begriffe Selbstverwirklichung, Weiterentwicklung und "Lebenslange Suche" wurden grundsätzlich hier so von Dir eingebracht.

@petseit & gogolores: Ja, wahrscheinlich so Irgendwo Dazwischen ... zwischen.... Bewährtes, Gewohntes, Gewolltes und Unbekanntes, Unsicheres, Neues.

Ich habe 2 Extrembeispiele (in jede Richtung eines) angeführt...warum gehst du nur auf eines der beiden ein? Fühlst Du Dich leicht "BEDROHT" :lol:
Natürlich tust Du das nicht, denn darüber bist Du erhaben. Ich bin nur aufgebläht...(kein Wunder, nach meinem Mittagessen...)
Muhahahah :mrgreen::haha:

Nun, es gilt da die richtige Balance zu halten ....
Die Balance ist sicher wichtig ..... Extreme sind in der Regel ...... auf Dauer .... Schädlich.
Naja, es geht aber ned darum, ....
Interessant ... ich möchte dazu ein Beispiel bringen: Mir ist da ein Pärchen persönlich sehr gut bekannt, das das "Hauen" Neudeutsch "Spanking" mit Gerte etc. einmal "Angetest" hat. Während die (sexuelle) Erregung so ungefähr um 0 herum pendelte, haben sich sehr positive Aspekte bei der Durchblutung eingestellt. Ehemals "gefühllose Stellen" im Schulter/Rückenbereich wurden wieder empfindlich. Conclusio, das tatsächliche Ausprobieren von "Neuem" kann mitunter zu gänzlich unerwarteten positiven Effekten, neuen wiederholenswerten Erfahrungen und zusätzlichem Wissen führen.

LG Bär
 
Zuletzt bearbeitet:
Conclusio, das tatsächliche Ausprobieren von "Neuem" kann mitunter zu gänzlich unerwarteten positiven Effekten, neuen wiederholenswerten Erfahrungen und zusätzlichem Wissen führen.
Ja, verstehe. Schau einer an, die SMler ...... da meint man, die hätten Freude an der Arbeit mit Gerten und Ruten .... und derweilen wollen sie nur ihre schlecht durchbluteten Körperteile wiederbeleben.

Dann sind womöglich auch die Freunde des Kaviars ..... also des Kaviars ... gar ned wirklich an ihren oder fremden Ausscheidungen interessiert, sondern erfahren dadurch vielleicht eine Verbesserung ihrer Verdauung. Sie tarnen quasi ihr Gesundheitsprogramm mit BDSM und Fetischen. Ganz schön raffiniert .....

Und ich - dumm, wie ich bin - lass' mich massieren, wenn ich wo taube Stellen zu haben glaube ..... ;)
 
Ja, verstehe. Schau einer an, die SMler ...... da meint man, die hätten Freude an der Arbeit mit Gerten und Ruten .... und derweilen wollen sie nur ihre schlecht durchbluteten Körperteile wiederbeleben.

Ja, also wirklich .... Experimente mit unerwartetem Ergebnis .... da tun's immer so auf Mega-Dominant und Ultra-Devot ..... dabei wollens nur was für die Gesundheit tun .... "Ausprobieren" und "regelmäßig Praktizieren" ist da allerdings schon zu Unterscheiden ;)

Und ich - dumm, wie ich bin - lass' mich massieren, wenn ich wo taube Stellen zu haben glaube ..... ;)

Ich bin überzeugt, bei Bedarf findet sich sicher die/der Eine oder Andere, dem es ein Vergnügen sein wird, deine Durchblutung mit geeignetem Schlaggerät zu fördern
:cool: ;) :undweg:

Dann sind womöglich auch die Freunde des Kaviars ..... also des Kaviars ... gar ned wirklich an ihren oder fremden Ausscheidungen interessiert, sondern erfahren dadurch vielleicht eine Verbesserung ihrer Verdauung. Sie tarnen quasi ihr Gesundheitsprogramm mit BDSM und Fetischen. Ganz schön raffiniert .....
Jessas, Jetzt geht mir endlich ein Licht auf .... Tarnen und Täuschen also .... Soch'n gibts ..... :shock:


LG Bär
 
Darum habe ich für mich das Suchen überall dort aufgegeben, wo ich etwas für mich passendes gefunden habe.

