Pervers? Aber warum?

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Gast

(Gelöschter Account)
Ich weiss absichtlich provokanter Titel.

Die Frage die ich hier stellen möchte:

Was glaubt ihr, warum seid ihr SMig?

Es gibt ja teilweise "inteligente" Leute, die meinen, es muss was in unserem Leben passiert sein das uns SMig gemacht hat.
Sei es nun eine schlechte, unglückliche Kindheit, ein Sexueller übergriff oder unser Lebensumfeld.

Ich hab da lange Nachgedacht und bin in mich gegangen aber was wirklich relevantes hab ich nicht gefunden. Naja mein Vater war nicht besonders viel da für mich, das war es dann aber auch schon. Hatte ansonsten eine glückliche Kindheit, war nie Ministrant und als ich mit 19 BDSM für mich enddeckte war ausser meiner damaligen Freundin niemand in meinem Umfeld SMig (also nicht dass ich es gewusst hätte). Auch hab ich vorher wenig bis kein Filmmaterial in diese Richtung gesehen, aber die Fantasien waren schon lange vorher da.

Für mich ist es einfach eine Neigung, wie andere eben Spinat mögen oder nicht.

Wie seht ihr das? Gibt es ein Ereignis dass euch vielleicht in die Richtung bewegt hat? War eure Kindheit schlecht? Versucht ihr irgendetwas zu kompensieren?
 
was ich mich erinnern kann hatte ich eine glückliche Kindheit, zumindest bis ich sechs Jahre alt war.
und ich kann mich relativ lange zurückerinnern, sogar an einige Tage, als ich noch im Körbchen gelegen bin.
zufälligerweise sind einige meiner Vorlieben im SM-Bereich zu finden.
andererseits würde es mir gefallen, eher Männer als Frauen zu küssen, wäre ich halt in der Schublade "schwul" gelandet .
Jetzt bin ich halt ein Gelegenheitsperverser ;-)
 
Habe ich mich schon gefragt. Kann es nicht erklären. Ist aber auch egal. Meine Schwester ist lesbisch. Auch ned erklärbar. ;)
 
Ich besteh drauf - ich hatte meine SM-Phantasien schon VOR der schwierigen Kindheit/Jugend :mrgreen:
An meiner Lebensgeschichte hätte wohl jeder Hobbypsychologe nen Heidenspaß ;)
Trotzdem "benutze" ich BDSM nicht als Kompensation für irgendwas, auch, wenns mir oft vorgewurfen wurde. (Und aus nem kleinen Ausrutscher ganz am Anfang hab ich gelernt.. und wie.)
Leider haben viele die Vorstellung, dass ein Mensch, der durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle irgendwann mal in der Opferrolle gelandet ist, sowieso niemals fähig sein wird, Sex (und BDSM usw) einfach nur "normal" zu genießen.. :roll:

Vielleicht liegts bei mir ja auch ein bisschen in der Familie? Mein Onkel ist BDSMler, lt. ihm waren auch meine Großeltern nicht immer ganz so brav.. Wer weiß..
 
tja keiner in meiner familie war dem thema bdsm auch nur irgendwie zugetan. das war ne echte stino family *g* dennoch hab ich recht früh gewisse neigungen an mir entdeckt die mich gemäss "jetzt geltender" definition als switcher eingestuft hätte.

woher das kommt kann ich beim besten willen nicht sagen nur das es einfach schön ist es auszuleben ;)
 
wohers kommt kann ich nicht sagen

ich hab mir als kind und jugendliche, aus neugierde? ab und zu selbst weh getan und das genossen, das aber nie mit erotik in verbindung gebracht.

bis ich mit 19, bei meinem ersten swingerclubbesuch mit meinem mann eine show gesehen hab und hingerissen war....
 
