Pervers? Aber warum?

nunja, natürlich wird bdsm mit Einverständnis gemeinsam praktiziert, aber irgendwo muss die Neigung ja wohl herkommen. Es sei denn man machts dem Partner zuliebe und kommt auf den Geschmack, weil es tiefere Empfindungen und grössere Geilheit auslöst.
Mir scheinen andere Denkmodelle wahrscheinlicher. Zum Beispiel, dass man mit entsprechender Veranlagung einen passenden Partner gezielt sucht. Oder aber, und das werden vielleicht nicht wenige sein, dass man gemeinsam mit einem entsprechend veranlagten Partner seine eigene Veranlagung, welche latent vorhanden ist, langsam frei legt und sich zu ihr bekennt.

Dass man es "dem Partner zuliebe" macht, wird vielleicht in Einzelfällen auch vorkommen, aber selbst da wird ohne versteckte eigene Veranlagung nichts laufen, weil das ansonsten nämlich keine "größere Geilheit" auslöst, wie Dir jeder "Vanilla" gerne bestätigen wird.

Und natürlich muss die Veranlagung eine begründete Herkunft haben. Ich finde nur den Eifer lustig, mit welchem man danach sucht. Was ist der Sinn dahinter?

Für die Menschen, welche diese Veranlagung haben, wird's wurscht sein, wenn sie sie ausleben können und damit glücklich sind. Für die Menschen, welche diese Veranlagung nicht haben, wird's erst recht wurscht sein, also was soll's?

Ich sehe da eine große Gefahr, dass man mit der zwanghaften Herleitung der Veranlagung von seelischen oder sonstigen Traumata eher das Vorurteil schüren will, dass BDSM-ler im Grunde genommen verkorkste Seelen sind, welche des Mitleids und der Heilung bedürfen, und nicht des Respekts, der ihnen eigentlich zusteht.
 
Und natürlich muss die Veranlagung eine begründete Herkunft haben. Ich finde nur den Eifer lustig, mit welchem man danach sucht. Was ist der Sinn dahinter?
Für mich:
Es ist einfach spannend und interessant.
Ich möchte gern wissen, WARUM Menschen sind, wie sie sind. Wie sehr werden wir durch Anlage beeinflusst, wie sehr durch Umwelt? Und wie funktioniert dieser Einfluss? Wodurch entstehen individuelle Unterschiede?
Ich LIEBE sowas einfach über alles :mrgreen:

Ich sehe da eine große Gefahr, dass man mit der zwanghaften Herleitung der Veranlagung von seelischen oder sonstigen Traumata eher das Vorurteil schüren will, dass BDSM-ler im Grunde genommen verkorkste Seelen sind, welche des Mitleids und der Heilung bedürfen, und nicht des Respekts, der ihnen eigentlich zusteht.
Is halt die Frage, WIE man herleitet.
Selbst wenn es einen Zusammenhang zwischen BDSM und Trauma geben sollte, kann man noch lang nicht "beweisen", dass das Trauma die BDSM-Neigung auch verursacht hat. Kausalität und so..
Man darf sich halt keine Theorie zusammenstückeln, dann ein paar "Beweise" raussuchen und dann beschließen, das muss so sein und Punkt.
Selbst wenns einige BDSMler gibt, die ihre Neigung wegen traumatischer Erfahrung entwickelt haben - was ist dann mit dem Rest? Wo hats dann der Rest her? Fragen über Fragen.. :)

Mit der Stigmatisierung als "gestört" muss man schon aufpassen, da hast du schon recht. Aber nicht jede Abweichung der Norm muss automatisch nen Krankheitswert haben. Vielleicht sind ein paar meiner Synapsen im Gehirn leicht verwirrt und schicken unnatürliche Signale rum, wenn ich Schmerz empfinde und mich das anmacht.
Das hat für mich nix mit verkorkst zu tun. Das is halt so. Ich hab braungrüne Augen, ein Muttermal auf der linken Fußsohle und ein paar lustige Sadomasosynapsen - is halt so. Laune der Natur. :mrgreen:
 
Und natürlich muss die Veranlagung eine begründete Herkunft haben.
Nö! :mrgreen:


Für die Menschen, welche diese Veranlagung haben, wird's wurscht sein, wenn sie sie ausleben können und damit glücklich sind. Für die Menschen, welche diese Veranlagung nicht haben, wird's erst recht wurscht sein, also was soll's?
:daumen:


