Stellenwert einer Hure ...

Da ist es wieder, das dümmste Argument...
Es ist eins von vielen, und keineswegs doof.

Darüber ließe sich lange streiten. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass durch Prostituierte Vergewaltigungen in nennenswerter Zahl verhindert werden können. Aber das wird sich nie restlos be- oder widerlegen lassen.

Was mich mehr stört, Schefie:
ich finde es gut das es so frauen gibt die bereit sind ihr körper zu verkaufen.
"So Frauen" verkaufen ihren Körper nämlich nicht, sie stehen lediglich gegen Bezahlung für sexuelle Handlungen zur Verfügung. Das ist ein kleiner Unterschied.

Im Falle des Verkaufs würden sie die Eigentumsrechte verlieren, und müssten de facto tun, was ihnen befohlen wird. Das hätten wohl viele Freier gern :roll:
Es würde sie der Verpflichtung entheben, der Prostituierten, von der sie auserwählt wurden, mit Achtung und Respekt gegenüber zu treten.

:)
 
Die ganze Meldung hat doch einen Grundtenor...
Sind arme Hascherln die sich für viel Geld vom Abschaum der Gesellschaft benutzen lassen müssen... und daß man selbst da natürlich drübersteht ist auch klar, man würd ja nie mit sowem was haben wollen... In einem Forum reden, ja das ging, aber beim Handgeben wär ich schon vorsichtiger...
 
...
... was fehlt eurer meiner nach unserer gesellschaft, auch zur randgruppe der prostituierten zu stehen bzw den beruf "hure" ein wenig aus dem teils belächelten teils verteufelten schmuddel- und "verdrängungs"eck herauszuholen ...

... yvonne ...

Denke da spielen viele Faktoren eine Rolle. Was mir so auf die Schnelle einfällt (über das Thema könnte man ja Stunden diskutieren):

Da gibt's die klassischen Vorbehalte der lustfeindlichen christlich-konservativen Seite (lol - wobei diese Herren dieser Gruppe wahrscheinlich zu den eifrigsten Kunden zählen :)). Wesentlich größer ist glaube ich der Punkt, dass selbst viele liberale Frauen in Huren Konkurrentinnen sehen und daher dieses Gewerbe nicht unbedingt aufwerten wollen. Und auch viele Männer hätten mit einer Aufwertung der Prostitution zu einer "normalen" Dienstleistung nicht uneingeschränkt Freude. Lol - da könnte ja die eigene Frau wenn sie Lust auf einen attraktiven Mann hat, problemlos sagen, sie muss schnell das Haushaltsgeld aufbessern ;).

Neben dieser Tabuisierung aus verschiedenen mit Lustfeindlichkeit und sexuellen Ängsten verbunden Gründen: Huren sind ja nicht Huren. Das Spektrum reicht von Frauen, die diesen Job kühl kalkuliert des Geldes wegen machen und sich ihre Kunden aussuchen, bis zu armen, psychisch kaputten Mädchen, die - weil's der Freund oder akute Geldnot fordert - sich mit jedem ungewaschenen und rauschigen Typen einlassen müssen. Und letztere Gruppe sollte man ja nicht durch Anerkennung das Leben leichter machen, sondern den Mädchen mit konkreter finanzieller und psychischer Hilfe den Ausstieg aus dem Job ermöglichen.

Persönlich fand ich jene wenigen Huren, die ich bis jetzt kennen gelernt habe ausnahmslos als sehr interessante Menschen. Lol - was für mich aber meist den Nachteil brachte, dass ich mit den Frauen meist endlos tratschte (mit einer bin ich sogar seit Jahren eng befreundet) und relativ selten ihr Service genoss :). Zu der Freundin, die fallweise „ihren Körper verkauft“, wie sie das so beschönigend umschreibt: Die stelle ich in meinem Freundeskreis auch nicht als Hure vor, was mir blödes Gerede erspart und vor allem ihr sehr recht ist: Fast jeder Mann glaubt nämlich, dass man einer Hure ungestraft auf den Hintern greifen kann und sie ohnehin permanent Sex möchte. In diesem Fall ist die Tabuisierung also auch ein gewisser Schutz für die Betroffene.
 
