Fremdgehen, wer ist schuld???

Schuld ist immer der, der eine Tat begeht. Das ist nicht ohne Grund ein Grundprinzip unsres Rechtssystems. Allenfalls kann es mildernde Umstände geben.

Hat also ein Mann seine Frau betrogen, oder eine Frau ihren Mann, dann ist der Täter vollkommen klar zu benennen: Derjenige, der abseits der erlaubten Wiese grasen wollte. Sollte er sexuell von seiner/seinem Partner/in vernachlässige geworden sein, so kann das allenfalls ein mildernder Umstand sein.

Wir wissen das allesamt. Auch der Fragesteller weiß das. Die Frage ist daher vollkommen obsolet.
 
Schuld ist immer der, der eine Tat begeht.

Wir wissen das allesamt. Auch der Fragesteller weiß das. Die Frage ist daher vollkommen obsolet.

Nein. Das Leben ist kein Gerichtssaal, und wörtliche Übertragungen aus dem Rechtssystem sind völlig unangemessen. Die Metapher ist lieb und bemüht und sicher gut gemeint, aber sie verfehlt das Ziel um mehrere Lichtjahre.
 
Und als Konflikt würde ich das gestern gar nicht bezeichnen, sondern als Meinungsverschiedenheit.
Das zwischen LS2 und Dir ist ein klassischer Konflikt. Jede Seite will gehört und ernst genommen werden, gesteht es allerdings dem anderen nicht wirklich zu. Wobei er ja anfänglich überhaupt nicht mit Dir kommuniziert hat. Dass geschah erst,.als Du Dich eingebracht hast.

Seine Stänkereien sind venauso Kindergarten wie Deine Provokationen.
Andererseits hat er eben auch nur darauf reagiert, dass Du Dich inhaltlich verrannt hattest, so funktionieren eben Konflikte.
Jeder will gehört und ernstgenommen werden, bis jetzt.
 
Nein. Das Leben ist kein Gerichtssaal, und wörtliche Übertragungen aus dem Rechtssystem sind völlig unangemessen. Die Metapher ist lieb und bemüht und sicher gut gemeint, aber sie verfehlt das Ziel um mehrere Lichtjahre.
Das musst Du mir jetzt erklären. Unser ganzes Moralsystem basiert auf dem Axion, dass der Täter Schuld hat.
 
Unser ganzes Moralsystem basiert auf dem Axion, dass der Täter Schuld hat.

Unser Rechtssystem basiert darauf, nicht "unser Moralsystem".

Das ist ein großer Unterschied.

Das beginnt schon damit, dass es nicht "unser" Moralsystem gibt. Wer sollte denn dieses "Wir" sein? Ich darf ja wohl ein anderes Moralsystem haben als du.

Es gibt durchaus zum Beispiel utilitaristische Meta-Ethiken, in denen Schuld nicht vorkommt oder nur ein Gefühl ist, aber jedenfalls nicht als Basis.

Es gibt den Buddhismus, der dem Konzept von Schuld generell skeptisch gegenübersteht, alleine schon weil es im ursprünglichen Pali oder Sanskrit kein Wort für Schuld gibt.

Es gibt postmoderne Konzepte, in denen Schuld nur ein Konstrukt ist.

Usw.
 
Unser Rechtssystem basiert darauf, nicht "unser Moralsystem".

Das ist ein großer Unterschied.

Das beginnt schon damit, dass es nicht "unser" Moralsystem gibt. Wer sollte denn dieses "Wir" sein? Ich darf ja wohl ein anderes Moralsystem haben als du.

Es gibt durchaus zum Beispiel utilitaristische Meta-Ethiken, in denen Schuld nicht vorkommt oder nur ein Gefühl ist, aber jedenfalls nicht als Basis.

Es gibt den Buddhismus, der dem Konzept von Schuld generell skeptisch gegenübersteht, alleine schon weil es im ursprünglichen Pali oder Sanskrit kein Wort für Schuld gibt.

Es gibt postmoderne Konzepte, in denen Schuld nur ein Konstrukt ist.