Ich sehe da eine große Gefahr, dass man mit der zwanghaften Herleitung der Veranlagung von seelischen oder sonstigen Traumata eher das Vorurteil schüren will, dass BDSM-ler im Grunde genommen verkorkste Seelen sind, welche des Mitleids und der Heilung bedürfen, und nicht des Respekts, der ihnen eigentlich zusteht.
:daumen: :daumen:

I maan, gut, der Threadersteller hat eindeutig zu BDSM gefragt. Aber unter dem Titel des Threads gäbe es ja nu auch noch paar mehr Möglichkeiten, die ned unbedingt mit BDSM zu tun haben (müssen) und trotzdem von der Gesellschaft als pervers eingestuft werden würden.

Zum Beispiel:
  • Swingen
  • NS-Spiele
  • Kaviar-Spiele
  • Privatpornofilmchen drehen
  • Outdoor-Aktivitäten
  • TS/TV/TG/DWT

Da gilt aber im Prinzip überall auch oben Gesagtes. ;)
 
Für mich:
Es ist einfach spannend und interessant.
Ich LIEBE sowas einfach über alles :mrgreen:
Okay, Dir glaube ich das sogar, und ich würde auch nicht daran zweifeln, dass Du aus sehr persönlichen Gründen an einer Klärung der Herkunft oder Entstehung Deiner Neigung interessiert bist. Bei Dir hätte ich auch keine Sorge, dass Du die Entschlüsselung des Geheimnisses missbrauchen würdest.

Was aber das Interesse der Wissenschaft betrifft, bin ich ein wenig misstrauischer. Nicht zuletzt deshalb, weil Medizin und Psychologie nur sehr zögerlich (und durch den Druck der Realität) von einem ihrer liebsten Krankheitsbilder, der "sexuellen Störung", abgerückt sind, und das nicht einmal zur Gänze, sondern nur teilweise. Und irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass man auf dem Umweg über tiefenpsychologische Erkenntnisse gerade dieses Krankheitsbild wieder ins Leben rufen will.

Ich hab braungrüne Augen, ein Muttermal auf der linken Fußsohle und ein paar lustige Sadomasosynapsen - is halt so. Laune der Natur.
Ja eh. Nur fürchte ich, dass bei einer wissenschaftlichen Untersuchung Deine "Laune der Natur" in der Conclusio nicht vorkommen wird - aber ich kann mich ja auch täuschen.

Ich würde es einfach schön finden, wenn man der Sexualität zwischen erwachsenen und mündigen Menschen die Stigmatisierung durch ein "Krankheitsbild" ersparen würde, zumal durch ihre Neigung ja niemand zu Schaden kommt.
 
Okay, Dir glaube ich das sogar, und ich würde auch nicht daran zweifeln, dass Du aus sehr persönlichen Gründen an einer Klärung der Herkunft oder Entstehung Deiner Neigung interessiert bist. Bei Dir hätte ich auch keine Sorge, dass Du die Entschlüsselung des Geheimnisses missbrauchen würdest.
Das freut mich :)

Was aber das Interesse der Wissenschaft betrifft, bin ich ein wenig misstrauischer. Nicht zuletzt deshalb, weil Medizin und Psychologie nur sehr zögerlich (und durch den Druck der Realität) von einem ihrer liebsten Krankheitsbilder, der "sexuellen Störung", abgerückt sind, und das nicht einmal zur Gänze, sondern nur teilweise. Und irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass man auf dem Umweg über tiefenpsychologische Erkenntnisse gerade dieses Krankheitsbild wieder ins Leben rufen will.
Das wissenschaftliche Interesse hab ich auch. Und wenn es möglich ist, möchte ich später definitiv auch in dem Bereich forschen. Allein schon, weils mich zeitweise so andwidert, was als "aktueller Stand der Forschung" gilt, in vielen Bereichen..
Wer weiß, vielleicht bringt eine "neue Generation" von Forschern tatsächlich einen Umschwung in diesem Denken. Ich würds mir wünschen... und träumen darf man ja..