Ha, da muss ich schon schmunzeln, dass man immer glaubt, da muss was passiert sein, damit jemand so ist.
Ich hatte ein wirklich perfekte Kindheit und Jugend, keinen Bezug und keinen Kontakt zu SM oder Personen die SM praktizieren, keine entsprechenden Videos, noch sonstige Propaganda in der Art.

Vielleicht liegt es ja an meinem laengeren Krankenhaus-Aufenthalt wuerden wohl Therapeuten sagen und meinem insgesamt 7 Monatigem Kontakt zum "uniformierten" Personal, den Krankenschwestern, doch ich sehe auch darin nicht den Grund.

Mir gefallen halt starke Frauen, Frauen die sich nich runterdruecken lassen, die gerne Macht und Besitz ergreifen, die zeigen wo es langgeht und wissen wie sie sich das nehmen koennen, was sie brauchen und moechten.
Aus diesm Blick fuer bzw. auf die Frauen hat sich meine Neigung entwickelt, ganz einfach und leicht erklaert.
 
Ich neige sehr dazu, das einfach wie die Vorliebe für bestimmte Speisen aufzufassen, ganz wie der Threadersteller das mit dem Spinat beschrieben hat.

Beim Spinat fragt auch niemand danach, woher das kommt. Bei BDSM dagegen hält sich hartnäckig die Vorstellung, es sei in irgendeiner Form krankhaft. Daraus folgt dann natürlich logisch der Wunsch, eine (möglichst gemeinsame, einfache, leicht diagnostizierbare und am besten auch noch beseitigbare) Ursache zu finden.
Ich wäre aber sehr überrascht, wenn irgendwelche sexuellen Vorlieben signifikant einfachere Erklärungen ihre Genese betreffend hätten als Vorlieben für bestimmte Speisen. Mit anderen Worten, ich denke, die Genese ist äußerst komplex und total individuell, von Person zu Person verschieden.

Ich kann auch in meiner eigenen Biographie keinerlei entscheidenden Einfluß erkennen, der einen nennenswerten Anteil an meiner Freude hätte, im Bett dominant zu sein.
 
Woher es kommt hab ich mich auch schon oft gefragt, wie bei den meisten ohne Ergebnis. Hatte viel Liebe, starke und schwache Männer und Frauen als Bezugspersonen, wurde nicht zu streng und nicht zu lasch erzogen.

Bei mir war sowohl die Homosexualität alsauch das Interesse an Spanking und Natursekt seit ich denken kann vorhanden. Aus dem kindlichen Interesse ist dann in der Pubertät Lust geworden, für die ich erst nach ein paar Jahren dank dem Internet einen Namen fand. Somit kann ich auch "reizüberflutung" oder sowas ausschließen.

Es ist wie es ist, so wars schon immer. ;)
 
Viel mehr als die Frage warum wir auf Sexpraktiken stehen die keinem ungewollt Schaden zufügen sollte man sich fragen warum heteromänner gerne Frauen anal nehmen und dabei Schwule als Arschficker bezeichnen, warum es so viele Natursekt und SM Liebhaber im Internet gibt und kaum jemanden der im echten Leben dazu steht, und vor allem: Warum muss man sich überhaupt als pervers bezeichnen lassen, für etwas an dem 2 erwachsene Menschen spaß haben? Wie kann es 2010 noch so sein das heteros die verhüten, Sex zum Spaß haben und nicht nur die Missionarsstellung kennen, mit dem Finger auf Lesben/Schwule zeigen können und von "Gott" und "natürliche Vorsehung" schwafeln können?

Warum ist es so verwerflich neben den Geschlechtsteilen auch deren sonstige Funktion (stichwort natursekt) erregend zu finden?

2010 Jahre der geistigen Evolution, und wir haben es noch immer nicht gerafft das es einfach nur 2 arten vom Sex gibt: Die Art bei der beide Spaß haben, oder die Art die jemandem etwas aufzwingt das er nicht möchte.

