Wegen Verlustängsten andere von sich weg stossen?

Die Urangst und somit Basis aller Ängste ist wohl die Angst vor dem Tod, die sich auch als Angst vor dem Leben tarnen kann. Es gibt Leute die bringen sich um vor lauter Angst vor dem Tod.

Andere "Angstforscher" wie auch Sigmund Freud vermeinen gar zu erkennen, dass die Angst ihren Ursprung im Geburtstrauma hat, also den Rauswurf des Embryos aus der geschützten Geborgenheit des Mutterleibs in die rauhe Welt.
Hmm die Angst vor dem Tod ist sicher gegeben, denke aber nicht, dass diese an 1. Stelle liegt bzw. wird diese doch sehr stark verdrängt und als unabwendbar gesehen. Mit Hr. Freud kann ich persönlich wenig anfangen, bin da eher ein "Fan" von Hr. C. G. Jung. Weil ich einfach nicht glaube, dass man Ängste (da lasse ich Geburtstraumen jetzt mal aus) "genetisch" und oder aus dem Mutterleib mitbringt.

Angst ist eine Illusion und keine Energie der Wirklichkeit.

@Mitglied #500462 gehts da noch um denselben Mann oder ist die Frage allgemein? Was ist, wenn du versuchst ihn einfach so sein zu lassen, wie er ist, ohnedass du das für dich relevant und bedeutend machst? Finde und löse die "Triggerpunkte" bei dir, wirst sehen das Problem löst sich für dich, ganz egal wie und ob Mann etwas verändert. Eine Kleinigkeit in der Formulierung ist mir aufgefallen. Erwartungen. Ich sehe das eher als persönlichen Anspruch (Hausnummer Frau sollte für mich so und so sein) und nicht in einer Erwartungshaltung. Letzteres führt in vielen, vielen Fällen zu Missverständnissen, wo Kränkungen und Verletzungen die Folge sein können. Ich denke aber, du hast auch "Ansprüche" gemeint.
 
Hmm die Angst vor dem Tod ist sicher gegeben, denke aber nicht, dass diese an 1. Stelle liegt bzw. wird diese doch sehr stark verdrängt und als unabwendbar gesehen.
Angst gehört zum wichtigsten Mechanismus im Selbsterhaltungstrieb. Wir wollen leben. So lange wie möglich und so gut wie möglich. Darauf fusst praktisch jede Art der Angst. Angst ist grundsätzlich nichts schlechtes sondern bewahrt uns vor gefährlichen Situationen die unser Leben beeinträchtigen oder sogar beenden können.

Es macht aber natürlich einen Unterschied, ob ich Angst davor habe mit 80km/h in ne Kurve mit dem Auto zu gehen oder ob ich vor Zügen Angst habe und deshalb nicht mehr an einen Bahnhof gehe (solls geben). Züge können zwar tödlich sein, deshalb einen Bahnhof zu meiden, ist nicht sonderlich rational.

Angst ist eine Illusion und keine Energie der Wirklichkeit.
Ich habe Angst von einem Hochhaus zu springen, darum springe ich auch nicht von einem Hochhaus :D Angst ist zwar ein abstrakter Begriff, nicht fassbar, hat aber je nach Justierung seine realen Konsequenzen.

@Mitglied #500462 gehts da noch um denselben Mann oder ist die Frage allgemein? Was ist, wenn du versuchst ihn einfach so sein zu lassen, wie er ist, ohnedass du das für dich relevant und bedeutend machst? Finde und löse die "Triggerpunkte" bei dir, wirst sehen das Problem löst sich für dich, ganz egal wie und ob Mann etwas verändert. Eine Kleinigkeit in der Formulierung ist mir aufgefallen. Erwartungen. Ich sehe das eher als persönlichen Anspruch (Hausnummer Frau sollte für mich so und so sein) und nicht in einer Erwartungshaltung. Letzteres führt in vielen, vielen Fällen zu Missverständnissen, wo Kränkungen und Verletzungen die Folge sein können. Ich denke aber, du hast auch "Ansprüche" gemeint.

Die Frage darf gerne allgemein angegangen werden. :)
Natürlich tangiert die Fragestellung auch meine etwas gar speziellere Beziehung, aber wirklich Redebedarf dazu habe ich momentan nicht konkret.
 
