Sexualität und Vorbilder

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Gast

(Gelöschter Account)
Fall sich das Thema in der falschen Rubrik befindet, bitte ich die/den Admin*a diesen zu verschieben.

Gut, zum Thema ...

Derzeit hab ichs Großteils mit pre-pubertierende Teenager zu tun, also alles zwischen 13 und 15 Jahre. Auch wenn das Thema Ernährung im Vordergrund ist, sind Themen wie Essstörung, Wahrnehmung, Körperbild und natürlich Vorbilder mindestens genauso wichtig. Weil meist das eine Thema das andere Thema beeinflusst.

Natürlich werde ich beim Aufbereiten der Thema auch mit meinen eigenen Idolen und Vorbilder konfrontiert und Sexualität ist ja nichts, das sich in einem Vakuum entwickelt. Die bewusste Entdeckung der sexuellen Identität ist sehr komplex und wird Größtenteils durch äußere Einflüsse gefördert oder gehemmt.

Wächst man beispielsweise in einem sehr liberalen und offenen Umfeld auf, ist auch der Zugang zum eigenen Körper und somit auch zur eigenen sexuellen Identität leichter zu erreichen. Wächst man in einem eher starren und möglicherweise durch starre gesellschaftliche Normen (Religion, Werte, was man tun darf und was nicht ...) auf, wird die Wahrnehmung des eigenen Körpers (Selbstbild) wohl eher eingeschränkter sein.

Mich würde interessieren, wie Ihr Eure sexuelle Identität erlernt bzw. erfahren habt? Die Entdeckung der eigenen Sexualität ist ja sehr spannend und sich mit anderen auszutauschen - sei es Gleichaltrige oder Ältere (die man bewundert und vertraut) ist ein wesentlicher Faktor, wie wir uns als sexuelles Wesen letztendlich verhalten und agieren (anderen gegen über zB).

Ich hatte das Glück eine sehr offene Mutter gehabt zu haben (hab sie ja noch immer) und zwei ältere Schwestern, die schon sehr früh Freunde hatten (und somit auch Sex). Nacktheit und den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein war mir sehr früh klar. Ich war immer schon sehr neugierig und diese Neugierde kam mir im Internat sehr zu Gute, denn Scham (kindliche) war mir fremd. Als ich ins besagte Alter kam, wie die Kids, die ich unterrichte, hatte ich mir Bücher zum Thema Sexualität und Biologie ausgeborgt und diese verschlungen. Meine ersten weibliche Idole, die ich auch sexuell sehr spannend fand, war sicher Prinzessin Leia und Cindy Lauper. Ich fand die Beiden unglaublich attraktiv. Männliche Vorbilder hatte ich nicht.
 
:rolleyes: Zunächst einmal:
pre-pubertierende Teenager zu tun, also alles zwischen 13 und 15 Jahre

"pre" Teenager wird verwendet wenn es um Volksschulkinder geht, also die davor sind, nicht mittendrin. Pre = vor

Und nein, ich glaube die Vorbilder sind weniger in den Eltern, sondern es meist Prominente oder im Freundeskreis sind bei den Kids ab Schulalter.

Eltern als Vorbilder entspricht mehr dem Kindergartenalter.
 
Dass Eltern Vorbilder wären, habe ich nie behauptet ... Das Umfeld muss nicht zwangsläufig das Elternhaus sein.
 
Ich glaube schon dass das Elternhaus viel dazu beiträgt.
Bei uns zuhause ging es eher "gschamig" zu. Ich hab meinen Papa z.b. nie nackt gesehen. Es wurde auch nicht offen über Sexualität gesprochen. Mich hat das natürlich geprägt.
 
war/ist ein learning by doing. Ich glaub ich war früher sogar etwas sex süchtig mental. Sprich ich hab mich fast täglich an sexuellen Vorstellungen aufgegeilt obwohl ich wußte dass es Blödsinn ist es zu tun. Mit Yoga und hinterfragen einiger Gedankengänge aus der Kindheit hat sich dann dieses Verhalten Gott sei Danke vertschüsst und damit auch sämtliche "Frauenidole". Sorry Mädls, gibt kein Podestal mehr.
 
