Strafmilderung wegen "schlechter Gene"

Geht das Urteil in Ordnung?

  • Ja

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein

    Stimmen: 12 100,0%
  • Weiß nicht

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    12
B

Gast

(Gelöschter Account)
Ein interessantes Thema entdeckt:

"Ein italienisches Gericht hat die Strafe eines verurteilten Mörders um ein Jahr verkürzt, da er Genvarianten trägt, die gewalttätiges Verhalten begünstigen sollen. Das ist der erste europäische Fall, bei dem genetische Veranlagungen ein Strafurteil beeinflussten. ..."
http://science.orf.at/stories/1630991/

Also ich würde alle Leute gleich behandeln. Wenn man irgendwo "schlechte Gene" sucht, die wird jeder haben und dann will der Eine hier, der Andere dort anders behandelt werden usw., führt zu Chaos.

Deine Meinung?
 
das werden sich andere zum vorbild nehmen und sich darauf berufen das sie ja sooooooooo schlechte gene haben und ja garnicht dafür können :mauer::mauer::mauer:
ein skandal
 
Gene sind nur ein kleiner Teil des Verhaltens. Auch ein Mensch der genetisch begünstigt ist Krebs zu bekommen, kann gesund bleiben und umgekehrt. Beim Verhalten ist es noch komplexer und läuft darauf hinaus: Kann eh jeder machen was er will, weil er nix dafür kann und deswegen kann auch keiner verantwortlich gemacht werden.
 
Es gibt eher lethargische Menschen und eher temperamentvolle Menschen. Wenn nun ein Zornpinkerl eine Gewalttat begeht, müsste man nicht sagen: "So bist du halt. Du kannst ja nichts dafür, dass du so ein Zornpinkerl bist."?

Das grundsätzliche Problem dabei ist die Frage nach dem freien Willen. Inwieweit können wir für unser Verhalten verantwortlich gemacht werden? Was bestimmt unser Verhalten? Gene? Erziehung und soziale Prägung?

Die Frage ist uralt und wurde schon als theologisches Problem formuliert. ("Wenn Gott allmächtig ist, können wir dann etwas dafür, dass er uns sündig erschaffen hat?" Stichwort Prädestinationslehre) In jüngerer Zeit wurde das Problem vor allem von der Seite der Hirnforschung aufgezogen. (Z. B. Wolf Singer im Interview: "Der freie Wille ist nur ein gutes Gefühl")

Anschaulich stellt sich die Frage so:
Angenommen es gäbe einen komplexen Roboter, viel weiter entwickelt als derzeitige Roboter. Wenn nun dieser Roboter einen Menschen umbringt, würden wir das als Unfall sehen: Ein Fehler im Design des Roboters oder falscher Input oder eine Kombination aus beidem.
Die Frage ist nun, wodurch unterscheidet sich der Mensch von einem solchen Roboter? Ist der Mensch nicht auch gesteuert durch eine komplexe CPU (Gehirn), die Inputs (von den Sinnen) verarbeitet? Wenn also ein Mensch ein Verbrechen begeht, müsste man dann nicht auch einen Fehler im Gehirn annehmen, den es zu beheben gälte, anstatt ihn als verantwortlich für sein Handeln anzusehen und ihn zu bestrafen?
 
anstatt ihn als verantwortlich für sein Handeln anzusehen und ihn zu bestrafen?

:hmm: was ja in oben zitiertem fall geschehen ist - er wurde ja bestraft aber eben im rahmen des strafmasses - nur damit die diskussion nicht in "ich hab schlechte gene ich darf alles" abdriftet​
 
also ich würde auch alle leute gleich behandeln, wieso soll so einer dann weniger strafe bekommen?
er hat doch ein verbrechen begangen, diese leute sollten lebenslänglich kriegen... nix anderes!
:nono:
 
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