Usw.
Das Wir bezieht sich auf unsre mitteleuropäische Gesellschaft. Es mag sein, dass die irgendwo anders andere Vorstellungen haben, aber das ist für uns irrelevant, denn die Frage ist hier aufgetaucht und nicht irgendwo in Ostasien. Und mich würde wundern, wenn man in buddhistischen Kontext zum Beispiel einen Dieb nicht als den Schuldigen betrachten würde. Ich habe ja nicht besonders lange in einem überwiegend buddhistischen Land (der Mongolei) gelebt, aber dass da wesentliche Unterschiede gewesen wären, ist mir nicht aufgefallen: Derjenige, der etwas anstellt, ist auch dort der Böse. Das gilt übrigens auch für Ehebruch, wie ich erlebt habe (ich war nicht involviert).

Eine Frage, über die wir diskutieren können, ist, ob Seitensprünge prinzipiell und immer schlecht sind, und wenn nicht, dann unter welchen Voraussetzungen. Auch darüber, ob es nicht durchaus Verständnis für den oder die Täter*innen geben kann. Das läuft dann aber unter "mildernde Umstände" und berührt die Verschuldensfrage keines Wegs (ich bin ja auch mehrmaliger Täter, und mir meiner Verantwortung durchaus bewusst, auch wenn ich keinerlei schlechtes Gewissen habe).
 
@Mitglied #440959 und @Mitglied #548352: ich kann euch beide verstehen.
Interpretationen eines Textes sind persönliche Deutungen, geprägt von Erfahrungen und Perspektiven. Es gibt selten ein „richtig“ oder „falsch“, denn jede Sichtweise ist subjektiv. Belehrungen bringen wenig, weil man die Wahrnehmung anderer nicht erzwingen kann. Gerade die Vielfalt der Interpretationen eröffnet neue Einsichten und fördert Offenheit und Toleranz.
@Mitglied #716266: dein Art von Kommunikation stösst mich zum Teil auf. Aber auch hier: das ist meine persönliche Interpretation.
 
Fremdgehen ist nicht strafbar und im rechtlichen Sinn auch keine Tat, sondern allenfalls ein Brechen eines Treuversprechens. Also nur eine Frage der Moral.

Für mich steht ein Begehren, und sei es auch nur in Gedanken, auf gleicher Stufe wie ein Tun. Und davon kann sich wohl kaum jemand freisprechen.
 
Das zwischen LS2 und Dir ist ein klassischer Konflikt. Jede Seite will gehört und ernst genommen werden, gesteht es allerdings dem anderen nicht wirklich zu. Wobei er ja anfänglich überhaupt nicht mit Dir kommuniziert hat. Dass geschah erst,.als Du Dich eingebracht hast.

Seine Stänkereien sind venauso Kindergarten wie Deine Provokationen.
Andererseits hat er eben auch nur darauf reagiert, dass Du Dich inhaltlich verrannt hattest, so funktionieren eben Konflikte.
Jeder will gehört und ernstgenommen werden, bis jetzt.


Schau, ich wollte niemanden provozieren.
Es ist für mich nicht leicht, mich zu einem Thema, das mir am Herzen liegt und zu dem ich immer wieder zitiert werde, nicht zu "verrennen".

Auch wenn es mal hitzig oder rau wird, habe ich bei fast allen UserInnen das gute Gefühl, dass es ihnen nicht in erster Linie darum geht, mich zu veräppeln, sondern dass sie mir einen "erweiterten Horizont" näherbringen wolllen.

Womit ich hingegen nur schwer leben kann, ist mich ständig zu zitieren mit dem Ziel, Stimmung gegen mich zu machen oder buchstäblich den ganzen Tag in einem Thread zu "lauern", um jeden meiner Beiträge auszulachen.

Ich habe den betreffenden User seit Frühsommer nicht mehr zitiert, weil ich in seinem Fall Distanz für den besten Weg halte.

Dabei hätte es auch bleiben können, aber da ich gefühlt gestern den ganzen Tag von ihm gemobbt wurde, ohne dass ich ihn auch nur ein einziges Mal direkt angesprochen oder zitiert hätte, sind mir gestern Abend die Nerven gerissen. 🤷‍♀️
 
Für mich steht ein Begehren, und sei es auch nur in Gedanken, auf gleicher Stufe wie ein Tun. Und davon kann sich wohl kaum jemand freisprechen.
Einspruch. Ein Begehren kommt ohne mein persönliches Zutun. Ich sehe jemanden, und begehre ihn, selbst wenn ich das nicht möchte.