Zu der Freundin, die fallweise „ihren Körper verkauft“, wie sie das so beschönigend umschreibt:

Welche Art von Prostituierten kennst Du? Das habe ich noch nie von einer sagen hören, dass sie ihren Körper verkaufen würde, schon gar nicht beschönigend :roll:

Die stelle ich in meinem Freundeskreis auch nicht als Hure vor, was mir blödes Gerede erspart und vor allem ihr sehr recht ist: Fast jeder Mann glaubt nämlich, dass man einer Hure ungestraft auf den Hintern greifen kann und sie ohnehin permanent Sex möchte. In diesem Fall ist die Tabuisierung also auch ein gewisser Schutz für die Betroffene.

Siehst, da geht's aber schon los: damit Du Dir blödes Gerede ersparst. Wenn ich mit einer Prostituierten befreundet bin, dann ist mir die Freundschaft allemal wichtiger, als ob dadurch blödes Gerede entsteht.

Und dass Deine Freundin als Prostituierte nicht in der Lage sein sollte, sich unerwünschte Grabscher vom Leib zu halten, das glaube ich einfach nicht. Weil dann wäre sie in ihrem Beruf vollkommen untauglich.

Und sei mir ned bös ...... aber das "Fast jeder Mann glaubt nämlich...." ist ein ausgemachter Unsinn. Da wäre es vernünftiger, Du würdest Dir einmal Gedanken machen, mit welchen "Männern" Du verkehrst.

Ich halt schon wieder mein Leben ned aus ..... :roll:
 
Darüber ließe sich lange streiten. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass durch Prostituierte Vergewaltigungen in nennenswerter Zahl verhindert werden können. Aber das wird sich nie restlos be- oder widerlegen lassen.
Darueber brauchen wir wohl nicht zu streiten. In einer Gesellschaft, in der Sexualitaet und Prostitution offen so weit unterdrueckt wird, dass das private Beduerfnis nach einem gewaltsamen Ausleben ansteigt, wird es mehr sexuell motivierte Gewaltverbrechen geben. Das hat aber nichts damit zu tun, dass diese Sexualitaet nicht ueber Prostitution kanalisiert wuerde, das Scheinargument verwechselt also Ursache und Wirkung.

Das ist im Prinzip vergleichbar mit den Auswirkungen der Prohibition (dank an Gore Vidal "Sexual Politics" fuer die Anregung) oder der Waffenproblematik in den USA (wobei die Analyse hier etwas differenzierter ausfallen muesste und moralische und materielle Repression zur Erklaerung der vielen Gewaltverbrechen einen Ausgangspunkt bilden koennten)
Was mich mehr stört, Schefie:

"So Frauen" verkaufen ihren Körper nämlich nicht, sie stehen lediglich gegen Bezahlung für sexuelle Handlungen zur Verfügung. Das ist ein kleiner Unterschied.

Wie immer :daumen:
 
Huren sind ja nicht Huren. Das Spektrum reicht von Frauen, die diesen Job kühl kalkuliert des Geldes wegen machen und sich ihre Kunden aussuchen, bis zu armen, psychisch kaputten Mädchen, die - weil's der Freund oder akute Geldnot fordert - sich mit jedem ungewaschenen und rauschigen Typen einlassen müssen. Und letztere Gruppe sollte man ja nicht durch Anerkennung das Leben leichter machen, sondern den Mädchen mit konkreter finanzieller und psychischer Hilfe den Ausstieg aus dem Job ermöglichen.

Ich kann mit diesen Meinungen aus mehreren Gründen wenig anfangen:

1.) Das aufgezählte Spektrum von Geldgier zu Geldnot und Zwang (die "kaputten Mädchen") ist zu eng ... schon Wikipedia zählt z.B. bei Gelegenheitsprostitution wesentlich mehr Motive auf, warum sich ein Mann oder eine Frau entscheidet, sich zu prostituieren. Darunter zählt z.B. die Lust am Ausleben von Sexualität.

2.) Allfällige Opfer, also Zwangsprostituierte, zu verfemen oder zu verfolgen (ihnen das Leben schwerer machen) ... das ist keine besonders gute Strategie, wenn man Zwangsprostitution bekämpfen möchte. Was nützt ihnen dann noch das Almosen der Ausstiegshilfe? Die UNO Konvention gegen Ausbeutung der Prostitution durch Dritte trennt deutlich: Zuhälter sind zu verfolgen, Prostituierte sind in Ruhe zu lassen, sie sollen nicht einmal registriert werden.

