Langzeitbeziehung & Sexualität

Ein Aspekt der hier ganz häufig bei vielen Themen mitschwingt: Paare sind nach 20 oder 25 Jahren meist nicht mehr geil aufeinander. Meist verweigert eine(r) völlig.
Kann man überhaupt nach so langer Zeit, mit den Bürden des Alltags und der Beziehung, noch geil aufeinander sein - oder ist das eine Illusion?

Das Problem dabei ist meiner subjektiven Erfahrung nach, dass man durch die Bürden des Alltags dazu neigt einander nicht mehr mit der entsprechenden....Wertschätzung zu begegnen, die emotionale Grundlage für das Begehren ist.

Miteinander funktionieren geht dann schon noch, so tief ging es dann doch nicht. Aber wirklich lebendig, blühend, leidenschaftlich...das geht dann doch nicht

Stachelschwein Parabel und Abstand halten....
 
Störe nur ungern die Romantik des heutigen Abends, aber die hier präsentierten Fälle sind ob uns das gefällt oder nicht, statistische Ausreisser.

Scheidungsstatistiken und Umfragen zum Thema "Sind sie mit dem Sex in ihrer Beziehung zufrieden", sowie die Anzahl der praktizierenden SW 's zeichnen ein realistisches Bild.

Jedes Märchen endet mit der Hochzeit:)

Ich weiss, heute ist der Drache gemein realistisch, und ich will auch niemanden hier seine Träume zerstören.

Aber ich halte es lieber mit einer Regel die auch bei meiner Arbeit sehr hilfreich ist:

Mit dem schlimmsten rechnen, auf das Beste hoffen:)
 
Störe nur ungern die Romantik des heutigen Abends, aber die hier präsentierten Fälle sind ob uns das gefällt oder nicht, statistische Ausreisser.

das hat andere sozialtechnische faktoren (heiraten ist "einfacher" geworden, scheiden ebenfalls, und hinzu kommt medialer druck, ständig die beziehung zu hinterfragen und auf die probe zu stellen).

ich denke, am dilemma, dass menschen wie versonnnen nach der liebe suchen, und sich ständig einreden, noch keine gefunden zu haben, hat sich in dem letzten jahrtausend, nur oberflächlich wirklich was verändert ...

das konzept der monogamie ist beim homo sapiens übrigens immer schon da gewesen (die enge erbnähe, die wir haben, macht das schon von natur aus so, dass wir uns um die sprösslinge weiterhin selbst kümmern wollen, was zu monogamie führt).

es ist die sexuelle monogamie, die (möglicherweise) gegen unsere natur geht ... in der natur findet sexuelle monogamie nur selten, und meist mit gutem grund (zB selbstschutz) statt, wir menschen haben hingegen scheinbar keinen "natürlichen" bedarf dafür (inwiefern es zu sozialer stabilität beitragt, steht auf einem anderen blatt). es gibt also, aus wissenschaftlicher sicht, möglicherweise keinen grund dafür, und ist demnach evtl. unnatürlich.

das wir eine tendenz zur sozialen monogamie haben, ist evolutionstechnisch nicht wirklich wegzudenken (die idee von monogamie im sinne der liebesbeziehung, ist so alt wie der mensch selbst, nicht erst durch kirche und co propagiert worden ... )
 
das konzept der monogamie ist beim homo sapiens übrigens immer schon da gewesen (die enge erbnähe, die wir haben, macht das schon von natur aus so, dass wir uns um die sprösslinge weiterhin selbst kümmern wollen, was zu monogamie führt).
Einspruch:
Erst als der Mensch sesshaft wurde vor etwa 7--11 tausend Jahren. Sehr wahrscheinlich war homo sapiens vorher als Jäger und Sammler Gruppenmonogam ähnlich wie bei den Bonobos.
 
25 Jahre sind eine verdammt lange Zeit(ich feiere die Jubiläum heuer mit meiner Frau)
Und nach wie vor gilt Liebe hat für uns nichts mit Sex oder Besitz zu tun.
Und nach 2 schweren Krankheiten und einigen Schicksalschlägen pflegen wir uns gegenseitig durch Leben.
Das ist unser "Sex" und unser "geil sein aufeinander" Das ist halt mitunter nach so einer langen Zeit die Realität...
 
Menschen können sich sosehr verändern, dass von dem Partner von vor 20 Jahren nur nichts mehr übrig ist, bzw. man sich selbst so verändert hat, dass vom "Original" nichts mehr übrig ist.

Man verliebt sich auch nicht !!!! in etwas was ein Mensch "verändern" kann.

Wenn ich so an meine Partnerschaften zurückdenke ... wenn ich so an meine Freundinnen denke WAS mir die erzählt haben ....