Für das Tun braucht es einen aktiven Entschluss. Ich sehe, begehre unwillkürlich und entschließe mich aktiv, es zu tun.

Natürlich kann ein Begehren die Eifersucht des Partners erregen, es kann den Partner verunsichern, es kann ihn kränken. Er kann dann sogar auf seinen Partner böse sein, aber das ist er dann aus eigener Schuld: Der Partner ist schuldlos. Das Negative liegt ganz alleine bei ihm.
 
Für mich steht ein Begehren, und sei es auch nur in Gedanken, auf gleicher Stufe wie ein Tun. Und davon kann sich wohl kaum jemand freisprechen.
Nur damit ich dich richtig verstehe: in dem Fall ist gedankliches Begehren ausserhalb der Partnerschaft fremdgehen?

Einspruch. Ein Begehren kommt ohne mein persönliches Zutun. Ich sehe jemanden, und begehre ihn, selbst wenn ich das nicht möchte.

Für das Tun braucht es einen aktiven Entschluss. Ich sehe, begehre unwillkürlich und entschließe mich aktiv, es zu tun.

Natürlich kann ein Begehren die Eifersucht des Partners erregen, es kann den Partner verunsichern, es kann ihn kränken. Er kann dann sogar auf seinen Partner böse sein, aber das ist er dann aus eigener Schuld: Der Partner ist schuldlos. Das Negative liegt ganz alleine bei ihm.
Bin ich froh, dass ich sowas nicht kenne und mir darüber keine Gedanken machen brauche.
 
Einspruch. Ein Begehren kommt ohne mein persönliches Zutun. Ich sehe jemanden, und begehre ihn, selbst wenn ich das nicht möchte.

Für das Tun braucht es einen aktiven Entschluss. Ich sehe, begehre unwillkürlich und entschließe mich aktiv, es zu tun.

Ich hatte geschrieben ""für mich"" und nicht "für dich". Daher ist dein Einspruch hiermit abgelehnt.
 
Ehrlich, ich bin der Meinung immer, der der Fremdgeht ist Schuld. ER/Sie mag ihre Gründe haben, aber es entSCHULDigt nicht. Mach Schluss oder kläre die Fronten. Aber alles andere ist Betrug, wenn es der/idie PartnerIn nicht weiß.
 
Ich bin jahrelang fremdgegangen - war eindeutig meine Schuld.
Hatte ich echt gute Gründe dafür? Ja!
Bereue ich es? Absolut nicht!
War die Beziehung ohnehin zum Scheitern verurteilt? Ja!

Es ist also gar nicht so schwer. Kannst du dir vorstellen mit ihrem Sex Drive glücklich zu werden? Wenn nicht, dann musst du entscheiden wie sehr du sie verletzen willst, sprich: beende eine Beziehung die dich nicht glücklich macht, oder geh fremd und leb mit den Konsequenzen die es hat wenn's rauskommt 🤷🏼‍♀️
 
Ich hatte geschrieben ""für mich"" und nicht "für dich". Daher ist dein Einspruch hiermit abgelehnt.
Ok. Soll so sein. Nachvollziehen kann ich es aber absolut nicht.


Mach Schluss oder kläre die Fronten. Aber alles andere ist Betrug, wenn es der/idie PartnerIn nicht weiß.
Das Leben ist oft komplizierter. Was, wenn der/die Partner*in es nicht wissen möchte? Wenn sie/er es in Kauf nimmt? Ich denke, diesen Teil sollten wir dem jeweiligen Paar überlassen.

Ich habe meine Frau einmal betrogen, und es ihr gesagt. Sie muss es ohnehin gewusst haben. Sie war echt sauer: "Warum sagst du mir das?" Es wäre ihr viel lieber gewesen, es nicht zu wissen. Und auch ich muss sagen: Es würde mich nicht stören, wenn sie mich betrügen würde, ich will es aber auf keinen Fall wissen.

Ich lebe mit meiner Frau sein mehr als 40 Jahren zusammen. Sie ist meine beste Freundin. Ich werde sie niemals verlassen. Aber ich werde immer wieder Sex mit einer anderen Frau haben. Im Schnitt alle 11 Jahre einmal.
 
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