3.) Bei aller Wertschätzung von Ausstiegshilfen für Prostituierte stellt sich die Frage: Sind Ausstiegshilfen ein Ausdruck und eine Verfestigung von Diskriminierung? Es gibt z.B. keine Ausstiegshilfen für Verkäuferinnen im Supermarkt, obwohl die meisten Frauen diesem Beruf aus finanzieller Not (Zwangsarbeiterinnen?) nachgehen und die Arbeit (von außen gesehen) eher unbefriedigend ist.
 
Nicht genau, aber ich glaube, er wurde von einer riesigen mutierten Sternenziege, das sagt zumindest mein diensthabender Dreisternschwimmbeckendesinfizierer.
Nein, sie wurde durch eine ziemlich häßliche Krankheit, ausgelöst durch einen nicht desinfizierten Telefonhörer dahingerafft.

Was aber noch viel schlimmer ist, ist der Umstand *wo* das unnötige Drittel gelandet (aufgeschlagen) ist. :roll:
 
Welche Art von Prostituierten kennst Du? Das habe ich noch nie von einer sagen hören, dass sie ihren Körper verkaufen würde, schon gar nicht beschönigend :roll:

Siehst, da geht's aber schon los: damit Du Dir blödes Gerede ersparst. Wenn ich mit einer Prostituierten befreundet bin, dann ist mir die Freundschaft allemal wichtiger, als ob dadurch blödes Gerede entsteht.

Und dass Deine Freundin als Prostituierte nicht in der Lage sein sollte, sich unerwünschte Grabscher vom Leib zu halten, das glaube ich einfach nicht. Weil dann wäre sie in ihrem Beruf vollkommen untauglich.

Und sei mir ned bös ...... aber das "Fast jeder Mann glaubt nämlich...." ist ein ausgemachter Unsinn. Da wäre es vernünftiger, Du würdest Dir einmal Gedanken machen, mit welchen "Männern" Du verkehrst.

Ich halt schon wieder mein Leben ned aus ..... :roll:

Lol - wollte mit meinem Posting nicht dein Leben schwer machen :).

Also für die Freundin von mir ist "meinen Körper verkaufen" der Standardausdruck für Prostitution. Sie ist keine klassische Hure, sondern macht es neben ihrem "normalen" Beruf, wobei finanzielle und vor allem psychische Probleme eine Rolle spielen.

Und ja, ich will mir blödes Gerede ersparen, indem ich ihren (Neben-)Beruf nicht in meinem Freundeskreis verkünde. Und ich gebe auch offen zu, das ich wahrscheinlich meine Probleme hätte, wenn sie es offen sagen möchte. Wobei zur Background-Information: Ich bin mit ihr sehr gut befreundet, aber sie ist nicht meine Lebenspartnerin, ertens bin ich verheiratet, zweitens steht sie sich mehr auf Frauen als auf Männer.

Und klar kann sie sich Grapschern vom Leib halten. Aber ist ja nicht lustig, dauernd irgendwelchen Typen auf die Finger klopfen zu müssen.
 
@ prosodos

Tschuidign, hätt' ich jetzt fast vergessen:

Das wundert mich allerdings jetzt - nicht beleidigt sein, aber gerade du, der du immer wieder eine Lanze fuer die soziale Akzeptanz des Berufsstandes und den gleichberechtigten Umgang mit SexworkerInnen brichst, hast dann auf einmal Bedenken fuer die Zukunft, wenn nicht du selbst, sondern dein Nachwuchs eine Beziehung mit einer Sexworkerin eingeht?

Ja, mein Lieber, und ich halte das nicht einmal für einen Widerspruch. Für die soziale Akzeptanz und den gleichberechtigten Umgang mit Prostituierten einzutreten, eine Prostituierte als gute Freundin zu haben, oder eine Prostituierte als Schwiegertochter willkommen zu heißen, ist die eine Sache. Eine Beziehung mit einer Prostituierten zu führen, ist eine ganz andere Sache.

Meine persönliche Definition von Partnerschaft und Treue schließt eine Beziehung zu einer Prostituierten nahezu aus. Nahezu, weil ich weiß, dass ich bei ausreichender gegenseitiger Zuneigung bereit wäre, sehr viel in Kauf zu nehmen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich auf Dauer damit umgehen könnte. Also bestehen meinerseits Bedenken. Und nachdem ich meinen Sohn kenne und weiß, dass er meiner Anschauung von Partnerschaft und Treue sehr nahe kommt, hätte ich diese Bedenken auch in seinem Fall.

