
Wenn Du dazu in der Lage bist. dann sei mir nicht bös, dann hast Du Dir dies Wissen schon angeeignet.
Nö, nö, warum sollte ich dir bös sein in etwas bei dem du Recht hast? Ich habe in meiner Vergangenheit geschäftlich und menschlich Dinge getan worauf ich alles andere als Stolz sein kann ...

Genauso wie ich bereits in jungen Jahren in die Falle tappte gab ich es weiter ... Gezielt nach manipulierbaren Menschen suchen, ihnen die Lockrübe vor die Nase halten und permanent Gehirnwäsche verpassen. Sie in finanzelle und emotionale Abhängigkeit führen und dadurch mich selbst und das Unternehmen zu bereichern gehörte zum Tagesgeschäft. Irgendwann meldete sich dann Gott sei Dank mein Gewissen immer stärker und ich verlies diese Spirale ...
Du bist also der Träger des von Dir Beanstandeten.
Richtig, und ich bin froh darüber. Denn damit kann ich der ab und zu aufkommenden Verlockung mich solcher Verhaltensweisen wieder zu bedienen wiederstehen, und andere welche in selbige Falle tappen möchten zumindest warnen. Was ich heute im Monat im Taxi verdiene hab ich nicht selten an einem guten Tag gehabt. Es wäre ein leichtes den anderen Weg wieder einzuschlagen. Nur, auf die damit verbundenen Konsequenzen verzichte ich wiederum gerne. Für Geld und Macht welche man auf unethische Art und Weise erlangt bezahlt man oftmals einen sehr hohen Preis ...
Und ich verstehe es immer noch nicht.

Ich sehe hier das Henne/Ei Problem in anderer Form. Motiviert ihn das Buch oder liest er das Buch weil er motviert ist?
Sowohl als auch. M.E. trägt fast jeder Mensch die Veranlagungen sich über anderen stehen zu wollen, mehr als andere zu sein. Und damit motivert solche Literatur einerseits dies zu praktizieren, andererseits lernt es ihm dann auch die gelieferte Anleitung.
Wenn es so schlimm ist, wie Du sagst, wie geht man dann mit anderen "Leitfäden" um? Z.B. "Techniken im Einstellungsgespräch"? Ist dann das auch "moralischer Betrug" an einem Unternehmen dem man etwas vorspielt, oder ist das weniger verwerflich?
Ich seh's als Betrug am anderen und sich selbst. Gesetzt dem Fall der (Personal)Chef ist unfähig und erkennt die angelernte Maskerade nicht. Spätestens im täglichen Berufsleben kommt's an's Licht und ich hab mir selbst in's Knie geschossen, ich hab mich selbst und den anderen betrogen. Entweder will mich eine Unternehmen, eine Frau und der Rest der Welt so wie ich bin, oder eben nicht. Aber sich künstlich verstellen und etwas darstellen das man nicht ist kann m.E. nix. Dementsprechend halte ich von solchen Schmöckern, bzw. generell von Literatur welche darauf abzielt andere zu täuschen nichts ...
In Bezug auf Rattenfänger kann ich nicht umhin die Leute nicht aus ihrer eigenen Verantwortung zu lassen. Es wird immer genug Rattenfänger auf dieser Welt geben, in welcher Form auch immer.
Und darum soll man diesen weiterhin einen Freibrief für ihr tun ausstellen ... ??? Aktueller Fall Meinl Aktien, Fremdwährungskredite, Immofinanz. Genau da haben jahrelang z.B. Rattenfänger anderen Menschen massiven Schaden zugefügt. Schon klar, jeder kann sich informieren. Nur, sollte es nicht am "Fänger" liegen ein moralisches Tun an den Tag zu legen ...? Gibt's im Handelsrecht nicht die "Sorgfaltspflicht des ordentlichen Kaufmann's" ? Und unter diese sollte m.E. auch geschäftliche Moral und Ethik fallen.
Ich finde es sogar ironischerweise positiv, dass es diese "Anleitung" in öffentlicher Form gibt. Somit besteht eine gewisse Chancengleichheit. Wäre dies ein "Wissen", das nur wenigen Auserwählten zugänglich wäre fände ich es schlimmer. Die Geschichte ist voll von unwissend gehaltenen "Opfern".
Dazu bedarf es aber keiner Bücher, denn diese werden sich potentielle Opfer nicht vorab kaufen. Manipulationstechniken finden immer nur unter der Täterschaft ihre Anhänger. Für alle anderen genügt eine aufmerksame Medienlandschaft welche sich dieser Probleme annimmt. Eine einfache Schlagzeile "Oma fällt auf Enkeltrick rein" und ein paar Zeilen über's richtige Verhalten wirkt vermutlich mehr, als eine wissenschaftliche Abhandlung über Beschiss an Pensionisten in der Buchhandlung.
Sorry Tom, ich kann hier die Opferrolle, in die die Frau gestellt wird, so nicht akzeptieren. Sie ist aktiver Part und mündig. Sie kann selbst bestimmen wie weit sie geht.
Schon klar, man soll und kann nicht alles über einen Kamm scheren. Aber wie ich's bereits schrieb und nach wie vor vertrete, man kann die "Opfer" bewusst selektieren. Suche ich mir im Lokal das Mädel welches gut drauf ist und einen ONS nicht abgeneigt ist, dann finde ich es völlig OK für beide. Checke ich aber "Frau" anhand angelernter Techniken nach einem "wunden Punkt" ab und setze an diesem an, so kann jeder halbwegs geschickte Mann diesen zu weiterer Manipulation nutzen. Und natürlich auch umgekehrt. Und so eine Vorgehensweise finde ich eben nicht richtig ...
Wie gesagt, es kommt mir unsäglich scheinheilig vor, die von mir gesetzten Handlungen anderen zu Last zu legen.