Ja eh. Nur fürchte ich, dass bei einer wissenschaftlichen Untersuchung Deine "Laune der Natur" in der Conclusio nicht vorkommen wird - aber ich kann mich ja auch täuschen.
Aber wenn ICH die Untersuchung machen werde/darf/kann? :mrgreen:
(Und nein, bitte nicht meine utopischen Seifenblasenträume zum Platzen bringen.. danke, ganz lieb! *g*)

Ich würde es einfach schön finden, wenn man der Sexualität zwischen erwachsenen und mündigen Menschen die Stigmatisierung durch ein "Krankheitsbild" ersparen würde, zumal durch ihre Neigung ja niemand zu Schaden kommt.
Ja, und das könnte man sicher besser, wenn man mal neue Erkenntnisse hat und diese auch durch ausreichende Forschungen belegt hat.. Nämlich, dass es nicht einfach "zwei arme missbrauchte traumatisierte Wesen" sind, die ihre Traumata irgendwie "kompensieren müssen"..

Achja, wenn ich mal groß bin..
 
Zum Beispiel:
  • Swingen
  • NS-Spiele
  • Kaviar-Spiele
  • Privatpornofilmchen drehen
  • Outdoor-Aktivitäten
  • TS/TV/TG/DWT
Da gilt aber im Prinzip überall auch oben Gesagtes. ;)
Das ist aber eine Mogelpackung ;)

Swingen ist zum Beispiel keine Frage der Sexualität, sondern der Lebenseinstellung, dafür gibt's ohnehin keine Krankheitsbilder.

Outdoor-Aktivitäten würde ich auch nicht in einen Sack mit BDSM werfen wollen. Da gibt's wohl weltweit nur sehr wenige Liebespärchen, die das nicht schon wenigstens einmal gemacht haben, sogar der Steirer kann in seiner Erinnerung das eine oder andere Erlebnis dieser Art finden :oops: Allerdings ned aus Zeigefreudigkeit, sondern mehr aus Spaß an der Sache an sich. :mrgreen:

Exhibitionismus ist in meinen Augen ein zweischneidiges Schwert. So es einem genügt, diesem Hang in einem geeigneten Rahmen nachzugehen, ohne dabei jemanden zu belästigen, also zum Beispiel in einem Swingerklub, hier im EF oder in anderen Internetforen, oder sei es nur auf einem FKK-Gelände, der wird wohl von niemandem dafür behelligt werden. Das ist das, was ich als Zeigefreudigkeit bezeichnen würde.

Dann gibt's allerdings noch den "richtigen" Exhibitionismus, welcher den Lustgewinn gerade daraus schöpft, dass er andere (unbeteiligte) Menschen schockiert oder brüskiert. Der tritt zwar in zunehmendem Maße immer seltener auf, aber da wäre ich mit einer Abschaffung des Krankheitsbildes schon wesentlich vorsichtiger, weil nicht auszuschließen ist, dass bei solchen Aktionen andere Menschen einen Schaden erleiden können. Nicht umsonst ist er auch mit Strafe bedroht, vollkommen zurecht, wie ich meine.

NS und KV ...... naja .... das sind Neigungen, die man einfach akzeptieren muss. Verstehen kann man da meines Erachtens nichts, und das zu erklären, wird auch nicht einfach sein, obwohl es schon Fälle gegeben hat, wo es zumindest ansatzweise gelungen ist.
Ich setz' meinen Haufen in die Klomuschel, betätige die Spülung, und das war's. Wenn's nun welche gibt, die dann mit ihren Exkrementen spielen, diese verzehren, oder zu leckeren Kuchen verbacken - ich werd' ihnen nix in den Weg legen. Meinen Segen haben sie. Einzige Einschränkung: ich würde bei jemandem, dessen Neigung mir bekannt ist, mit Sicherheit keinen Kuchen mehr essen. :mrgreen:

Vorsichtig wäre ich auch mit der Einstufung von Transgendern, denn diese sind ja nicht einfach eine sexuelle Neigung. Wenn Psyche und Körper nicht übereinstimmen, kann das durchaus zu psychischen Erkrankungen führen, und nicht selten können diese Menschen erst ein wirklich freies und glückliches Leben führen, sobald der Körper an das psychische Geschlecht angeglichen ist. Da wäre ich persönlich eigentlich sehr dafür, das Krankheitsbild nicht aufzugeben, nicht zuletzt in Hinblick auf die erheblichen Kosten, mit denen eine solche Angleichung verbunden ist.

Der Steirer, heute auf "Piefke" unterwegs ;)
 
Das ist aber eine Mogelpackung ;)
:hmm:

Irgendwie fehlt der Satz, den ich oberhalb der Beispiele geschrieben habe. :lol: Der ist mE ned ganz unwichtig:
Aber unter dem Titel des Threads gäbe es ja nu auch noch paar mehr Möglichkeiten, die . . . von der Gesellschaft als pervers eingestuft werden würden.


