Eine eigentlich fast unbeantwortbare Frage...

Ich habe diesen Thread gelesen und er hat bei mir etwas ausgelöst.
Ich bin heute 47– und trage eine solche Erfahrung nun seit 24 Jahren mit mir herum.

Meine damalige Partnerin hat zwei Tage nach unserer Trennung abgetrieben. Dass sie überhaupt schwanger war, habe ich nicht von ihr erfahren, sondern erst im Nachhinein – über andere. Ich wusste bis zu dem Moment nichts davon.

Auch wenn ich heute sagen kann, dass es ihre Entscheidung war und auch ihr gutes Recht – es hat trotzdem etwas in mir hinterlassen, das bis heute nicht ganz verschwunden ist.
Nicht mal unbedingt wegen des Kindes selbst, das ich nie kennengelernt habe, sondern wegen der völligen Ausgrenzung. Ich war biologisch beteiligt – aber emotional, menschlich, völlig außen vor.

Es fühlte sich an wie eine unsichtbare Auslöschung. Eine Lebensmöglichkeit, von der ich nicht mal wusste, dass sie existiert hat – bis es zu spät war. Und ja, das arbeitet in einem. Lange. Man fragt sich, was gewesen wäre, wie man reagiert hätte, ob man Verantwortung übernommen hätte, ob es das Leben verändert hätte. Fragen, auf die man nie eine Antwort bekommen wird.

Ich habe nie offen darüber gesprochen. Vielleicht, weil es nicht „mein Körper“ war, vielleicht auch, weil Männer bei dem Thema oft gar keinen Platz haben. Und ich glaube, ich bin nicht der Einzige.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich weiß ja nicht ob das in Österreich auch so ist hast du da irgendwelche Daten dazu?
Deutschland:
2023 registrierte das BKA 360 vollendete Tötungsdelikte von Partner oder Ex-Partnern - bei 938 Tötungsversuchen. Und dabei bleibt Gewalt von Männern gegen Frauen oft verborgen. Viele Frauen haben Angst, zur Polizei zu gehen - weil sie fürchten, dass ihnen nicht geglaubt wird. Der Anteil an weiblichen Opfern, die im Zusammenhang mit partnerschaftlichen Beziehungen Opfer von Tötungsdelikten wurden, liegt bei 80,6 Prozent.

Österreich ist EU-weit im traurigen Spitzenfeld, wenn es um die Anzahl an Femiziden geht. Zwischen 2014 und 2019 haben sich die Femizide-Fallzahlen mehr als verdoppelt und sind seither konstant hoch.

Weltweit:
Die meisten Morde geschahen in familiären Umfeld.
Bei 51.000 der Fälle - also 60 Prozent - waren der oder die Täter Partner oder Angehörige. Das bedeutet konkret: Ungefähr alle zehn Minuten gibt es ein Todesopfer geschlechtsspezifischer Gewalt durch den Partner, wie das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung mitteilte.

Also sorry, diese 8 Minuten waren aus einer Doku im Fernsehen, die durchaus auch schon etwas älter gewesen sein könnte. - Aber alle 10 Minuten (140 pro Tag) ist ja auch recht heftig. Wobei man zugeben muss, dass die meisten Femizide in Afrika (2,9/100.000) begangen werden und Europa mit 0,6 pro 100.000 Frauen die geringste Femizidrate hat.
 
Welchen Sinn hat es um etwas zu trauern, was man nicht will. Wer nicht schwanger sein will, will kein Kind und wer ein Kind will, wird es nicht abtreiben.
Ob gewollt oder ungewollt, bleibt es ein Verlust, der emotional verarbeitet werden muss, was dem einen eben leichter fällt, als dem anderen.
Aber Trauer ist immer ein Teil dieses Verarbeitungsprozesses.
 