..... andererseits ist die Ausstiegsproblematik ja nicht darauf zurueckzufuehren, dass bezahlter Sex fuer den/die SexworkerIn so toll waere, sondern dass durch gesellschaftliches Stigma (Vorstellungsgespraech ...) und relativ hohe kurzfristig erzielbare Einkuenfte ein Wechsel in einen anderen Beruf schwierig ist (bitte korrigieren, wenn ich das falsch wiedergebe)

Ich stimme Dir da zu. Ich meine sogar, dass die Möglichkeit des kurzfristig erzielbaren hohen Einkommens einer der Hauptgründe ist, warum die wenigsten Prostituierten einen Ausstieg erstens wollen und zweitens schaffen.
 
Ich kann mit diesen Meinungen aus mehreren Gründen wenig anfangen:

1.) Das aufgezählte Spektrum von Geldgier zu Geldnot und Zwang (die "kaputten Mädchen") ist zu eng ... schon Wikipedia zählt z.B. bei Gelegenheitsprostitution wesentlich mehr Motive auf, warum sich ein Mann oder eine Frau entscheidet, sich zu prostituieren. Darunter zählt z.B. die Lust am Ausleben von Sexualität.

2.) Allfällige Opfer, also Zwangsprostituierte, zu verfemen oder zu verfolgen (ihnen das Leben schwerer machen) ... das ist keine besonders gute Strategie, wenn man Zwangsprostitution bekämpfen möchte. Was nützt ihnen dann noch das Almosen der Ausstiegshilfe? Die UNO Konvention gegen Ausbeutung der Prostitution durch Dritte trennt deutlich: Zuhälter sind zu verfolgen, Prostituierte sind in Ruhe zu lassen, sie sollen nicht einmal registriert werden.

3.) Bei aller Wertschätzung von Ausstiegshilfen für Prostituierte stellt sich die Frage: Sind Ausstiegshilfen ein Ausdruck und eine Verfestigung von Diskriminierung? Es gibt z.B. keine Ausstiegshilfen für Verkäuferinnen im Supermarkt, obwohl die meisten Frauen diesem Beruf aus finanzieller Not (Zwangsarbeiterinnen?) nachgehen und die Arbeit (von außen gesehen) eher unbefriedigend ist.

Also ich habe das in meinem Posting ja sehr wohl auf jene Gruppe gemünzt, die NICHT aus Lust an der Sexualität oder wohl überlegt und freiwillig diesem Beruf nachgehen, sondern aufgrund widriger Lebensumstände am Strich gehen müssen und darunter schwer leiden. Diese Gruppe gibt's zweifellos und denen sollte man auch beim Ausstieg helfen.

Und es ist glaube ich schon ein Unterschied, ob du im Supermarkt einem ungustiösen Kunden 10 dag Wurst aufschneidest oder mit so einem Typen intim sein musst.
 
Also ich habe das in meinem Posting ja sehr wohl auf jene Gruppe gemünzt, die ... aufgrund widriger Lebensumstände am Strich gehen müssen und darunter schwer leiden. Diese Gruppe gibt's zweifellos und denen sollte man auch beim Ausstieg helfen.

Da stimme ich mit dir überein ... aber warum soll man ihnen (und damit auch den freiwilligen Prostituierten) zusätzlich das Leben schwerer machen?

Und es ist glaube ich schon ein Unterschied, ob du im Supermarkt einem ungustiösen Kunden 10 dag Wurst aufschneidest oder mit so einem Typen intim sein musst.

Im Regelfall ist Prostitution freiwillig ... und das beinhaltet die Freiheit, einen ungustiösen Typen abzuweimmeln. Wenn wir uns auf Zwangssituationen beschränken, dann haben auch manche Verkäuferinnen darunter zu leiden, etwa sexuelle Belästigung durch einen ungustiösen Chef, die sie dulden, weil sonst der Job weg ist.
 
hi schefie!

[...]
ich finde es gut das es so frauen gibt die bereit sind ihr körper zu verkaufen.
Is glaub zwar net mein ding, mit einer in die kiste zu hüpfen,aber ich denke das es viele vergewaltigungen geben würde, wenn diese frauen nicht ihre dienste anbieten würden!
es laufen genug kranke herum!
[...]

ja, und genau die von dir erwähnten kranken würden eine frau möglicherweise sogar kostenlos "vergenusszweigeln"! :roll:

hab noch nirgendwo gehört oder gelesen, dass jemand dem unmittelbaren opfer was fürs vergewaltigen desselben bezahlt hätte...

lg

deepsea
 
Und es ist glaube ich schon ein Unterschied, ob du im Supermarkt einem ungustiösen Kunden 10 dag Wurst aufschneidest oder mit so einem Typen intim sein musst.