Verlustängste habe ich früher mal als (unbegründete) Eifersucht erfahren. Ich hatte permanent Angst, dass er wen kennenlernt und mich dann verlässt. Mit Eifersucht wahrhaftig umzugehen habe ich nicht gelernt und ich glaube auch nicht, dass ich je frei davon sein werde. Es hat sich mit der Zeit eine Art Wurschtigkeit entwickelt, nach dem Motto „wenn es passiert, dann passiert es eben“, an mir kann es nicht liegen, weil ich mich ausreichend in die Partnerschaft einbringe und wenn es ihm nicht ausreicht, dann liegt das Problem bei ihm. Tatsächlich habe ich mal jemanden gekannt, der fürs Fremdgehen keinen Grund sondern nur eine Gelegenheit brauchte. Das hat mir ein wenig geholfen, es lockerer zu sehen.
 
Aber Männer haben die Möglichkeit wenigstens ;)
Du meinst, wir haben die Möglichkeit, wenigstens für sex bezahlen zu können, wenn wir keine Partnerin haben?
Stimmt!
Frauen dagegen haben die Möglichkeit, so ziemlich jederzeit sex haben zu können, ohne dafür zahlen zu müssen. Oder dafür sogar noch bezahlt zu werden.
Klare Benachteiligung für die armen Frauen, wie meistens......
 
Wobei letzteres mir wenig Kopfzerbrechen bereitet, schließlich brauche ich nur kurz nachzudenken, was mich Frauen bisher gekostet haben.
Wenn du bis jetzt nur Frauen gehabt hast, die dich was gekostet haben, dann solltest du vielleicht mal dein Beuteschema überdenken.
Es gibt gewisse Typen von Frauen, da sollte man:down: von Anfang an lieber die Finger davon lassen und zwar nicht nur aus rein finanzieller Sicht...
Versuchs dafür lieber mal mit Frauen, die darauf bestehen, dass sie ihr Zeugs selber finanzieren. Die bringen meist auch einen solideren Charakter mit auf den man:down: bauen kann.

Probleme bereitet mir etwas anderes: dass das nicht das ist, was ich eigentlich will und je wollte. Sex und Liebe waren bisher für mich untrennbar verbunden gewesen.
Gib die Hoffnung nicht auf. Wie gesagt, Beuteschema mal gründlich überdenken, dann klappts eher.

B) ich selbst beziehungsunfähig und/oder womöglich unerträglich bin.
Was macht dich denn aus jetztiger Sicht beziehungsunfähig oder unerträglich? Deine schlechten Erfahrungen mit Frauen oder war das schon immer so?

Beim besten Willen kann man es kaum als Ruhmesblatt für den eigenen Erfolg hinstellen, wenn man sich von so etwas wie Liebe und Partnerschaft verabschieden und seine niederen Bedürfnisse dann auf solche Weise stillen muss.
Das hat nichts mit Ruhm oder nicht Ruhm zu tun. Das hat mit Enttäuschungen und deren tiefen Narben zu tun und die können jeden erwischen und prägen. Du bist da nicht alleine.
 
Verlustängste habe ich früher mal als (unbegründete) Eifersucht erfahren. Ich hatte permanent Angst, dass er wen kennenlernt und mich dann verlässt. Mit Eifersucht wahrhaftig umzugehen habe ich nicht gelernt und ich glaube auch nicht, dass ich je frei davon sein werde. Es hat sich mit der Zeit eine Art Wurschtigkeit entwickelt, nach dem Motto „wenn es passiert, dann passiert es eben“, an mir kann es nicht liegen, weil ich mich ausreichend in die Partnerschaft einbringe und wenn es ihm nicht ausreicht, dann liegt das Problem bei ihm. Tatsächlich habe ich mal jemanden gekannt, der fürs Fremdgehen keinen Grund sondern nur eine Gelegenheit brauchte. Das hat mir ein wenig geholfen, es lockerer zu sehen.

Zwei typische Merkmale von Verlustängstlern. Extreme Eifersucht und ein „sich genug einbringen in die Beziehung“, bis hin zur völligen Verbeugung seiner selbst. Daraus folgt dann nicht selten das wegstossen und sich fern halten von Partnerschaften, denn so vermeidet man nicht nur einen möglichen Verlust, sondern auch problematische Verhaltenszüge bei sich selber, die man eigentlich nicht will.
Da scheinst du ein anderer Weg gegangen zu sein. Deine Wurschtigkeit ist gar nicht so verkehrt :) Angst hat auch immer was mit der Angst des Kontrollverlustes zu tun. Nur ist es unmöglich alles immer unter Kontrolle zu haben. Sich aus diesem Kontrollzwang raus zu nehmen in dem man sich sagt; „Wenns passieren muss, kannst sowiso nichts dagegen machen, also egal“, kann sehr befreiend sein. Die Unsicherheit akzeptieren lernen, ist bei übertriebenen Ängsten immer ein Schlüsselding.