Swingen ist zum Beispiel keine Frage der Sexualität, sondern der Lebenseinstellung, dafür gibt's ohnehin keine Krankheitsbilder.
Muss es für alles, was die Gesellschaft als "pervers" einstuft, ein Krankheitsbild geben? :confused:

Ich kenne genuch, die Swingen als durchaus "pervers" einstufen. Oder umgekehrt als "ned normal". ;) Siehe dazu auch ein Stückl weiter unten.


Outdoor-Aktivitäten würde ich auch nicht in einen Sack mit BDSM werfen wollen.
I a ned. ;) Es ging um das, was die Gesellschaft als pervers bezeichnet. ;)


. . ., sogar der Steirer kann in seiner Erinnerung das eine oder andere Erlebnis dieser Art finden :oops:
Du bist ja pervers. :mrgreen:


So es einem genügt, diesem Hang in einem geeigneten Rahmen nachzugehen, . . .
Wenn i des nu auf BDSM umlege, bin i ned pervers, solange i alles, was die Gesellschaft als pervers bezeichnet, im stillen Kämmerlein ausübe? :hmm:

Sehe ich anders. ;) Und habe ich auch anders erlebt. :roll: Ned zuletzt auch an boshaften Randbemerkungen.


. . ., aber da wäre ich mit einer Abschaffung des Krankheitsbildes schon wesentlich vorsichtiger, . . .
I will keine Krankheitsbilder abschaffen. Mir geht´s eigentlich überhaupt ned um Krankheitsbilder. :lol: Sondern um das, was die Gesellschaft als pervers ansieht.

Da ist manches dabei, was kein Krankheitsbild hat oder wozu man, wenn man es denn unbedingt will, eines "zimmern" kann. ;)
Swingen könnte demnach unter Promiskuität laufen.
Oder unter Nymphomanie bzw. Satyriasis.


NS und KV ...... naja .... das sind Neigungen, die man einfach akzeptieren muss.
. . .
Trotzdem werden Ausübende, ned zuletzt auch hier, als pervers bezeichnet. :roll:


Vorsichtig wäre ich auch mit der Einstufung von Transgendern, denn diese sind ja nicht einfach eine sexuelle Neigung.
. . .
Das ist wohl wahr. Aber die Gesellschaft wird "im Vorbeigehen" bei einem Mann in Frauenkleidern eher "pervers" rufen, denn sich zu erkundigen, welche Hintergründe vorliegen. ;)


Der Steirer, heute auf "Piefke" unterwegs ;)
Dann helfe ich halt mal gerne, in dem ich erkläre, dass es (mir) ned um Krankheitsbilder geht, sondern um Moralvorstellungen. ;) Vornehmlich derer, die "die Gesellschaft" ned akzeptiert und somit als "pervers" bezeichnet.
 
Muss es für alles, was die Gesellschaft als "pervers" einstuft, ein Krankheitsbild geben? :confused:
"Muss" natürlich nicht, aber sehr viele Einschätzungen der Gesellschaft basieren eben auf Krankheitsbildern, welche nicht mehr dem neuesten Stand der Wissenschaft und Forschung entsprechen. Das wird zwar in gewissen Abständen in den weltweiten medizinischen Standards nachgebessert, aber eben nur langsam und zögerlich.

Nun kann man aber der gesellschaftlichen Entrüstung nicht eine gewisse Berechtigung absprechen, solange jene Sexualpraktiken, gegen welche sich die Entrüstung richtet, in offiziellen Dokumenten der diversen weltweiten Gesundheitsbehörden als medizinisch diagnostizierbare Krankheitsbilder von sexuellen Störungen geführt werden.

Krankheitsbilder sind also in zweifacher Hinsicht wichtig: zum einen ermöglichen sie es Menschen, welche darauf angewiesen sind, zu medizinischer oder therapeutischer Hilfe zu gelangen. Daher wird es auch bei den sexuellen Störungen einige wenige geben, welche auch in Zukunft mittels Krankheitsbild diagnostizierbar sein werden.

Die allermeisten aber werden in den nächsten Jahren wegfallen, wenn die internationalen Gesundheitsbehörden die nächste fällige Anpassung ihrer Krankheitslisten vornehmen werden.

