Ich schätze dich und deine Beiträge sehr. Du wirkst reflektiert und überlegt.
Ich arbeite gerade in einer Gruppe zum Thema Mobbing und schreibe speziell über Ausgrenzung und Bashing unter Jugendlichen. Ich bin eine sehr emotionale und impulsive Frau und dieser Thread hat mich irgendwie getriggert. Ich möchte aber niemanden hier drinnen in irgendeine Form etwas unterstellen oder gar beschuldigen. Bin momentan einfach sehr sensibel und habe dementsprechend aus einem Impuls aus die Frage gestellt.
Das ehrt Dich sehr, ich möchte eine der von mir vermuteten Ursachen gerne etwas näher beleuchten:
Es mag sein, dass mein erster Vergleich etwas unpassend war, trotzdem ging es nur um eine Metapher, die Antwort von
@Mitglied #548352
Es geht aber nicht um ein gefühlloses Stück Blech, sondern um Menschen.
Deswegen ist der Vergleich tatsächlich abwertend und auch unnötig.
In ihrem Lied "Haundschuach aus Saumt" singen die Strottern:
" A bisserl denken vurm reden" -
auch für das Schreiben ein guter Rat.
Dem ersten Satz, okay, mein Fehler.
Alle weiteren Sätze sind allerdings, gemäß dem was ich über Mediationen weiß, bereits passiv aggressiv.
Und im Grunde kommen von der lieben Sexarbeiterin immer wieder solche wertenden Kommentare:
Dann ist es für Dich nicht so, aber alleine die Möglichkeit, dass es sich für andere so anfühlen kann (worauf Du mehrmals hingewiesen wurdest) sollte zum Umdenken oder zumindest Nachdenken bewegen.
Sie fordert von jedem User umfassendes "Nachdenken vor dem Schreiben", Rücksichtnahme auf sämtliche Befindlichkeiten, und kommt dann gleich wieder mit einem feinen passiv aggressiven Kommentar hinterher:
Schon klar, im Internet fallen die Grenzen der zwischenmenschlichen Höflichkeit schnell, nichtsdestotrotz sind derartige Vergleiche online nicht weniger deplatziert, weil sie nicht nur uncharmant-wertend, sondern auch ohne Informationsgehalt sind
Meine Meinung ist also ohne jeglichen Informationsgehalt. Sie ist auf meinen Beitrag zwar nicht einmal oberflächlich eingegangen und hat sich stattdessen wieder in eine andere Unterhaltung eingemischt. Aber natürlich muss der Fehler in meiner Meinung liegen:
Ich gebe zu, dass ich in manchen Belangen zu emotional sein mag. Aber die von manchen hier selbstbewusst propagierte emotionale Rohheit, die offensichtlich mit Reife oder "Hirn" verwechselt wird, ist auch nicht das Wahre.
Leider nicht zu emotional, sondern ausschließlich Emotional. Während sie der Argumentation anderer Inhaltslosigkeit und damit Unwichtigkeit unterstellt, argumentiert sie "gegen" diese User selbst beinahe ausschließlich emotional.
Die versuchten sachlichen Argumentationen der anderen sind aber natürlich eine emotionale Rohheit:
Es kommt ohnehin vieles zurück im Leben.
Ein Satz, den man sich selbst genauso zu Herzen nehmen sollte.
In der Antwort auf Deine letzte Frage:
O.t.
Warum wird hier die Sexarbeiterin immer wieder ins Visier genommen?
Könnte es vielleicht an bestimmten Verhaltensweisen, Meinungen oder sogar Missverständnissen liegen?
Oder steckt da eher eine Gruppendynamik dahinter, bei der sich alle gegenseitig bestärken?
Wer mag mir das erklären, sachlich und fundiert?
Aus meiner Sicht ist es so, dass ich mich bei gewissen (Rand)Themen, die mir am Herzen liegen, sehr ins Zeug legen kann, was andere als nervig empfinden.
Dieser Satz impliziert automatisch eine Opferrolle. Es könnte aber natürlich genauso sein, dass ihre manchmal sehr wenig sachliche Argumentation damit zu tun hat, dass solche Antworten kommen. Vielleicht wird die Argumentationsweise als unangenehm empfunden?
(Ich habe dieses Thema mit ihr nicht, darauf möchte ich klar hinweisen)
Andererseits ist es sicher auch eine gewisse Gruppendynamik und das daraus resultierende Gemeinschaftsgefühl, das immer wieder in Threads zu finden ist.
Ein Problem dem jeder Mensch mal unterliegt:
Da geht es dann gar nicht so sehr darum, was jemand schreibt, sondern hauptsächlich darum, gemeinsam anderer Meinung zu sein. Das ist nicht gewollt bösartig, sondern wie eine eine wohlige Welle der Meinungshoheit, auf der man gemeinsam forgetragen und umarmt wird.
Also sind viele "Gegenargumente" nur geschrieben worden um gegen ihre Meinung/Empfindung zu sein:
Mir ist durchaus bewusst, dass einige dieser Sätze eigentlich garnicht an mich gerichtet waren. Aber so kann man garnicht diskutieren.
Liebe
@Mitglied #548352
Ich kann natürlich verstehen, dass Dich das Thema grundsätzlich triggert. Ich kann verstehen, dass Du ein Problem mit einigen Kommentaren im Freierforum hast. Ich finde den TE und genügend andere die dort posten ebenso grausig und ungut.
In der Mediation lernt man, dass zu einem Konflikt
immer zwei gehören. Es mag die Schuld von einer Seite sein, dass der Konflikt entsteht, aber ab diesem Moment sind zwei oder mehr parteien daran beteiligt und jeder ist ein gleichberechtigter Teil davon.
Den ersten Schritt, die Erkenntnis das Du (zu) emotional an die Sache herangehst, hast Du bereits getan. Aber aus der Opferrolle, und ja, die schimmert bei vielen Deiner Beiträge, wenn auch unter der Oberfläche, regelmäßig durch, hast Du naturgemäß einen weniger sachlichen Blick auf die Sache. Wenn man sachlich diskutieren möchte, muss man aber auch eine sachliche Perspektive einnehmen.
Bitte verstehe das nicht als persönlichen Angriff auf Dich, oder als Rückhalt für irgendwelche anderen User die hier mitschreiben, die meine Beiträge teilweise geliked haben oder deren Beiträge ich geliked habe.
Ich schätze Dich als Beitragende sehr und möchte, dass Du uns erhalten bleibst.
Aber Du bist nicht nur Opfer alleine, Du bist genausogut auch Täterin. Und wir alle sind das hin und wieder, weil wir Menschen sind.