AN WAS sie sich erinnern warum sie sich in ihren Partner verliebt haben. Warum er ihnen aufgefallen ist aus der Masse von 100erten ....

Das sind "Kleinigkeiten". Einer verliebt sich in die Gangart des Anderen. Ein anderer wie sie sich bewegt. Oder spricht. Ein anderer wie sie ihr Glas hebt oder trinkt, isst etc...
Es sind Kleinigkeiten die einen aufmerksam werden lassen auf genau diese eine Person. Und man fasziniert ist. Und dann erst kommt das "ich möchte diese Person unbedingt näher kennenlernen".

Und diese eine Kleinigkeit, die bleibt ewig. Und genau diese sollte man sich immer wieder hervorrufen. Ihn/Sie immer wieder mit diesen Augen sehen wie man sie/ihn damals gesehen hat
 
Wieso erst nach 20-25 Jahren fragen?ist d
Bei 90% ist doch schon nach spätestens 5 Jahren die Luft raus und man bleibt nur noch zusammen weil's angenehmer scheint...

Eine Beziehung ist keine Hängematte - man kann sich nicht zurücklehnen und alles ist perfekt.
Liebe und Lust sind Pflänzchen um die man sich kümmern muß und wenn man tatsächlich zusammen passt
(sollte in den ersten 3 Jahren offensichtlich sein wenn man nicht seine Augen verschließt) dann ist der Partner
auch nach Jahren noch attraktiv und man hat Lust aufeinander wenn sich beide Mühe geben.

"Ich bin schon verheiratet, ich brauch nicht mehr auf meinen Körper achten"
"Meine Freundin kennt mich schon, da macht's auch die Jogginghose"
"Ich bin jetzt Mutter und nicht mehr Frau"

Würden wir alle so viel Zeit und Energie in unsere Beziehungen stecken wie in unsere Hobbies oder so
verblödende und sinnbefreite Tätigkeiten wie Serien oder Soaps schauen, dann wären wir alle über
viele Jahre glücklich und müssten uns nicht Gedanken darüber machen ob man auch nach Jahren noch
Lust aufeinander haben kann.
 
Es sind Kleinigkeiten die einen aufmerksam werden lassen auf genau diese eine Person. Und man fasziniert ist. Und dann erst kommt das "ich möchte diese Person unbedingt näher kennenlernen".

Soll ich das also so verstehen, dass Du Dich in die Kleinigkeiten von sagen wir 3% der Persönlichkeit Deines potentiellen zukünftigen Partners verliebst und von diesen angezogen wirst
 
Outsourcing ist nicht nur in der Wirtschaft ein Schlagwort sondern halt auch in der Beziehung.
Reinigungstätigkeiten von der Putzfrau.
Kinderbetreuung von der Nanny.
Sex vom Geliebten oder der Geliebten.

Hört sich schlimm an, ist aber eher die Regel als die Ausnahme:)
 
Outsourcing ist nicht nur in der Wirtschaft ein Schlagwort sondern halt auch in der Beziehung.

Kenne ich auch, bei befreundeten Ehepaaren.

Scheint meistens gut zu funktionieren, wenn diese gut miteinander reden können und ein ev. vorhandener konservativer oder religiöser Bekanntenkreis nichts davon merkt. Oder die ganz freien wechseln halt dann ihren Bekanntenkreis oder ihren Wohnort:D
 
Eine Beziehung ist keine Hängematte - man kann sich nicht zurücklehnen und alles ist perfekt.
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Würden wir alle so viel Zeit und Energie in unsere Beziehungen stecken wie in unsere Hobbies oder so

verblödende und sinnbefreite Tätigkeiten wie Serien oder Soaps schauen, dann wären wir alle über
viele Jahre glücklich
und müssten uns nicht Gedanken darüber machen ob man auch nach Jahren noch
Lust aufeinander
haben kann.
Bildungseinrichtung Erotikforum ;) :up:
Und wie in der anderen Welt auch, die Theorie trifft sicherlich zu, in der Paxis happerts aber enorm :fies: :)
 
ich bin nach 25 jahren noch immer geil auf meinen partner.
die kinder sind ausser haus, und wir können uns wieder ganz auf uns konzentrieren.

nach so langer zeit genügt ein blick, und man weiss ohne worte, was der andere denkt.
wir haben viel zusammen erlebt, nicht nur gutes, und das schweisst zusammen.
wir können viel miteinander lachen, und vertrauen uns zu 100%.

wir stehn auf outdoorsex und lassen uns dabei auch gerne zusehen, und wenn´s passt dann auch mal PT.
wir haben keinen grund fremd zu gehen, denn zusammen macht es mehr spass, und man erspart sich das schlechte gewissen.
wichtig ist, das man über seine gefühle und wünsche redet.

obwohl ich mir vor 10 jahren PT nicht vorstellen konnte, weil ich zu eifersüchtig und besitzergreifend war.
aber man wird älter und sieht daß nicht mehr so eng, man weiss wo sein platz ist, und es geht nur um die sexuellen gelüste und nicht um die emotionale ebene, schliesslich ißt man auch gern mal etwas anderes und net immer nur schnitzel!;)
 
Sorry, passt nur halb in den Thread, aber ich musste mir das von der Seele schreiben.