Dann helfe ich halt mal gerne, in dem ich erkläre, dass es (mir) ned um Krankheitsbilder geht, sondern um Moralvorstellungen.
Naja, das Problem ist nur, dass sexuelle Neigungen mit Moral ja nichts zu tun haben. Da wirst Du also auf dem Weg über die Moralvorstellungen an der Akzeptanz nichts zu ändern vermögen, denn wenn jemand schon glaubt, dass BDSM unmoralisch sei, dann beweist er damit nur, dass er an die ganze Problematik schon mit einem ganz falschen Ansatz herangeht. Den wird man also nicht so leicht zu einem Umdenken bewegen können. ;)
 
Es geht kein weg über SM, wenn man mehr aus seinem Liebesleben machen möchte.. alles andere wird zu schnell langweilig. SM hat sooooooo vieles und begeistert immer wieder aufs neue.
 
Es sind doch immer die Leute die analysieren, die selbst keine SM Neigungen haben oder sie noch nicht entdeckt haben.

Ich würde das analysieren wollen einfach als Neugier abstempeln.

Von "Außen" sehen diese Praktiken ja sehr bizarr aus, im Vergleich zum alltäglichen. Ein Außenstehender kann das Gefühl halt nicht nachempfinden.

Die moderne Psychologie versucht ja jedem Verhalten einen Grund zu geben (um unerwünschte Verhaltensweisen zu ändern) und da die Mehrheit eben keine SM Neigungen hat (offiziell zumindest) und daher die Gefühle dabei nicht kennt, wird es nicht als "Erweiterung" bzw. "Vertiefung" verstanden, sondern irgendwie als von der Norm abweichend.

Aber gerade das finde ich beklemmend, da ich meine, dass so ziemlich jeder, der eine entwickelte Sexualität hat und sich dieser bewusst ist, irgendwelche Vorlieben entwickelt die über Blümchensex hinausgehen.

Linkshänder galten z.B. auch mal als behindert. Menschen enwickeln sich halt für sich in ihrem Leben und eine Gesellschaft entwickelt sich über Jahrtausende. Ist schätze ich nur eine Frage der Zeit bis die Gesellschaft nachzieht.
 
Es sind doch immer die Leute die analysieren, die selbst keine SM Neigungen haben oder sie noch nicht entdeckt haben.
Nicht unbedingt.. ich nenne da mal mich als Gegenbeispiel. Und ich kenn noch andre ;)
Analysieren macht doch erst richtig Spaß, wenn man wirklich weiß, WAS man da tut. Ich sehs da dank persönlicher Erfahrung ein bisschen wie mit Kunst. Ein Laie kann sagen "schönes Bild, tolle Farben". Ein Kenner kann dir stundenlang was über die Art der Pinselstiche erzählen, darüber, wie sehr jeder einzelne den inneren Konflikt des Künstlers abc in der zeit rst aufgrund von xyz ausdrückt, und haste nicht gesehen, er goldene Schnitt blablabla. :mrgreen:

Die moderne Psychologie versucht ja jedem Verhalten einen Grund zu geben (um unerwünschte Verhaltensweisen zu ändern) und da die Mehrheit eben keine SM Neigungen hat (offiziell zumindest) und daher die Gefühle dabei nicht kennt, wird es nicht als "Erweiterung" bzw. "Vertiefung" verstanden, sondern irgendwie als von der Norm abweichend.
Verhalten zu erklären, war IMMER Ziel der Psychologie, nicht nur der modernen.
"Von der Norm abweichend" ist ja per se nix "schlechtes" in dem Sinne. Der Bereich der Differentiellen Psychologie macht zum Beispiel nix anderes, als Unterschiede suchen :mrgreen: Und das relativ wertfrei, einfach als Facetten der Persönlichkeit. Warum ist ein Mench introvertierter als ein anderer? Warum neurotischer? Warum intelligenter? Die Wertung kommt meines Empfindens nach zu große Teilen von der Gesellschaft.
"Schlecht" im Sinne einer unerwünschten, zu starken Abweichung von der Norm wirds erst bei Krankheitsbildern. Eher sensibel und melancholisch zu sein ist okay, ne Depression eher ungut ;)
Sadismus und Masochismus gibts ja auch als Krankheitsbilder. Diese unterscheiden sich aber in den wichtigsten Punkten DEUTLICH von dem, was wir "sexuellen" SMler praktizieren, weils uns freut. Ich bin auch nicht depressiv (=krank), nur weil ich bei Bambi rumheulen muss (=Symptom).