Also da meine eltern sehr offen sind und sexualität auch nie ein tabuthema war wusste ich alles schon sehr früh.

Mit 8 hab ich angefangen bewusst zu masturbieren und mir auch schon sex gwünscht. Eig viel zu früh aber was soll man machen. ^^

Vorbilder hatte ich nie.

Wirklich austauschen war schwierig weil die meisten in meinem alter einfach viel weiter hinten in der entwicklung wie ich waren.
 
Vorbilder als solches hatte ich nie.
Ich war gewiss was man frühreif nennt, bei den ersten Versuchen.
Gesunde Neugierde was es denn so gibt an Möglichkeiten aber immer mit bedacht darauf, dass es nicht irgendwer ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich war ein ausgesprochener Spätzünder und Spätentwickler. Mein Elternhaus war extrem konservativ, es war immer wichtig, "was die anderen sagen", man musste brav und artig sein und ja nur immer folgen. Dementsprechend haben sowohl ich als auch meine zwei jüngeren Schwestern das Elternhaus bei der erstbesten Gelegenheit verlassen ;-) Nacktheit in der Familie war tabu und mit Scham behaftet! Unbeleckt von allen tieferen Kenntnissen von Sexualität (als ich 16 war, sagte mein Vater mal zu mir "Wenn Du etwas wissen willst, kannst Du mich immer fragen." Das wars dann aber auch schon mit der elterlichen Aufklärung!) und Beziehung (es durfte nie gestritten werden. Meinungsverschiedenheiten oder gar - oh Gott! - Streit durfte es nicht geben. Dementsprechend groß waren die Berge unter den Teppichen...) bin ich in meine erste Ehe hineingestolpert, wo ich bald bemerkt habe, dass das *so* nicht funktioniert - trotzdem bin ich natürlich auf meine beiden Mädels aus dieser Ehe sehr stolz! Ich bin rasch zunächst heimlich ausgebrochen, und habe dann ein zweites Mal geheiratet, obwohl ichs eigentlich hätte besser wissen müssen ... das ging auch schief. Mittlerweile hab ich aber dazu gelernt. Es war mühsam, ein steiniger Weg, mit vielen Verletzungen nicht nur bei mir, ich habe durchaus auch ausgeteilt. Vorbilder oder irgendjemanden, mit dem ich hätte reden können, hab ich damals nirgends gesehen, vielleicht wären sie da gewesen, bloß ich war zu blind.
 
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Ich war ein ausgesprochener Spätzünder und Spätentwickler. Mein Elternhaus war extrem konservativ, es war immer wichtig, "was die anderen sagen", man musste brav und artig sein und ja nur immer folgen. Dementsprechend haben sowohl ich als auch meine zwei jüngeren Schwestern das Elternhaus bei der erstbesten Gelegenheit verlassen ;-) Nacktheit in der Familie war tabu und mit Scham behaftet! Unbeleckt von allen tieferen Kenntnissen von Sexualität (als ich 16 war, sagte mein Vater mal zu mir "Wenn Du etwas wissen willst, kannst Du mich immer fragen." Das wars dann aber auch schon mit der elterlichen Aufklärung!) und Beziehung (es durfte nie gestritten werden. Meinungsverschiedenheiten oder gar - oh Gott! - Streit durfte es nicht geben. Dementsprechend groß waren die Berge unter den Teppichen...) bin ich in meine erste Ehe hineingestolpert, wo ich bald bemerkt habe, dass das *so* nicht funktioniert - trotzdem bin ich natürlich auf meine beiden Mädels aus dieser Ehe sehr stolz! Ich bin rasch zunächst heimlich ausgebrochen, und habe dann ein zweites Mal geheiratet, obwohl ichs eigentlich hätte besser wissen müssen ... das ging auch schief. Mittlerweile hab ich aber dazu gelernt. Es war mühsam, ein steiniger Weg, mit vielen Verletzungen nicht nur bei mir. Vorbilder oder irgendjemanden, mit dem ich hätte reden können, hab ich damals nirgends gesehen, vielleicht wären sie da gewesen, bloß ich war zu blind.
Das tut mir sehr leid für dich.
 