Bei Verlustängsten in Partnerschaften kommt dann sicher noch der Punkt des Selbstwertes hinzu. Wenn man weiss wer man ist und man weiss, dass man liebenswert ist, ists einfacher dem Partner zu glauben das er einem liebt ohne es kontrollieren zu müssen.
 
Bindungsstörungen haben ihren Ursprung oftmals in der Frühkindlichen Bindung zu der wichtigsten Bezugsperson zu tun. (Da reicht auch eine). Da unterscheidet die Entwicklungspsychologie ja in unterschiedlichen Bindungen. Wer eine sichere Bindung in der zeit erfahren hat, wird auch als Erwachsener bindungsfähiger sein. Wenn Bedürfnisse (Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit) der Kleinen zu wenig gedeckt werden, ja sogar mit Agression oder sonst mit Desinteresse angegangen werden, dann kommt es zu unsichern Bindungen und zu Erwachsenen mit Störungen im Bereich Bindung.
Daraus können sich dann auch Verlustängste entwickeln, die zB durch eine Scheidung aber auch durch andere prägende Erlebnisse sich ergeben können.
GsD malt das Leben nicht nur in Schwarz Weiß Tönen! Hängt immer vom Individuum selber ab. Die ewige Frage, die bis heut nicht beantwortet werden konnte: Ist es die Umwelt/Umfeld des Menschen in der er aufwächst die den Menschen prägen und in wie weit spielen Gene dabei eine Rolle.

Meine persönliche Geschichte lehrt etwas anderes: nicht erwünscht in diese Welt geboren, Säuglingsheim (zu lange, aus entwicklungspsychologischer Sicht), zur ersten Pflegemutter, die starb dann als ich 13 Monate war, herumgereicht, bis zum 2 Lebensjahr. Zur nächsten Pflegemutter, diese hat sich scheiden lassen, Umzug von heute auf morgen in ein anderes Bundesland. Mit 17 bin ich ausgezogen, wegen unüberwindbarer Differenzen.

Aus entwicklungspsychologischer Sicht müsste ich ein bindungsunfähiger Mensch mit Verlustängsten und Depressionen sein. Ich habe mich dagegen entschieden.

Gibt es hier Leute, denen es ähnlich geht oder dieses Muster vielleicht sogar überwinden konnten?
Verlustängste, ja von denen wurde ich immer wieder heimgesucht. Am Tag konnte ich diese Gefühle noch unterdrücken, doch in der Nacht in meinen Träumen, kamen sie mit voller Wucht, zehn Jahre, fast täglich. Diese Träume wurden weniger, nachdem mein Mann und ich geheiratet haben.
Das Heiraten war sicher nicht das "Heilmittel", jedoch war es für mich wichtig zu erkennen, was mir dieses Gefühl der Verlustangst schon lange mitteilen wollte:
Ja sagen, nicht nur mein Mann zu mir, sondern auch ich zu mir selber, zum Leben selbst, dem Leben vertrauen.
Die Erkenntnis, dass Gefühle uns immer etwas mitteilen wollen und meistens haben sie eine positive Absicht. Gefühle haben also eine positive Grundhaltung. Hinter dieses Muster sollte/darf geschaut werden um es zu überwinden. Ich habe dieses Gefühl wenn es tagsüber hoch kam, nicht mehr "weggedrückt" oder verurteilt, sondern es durfte einfach bei mir sein. Ich habe mich getraut in das ungute Gefühl voll rein zu gehen.