Natürlich ist es ein Unterschied!
Aber glaub mir - viele von den Ungusteln wollen mehr als 10 dag Wurst...
Ich meine jetzt nicht "sexuelle Handlungen", aber manche wollen dich echt energetisch "anzapfen" und wenn Du der Opfertyp bist auch "aussaugen".
Die kommen dann auch bald wieder und kaufen wieder 5 dag Wurst...
Da kann die Billa-Verkäuferin sogar eher ein Problem bekommen, als die Prostituierte - denn deren Dienstleistung hat wenigstens einen angemessenen Preis...

Ausserdem erzähle ich Dir jetzt lieber nicht was manche Ungusteln hinter den Geschäftsregalen mit Verkäuferinnen, die Opfertypen sind aufführen!
Also ehrlich - es gibt unglaubliche Schweine und oft erkennst Du sie nicht einmal... :mauer:

Möchte damit nur sagen: Die Übergänge sind fließend...:hmm:

@ alle, insbesondere den Steirerbua - respekt, niveauvolle Diskussion!:daumen:

Übrigens - das mit der Ausstiegshilfe für Billa Verkäuferinnen hat schon was...:mrgreen: lol !!!
 
Da stimme ich mit dir überein ... aber warum soll man ihnen (und damit auch den freiwilligen Prostituierten) zusätzlich das Leben schwerer machen?

Von Leben schwer machen habe ich kein Wort gesagt. Wollte nur andeuten, dass Huren keine homogene Gruppe sind, und das erschwert eine gesellschaftliche Aufwertung des Berufes. Bei einer feschen Frau, die das cool überlegt tut ist's leicht zu sagen, okay, ein Dienstleistungsberuf. Wenn eine bedauernswertes Mädchen den Job unter Zwang und mit Grausen tut, ist' schwer zu sagen, klassen Job, den sie hat.

Im Regelfall ist Prostitution freiwillig ... und das beinhaltet die Freiheit, einen ungustiösen Typen abzuweimmeln. Wenn wir uns auf Zwangssituationen beschränken, dann haben auch manche Verkäuferinnen darunter zu leiden, etwa sexuelle Belästigung durch einen ungustiösen Chef, die sie dulden, weil sonst der Job weg ist.

Ob im "Regelfall" Prostitution freiwillig ist - bei der Frage muss ich passen. Die Huren, die ich kenne, tun's nicht freiwillig und schon gar nicht gerne. Und mit Abwimmeln ist's auch nicht so einfach, weil sich anfangs netten Typen oft als ungute Rammler rausstellen (so wurde es mir erzählt). Aber ich behaupte nicht, dass das repräsentativ sei.

Und damit's zu keinen Missverständnissen kommt: Wir reden hier ausschließlich über die gesellschaftliche Anerkennung des Berufes und nicht über die Anerkennung und Wertschätzung der Menschen, die diesen Beruf ausüben.
 
Natürlich ist es ein Unterschied!
Aber glaub mir - viele von den Ungusteln wollen mehr als 10 dag Wurst...
Ich meine jetzt nicht "sexuelle Handlungen", aber manche wollen dich echt energetisch "anzapfen" und wenn Du der Opfertyp bist auch "aussaugen".
Die kommen dann auch bald wieder und kaufen wieder 5 dag Wurst...
Da kann die Billa-Verkäuferin sogar eher ein Problem bekommen, als die Prostituierte - denn deren Dienstleistung hat wenigstens einen angemessenen Preis...

Ausserdem erzähle ich Dir jetzt lieber nicht was manche Ungusteln hinter den Geschäftsregalen mit Verkäuferinnen, die Opfertypen sind aufführen!
Also ehrlich - es gibt unglaubliche Schweine und oft erkennst Du sie nicht einmal... :mauer:

Da bin ich ganz bei dir. Habe ja nicht gesagt, dass eine Billa-Verkäuferin oder eine Friseurin einen Traumjob hat. Und wenn eine Frau FREIWILLIG sagt, bevor ich mir das für 700 € im Monat antue arbeite ich lieber als Hure, finde ich das auch okay und durchaus anzuerkennen.