Im Grunde ist es doch einfach nur pervers das wir uns durch literatur, philosophie usw. keine grenzen setzen, und dafür aber absurden moralvorstellungen in körperlichen angelegenheiten unterwerfen.
 
Wie kann es 2010 noch so sein das heteros die verhüten, Sex zum Spaß haben und nicht nur die Missionarsstellung kennen, mit dem Finger auf Lesben/Schwule zeigen können und von "Gott" und "natürliche Vorsehung" schwafeln können?

Warum ist es so verwerflich neben den Geschlechtsteilen auch deren sonstige Funktion (stichwort natursekt) erregend zu finden?

"Natürliche Vorsehung" :haha:, ich sag es mal so, jene Leute die so "Gaga" Meldungen von sich geben haben keine Ahnung von der Natur. Die sollen sich mal mit Quantenpysik beschäftigen wie ausgeflippt sich die Teilchen aus denen wir bestehen sich eigentlich verhalten. :haha:

Es ist eigentlich ganz einfach, wenn es nur strikt so sein sollte das es nur Heterosexuelle gibt, warum besteht dann in der Natur überhaupt die Möglichkeit, dass Menschen eine andere Prägung bekommen?
Wenn jemand mit "Gott" kommt, warum hat er die Menschen dann so geschaffen, dass es Homosexuelle gibt, wenn er das denn nicht wollen sollte?

Es gibt Dinge im Universum die sind einfach nicht möglich, zB dass in Cern ein schwarzes Loch entsteht. Es gibt dinge im Universum die sind möglich, zB das Menschen Homosexuell werden. Wer in beiden fällen das Gegenteil behauptet hat hald keine Ahnung.

Am schlimmsten finde ich jene, die nicht wissen wann schluss ist. Die glauben sie müssten anderen die "richtige Lebensweise" aufzwingen, die sich Intollerant verhalten, aber spätestens bei der Wohnungstür sollte schluss sein. :lehrer:

Einstein sagte ja selbst: Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.:lehrer:

Jeder sollte so leben wie er will, solange er damit keine anderen gefährdet. Wer Natursekt mag, der soll auch seinen Spaß damit haben.;)

SM ist nur für leute Pervers, die ihn nicht selbst Praktizieren oder nicht mögen, für alle Fetisch, SM ect. praktizieren wird es wohl eher "normal" sein. Für mich war es bis jetzt nichts, vielleicht entdecke ich dass ja noch eines tages für mich aber momentan glaube ichs eher nicht.

:winke:
 
doch ist es. unsre sexuelle ausrichtung steht schon bei der geburt fest ;).

soooo einfach ist das auch wieder nicht. nicht einmal die ofizielle psychologie heute ist sich sicher wie sexuelle orientation zustande kommt. ich glaube z.b. es spielen viele faktoren mit. sicherlich gibts leute die "von geburt aus" homosexuell sind, aber auch da ist es nicht eindeutig ob sie jeweils schwul geworden wären, hätte irgendeine kleinigkeit anders verlaufen (siehe schmetterlingeffekt). alles in allem, eh wurscht, de gustibus non est disputandum. weil mehr als geschmack ist es nicht....für mich zumindest.
 
doch ist es. unsre sexuelle ausrichtung steht schon bei der geburt fest ;).

Ja, aber was ist denn da vor der Geburt dann passiert? Wann und _WIE_ entscheidet sich lt. deiner Theorie die sexuelle Orientierung?
Das ist ja das wesentlich spannendere.

Ich bin da ja eher bei Freud - der Mensch ist bei Geburt bisexuell und entwickelt sich dann im Kontext seiner Kindheit in eine Richtung (oder in beide ;)). Wobei ich seine Meinung nicht teile, dass ein abwesender Vater dafür sorgt, dass der Sohn schwul wird, weil dieser später mit einem männlichen Partner die "Lücke" in der Kindheit füllen will.