Vor 2 Tagen hätte ich noch geschrieben das Alltag unser größter Feind ist - und das man wenn sich nochmal
"raus reißen" kann und wenn man alle Karten (Wünsche) auf den Tisch legt.

Meine Frau hat nach über 20 Jahren Beziehung einen "Selbst-Findungskurs" gemacht an deren Ende
sie unser Sexleben auf den Prüfstand stellte. Der Zustand dürfte vielen Langzeitbeziehungen ähneln:
Wenn alles passt (z.B. Urlaub, langes Wochenende) hat sie schon ihren Spaß dabei, aber im
Alltag ist es doch oft "ihm zuliebe". Der reibungslose Alltag geht vor, Sex muss dazwischen reinpassen.

Was dann passierte war "magisch". In vielen tiefgreifenden Gesprächen konnten wir uns beide unserer
gegenseitigen Liebe versichern und hatten Sex wie frisch verliebte. Mit ein paar kleineren Weichenstellungen[*]
ließ sich der Sex auch besser in unseren Alltag (zumindest ohne Ferien) einbauen. Konkret hieß das für mich,
dass ich eine paar Stunden Freizeit/Arbeit in der Woche weniger hatte und dafür
Sex wo wir uns gegenseitig alle unsere Wünsche erfüllten. Wir entwickelten einen richtigen "Ehrgeiz" und
eigneten uns weitere Techniken z.B. "Deep Throat" oder "Squirting" an. Wir sind auch bewusst öfter aus
dem Alltag ausgebrochen (Konzerte, Ausflüge, Hotel) - das was vorher immer zu kurz kam.

Die Geister die ich rief

Während fast alle meine Wünsche von der Frau erfüllt werden konnten, war bei der ihr der Wunsch nach Sex
zu dritt - mit einer Frau- doch recht stark. Wir haben das mehrmals mit Prostituierten probiert - mit eher mäßigem Erfolg.
Auch der Besuch im Swingerlcub (Pärchenabend Frivoli) war eher ein Reinfall - der Grund warum wir uns hier registriert haben - aber
dann doch keine Kritik schrieben

Wir haben auch über die Möglichkeit von Kontaktanzeigen gesprochen, deshalb hatte mich eine aufgepoppte e-Mail zu einer Nachricht
in einem Kontaktforum auf ihrem Laptop nicht "gestresst". Ich freute mich schon auf das gemeinsame "Schreiben" am Abend.
Aber die Nachricht war gelöscht - aber eine ältere Nachricht aus dem Kontaktforum war noch auffindbar.

Da zog es mir die Füße unter dem Boden weg - sie hatte einen Mann der mit einem schnellen Abenteuer lockt angeschrieben und weitere
Kommunikation per SMS gewünscht.

Ein Blick auf des Datum offenbarte, an diesem Tag hatten wir Streit. Der Grund: sie freute sich auf die letzten ungestörten Tage ohne Kinder,
ich musste ein Projekt Freitag Mittag vorstellen und hatte sie nicht vorgewarnt, dass ich früh zur Arbeit muss. Ich habe alles in einer Nachtschicht
am Donnerstag (auf Freitag) fertig gestellt. Am Freitag herrschte aber eisige Kälte und der letzte ungestörte Vormittag bliebt ungenutzt. Am Abend
war das Ganze schon wieder ausgesprochen und okay.

Nach einigem Nachdenken konfrontierte ich sie mit dem e-Mail und und bat Sie um ihr Handypasswort - das sie neuerdings hatte. Sie meinte die
Kommunikation habe sich im Sand verlaufen und sie habe gar nicht absagen zu brauchen. Sie gab mir schließlich ihr Handypasswort - es waren ja alle SMS gelöscht, bis auf neues vom Nachmittag. Da ich vom Schlimmsten ausgehen musste, stimmte sie schließlich auch zu, dass ich versuchte die gelöschten SMS herzustellen.
Nach ca. 2 Stunden Arbeit konnte ich den kompletten Chatverlauf sehen.

