Grad glesn...
Diane Keaton ist gestorben...
Wieder eine der alten Garde...RIP
1946–2025
Diane Keaton ist tot
Oscar-Preisträgerin Diane Keaton ist im Alter von 79 Jahren in Kalifornien verstorben, wie ein Sprecher der Familie am Samstag dem US-Magazin „People“ mitteilte. Die durch unzählige Filme bekannte Schauspielerin hatte 1978 den Oscar für ihre Rolle in „Der Stadtneurotiker“ gewonnen. Keaton galt über Jahrzehnte als eine der markantesten und charismatischsten Schauspielerinnen Hollywoods.
Online seit gestern, 22.15 Uhr
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Ihren internationalen Durchbruch als gefragte Schauspielerin feierte Keaton in den 1970er Jahren mit ihrer Rolle als Kay Adams in Francis Ford Coppolas „Der Pate“ und später als Annie Hall in Woody Allens Klassiker „Der Stadtneurotiker“ (Originaltitel: „Annie Hall“) – eine Performance, die ihr 1978 den Oscar als beste Hauptdarstellerin einbrachte. Auch mit dem Golden Globe wurde sie ausgezeichnet.
Das bedeutete für Keaton einen großen Karriereschub. „Offensichtlich verdanke ich Annie Hall alles“, sagte Keaton vor wenigen Jahren der Zeitschrift „Instyle“. „Das war der Anfang.“ Der Film und einige weitere Zusammenarbeiten verbinden ihre Karriere untrennbar mit Allen, mit dem Keaton auch eine Zeitlang ein legendäres Paar bildete.

IMAGO/Capital Pictures Diane Keaton mit Woody Allen in „Der Stadtneurotiker“
„Ohne Woody Allen wäre das alles nicht passiert“
„Ohne Woody Allen wäre das alles nicht passiert“, sagte Keaton einmal dem britischen „Telegraph“. Dazu stand Keaton stets, auch nachdem wiederholt hochkochende Missbrauchsvorwürfe seiner Adoptivtochter Allen in Hollywood zur weithin gemiedenen Randfigur haben lassen werden. „Woody Allen ist mein Freund, und ich glaube ihm weiterhin“, sagte Keaton dazu, Allen selbst hatte die Vorwürfe stets bestritten.
Dass sie für ihre Rolle als Annie Hall den Oscar bekam, sei „eine sehr merkwürdige Erfahrung“ gewesen, sagte Keaton und sprach vom „Schock meines Lebens“. Doch gehörte Keaton in den darauffolgenden Jahrzehnten zu den beliebtesten und gefragtesten Schauspielerinnen Hollywoods. In über 60 Filmen wirkte sie mit. Und ihr androgyner Look mit Anzughose, Weste und Hut wurde weltweit vielfach kopiert.
Broadway-Debüt im Musical „Hair“
Geboren wurde die Tochter eines Ingenieurs und einer Hausfrau 1946 in Los Angeles, sie wuchs mit drei Geschwistern im kalifornischen Santa Ana auf. Ihre Lebensgeschichte verarbeitete Keaton später in mehreren Autobiografien, darunter auch ein Buch, in dem sie die Beziehung zu ihrem psychisch kranken Bruder beschreibt.
Nach der Ausbildung zur Schauspielerin am Neighborhood Playhouse in New York gab Keaton schon mit 22 Jahren ihr Broadway-Debüt im Musical „Hair“, auch wenn das Theater nie wirklich für sie gemacht schien: „Ich bin keine echte Schauspielerin. Die Wahrheit ist, ich möchte das nicht jede Nacht wieder machen. Was ich an Filmen mag, ist, dass man es immer wieder versuchen kann. Ich mag Fragmente.“

IMAGO/Mary Evans Diane Keaton mit Al Pacino in „Der Pate III“
Nach Annie Hall konnte Keaton sich vor Rollen kaum retten. Nach Allen gab es eine Phase der Zusammenarbeit mit Warren Beatty in Filmen wie „Reds“ und schließlich mit Al Pacino im „Paten“. Auch bei „Vater der Braut“ spielte sie mit, für „Was das Herz begehrt“ wurde sie erneut für den Oscar nominiert. Später glänzte sie in „The First Wives Club“, „Book Club“ und „The Family Stone“.

IMAGO/Everett Collection Diane Keaton und Warren Beatty in „Reds“
Regie bei zahlreichen Filmen
Doch war Keaton nicht nur als Darstellerin erfolgreich, Ende der 1980er Jahre begann sie, auch selbst Regie zu führen – auch als Produzentin war die tätig. Abseits der Kamera war Keaton bekannt für ihren exzentrischen Stil, ihren Humor und ihre Leidenschaft für Architektur und Fotografie. Sie veröffentlichte Bücher und teilte via Instagram mit Witz und Wärme Einblicke in ihr Leben.
Keaton blieb zeitlebens unverheiratet – ein bewusster Entschluss, wie sie betonte. „Ich war nie die Frau, die heiraten wollte“, sagte sie vor sechs Jahren. Im Alter von 50 adoptierte Keaton Tochter Dexter und fünf Jahre darauf Sohn Duke. Das habe mit dem Tod ihres Vaters und dem Ende einer Beziehung zu tun gehabt, erzählte sie einst. Die Mutterschaft habe ihrem Leben Sinn gegeben.