Wie gesagt, ich weiß es nicht - aber wirklich wissen tuts im Moment eh noch keiner :mrgreen:
Trotzdem glaube ich, dass der kulturelle Kontext sehr wichtig ist.

Meine BDSM-Phantasien hatte ich schon, bevor ich wusste, dass das alles einen Namen hat, dass es viele Menschen gibt, die gleich bzw ähnlich empfinden.. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Neigung je "von selbst" ausgelebt hätte, ohne die entsprechenden "Angebote" und Möglichkeiten von meiner Umwelt.
Soll heißen, hätte ich nicht _gewusst_, dass ich nicht die einzige bin, glaube ich nicht, dass ich mal "einfach so" jemandem gebeten hätte, mich beim Sex zu schlagen (etc)..

Spannendes Thema :)
 
Die sollen sich mal mit Quantenpysik beschäftigen wie ausgeflippt sich die Teilchen aus denen wir bestehen sich eigentlich verhalten. :haha:
Grusliges Zeug, da stimm ich dir zu :mrgreen:

SM ist nur für leute Pervers, die ihn nicht selbst Praktizieren oder nicht mögen,
Das kann man, glaube ich, nicht so "eingeschränkt" sagen. Eher umgekehrt - die meisten, die BDSM als pervers bezeichnen, praktizieren wohl selber nichts in die Richtung und/oder mögens nicht.
Ich hab aber glücklicherweise einige Vanillas in meinem Umfeld, die BDSM auch nicht mögen (oder es nicht mal versuchen wollen), und trotzdem kam nie der Begriff "pervers" ins Spiel - jedenfalls nicht ernst gemeint ;)
Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, die psychischen Vorgänge bei BDSM auch zu verstehen und vllt. sogar nachvollziehen zu können - auch, wenn einen was konkretes, zB Schmerz, nicht anmacht. Wenn man als "perverser Smler" wirklich gut rüberbringt, wie viel NÄHE und ZÄRTLICHKEIT eigentlich bei einem Spiel dabei ist.. dann kann auch fast kein Vanilla mehr "pervers!" brüllen. Vorausgesetzt, er lässt sich auf ein Nachvollziehen ein ;)
 
Soll heißen, hätte ich nicht _gewusst_, dass ich nicht die einzige bin, glaube ich nicht, dass ich mal "einfach so" jemandem gebeten hätte, mich beim Sex zu schlagen (etc)..
Ach, ich glaub es wär auch passiert, wenn du nicht darum gebeten hättest. :mrgreen:
 
Ach, ich glaub es wär auch passiert, wenn du nicht darum gebeten hättest. :mrgreen:

Renn ich mit "devote Masochistenschlampe" auf der Stirn rum oder wie? :mrgreen:
Wobei du, wenn ich genau überlege, eigentlich recht hast.. :hmm:
Das war mehr ein:
*patsch*
?!
*patsch*
:shock:?!
"aufhören?"
nein.. :oops:

:lalala:
 
doch ist es. unsre sexuelle ausrichtung steht schon bei der geburt fest ;).

Da muss ich widersprechen! Ich denke, auch die sexuelle Entwicklung, bzw. die Richtung in die es geht, wird erst im Verlauf des Lebens festgelegt... es ist doch immer abhaengig von diversen Moeglichkeiten die man im Leben eben hat oder nicht. Gewisse Dinge mit denen man konfrontiert wird bestimmen die persoenliche, daher auch die sexuelle Entwicklung eines Menschen mit.

Wenn man z.B. zwei Zwillinge nimmt und sie sofort nach der Geburt trennt, denn einen in Alaska und den anderen meinetwegen in Turkmenistan aufwachsen laesst wird man nach 20 Jahren trotz der physischen Aehnlichkeit nicht feststellen koennen, dass es sich um Zwillinge handelt, ausser natuerlich man weiss es von vornherein. Unser Umfeld hat sehr viel Einfluss auf uns und bestimmt immer mit!
 
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