Das Gute - es ist noch nichts passiert. Das schlechte: bis zuletzt wurde weiter am Termin gebastelt, sogar am gemeinsamen sturmfreien Wochenende

Das Begründung nannte sie den Reiz des Geheimen und das Nervenkitzel bzw Spiel mit dem Feuer - aber auch das es unentschuldbar ist.

Was mich fertig macht ist die Parallelität: Da ein Herzsmilie mit mir, 10 Minuten später SMS Kontakt. Der Tiefpunkt: Über eine Stunde Sex mit schwer spielbaren "squirten" und lautem Stöhnen "wie toll der Sex ist" . Während ich duschte, schrieb sie wieder eine SMS zurück.

Sie hat seit über einer Woche die Karte einer Psychotherapeutin und sagte sie will zu ihr hingehen, was mit ihr nicht stimme, sagte aber das Date nicht ab.

Eine "richtige" Scheidung kommt für mich nicht infrage, solange die Kinder noch ihr Nest bei uns im Haus haben. Sie akzeptiert jede Entscheidung von mir.
Ich würde eigentlich gerne weiter machen, weiß aber dass es nie mehr wird wie vorher.

PS. Noch einmal Sorry für leicht OT, sie liest mit.

[*] diese Luxusoptionen haben viele Paare nicht

EDIT: Habe gerade gesehen, dass wir als Paar (Frau/Frau) eingetragen sind, wo kann man das umstellen? auf Paar Mann/Frau?
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Eltern und Schwiegereltern hatten die Diamantene Hochzeit gefeiert. Ich selbst bin über 40 Jahre mit meiner Partnerin zusammen. Wir haben uns bereits in den frühen Jahren unserer Ehe über alle denkbar möglichen Gründe des Scheiterns einer Beziehung unterhalten und diesen entgegengewirkt.
Ich habe mich unter Millionen Frauen gerade in meine verliebt und sie aus Liebe geheiratet, um mit ihr den gemeinsamen Lebensweg zu beschreiten, weil sie ist wie sie ist. Dieses Ziel im Auge zu behalten - gemeinsamer Lebensweg - bedeutet für mich, mich an die jeweiligen Anforderungen anzupassen und mich auch notwendigerweise zu verändern. Egoismus und Sturheit ist für mich das Gift jeder Beziehung.
Wenn man auch den sexuellen Rahmen gemeinsam erweitert, sollte es keine sexuellen Defizite geben und die Spannkraft, bzw das gegenseitige Begehren erhalten bleiben
Wie zu Beginn der Beziehung nehmen auch im Alter Alltagsprobleme, physische und psychische Belastungen usw Einfluss auf die sexuellen Aktivitäten.

Wenn einem Langzeitbeziehung vor gelebt wird, hat man eine Orientierungshilfe für die eigene Beziehung. Man lebt mit, dass die Eltern auch die ärgsten Probleme gemeinsam lösen können, wenn sie es a wollen. Die Vorbildwirkung der Eltern bewirkt immer sehr viel bei den Kindern.
 
Hi,

Wir entwickelten einen richtigen "Ehrgeiz" und
eigneten uns weitere Techniken z.B. "Deep Throat" oder "Squirting" an.

"wir"? Du als Mann hast die Deepthroating angewöhnt uns Squirting?

Offengestanden hört sich das für mich danach an, dass sie Ehrgeiz entwickelt hat und sich was angeeignet hat, nicht Du nicht ihr.


deshalb hatte mich eine aufgepoppte e-Mail zu einer Nachricht in einem Kontaktforum auf ihrem Laptop nicht "gestresst".

Mir schwant Böses.

Aber die Nachricht war gelöscht - aber eine ältere Nachricht aus dem Kontaktforum war noch auffindbar.

[...]

und

Nach einigem Nachdenken konfrontierte ich sie mit dem e-Mail und und bat Sie um ihr Handypasswort - das sie neuerdings hatte.


Ich mag da etwas überempfindlich sein, aber jemand der in meinem Notebook stierlt, .... es gibt ein Menschenrecht auf Privatsphäre, dass auch der Ehepartner zu beachten hat!

Alleine die Frage nach dem Passwort zu meinen Daten würde bei mir abgrundtiefen Hass gegen den anderen erzeugen.


Hast Du mal überlegt, was Du tust? Wenn Du von Deiner Frau ein Passwort für ihr Mobiltelefon bittest bedeutet das, dass Du ihr nicht vertraust.


Ich finde, Du behandelst sie wie ein Kind, nicht wie einen Partner. Wobei ich meine, dass das auch kein Zeichen wäre, ein guter Elternteil zu sein, wenn man sein Kind so behandelt.


LG Tom
 
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