Sollte man eigentlich noch heiraten, nachdem die Ehe den ganzen Sex kaputtmacht?

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Es ist doch defacto so, dass heute keiner mehr wegen der Versorgung und finanzieller Absicherung heiraten muss. Auch sind die Zeiten vorbei, wo man Ehen arrangierten um das gemeinsame Vermögen zu vergrößern. Das mag vielleicht in einigen Ecken der Welt noch so sein, aber mehrheitlich eher nicht.

Die Ehe ist mE ein veraltetes Konstrukt, das keinerlei Vorteile mehr bringt. Oft ist es so, dass der Punkt der sexuellen Frustration eher in Ehen als in herkömmlichen Beziehungen zu finden sind. Die Anzahl der sexuell unglücklichen Ehemänner sind höher, als der gebundenen (unverheirateten) Herren. Vielleicht liegt auch einer Nichtehe eine Form der Unverbindlichkeit.

Selbst wenn Kinder vorhanden sind, so ist es heute für Kinder, deren Eltern nicht zusammen sind, bei weitem nicht mehr so stigmatisierend, wie vor 30 oder 50 Jahren. Alleinerziehende haben es sicherlich nicht einfach, aber auch hier hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan.

Also - warum heiraten? Warum brauch man einen schriftlichen Beweis einer Beziehung?

Oder ist der Gedanke der ewigen Liebe und der ewigen Treue in so vielen Paaren vorhanden, dass scheinbar kindliche Romantik und Naivität von Nöten ist, um eine Ehe so lange als möglich zu bestehen?

Eine Ehe ist immer auch ein moralisch gesellschaftlich akzeptiertes Gefängnis - selbst gewählt und freiwillig betreten.
 
Damit bin ich nicht einverstanden. Meine Ehe beruhte auf dem gemeinsamen Willen, eine Familie aufzubauen und die Kinder gemeinsam zu wertvollen Menschen zu erziehen. Für meine Frau war Sex eigentlich nur Mittel zum Zweck der Zeugung der Kinder. Dementsprechend zurückhaltend war sie beim Sex zum Vergnügen. Trotzdem hält unsere Ehe leidlich gut seit über 64 Jahren.
Lieber, alter Hansi
so, wie ich das sehe, wurdest du noch im "tiefsten Patriarchat" geboren und in diesem sinne "erzogen". damals waren eheschliessungen, auf basis von "vernunft" statt Liebe, durchaus noch gängige praxis. die 1960er jahre waren dann revolutionär, und die 1970er jahre brachten das endgültige Aus des Patriarchats: volles Scheidungsrecht für die frau. seither ist das modell der Ehe, wie du das kennengelernt hast, obsolet. heute wird nur noch äusserst selten, wenn überhaupt, aus "vernunftgründen" geheiratet. was heute zählt, vor allem für die frau, ist das gefühl der liebe. und dazu gehört nun mal untrennbar verbunden, der sex. auch und gerade männer heiraten heute keinesfalls mehr eine frau, die an sex, ausser zur zeugung, nicht interessiert ist.

tatsache ist, das kannst du unmöglich leugnen, dass du in deiner ehe von Anfang An Sex Wolltest, und es auch begrüsst hättest, regelmässig sex zu haben. längst hast du deine ängste überwunden und holst dir den sex, den du brauchst anderswo. wie lange hättest du es wohl ausgehalten, wenn du von deiner frau keinen sex mehr bekommst und sie dir verbietet, dir sex anderswo zu holen? der einzige grund, warum du deine frau so lange derschleudert hast ist, dass du regelmässig sex hattest. wenn auch nicht mit ihr.....
deine ehe wäre längst gescheitert, wenn du, ausser wiggsen, keinerlei andere sexuelle betätigung gehabt hättest.

HATTEST du aber! ergo stimmt die formel unverändert: Die Ehe beruht auf nichts anderem als Sex.
was du getan hast war, die komponenten zu verteilen: du hast den alltag mit deiner frau gelebt, aber die Ehe mit anderen frauen Vollzogen.

wünsch dir eine gute nacht und vielen dank für deinen kritischen kommentar!
 
wünsch dir eine gute nacht und vielen dank für deinen kritischen kommentar!
Ich danke Dir! Als besonders kritisch empfand ich Deinen Kommentar nicht, denn mir ist bewusst, dass eine Ehe meines seinerzeitigen Zuschnitts heute nicht mehr gängig ist.
Aber um Sex zu haben braucht es keine ehe mehr, und eine Ehe braucht es vor allem, wenn man Kinder haben und ihnen einen soliden Rückhalt bis zum Abschluss ihrer Erstausbildung geben möchte.
 
Also die Eher ansich hat natürlich nichts mit Sex zu tun - weder dass man Sex hat, noch dass er weniger wird.
Die Ehe erschwert es ganz einfach nur sich zu trennen, vor allem wenn eine Hauptmotivation der Eheschließung war dass die (geplanten) Kinder ein "ordentliches Zuhause" haben. Aber meiner Meinung nach leben sowieso mindestens 50% der Leute in kaputten Beziehungen, egal ob verheiratet oder nicht...

Eine zwischenmenschliche Beziehung mit einem dir gutgesinnten Menschen ist die einzige Sache auf der Welt bei der es keinen Energieverlust gibt. Je mehr Energie du reinsteckst, umso mehr Energie bekommst du zurück - aber auch das Gegenteil ist der Fall: je weniger Energie du reinsteckst, umso weniger Energie bekommst du zurück.
Fängt man also im Laufe der Zeit an immer weniger Energie in die Beziehung zu investieren (die Ausreden dafür kennen wir alle), dann ist schwindender Sex eine vollkommen logische Folge daraus. Es muß so sein, es kann nicht anders sein.

Der Unterschied zwischen denen die nach Jahrzehnten noch eine gute Beziehung und guten Sex haben (völlig irrelevant ob beide einen Ring am Finger tragen oder nicht) und denen die nach 3 Jahren in einer kaputten Beziehung ohne Sex leben ist meiner Erfahrung nach dass die einen gemeinsamen aktiven Beschäftigungen nachgehen und sich austauschen während die anderen nur gemeinsam auf der Couch sitzen und in die Glotze starren und die Kommunikation nur noch aus Small Talk über die aktuelle Netflix Serie und Corona besteht.

Schaltet den Fernseher aus, legt das Handy in die Lade und verbringt ein Wochenende miteinander.
Wenn ihr das nicht könnt - und nicht einen guten Teil der Zeit mit Sex verbringt - dann solltet ihr in euch hineinhören ob ihr wirklich glücklich seid oder ob ihr nur noch aus Gewohnheit und Trägheit zusammen seid.
 
jetzt wissen wir es warum es bei uns so gut funktioniert kein Fernseher kein Handyempfang also keine Störung des harmonischen Eheleben .
 
die ehe gibt es ja schon viele tausende jahre, von den geistlichen ins leben gerufen um vorallem krankheiten zu bekämpfen, monogamie wurde schnell als das tollste und heiligste und beste von allem abgestempelt und damit wurde auch die verbreitung von krankheiten reduziert. weil die einzelnen religionen auch nicht deppat waren sagten sie sodomie, abtreibung, verhütung usw ist was böses um die anzahl der eigenen glaubensjünger zu vergrößern. es fing also vor tausenden von jahren damit an eine große menge an menschen zu kontrollieren.

heute gibt es so viele gründe und arten vom zusammenleben - egal ob verheiratet oder nicht - dass es da nichts richtiges oder falsches gibt.
fakt ist, man sollte damit glücklich sein.
 
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