Für den Moment habe ich allerdings das Gefühl, es stabilisiert sich etwas und doch, ich muss jederzeit mit Abstossung von seiner Seite aus rechnen und die ist dann nicht immer so sanft. Beinhaltet zT „bewusstes“ verletzen.
Das ist genau dein Part: das Gefühl der Verlustangst wirst du ihm nicht abnehmen können, das kann nur er selber, wenn sein innerer Leidensdruck nicht mehr aushaltbar für ihn ist.
Wenn du damit rechnest, von ihm immer wieder Abstoßung/Ablehnung zu spüren, und verbal verletzt zu werden, frage dich, warum du dich dabei schlecht fühlen solltest. In Wahrheit hat das nichts mit dir zu tun. Du bist in diesem Moment kein anderer Mensch, als zuvor, wo er dich nicht ablehnte.
Ist es dir möglich, auch in diesem Moment der Abstoßung seinerseits ihm mit innerlichem verständnisvollem Humor zu begegnen, da du nun weißt dass es nicht deines ist?
Was ist deine Idealvorstellung von Nähe und Distanz?
Wie viel Nähe brauchst du, damit es dir gut geht? Wie viel Nähe ist dir zu viel?
Wie viel Distanz brauchst du von deinem Partner?

Wie viel Zeit mit deinem Partner, ist genug Zeit?

Überlege dir das ganz genau, damit du herausfindest, was für dich stimmt.

Auch dein Partner muss sich über seine Idealvorstellung von Nähe + Distanz bewusst werden.
 
GsD malt das Leben nicht nur in Schwarz Weiß Tönen! Hängt immer vom Individuum selber ab. Die ewige Frage, die bis heut nicht beantwortet werden konnte: Ist es die Umwelt/Umfeld des Menschen in der er aufwächst die den Menschen prägen und in wie weit spielen Gene dabei eine Rolle.

Meine persönliche Geschichte lehrt etwas anderes: nicht erwünscht in diese Welt geboren, Säuglingsheim (zu lange, aus entwicklungspsychologischer Sicht), zur ersten Pflegemutter, die starb dann als ich 13 Monate war, herumgereicht, bis zum 2 Lebensjahr. Zur nächsten Pflegemutter, diese hat sich scheiden lassen, Umzug von heute auf morgen in ein anderes Bundesland. Mit 17 bin ich ausgezogen, wegen unüberwindbarer Differenzen.

Aus entwicklungspsychologischer Sicht müsste ich ein bindungsunfähiger Mensch mit Verlustängsten und Depressionen sein. Ich habe mich dagegen entschieden.


Verlustängste, ja von denen wurde ich immer wieder heimgesucht. Am Tag konnte ich diese Gefühle noch unterdrücken, doch in der Nacht in meinen Träumen, kamen sie mit voller Wucht, zehn Jahre, fast täglich. Diese Träume wurden weniger, nachdem mein Mann und ich geheiratet haben.
Das Heiraten war sicher nicht das "Heilmittel", jedoch war es für mich wichtig zu erkennen, was mir dieses Gefühl der Verlustangst schon lange mitteilen wollte:
Ja sagen, nicht nur mein Mann zu mir, sondern auch ich zu mir selber, zum Leben selbst, dem Leben vertrauen.
Die Erkenntnis, dass Gefühle uns immer etwas mitteilen wollen und meistens haben sie eine positive Absicht. Gefühle haben also eine positive Grundhaltung. Hinter dieses Muster sollte/darf geschaut werden um es zu überwinden. Ich habe dieses Gefühl wenn es tagsüber hoch kam, nicht mehr "weggedrückt" oder verurteilt, sondern es durfte einfach bei mir sein. Ich habe mich getraut in das ungute Gefühl voll rein zu gehen.


Das ist genau dein Part: das Gefühl der Verlustangst wirst du ihm nicht abnehmen können, das kann nur er selber, wenn sein innerer Leidensdruck nicht mehr aushaltbar für ihn ist.
Wenn du damit rechnest, von ihm immer wieder Abstoßung/Ablehnung zu spüren, und verbal verletzt zu werden, frage dich, warum du dich dabei schlecht fühlen solltest. In Wahrheit hat das nichts mit dir zu tun. Du bist in diesem Moment kein anderer Mensch, als zuvor, wo er dich nicht ablehnte.
Ist es dir möglich, auch in diesem Moment der Abstoßung seinerseits ihm mit innerlichem verständnisvollem Humor zu begegnen, da du nun weißt dass es nicht deines ist?
Was ist deine Idealvorstellung von Nähe und Distanz?
Wie viel Nähe brauchst du, damit es dir gut geht? Wie viel Nähe ist dir zu viel?
Wie viel Distanz brauchst du von deinem Partner?

Wie viel Zeit mit deinem Partner, ist genug Zeit?

Überlege dir das ganz genau, damit du herausfindest, was für dich stimmt.