Ich hatte ein recht verklemmtes Elternhaus. Nicht direkt gschamig würd ich sagen aber sehr verklemmt was Sexualität betrifft. Und eine sehr einsame Jugend. Ich hab es mir dementsprechend zur Aufgabe gemacht (mit 11-12 irgendwann) über Sex und Beziehungen und alles was so zwischen den Geschlechtern ablaufen kann möglichst viel theoretisch zu lernen. Also Pornos aller Arten durchgeschaut, mich mit Fetischen, Sexualität, Partnerschaften, Massagehandbüchern, Datingguides, und Foren-Inhalten vollgepumpt, alle Fetische ausprobiert die ich irgendwie solo ausprobieren bzw womit ich herumexperimentieren konnte... sehr sexuell interessierer Mensch halt.

Vorbilder hatte ich dabei keine so wirklich. 1 alten Freund den ich lange für seine Erfolge bei Frauen bewundert habe (bis ich durchschaut habe wie er es macht) hatte ich da vielleicht. Aber den habe ich zwar versucht zu imitieren, nur sehr erfolglos (und heut bin ich dankbar dafür).

Sehr prägend waren dann noch die Erfahrungen mit meiner ersten Freundin für mich. Bis heute merke ich dass sich meine Sexualität sehr stark nach ihr ausgerichtet hat und ich immer noch einen gewissen Typ von Frau sexuell bevorzuge (charakterlich... nicht körperlich wenigstens).
 
Ich glaube schon dass das Elternhaus viel dazu beiträgt.
Bei uns zuhause ging es eher "gschamig" zu. Ich hab meinen Papa z.b. nie nackt gesehen. Es wurde auch nicht offen über Sexualität gesprochen. Mich hat das natürlich geprägt.
mich auch. sex nur im dunkeln, leise sein dabei.....:(
 
Ich hatte ein sehr offenes Elternhaus. Bei uns war Nacktheit selbstverständlich. Auch Urlaube im FKK Bereich waren Normalität, Praline am WC, von daher hab ich einen sehr guten Bezug zu mir selber und meinem Körper.

Ich hatte schon früh (Volkschule) Vorstellungen von unterwerfung und Dominanz. Konnte das aber aber noch nicht zu ordnen

Die Entdeckung meiner sexualität war für mich sehr schwierig, da meine Mutter früh verstorben ist (ich war 11) und meine Vater schon älter war (60) und er hat sich mit einer pubertierenden Tochter sehr schwer getan. Auch das Thema wie Menstruation etc war sehr schwierig. Ich erinnere mich an eine seiner bekannten die mir eine Packung Watte brachte.

Als mein Vater dann verstorben war, kam ich in ein noch konservativeres Haus und somit war mir meine Entdeckungsreise erst nach meinem frühen auszug, mit 17 möglich. Vll auch daher oft meine Unsicherheit betreffend diverser Themen und die fehlende Fähigkeit verschiedene Dinge mit mir selbst zu klären.
 
Ich hatte ein sehr offenes Elternhaus. Bei uns war Nacktheit selbstverständlich. Auch Urlaube im FKK Bereich waren Normalität, Praline am WC, von daher hab ich einen sehr guten Bezug zu mir selber und meinem Körper.

Ich hatte schon früh (Volkschule) Vorstellungen von unterwerfung und Dominanz. Konnte das aber aber noch nicht zu ordnen

Die Entdeckung meiner sexualität war für mich sehr schwierig, da meine Mutter früh verstorben ist (ich war 11) und meine Vater schon älter war (60) und er hat sich mit einer pubertierenden Tochter sehr schwer getan. Auch das Thema wie Menstruation etc war sehr schwierig. Ich erinnere mich an eine seiner bekannten die mir eine Packung Watte brachte.