Ob gewollt oder ungewollt, bleibt es ein Verlust, der emotional verarbeitet werden muss, was dem einen eben leichter fällt, als dem anderen.
Aber Trauer ist immer ein Teil dieses Verarbeitungsprozesses.
Bei den wenigen Fällen die ich mitbekommen habe, waren die Frauen froh nicht mehr schwanger zu sein.
Wer sich jahre später fragt was gewesen wäre wenn, hat in meiner Welt sowieso andere Probleme.
Man hat Entscheidungen getroffen als sie zu treffen waren und zu diesem Zeitpunkt hat/haben sie sich richtig angefühlt. Wer an diesen Entscheidungen Jahre später zweifelt, hat meiner Erfahrung nach meistens Probleme im Jetzt und sollte sich daran machen diese in den Griff zu bekommen, anstatt einer Vergangenheit nachzuheulem die bleibt wie sie ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob gewollt oder ungewollt, bleibt es ein Verlust, der emotional verarbeitet werden muss, was dem einen eben leichter fällt, als dem anderen.
Aber Trauer ist immer ein Teil dieses Verarbeitungsprozesses.
Stimmt. Es ist egal wie die Schwangerschaft zustande kam oder die Beziehung zum Partner aktuell ist/war, auch egal, ob man im Nachhinein diese Entscheidung für richtig oder falsch hält: Eine Entscheidung muss man treffen und mit den Folgen leben. Und Trauer kann durchaus auch zur Verarbeitung gehören, selbst, wenn die Entscheidung für alle die Beste war.
 
Deutschland:
2023 registrierte das BKA 360 vollendete Tötungsdelikte von Partner oder Ex-Partnern - bei 938 Tötungsversuchen. Und dabei bleibt Gewalt von Männern gegen Frauen oft verborgen. Viele Frauen haben Angst, zur Polizei zu gehen - weil sie fürchten, dass ihnen nicht geglaubt wird. Der Anteil an weiblichen Opfern, die im Zusammenhang mit partnerschaftlichen Beziehungen Opfer von Tötungsdelikten wurden, liegt bei 80,6 Prozent.

Österreich ist EU-weit im traurigen Spitzenfeld, wenn es um die Anzahl an Femiziden geht. Zwischen 2014 und 2019 haben sich die Femizide-Fallzahlen mehr als verdoppelt und sind seither konstant hoch.

Weltweit:
Die meisten Morde geschahen in familiären Umfeld.
Bei 51.000 der Fälle - also 60 Prozent - waren der oder die Täter Partner oder Angehörige. Das bedeutet konkret: Ungefähr alle zehn Minuten gibt es ein Todesopfer geschlechtsspezifischer Gewalt durch den Partner, wie das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung mitteilte.

Also sorry, diese 8 Minuten waren aus einer Doku im Fernsehen, die durchaus auch schon etwas älter gewesen sein könnte. - Aber alle 10 Minuten (140 pro Tag) ist ja auch recht heftig. Wobei man zugeben muss, dass die meisten Femizide in Afrika (2,9/100.000) begangen werden und Europa mit 0,6 pro 100.000 Frauen die geringste Femizidrate hat.
Warst du jemals selbst in solchen Geschichten involviert oder näher dran? Wenn man sich die Hintergründe vieler dieser Fälle anschaut, sieht man häufig, dass häusliche Gewalt eine große Rolle spielt – ebenso wie kulturelle Unterschiede, die oft nur ungern thematisiert werden. Ich kenne persönlich einige Fälle, bei denen Frauen betroffen waren und am Ende sogar eine Wegweisung ausgesprochen wurde.

Was man ebenfalls nicht leugnen kann: Die geografischen und kulturellen Grenzen verschieben sich spürbar – auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich heute nicht mehr so oft in den sozialen Brennpunkten unterwegs bin wie früher, sondern nur noch weniger…..

Und bevor jetzt wieder manche behaupten, ich würde aus dem rechten Lager kommen: Nein – da muss ich enttäuschen. Ich bin überzeugter Sozialdemokrat. Nur weil man Probleme anspricht, heißt das noch lange nicht, dass man politisch irgendwo ganz rechts steht
 