Auch dein Partner muss sich über seine Idealvorstellung von Nähe + Distanz bewusst werden.
Das Schöne nach deiner persönlichen Geschichte ist, herauszulesen das es sehr wohl trotz schwerem Start auch einen positiven Weg gehen kann!
 
Ab der 10 SSW sprechen Mediziner vom Fötus bis zur Geburt, erst wenn es den mütterlichen Kreislauf verlassen hat und selbständig atmet, ist ein Säugling geboren. :D
 
Hallöchen zusammen :)

Heut mal ein etwas ernsterer Thread von mir.

Ich bin per Zufall über eine Aussage einer Betroffenen gestossen, die meinte, dass sie die Menschen immer wieder von sich weg gestossen hat, weil sie so starke Verlustängste habe.

Anhang anzeigen 6086740

Gibt es hier Leute, denen es ähnlich geht oder dieses Muster vielleicht sogar überwinden konnten?

Oder Leute (dazu scheine ich zu gehören), die so jemanden um sich haben/hatten? Wie gehts/gings euch damit? Wie seid ihr damit umgegangen/geht damit um?

Was ist die Funktion hinter so einem Verhalten/Muster? Ich selber sehe darin ein typischer Selbstschutz so nach dem Motto; wer selber verlässt, kann nicht verlassen werden. Aber vielleicht ist das auch zu einfach gedacht und die Dynamik geht noch viel tiefer.
Guten Morgen,

Also ich vermute in dieser Tat, den Hintergrund, Angst zu haben sich jemanden zu nähern bzw jemanden an sich ran zu lassen, ihn lieb zu gewinnen und anschließend zu verlieren.
Diesen Schmerz vorzubeugen und mit geringeren Emotionen/Gefühlen zu sagen, besser jetzt ein kleiner Schmerz anstatt später wieder ein unertäglicher, großer Schmerz.

Ich bin selbst ein Typ der nur schwer Leute an sich ranlässt, und wenn immer mit einem gewissen Bewusstsein, diesen auch jederzeit wieder verlieren zu können, sich zu sagen: " lege nicht zuviel Hoffnung in diesen Menschen, sonst wirst du wieder enttäuscht am Schluss" auch wenn das Bauchgefühl und das Herz etwas anderes sagt.
Selbstschutz und zugleich Selbstverletzung.
Abgewogen von früheren, prägenden Ereignissen.

Schwer diese Einstellung endgültig abzulegen, zb ich persönlich brauche nur meine Zeit um jemanden genug vertrauen zu können, um mich eventuell auf diesen Menschen einzulassen.
 
Die ewige Frage, die bis heut nicht beantwortet werden konnte: Ist es die Umwelt/Umfeld des Menschen in der er aufwächst die den Menschen prägen und in wie weit spielen Gene dabei eine Rolle.
Nach heutigem wissenschaftlichem Konsens sagt man, dass beides sowohl Umwelt wie auch Gene ihren Einfluss haben (sich auch gegenseitig beeinflussen). So gesehen ist die Frage durchaus beantwortet. :)

Meine persönliche Geschichte lehrt etwas anderes: nicht erwünscht in diese Welt geboren, Säuglingsheim (zu lange, aus entwicklungspsychologischer Sicht), zur ersten Pflegemutter, die starb dann als ich 13 Monate war, herumgereicht, bis zum 2 Lebensjahr. Zur nächsten Pflegemutter, diese hat sich scheiden lassen, Umzug von heute auf morgen in ein anderes Bundesland. Mit 17 bin ich ausgezogen, wegen unüberwindbarer Differenzen.

Aus entwicklungspsychologischer Sicht müsste ich ein bindungsunfähiger Mensch mit Verlustängsten und Depressionen sein. Ich habe mich dagegen entschieden.

Verlustängste, ja von denen wurde ich immer wieder heimgesucht.
Also hats auch dich geprägt. Im Gegensatz zu Menschen die eine sichere Bindung erfahren durften und darum in erwachsenen Jahren völlig unbefleckt und frei ihre Beziehungen eingehen konnten, musstest du dich erst deinen Verlustängsten stellen. Somit hat auch in deinem Fall die Entwicklungspsychologie recht ;) (wobei sich unsichere Bindungstype nicht nur durch Verlustängste und Depressionen bemerkbar machen müssen).

Allerdings ist es auch nichts, dass nicht überwunden werden könnte. Den einen wie dir gelingt es, anderen nicht. Die einen schaffen es aus eigener Kraft (und auch mit positivem Erleben durch andere Menschen), andere brauchen gezielt professionelle Hilfe.