Übrigens - das mit der Ausstiegshilfe für Billa Verkäuferinnen hat schon was...:mrgreen: lol !!!

Lol - ja, bin ich auch sehr dafür, wenn sie sich verbessern kann :).

Fällt mir ein sehr ironischer Witz ein: Ein Mann kommt in ein Bordell. Sieht dort eine wunderschöne Frau, sie spielt phantastisch Klavier, ist gebildet, belesen, einfach toll. Der Mann beeindruckt: "Wie kommen Sie den hierher". Die Frau mit einem Lächeln: "Glück gehabt".
 
Ob im "Regelfall" Prostitution freiwillig ist - bei der Frage muss ich passen. Die Huren, die ich kenne, tun's nicht freiwillig und schon gar nicht gerne ... Und damit's zu keinen Missverständnissen kommt: Wir reden hier ausschließlich über die gesellschaftliche Anerkennung des Berufes und nicht über die Menschen, die diese Beruf ausüben.

Ich zitiere anonym, weil diese Unterstellung Prostitution = Zwang so verbreitet ist. Vermutlich ist dies eine Hauptursache, welche die gesellschaftliche Anerkennung verhindert. Jeder Beruf wird unter dem "Zwang" ausgeübt, Geld zu verdienen.

Vielleicht sollte man deshalb einmal systematisch die Vorurteile gegenüber Prostituierten gegenüberstellen den tatsächlichen Umständen in angesehen Berufen.

Beispiel Ausstieg: Wer viel Geld mit seinem/ihrem Job verdient, wird generell ungerne den Job wechseln und von Sozialhilfe leben wollen.

Beispiel ungustiöse Typen: Ein CEO wird dafür bezahlt, sich ständig mit ungustiösen bis mafiosen Typen herumzuschlagen. Manche davon sitzen im Aufsichtsrat und führen ihn wie einen Tanzbären an der Nase herum. Trotzdem mag er nicht auf sein Einkommen plus Firmenjet verzichten, schluckt den Frust und riskiert lieber einen Herzinfarkt ... während Prostituierte vergleichsweise gesund sind, wohl wegen des angenehmen Arbeitsklimas.

usw.
 
Nein, sie wurde durch eine ziemlich häßliche Krankheit, ausgelöst durch einen nicht desinfizierten Telefonhörer dahingerafft.

Was aber noch viel schlimmer ist, ist der Umstand *wo* das unnötige Drittel gelandet (aufgeschlagen) ist. :roll:
Ach ja, erwaehnt er ja in einem Nebensatz. Bezueglich des Reiseziels - du wirst doch keine Zweifel an einer Gesellschaft haben, die Walzertanz und Erotikforum hervorgebracht hat ;)
3.) Bei aller Wertschätzung von Ausstiegshilfen für Prostituierte stellt sich die Frage: Sind Ausstiegshilfen ein Ausdruck und eine Verfestigung von Diskriminierung? Es gibt z.B. keine Ausstiegshilfen für Verkäuferinnen im Supermarkt, obwohl die meisten Frauen diesem Beruf aus finanzieller Not (Zwangsarbeiterinnen?) nachgehen und die Arbeit (von außen gesehen) eher unbefriedigend ist.
Durchaus vergleichbar sind im Prinzip Umschulungsmassnahmen, Beschaeftigungsprogramme fuer "Arbeitsuchende", Anleitungen zur neuen Selbstaendigkeit, die ja auch nicht immer einen positiven Beigeschmack haben
[Verteidigung der Prostitution, aber Bedenken im eigenen Umfeld]
Ja, mein Lieber, und ich halte das nicht einmal für einen Widerspruch. Für die soziale Akzeptanz und den gleichberechtigten Umgang mit Prostituierten einzutreten, eine Prostituierte als gute Freundin zu haben, oder eine Prostituierte als Schwiegertochter willkommen zu heißen, ist die eine Sache. Eine Beziehung mit einer Prostituierten zu führen, ist eine ganz andere Sache.

