Die Bewertung "nicht fertig" und "zu weiblich" stellt ein männliches Referenzbild in den Raum, das zu erreichen ist.
Sich zum Richter zu machen ob jemand diesem Referenzbild schon entspricht halte ich für unsensibel und für nicht wertschätzend.
Ja ist es.
Man darf allerdings nicht vergessen, dass viele der Generation 40+ etwas verschlafen haben, was auf dieser Welt passiert ist.
Dass es heute absolut zu respektieren ist, anerkannt ist, dass es Menschen gibt, die im falschen Körper stecken, ist und wird bei manchen niemals ankommen.
Es passiert viel, für die nächsten wird es ganz normal sein.
Tatsache ist, dass diese rein äußerliche Frau niemals eine Frau war oder ist.
Auch in diesem Thread kam ein Tipp mit "Nimm einen Umschnalldildo." - ebenso heftig.
Das umreißt nicht mal im Ansatz die Problematik schon gar nicht den Leidensdruck.
Prominente Beispiele gibt es bereits. Gut so.
In dieser mediengeilen Welt braucht es die scheinbar.
Weder Stimme noch Aussehen sind ausschlaggebend was die Persönlichkeit betrifft. Deshalb wird angeglichen.
Meine voriger Beziehungsmann, hat und hatte ebenfalls arge Berührungsängste.
Als wir beim Eduscho bei einem Kaffee standen raunte er mir zu: "Die hat eine Perücke auf, gell...."
Als ich ihm erklärte, dass sie gerade am Weg zu ihrem passenden Körper ist, war er schwerst verwirrt, hat von "nicht normal" geredet, Transvestiten hervorgekramt.....
Er ist bei manchen Dingen in den 80igern stehen geblieben. Aber süß war er, wenn er so naiv empört war.
Also darf man ein wenig milde sein, wenn manches heute fremd ist - das erleb(t)en wir bei unserer (Groß)Elterngeneration auch.
Manche sind stehen geblieben und andere mit 80 noch am Puls der Zeit.
Bös sein, darf man niemanden und manche leben in ihrer eigenen "Normalwelt", auch wenn sie antiquiert ist und am sterben.
Die Zeit ändert sich rasant.
Da gönne ich mir doch gleich, weil ich das Alter habe eine Doppel-Fauxpas
Alte Eskimoweisheit:
Wer keinen Mann braucht, ist auch keine Frau.
Beides längst überholt.