Am Tag konnte ich diese Gefühle noch unterdrücken, doch in der Nacht in meinen Träumen, kamen sie mit voller Wucht, zehn Jahre, fast täglich. Diese Träume wurden weniger, nachdem mein Mann und ich geheiratet haben.
Das Heiraten war sicher nicht das "Heilmittel", jedoch war es für mich wichtig zu erkennen, was mir dieses Gefühl der Verlustangst schon lange mitteilen wollte:
Ja sagen, nicht nur mein Mann zu mir, sondern auch ich zu mir selber, zum Leben selbst, dem Leben vertrauen.
Die Erkenntnis, dass Gefühle uns immer etwas mitteilen wollen und meistens haben sie eine positive Absicht. Gefühle haben also eine positive Grundhaltung. Hinter dieses Muster sollte/darf geschaut werden um es zu überwinden. Ich habe dieses Gefühl wenn es tagsüber hoch kam, nicht mehr "weggedrückt" oder verurteilt, sondern es durfte einfach bei mir sein. Ich habe mich getraut in das ungute Gefühl voll rein zu gehen
Du hast deine Angst angenommen und dich gefragt, was sie dir damit sagen will und gingst von da aus weiter. Besser kann man seine Ängste nicht angehen :up:



Wenn du damit rechnest, von ihm immer wieder Abstoßung/Ablehnung zu spüren, und verbal verletzt zu werden, frage dich, warum du dich dabei schlecht fühlen solltest. In Wahrheit hat das nichts mit dir zu tun.
Nein, ich bin mir nicht sicher, ob das nichts mit mir zu tun hat. Es kann gut sein, dass ich eben auch einfach nicht seine Frau bin und das die Verlustangst nicht die Hauptursache für sein Verhalten ist.

Wäre ich mir absolut sicher, dass hier nur seine Verlustangst mitspielt, dann hätt ich deutlich weniger Probleme damit.

Aber das ist schon ok so. Es ist nunmal so für den Moment. Ich habe in diesem Punkt keine eindeutige Sicht und muss damit klar kommen.

Ich weiss nur aus Gesprächen zu ihm, dass er Verlustängste hat, wie seine ernsteren und längeren Beziehungen gelaufen sind, ich sehe immer wieder deutliche Signale von ihm, dass er schon sehr gefallen an mir gefunden hat. Aber letzteres kann ich nicht sagen in wie weit dieses gefallen geht, noch gehen kann.

Also versuche ich mich da nicht all zu verrückt zu machen. Ich halte die Hoffnung klein und geniesse um so mehr die vielen schönen Momente im Jetzt. Sind sie mal nicht so schön und ich bin mal wieder verunsichert, dann erinnere ich mich daran, dass es bis jetzt immer nur Momente waren und er früher oder später wieder die Nähe selber zu mir gesucht hat.

Was ist deine Idealvorstellung von Nähe und Distanz?
Wie viel Nähe brauchst du, damit es dir gut geht? Wie viel Nähe ist dir zu viel?
Wie viel Distanz brauchst du von deinem Partner?

Wie viel Zeit mit deinem Partner, ist genug Zeit?

Überlege dir das ganz genau, damit du herausfindest, was für dich stimmt.
Das sind Dinge, die ich nicht so genau beziffern kann. Ich merke zB dass ich mit ihm viel weniger Zeit und Raum für mich brauche, als bei den vorherigen Partners. Er stört mich einfach nicht. (der Trottel hängt mir ja ständig an der Pelle :D )

Ich denke das Thema Nähe und Distanz pendelt sich je nach Mitmensch unterschiedlich ein.
 
Also hats auch dich geprägt.
absolut, aber ob das Mensch ein Leben lang mitschleppen will, darf er selber entscheiden, bin ich ohnmächtig oder bin ich selber mächtig und gestalte ich mir mein Leben nach meinen Vorstellung, ich/wir bin/sind freie Wesen.
Somit hat auch in deinem Fall die Entwicklungspsychologie recht
inwiefern Recht? Dass diese Vergangenheit Spuren an meiner Seele hinterlassen hat, dann ja. Mehr nicht.
und wie du schreibst:
Allerdings ist es auch nichts, dass nicht überwunden werden könnte. Den einen wie dir gelingt es, anderen nicht. Die einen schaffen es aus eigener Kraft (und auch mit positivem Erleben durch andere Menschen), andere brauchen gezielt professionelle Hilfe.
und alle Möglichkeiten davon, haben ihre Berechtigung;