Meine persönliche Definition von Partnerschaft und Treue schließt eine Beziehung zu einer Prostituierten nahezu aus. Nahezu, weil ich weiß, dass ich bei ausreichender gegenseitiger Zuneigung bereit wäre, sehr viel in Kauf zu nehmen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich auf Dauer damit umgehen könnte. Also bestehen meinerseits Bedenken. Und nachdem ich meinen Sohn kenne und weiß, dass er meiner Anschauung von Partnerschaft und Treue sehr nahe kommt, hätte ich diese Bedenken auch in seinem Fall.
Gut. Ich habe prinzipielle Bedenken am Konzept der Monogamie (und Ehe insgesamt), kann und will aber natuerlich nicht die Beziehungswuensche anderer bekriteln (Monogamie sehe ich aber ohnehin auch als Sonderform polyfideler/polyamorer Spielarten an, ist also bei entsprechender Vereinbarung auch kein Widerspruch).

Ich gebe zu, ich verstand es auch beim ersten Post schon so halbwegs, wollte aber doch noch einmal darauf hinweisen, dass da offenbar eine Diskrepanz zwischen den Anspruechen an sozialen und intimen Kontakt (intim im Sinne von beziehungstechnisch, nicht explizit sexuell) bestehen.

Wenn ich das also recht verstehe, beziehen sich deine Zweifel auch (fast) ausschliesslich auf die emotionalen Probleme (Eifersucht, Schutzbeduerfnis), die bei dir oder deinem Sohn auftreten koennten/wuerden, und (fast) nicht auf die gesellschaftliche Toleranz dem Beruf gegenueber - du haettest also in dem unwahrscheinlichen Fall, dass eine Partnerin weiterhin Koerperarbeit machte, kein nennenswertes Problem damit, das auch im (ausgewaehlten) Verwandten- und Bekanntenkreis zu publizieren (mit ausgewaehlt meine ich alle, die dir wichtig genug sind, die anderen sollen sch... gehen)?

Im Regelfall ist Prostitution freiwillig ... und das beinhaltet die Freiheit, einen ungustiösen Typen abzuweimmeln. Wenn wir uns auf Zwangssituationen beschränken, dann haben auch manche Verkäuferinnen darunter zu leiden, etwa sexuelle Belästigung durch einen ungustiösen Chef, die sie dulden, weil sonst der Job weg ist.
Gerade da gibt es aber eine relativ opferfreundliche Gesetzgebung (Gleichbehandlungsstellen, Kuendigungsschutz, ...), eher im Gegensatz zur Sexarbeit ...
 
..... das erschwert eine gesellschaftliche Aufwertung des Berufes. Bei einer feschen Frau, die das cool überlegt tut ist's leicht zu sagen, okay, ein Dienstleistungsberuf. Wenn eine bedauernswertes Mädchen den Job unter Zwang und mit Grausen tut, ist' schwer zu sagen, klassen Job, den sie hat.

Nun könnte man dem entgegenhalten, dass eine gesellschaftliche Aufwertung des Berufes zwar Auswüchse der Zwangsprostitution nicht restlos ausschalten oder verhindern kann, dass aber die Sensibilisierung in der Bevölkerung für diese Themen in dem Maße zunimmt, als man sich nicht überwiegend ablehnend, sondern verständnisvoll und positiv mit dem Beruf der Prostituierten auseinander setzt.

Ob im "Regelfall" Prostitution freiwillig ist - bei der Frage muss ich passen. Die Huren, die ich kenne, tun's nicht freiwillig und schon gar nicht gerne.

Warum besuchst Du sie dann? Du hilfst Ihnen nicht damit. Suche Dir Prostituierte, welche ihren Job freiwillig und mit Freude ausüben können. Auch, wenn sie vielleicht ein größeres Loch in Deinen Sparstrumpf reißen.
Das Wissen, dass Du nicht aktiv mithilfst, jene Frauen gegen ihren Willen zu drangsalieren, wird Dir den finanziellen Mehraufwand verschmerzen helfen.
Man hat auch als Freier Verantwortung! :)

Und damit's zu keinen Missverständnissen kommt: Wir reden hier ausschließlich über die gesellschaftliche Anerkennung des Berufes und nicht über die Anerkennung und Wertschätzung der Menschen, die diesen Beruf ausüben.

Setzt nicht das eine das andere voraus?
 
Wenn ich das also recht verstehe, beziehen sich deine Zweifel auch (fast) ausschliesslich auf die emotionalen Probleme (Eifersucht, Schutzbeduerfnis), die bei dir oder deinem Sohn auftreten koennten/wuerden, und (fast) nicht auf die gesellschaftliche Toleranz dem Beruf gegenueber - du haettest also in dem unwahrscheinlichen Fall, dass eine Partnerin weiterhin Koerperarbeit machte, kein nennenswertes Problem damit, das auch im (ausgewaehlten) Verwandten- und Bekanntenkreis zu publizieren (mit ausgewaehlt meine ich alle, die dir wichtig genug sind, die anderen sollen sch... gehen)?