Als mein Vater dann verstorben war, kam ich in ein noch konservativeres Haus und somit war mir meine Entdeckungsreise erst nach meinem frühen auszug, mit 17 möglich. Vll auch daher oft meine Unsicherheit betreffend diverser Themen und die fehlende Fähigkeit verschiedene Dinge mit mir selbst zu klären.
Praline am wc?
 
Hi,

"pre" Teenager wird verwendet wenn es um Volksschulkinder geht, also die davor sind, nicht mittendrin. Pre = vor

prä mit Umlaut a, auf englisch ist es "pre" - die ham keine Umlaute. ;)

Mit Präpubertät ist idR. ein Alter vor der Pubertät (6 bis 10 Jahre) gemeint.


Mich würde interessieren, wie Ihr Eure sexuelle Identität erlernt bzw. erfahren habt? Die Entdeckung der eigenen Sexualität ist ja sehr spannend und sich mit anderen auszutauschen - sei es Gleichaltrige oder Ältere (die man bewundert und vertraut) ist ein wesentlicher Faktor, wie wir uns als sexuelles Wesen letztendlich verhalten und agieren (anderen gegen über zB).

Ich sehe nicht, was das mit Vorbildern zu tun haben kann. Das "Austauschen mit anderen" beschränkte sich auf Berichte/Prahlereien und ab ca. 14 dann halb öffentlichem alkoholgeschwängerten Koitus auf Parties (manchmal auch auf Toiletten in Lokalen/Clubs auch gelegentlich nach Schulschluss in der Schule).

Die Entwicklung war recht simpel. Man hat gesehen, mit was man bei den Mädls durchkommt, und was absolut nicht ging, und hat eben versucht, mit geringstmöglichem Einsatz ein absolutes Maximum zu erhalten. Auch wenn man es damals nicht so recht mitbekam, es war mehr oder minder eine Quid pro Quo Sache, wenn man sich gut benommen hat, gab es ein Leckerli, wenn nicht gab es Haue. ;)


Meine ersten weibliche Idole, die ich auch sexuell sehr spannend fand, war sicher Prinzessin Leia und Cindy Lauper. Ich fand die Beiden unglaublich attraktiv. Männliche Vorbilder hatte ich nicht.

Da haben wir was gemeinsam, die zwei habe ich auch sexuell sehr spannend gefunden. Meine Lateinprofessorin hatte eine Frisur wie Leia und trug oft teilweise transparente weiße Blusen (ihr wisst schon, wo man je nach Lichteinfall durchsehen kann) und solche Halbschalen BHs, die die Nippel nicht bedeckten ... ;)

Ich habe immer Pippi Langstrumpf bewundert ...

Männliche Vorbilder nein. Also nicht in Bezug auf Sexualität. Meine Rollenmodelle entstammten einem Anspruch an Ritterlichkeit, Ivanhoe, Errol Flynn Filme, wo sich der Held für die Dame, die er liebt aufopfert. In der Schule und im Freundeskreis war auch der Zusammenhalt von hoher Bedeutung.

Sexuelles Wunschdenken kam von Musikstars, z.B. Prince, wo ich Interviews las, dass er wegen seinen 160cm Minderwertigkeitskomplexe hatte, Gitarre lernte und dann so begehrt war, dass er reihenweise Frauen vernaschte. Und ab 14 dann Heavy Metal, wo promiskuitives Verhalten seitens der Frauen propagiert wurde. Das Frauenbild war beachtlich, die trugen Miniröcke kaum breiter als ein Gürtel, Highheels, Strapse und ein Bustier, oder nur BH. Prostituierte waren züchtiger angezogen als die Frauen in den Metalvideos. ;)

Aber Vorbilder waren das alles keine.


LG Tom
 
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