Nein, ich bin mir nicht sicher, ob das nichts mit mir zu tun hat.
Diese Grenze kannst nur du selber bestimmen.
Es kann gut sein, dass ich eben auch einfach nicht seine Frau bin
er verbringt seine Lebenszeit mit dir, etwas wertvolleres besitzen wir nicht;
Sind sie mal nicht so schön und ich bin mal wieder verunsichert, dann erinnere ich mich daran, dass es bis jetzt immer nur Momente waren und er früher oder später wieder die Nähe selber zu mir gesucht hat.
wie sollte er anders? du begegnest ihm mit Verständnis, dieses ist der "Nährboden" für authentische Liebe;
 
Zwei typische Merkmale von Verlustängstlern. Extreme Eifersucht und ein „sich genug einbringen in die Beziehung“, bis hin zur völligen Verbeugung seiner selbst. Daraus folgt dann nicht selten das wegstossen und sich fern halten von Partnerschaften, denn so vermeidet man nicht nur einen möglichen Verlust, sondern auch problematische Verhaltenszüge bei sich selber, die man eigentlich nicht will.

Mit diesem Satz hast du es wirklich sehr gut auf den Punkt gebracht, aber ich bin dennoch der Meinung dass es weniger um eigene Verhaltenszüge geht, sondern nur rein darum, dass man womöglich eine Beziehung eingeht, sich öffnet und letztendlich doch nur verletzt wird. Und gerade das sich jemanden öffnen ist für viele eine wirkliche Herausforderung da man dadurch am meisten verletzt werden kann. Um das zu vermeiden ist es wohl am einfachsten, sofern möglich, immer schön oberflächlich zu bleiben oder wie hier geschildert es erst gar nicht zu versuchen und die anderen wegzustoßen. Auch wenn es sehr verletztend sein kann, so gehören Verlust und Schmerz zum Leben einfach dazu und sind ein Stück weit Teil unseres Lernprozesses. Sich selbst zu verschließen und niemanden mehr an sich heranzulassen ist womöglich der einfachere Weg aber sicher nicht der beste, obwohl ich Leute die sich so verhalten doch ein klein wenig verstehen kann. Es ist schließlich nur ein einfacher Schutzmechanismus der uns vor einer vermeintlichen Verletzung schützen soll.

Da scheinst du ein anderer Weg gegangen zu sein. Deine Wurschtigkeit ist gar nicht so verkehrt :) Angst hat auch immer was mit der Angst des Kontrollverlustes zu tun. Nur ist es unmöglich alles immer unter Kontrolle zu haben. Sich aus diesem Kontrollzwang raus zu nehmen in dem man sich sagt; „Wenns passieren muss, kannst sowiso nichts dagegen machen, also egal“, kann sehr befreiend sein. Die Unsicherheit akzeptieren lernen, ist bei übertriebenen Ängsten immer ein Schlüsselding.

Ich habe eine Ex-Freundin die auch nach dem Motto „Wenns passieren muss, kannst sowiso nichts dagegen machen, also egal“ gelebt hat und habe deswegen öfters über diese Denkensweise nachgedacht. In gewisser Weise ist sicherlich etwas Wahres dran, denn wenn man versucht im Leben alles zu hinterfragen und zu kontrollieren, würde man sich auf Dauer nur verrückt machen. Es gibt einfach Dinge auf die man keinen Einfluss hat und nicht ändern kann, nur gehört da für mich eine Beziehung nicht unbedingt dazu. Aber wahrscheinlich kommt es wirklich immer auf die Situation an und ob beide von dem Problem betroffen sind oder nur einer. Wenn mir etwas an meiner Partnerin liegt und ich meine Partnerin nicht verlieren möchte, dann finde ich es persönlich durchaus wichtig dass man auch darum kämpft und zumindest sein bestes gibt. Sollte es dann aber immer noch nichts gebracht haben, dann weiß man zumindest dass man es versucht hat und dann hat es wohl wirklich nicht sein wollen.
Und wenn es in unserer Beziehung Probleme gab und sie es einfach so hingenommen hat, schließlich ist es ja egal weil man ja nichts dagegen machen kann, dann hat es bei mir ganz stark den Eindruck erweckt als würde ihr nichts an unserer Beziehung liegen, auch wenn es vielleicht doch anders war. Ich hatte mit ihrer Einstellung einige Male zu kämpfen da es mMn nicht der richtige Weg ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei Verlustängsten in Partnerschaften kommt dann sicher noch der Punkt des Selbstwertes hinzu. Wenn man weiss wer man ist und man weiss, dass man liebenswert ist, ists einfacher dem Partner zu glauben das er einem liebt ohne es kontrollieren zu müssen.
Ohne Selbstbewusstsein, und ich meine nicht Selbstgefälligkeit und hypertrophe Selbsteinschätzung, wird man wohl nur schwer annehmen können geliebt zu werden. Wenn ich es mir selbst nicht wert bin geliebt zu werden, kann ich damit nichts anfangen.
 