Das Ausprobieren von Neuem ist nicht immer ein gesteuerter Vorgang. Man sucht ja nicht immer aktiv, sondern es Laufen einem immer wieder Dinge und Personen über den Weg, ohne dass dies beabsichtigt wäre.

Gut, man hat etwas gefunden mit dem man zufrieden ist. Aber plötzlich kommt etwas Neues daher, das viel interssanter ist und man verliert das Interesse am Bisherigem.

Beispiel: Mich hält dieser Umstand davor ab ein Standesamt zu betreten. Auch wenn ich mit einer Partnerin glücklich bin, kann ich nie wissen, ob ich in einem halben Jahr eine andere kennen lerne, die mir noch viel besser gefällt.
 
Falls doch ned wirkt, a Bäuerchen oder Furz hilft immer ... :mrgreen:

:oops:

ohne dass dies beabsichtigt wäre....

Auch wenn ich mit einer Partnerin glücklich bin, kann ich nie wissen, ob ich in einem halben Jahr eine andere kennen lerne, die mir noch viel besser gefällt.

1. ich glaube nicht daran, dass viele Dinge "unbeabsichtigt" passieren - sowas schon gar nicht...

2. genau dieser Gedanke, dieses ewige "suchen" hält vlt davon ab sich glücklich zu fühlen. Wenn man immer wieder in der Zukunft lebt und sich überlegt, was man versäumen könnte, sich selten dessen sicher ist, was man gerade lebt, sich oft schwer tut, die Gegenwart bedingungslos zu genießen - ich glaub, dass ist eine wichtige Facette des "unglücklichseins"

@ Bär:

Ja, das ständige anspringen auf den gleichen Typen ist oftmals ein Jammer - liest man ja immer wieder. Wobei ich nicht glaube, dass "mal etwas Neues probieren" in diesem Fall hilfreich ist - es hat ja ganz spezielle, tiefliegende Gründe, warum man auf TYPA steht. Und sich in jemanden verlieben - das kann man schwer ausprobieren - man kann nur an sich arbeiten und sich weiterentwickeln in so einem Fall, denk ich...

"Viel Wissen macht Kopfweh"...das hat meine Oma sehr oft zu mir gesagt und ich fand diesen Spruch als kleines Kind und auch als größeres immer schrecklich. Ich hab mich dadurch irgendwie erniedrigt gefühlt, kann aber nicht genau festmachen, warum. Jetzt seh ich das differentierter. Zumal es ja rein physiologisch schon so ist, dass Menschen deren Wahrnehmungsfilter nciht ausreichend funktionieren leiden. Und es ist tatsächlich so, dass ich viele Dinge einfach definitiv nicht wissen möchte. Ich konsumiere Medien mit Vorsicht und informiere mich nicht über alle aktuellen Geschehnisse - aus dem Wissen heraus, dass mir manche Informationen einfach nicht gut tun.

Wo ist da die Grenze zu ziehen - Ab wann ist man engstirnig, langweilig, interessiert, weltoffen, thrillseeking, total wahnsinnig?

Vielleicht hängt das mit dem zusammen, was ich in meinem ersten post hier geschrieben habe - bis zu welchem Punkt fühle ich mich wohl, ab wann bedroht.