Ich sehe das Problem EHER bei festgefahrenen gesellschaftlichen Mustern als bei Vorurteilen der Psychologie.
Ich darf mich wohl eher zur jüngeren Generation zählen.. und ich bin ERSTAUNT, wie viele Leute meines Alters sehr locker mit dem Thema BDSM umgehen, selbst auch Interesse daran zeigen, eigene, "mal irgendwo aufgeschnappte Voruteile" abzubauen. Das bedeutet für mich, dass es definitiv schon "gesellschaftstauglichen SM" gibt und ich hoffe mal, zukünftige Generationen habens da noch leichter als ich heute. :)
 
Nicht unbedingt.. ich nenne da mal mich als Gegenbeispiel. Und ich kenn noch andre ;)
Analysieren macht doch erst richtig Spaß, wenn man wirklich weiß, WAS man da tut. Ich sehs da dank persönlicher Erfahrung ein bisschen wie mit Kunst. Ein Laie kann sagen "schönes Bild, tolle Farben". Ein Kenner kann dir stundenlang was über die Art der Pinselstiche erzählen, darüber, wie sehr jeder einzelne den inneren Konflikt des Künstlers abc in der zeit rst aufgrund von xyz ausdrückt, und haste nicht gesehen, er goldene Schnitt blablabla. :mrgreen:
Willst du jetzt ein Bild mit einem Menschen vergleichen? :mrgreen: Außerdem sage ich dir als Hobbykünstler: Wenn ich ein Bild analysiere, sage ich höchstens welche Emotionen in mir auftreten, aber nicht welche der Maler hatte. Aber ich weiß, das machen hin und wieder gerne "Kenner", aber sicher nicht ihres Kunstgespürs wegen. ;)

Verhalten zu erklären, war IMMER Ziel der Psychologie, nicht nur der modernen.
"Von der Norm abweichend" ist ja per se nix "schlechtes" in dem Sinne. Der Bereich der Differentiellen Psychologie macht zum Beispiel nix anderes, als Unterschiede suchen :mrgreen: Und das relativ wertfrei, einfach als Facetten der Persönlichkeit. Warum ist ein Mench introvertierter als ein anderer? Warum neurotischer? Warum intelligenter? Die Wertung kommt meines Empfindens nach zu große Teilen von der Gesellschaft.
Da müsste die Psychologie aber wirklich in den Kinderschuhen stecken. Ich kenne so einige die schon Jahre lang in Psychotherapie sind und auch welche die mit paar Antidepressiva abgespeist werden.

Gar nicht so lange her, da ist eine Psychotherapeutin vom Hochhaus gesprungen weil sie ihr Mann verlassen hat (gleich bei mir in der Umgebung).

Das was uns ausmacht ist wohl nicht so erklärbar, denn sonst wären die Psychologen unserer Gesellschaft die erleuchteten und zufriedensten Menschen, was aber bei weitem nicht so ist. ;)

Ich sehe das Problem EHER bei festgefahrenen gesellschaftlichen Mustern als bei Vorurteilen der Psychologie.

Du schreibst ja schon selbst das Gegenteil:
Ich darf mich wohl eher zur jüngeren Generation zählen.. und ich bin ERSTAUNT, wie viele Leute meines Alters sehr locker mit dem Thema BDSM umgehen, selbst auch Interesse daran zeigen, eigene, "mal irgendwo aufgeschnappte Voruteile" abzubauen. Das bedeutet für mich, dass es definitiv schon "gesellschaftstauglichen SM" gibt und ich hoffe mal, zukünftige Generationen habens da noch leichter als ich heute. :)

Auch ich habe es erlebt (z.B. gestern wieder. hmmm :mrgreen:) dass die Menschen hier was sexuelle Vielfalt betrifft sehr offen und erfahren sind und das wirklich nur das gesellschaftliche Aushängeschild das ist, das veraltet und hinderlich ist (und das kommt ja von "anerkannten" Mitteln wie die Psychologie).

Also genau umgekehrt. ;)
 
Ich weiss absichtlich provokanter Titel.


Für mich ist es einfach eine Neigung, wie andere eben Spinat mögen oder nicht.

ja, auch für mich. es liegt einfach in der natur des menschen, egal wohin du blickst. erniedrigungen, ausübung des "herrscherdenkens", egal, es ist in allen menschlichen kulturen verbreitet, sogar in der katholischen kirche!
also daher: solange es allen beteiligten spass macht und freiwillig ist, kein problem. alles ander verurteile ich!
 
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