Das verstehst Du sehr recht. Du kannst sogar die beiden "fast" weg lassen, soweit es meine Person betrifft.

Wie Du bemerkt haben wirst, gehöre ich ja nicht mehr den ganz Jungen an, und da ich nicht gerne allein lebe, darf ich mit Freude auf eine mehr als 20 Jahre dauernde Partnerschaft zurück blicken, welche zwar strikt monogam, aber Dank einer liebenswerten und einfühlsamen Partnerin überaus harmonisch und glücklich für beide verlaufen ist.

Du wirst verstehen, dass ich es nicht leicht damit habe, von meiner in mir verwurzelten monogamen Grundtendenz auf die von Dir bevorzugte Form der Polyamory zu "wechseln". Oh ja, ich sehe schon die Vorteile und Möglichkeiten, welche in dieser Form der Beziehung liegen, lorelay hat sie (in diesem oder einem anderen Thread, ich weiß nicht mehr) sehr plastisch und vor allem auch sehr nachvollziehbar und beeindruckend dargelegt. Es ist aber ein Unterschied, ob ich etwas nach zu vollziehen vermag, oder ob ich es selbst leben muss. Und ich glaube vernünftig genug zu sein, eine Beziehung nicht diesem gewaltigen Druck auszusetzen.

Damit, zu meiner Partnerin und ihrem Beruf zu stehen, hätte ich mit Sicherheit überhaupt kein Problem, und die für mich wichtigen Verwandten und Freunde hätten damit auch keines.

Aber, wie gesagt ...... psychisch, emotional, schaut's anders aus.

:)
 
Nun könnte man dem entgegenhalten, dass eine gesellschaftliche Aufwertung des Berufes zwar Auswüchse der Zwangsprostitution nicht restlos ausschalten oder verhindern kann, dass aber die Sensibilisierung in der Bevölkerung für diese Themen in dem Maße zunimmt, als man sich nicht überwiegend ablehnend, sondern verständnisvoll und positiv mit dem Beruf der Prostituierten auseinander setzt.
Wobei es im "anderen" Forum ja gerade zum Begriff "Zwangsprostitution" einige Bedenken gibt (Hinweis auf Bordelle im KZ Mauthausen/Ravensbrueck usw), und wie weit Noetigung vorliegt, ist wohl schwer zu beantworten - siehe auch die Frage nach dem Lustfaktor anderer Formen von Erwerbsarbeit oben. Erstaunlich diffizil fand ich ja Paulo Coelhos Herangehensweise an die Problematik in 11 Minuten, im Vergleich etwa zu dem auch sonst eher krude konservativ aufgezogenen Roman von Donna Leon.

Und damit's zu keinen Missverständnissen kommt: Wir reden hier ausschließlich über die gesellschaftliche Anerkennung des Berufes und nicht über die Anerkennung und Wertschätzung der Menschen, die diesen Beruf ausüben.
Setzt nicht das eine das andere voraus?
Die Threaderstellerin Yvonne82 hat urpspruenglich nicht praezisiert, ob es ihr um den Berufsstand (in Ausuebung quasi, ohne Ruecksicht auf die Personen) oder um die Sicht der Prostituierten als Privatpersonen (also die Auswirkungen auf das Privatleben) ging, mit dem Beitrag vom 2. 6. fuer mich aber eindeutig auch letztere Betrachtungsweise angeregt. Das stellt fuer mich den Unterschied zwischen den Betrachtungsweisen dar.
Allerdings fuerchte ich, dass es in keiner Richtung eine Abhaengigkeit gibt - wie beim Rassismus koennen einerseits positive Einzeleindruecke ignoriert werden, sodass keine Toleranz fuer die Berufsgruppe daraus resultiert, und die umgekehrte Variante ist wohl auch vorhanden (Freier geht zu Prostituierter, will aber privat "mit sowas" keinen Umgang - durchaus auch hier, ich erinnere nur an den Mistkuebelthread von Wien123 - der nebenbei bemerkt die Volksseele sicher besser repraesentierte als du und ich)

Zu deiner persoenlichen Geschichte - ich wollte nicht in offenen Wunden stochern, bin vielleicht manchmal etwas zu wenig feinfuehlig :(
 
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