Jemand, der auf Gedeih und Verderb kein Sushi kosten will ist für mich bescheuert - auf der anderen Seite würde ich nur in Angesicht des Hungertodes Heuschrecken oder Maden essen. Das widerspricht sich doch, oder nicht?
 
genau dieser Gedanke, dieses ewige "suchen" hält vlt davon ab sich glücklich zu fühlen. Wenn man immer wieder in der Zukunft lebt und sich überlegt, was man versäumen könnte, sich selten dessen sicher ist, was man gerade lebt, sich oft schwer tut, die Gegenwart bedingungslos zu genießen - ich glaub, dass ist eine wichtige Facette des "unglücklichseins"

Stimmt, ewiges Suchen verbunden mit der Unfähigkeit die Gegenwart zu geniessen ist ein Kennzeichen von Unglück.
Ich meinte aber auf das Beispiel mit der Partnerschaft bezogen, dass man sehr wohl mit jemanden das gegenwärtige Glück geniessen kann und gar nicht auf Suche zu sein braucht. Und trotzdem ergibt es sich, dass jemand anderer aufkreuzt, der einem viel Interessanter erscheint und dann kann es auch eine Facette von Unglück sein, wenn man sich gebunden hat und eigentlich ständig den Neuen/die Neue im Kopf hat. Dann kann man nur eine Technik entwickeln, wie man den Neuen/ die Neue wieder aus dem Kopf bekommt.
 
@gratsliza: Well, ich wollte eigentlich nur ein konkreteres Beispiel für eine Anwendung nennen; die Kernaussage steht in den ersten zwei Zeilen.

"Weiterentwicklung" in dem Zusammenhang würde für mich z.B. bedeuten, sich gewisse Mechanismen, Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften, die in der Vergangenheit zum Scheitern einer Beziehung beigetragen haben, bewußt zu machen und die darüber die Kriterien zu ändern. Ein Teilaspekt davon ist vielleicht auch, sich die un-/unterbewußten Kriterien bewußt(er) zu machen ..... zumindest wenn es mehrmals mit dem selben Typ Partner fehlgeschlagen ist -> Information -> Praxis in der Anwendung in unterschiedlichen Situationen -> Reflektion -> Adaption -> Wissen.



Dein Statement betreffend "Viel Wissen mach Kopfweh" ... ja, das denke ich mir auch oft .... der Mexalenkonsum spricht Bände :mrgreen:;), aber Scherz beiseite .... ich denke, schlichtere Gemüter haben es oft Einfacher .... und komplexere, feinsinnigere Charaktere neigen dann zur Verzweiflung und stürzen sich mitunter in ein Suchtverhalten.

Off Topic: Wahrnehmungsfilter sind ohne Zweifel erforderlich, es stellt sich halt die Frage, ab welchen Zeitpunkt das Ganze dann in einen "Tunnelblick" resultiert.

Abseits dessen .... ein Fehlen einiger dieser Filter offenbart dann anscheinend ganz verblüffende Fähigkeiten, die offensichtlich in uns latent vorhanden sind ... da gab es einen Bericht (denke ARTE) im Französischen gibt es dafür den Begriff "savant".

On Topic: Trotzdem, kommt nicht Wissen immer nur über Erfahrung - ist eine einmalige Erfahrung repäsentativ, eine Erfahrung von Anderen ungeprüft für sich Übernehmbar?

@saturn2: Du nennst ja da mehrere Faktoren .... "auf der Suche zu sein" bedeutet ja nicht automatisch, die Gegenwart nicht geniessen zu können.

Und Interessant bedeutet ja nicht automatisch "Passend". Wennst halt deine Wunschvorstellungen auf eine, in Wahrheit noch weitgehend unbekannte Person projizierst, wirst dich eventuell immer schwer tun .... denn nach einer Zeit pendelt sich das Bild dann ein und dann :shock: .... da stellt sich dann automatisch die Frage: Kommt "Wissen" nicht über über Erfahrung.

BTW: Eine Bindung auch gelöst werden. Wir als Menschen ändern uns ja über Zeit auch, wieso wird da so krampfhaft ausgeschlossen und gefürchtet, dass dann halt zwei Personen nicht mehr Zusammenpassen ... oder zwei Personen zu einem anderen Zeitpunkt zusammenpassen, der vorher noch nicht vorstellbar war :schulterzuck:


LG Bär
 
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