Es stimmt zwar dass (finanzielle) Unabhängigkeit eine Trennung erleichtert allerdings denke ich ist dass das allein als Rat an die Frauen um das Grundproblem also Schutz vor einer toxischen Beziehung zu lösen zu wenig ist.
Beziehung ist in Sachen Abhängigkeit mittlerweile eh weit hinten.
Es gibt weitaus schlagendere Gründe, warum Frauen auf ihre finanzielle/berufliche Unabhängigkeit achten.
Frauen wachsen mittlerweile so auf, es ist Normalität und Notwendigkeit.
Frauen, die sich noch daran erinnern wie es früher war, gehen bald in Pension oder sind es schon.
(Wenn sie sich seinerzeit von damaligen gesetzlichen Gegebenheiten leiten ließen, kann sie das heute teuer zu stehen kommen - es hat sich viel verändert. Auch dass ein Mann eine Familie ernähren konnte und Wohlstand schaffen, gibt´s kaum mehr. Auch dass Männer Unselbstständigkeit ihrer Frauen fördern wollen hat sich längst in gegenseitige Unterstützung umgekehrt.)
Ich denke vielmehr dass eine dauerhafte fehlende Bereitschaft sich bewusst in Abhängigkeiten zum zur Partnerin zu begeben dazu führt dass es immer schwerer für die Menschen wird Beziehungen aufzubauen die langfristig stabil sind.
Nein.
Zielorientierte Menschen, die beschließen in eine Partnerschaft zu gehen (privat oder beruflich), haben immer die Nase vorn.
....nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen.....so taucht man durch Krisen durch ohne sich dabei zu hassen. ;)
häusliche Gewalt eine große Rolle spielt
Bitte, wenn Du in Kontakt kommst, egal m/w/d/kind, mache auf diese Möglichkeit aufmerksam:
 
Beziehung ist in Sachen Abhängigkeit mittlerweile eh weit hinten.
Es gibt weitaus schlagendere Gründe, warum Frauen auf ihre finanzielle/berufliche Unabhängigkeit achten.
Frauen wachsen mittlerweile so auf, es ist Normalität und Notwendigkeit.
Frauen, die sich noch daran erinnern wie es früher war, gehen bald in Pension oder sind es schon.
(Wenn sie sich seinerzeit von damaligen gesetzlichen Gegebenheiten leiten ließen, kann sie das heute teuer zu stehen kommen - es hat sich viel verändert. Auch dass ein Mann eine Familie ernähren konnte und Wohlstand schaffen, gibt´s kaum mehr. Auch dass Männer Unselbstständigkeit ihrer Frauen fördern wollen hat sich längst in gegenseitige Unterstützung umgekehrt.)

Nein.
Zielorientierte Menschen, die beschließen in eine Partnerschaft zu gehen (privat oder beruflich), haben immer die Nase vorn.
....nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen.....so taucht man durch Krisen durch ohne sich dabei zu hassen. ;)

Bitte, wenn Du in Kontakt kommst, egal m/w/d/kind, mache auf diese Möglichkeit aufmerksam:
Wir werden ja von der Polizei zugezogen meistens, Aber bei Verdachtsfälle transportieren wir (dann wird in der Klinik weiter gemodelter)oder wir fordern nach….
 
Warst du jemals selbst in solchen Geschichten involviert oder näher dran?
Ja, selbst betroffen und mehrmals im nahen Umfeld.

Allerdings war ich noch nie in Afrika, um dort die genaue Situation zu begutachten.
Natürlich spielt das kulturell/religiöse Umfeld eine Rolle. Aber eine tote Frau ist eine tote Frau - völlig egal, ob sie Muslime, Christin, Atheistin oder Mondverehrerin war. Dabei geht es meiner Meinung nach ja nicht primär um Religion, sondern um den Gedanken, dass die Frau Eigentum des Mannes ist.
Dieses Besitzdenken ist genau der Grund, warum auch Männer, die absolut nichts mit Religion am Hut haben, ihre Partnerin umbringen.
 
Ich glaube nicht, dass das immer etwas mit einem macht. Wären meine Jungs niemals geboren worden, wären sie heute einfach nur nicht da. Ich denke nicht, dass ich als verhinderter Vater da groß gelitten hätte. Meine Kinder waren aber auch keine Wunschkinder sondern sie sind passiert. Ich liebe sie über alles, aber ich hätte, wäre ich oder deren Mutter unfruchtbar gewesen, keinen Cent investiert um Vater zu werden.
Sei froh....ich hab in ganz jungen jahren ein absolutes wunschkind erwartet und meine damalige partnerin hat es unglücklich bei mir zuhause auf toilette ende des 6.monats verloren...zu jung damit umzugehen..gerade aus dem heim/jugendwohnung raus, das erstemal heile welt und "familie"...für mich brach die gerade erst endeckte heile.welt zusammen..mich hats zerrissen und ich hab mich jshrelang fast tot gesoffen....
 
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