Wenn du bis jetzt nur Frauen gehabt hast, die dich was gekostet haben, dann solltest du vielleicht mal dein Beuteschema überdenken.
Es gibt gewisse Typen von Frauen, da sollte man:down: von Anfang an lieber die Finger davon lassen und zwar nicht nur aus rein finanzieller Sicht...
Versuchs dafür lieber mal mit Frauen, die darauf bestehen, dass sie ihr Zeugs selber finanzieren. Die bringen meist auch einen solideren Charakter mit auf den man:down: bauen kann.
Lieb, dass du hier die Psycho-Tante spielst.
Ich habe aber kein Beuteschema. Ich verliebe mich, oder nicht. Und Frauen die drauf bestehen ihr Zeugs selbst zu finanzieren... wo findet man die noch gleich?
Was macht dich denn aus jetztiger Sicht beziehungsunfähig oder unerträglich? Deine schlechten Erfahrungen mit Frauen oder war das schon immer so?
Die Tatsache, dass ich immer erst bei mir selber die Schuld suche. Also, trotz zahlreicher katastrophaler Einfahrer, nicht einfach nur bei den Frauen.
Damit fühle ich mich besser, und auch irgendwie den Frauen überlegen, für die stets immer nur der Mann an allem schuld ist.
 
Lieb, dass du hier die Psycho-Tante spielst.
Ich habe aber kein Beuteschema. Ich verliebe mich, oder nicht. Und Frauen die drauf bestehen ihr Zeugs selbst zu finanzieren... wo findet man die noch gleich?
Es ist doch schön, wenn man den Partner mal einlädt, oder nicht?

Gilt aber natürlich für beide Seiten
 
Damit fühle ich mich besser, und auch irgendwie den Frauen überlegen, für die stets immer nur der Mann an allem schuld ist.
Ich möchte das gerne verstehen: wie kann ich mich besser fühlen, wenn ich mich jemandem überlegen fühle? Wie kannst du diesem Menschen dadurch noch auf "Augenhöhe" begegnen?
Und warum soll der Mann an allem schuld sein? frage ich als Frau. Weil er ein menschliches Wesen ist, das Fehler macht, das bin ich doch auch, auch ich mache Fehler. Fehler sind wundervoll, damit habe ich die Möglichkeit beim nächsten Mal genauer auf etwas zu achten, worauf ich zuvor nicht geachtet habe.
 
Ich möchte das gerne verstehen: wie kann ich mich besser fühlen, wenn ich mich jemandem überlegen fühle? Wie kannst du diesem Menschen dadurch noch auf "Augenhöhe" begegnen?
Und warum soll der Mann an allem schuld sein? frage ich als Frau. Weil er ein menschliches Wesen ist, das Fehler macht, das bin ich doch auch, auch ich mache Fehler. Fehler sind wundervoll, damit habe ich die Möglichkeit beim nächsten Mal genauer auf etwas zu achten, worauf ich zuvor nicht geachtet habe.

Kein schlechter Einwand.
Ich fühle mich in diesem Fall überlegen (genauso wie in vielen anderen unterlegen), aber nicht "jemandem" gegenüber, in diesem Fall konkret: den Frauen; ich fühle mich innerlich überlegen, indem ich mich über derart billige Ansichten, dass immer der (die) andere an allem schuld sei(en), hinwegsetze.
MANN, liest sich das vielleicht geschwollen!! Anders gesagt: sucht den Fehler auch mal bei euch, Leute!

Warum immer der Mann schuld sein soll? Ist er nicht. Genauso wenig, wie immer die Frau schuld ist.
Aber erklär das heutzutage mal wem! Es ist einfach modern geworden: was immer schiefgeht, es heißt "typisch Mann".
 
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