Dazu könnten wir ja mal den "Treue - Untreue" Thread wieder ausgraben und statistisch auswerten, wie viele Untreue Seelen ihr handeln dem betrogenen ParternIn in die Schuhe schieben weil er / sie ja ... was nicht alles ist ...
Wenn ein Mann Geld für ein leichtes Mädchen ausgibt und am nächsten Tag dann Gewissensbisse hat habe ich auch kein Mitleid mit ihm, punktum. Rechtfertigt die Tatsache, dass in einem Fall Geld fließt eine Änderung der Sichtweise?
Es kommt m.E. immer auf die Vorgehensweise wie es zu etwas kommt an. Eine SW pirscht sich an den Mann nicht heran und versucht ihn emotional zu manipulieren. Die Botschaft ist von Anfang an klar. Sex gegen Geld - Punkt.
Tom, ich finde es nicht zielführend auf den schlechtest möglichen Ausgang zu zielen. Ich finde wenn, aber, hätte, könnte, wäre, etc. sind genau die Worte, die Stillstand hervorrufen. Wenn es danach ginge, dann ist alles zu verdammen, was auch nur im geringsten einen negativen Verlauf nehmen kann.
Tja, hättiwari ... dann wär ich heut ned Taxler

Es geht mir auch nicht darum alles zu verdammen, sondern was mir eben gar nicht gefällt ist, wenn es in der Gesellschaft als normal und akzeptabel betrachtet wird andere Menschen zum eigenen Vorteil zu manipulieren. Will ein Mädel mit mir in die Kiste, dann soll sie es auch wirklich wollen. Aber nicht weil ich vorher in ihrer Seele herumgedoktert hhabe ...
Ich selbst finde es abstoßend weiterzumachen wenn ich mir bewusst bin, dass es einen schlimmen Verlauf nehmen wird, wenn ich jemanden absichtlich Schaden zufüge oder ihn vollen Wissens Schaden nehmen lasse (ob durch mich oder durch sich selbst).
Und genau darum geht es mir ja eigentlich, das sich dieses denken auch bei allen anderen verankert. Egal ob im Geschäftleben oder in der zwischenmenschlichen Ebene ...
Das kann so sein, aber es muss nicht so sein mein Lieber. Denn leider hat sogar der Mensch, der nach christlichem Glauben, auf Erden sehr viel Gutes Tat es frühzeitig mit seinem Leben bezahlt.
Tja, eben ... Ursache Wirkung halt. Darum ...

Niemals mit denen anlegen welche es Kreuz, den Hammer und die Nägel haben ...

Und falls doch, die Konsequenzen berücksichtigen. Aber im Ernst, wer steht im Endeffekt als Böser und wer als gutes Vorbild da. Der Gekreuzigte oder die anderen ...?
Ursache und Wirkung, ja die gibt es. Aber eines muss erst bewiesen werden, dass dieses Gesetz auch ein Gedächtnis hat.
Diesen Beweis wird es wohl nie geben. Aber meistens bekommt man eine erste Vorahnung über die "Wirkung" ohnehin ohne Zeitverzögerung vom Gewissen mitgeteilt.
Ich bin ein sehr starker Anhänger des Glaubens, dass es immer einen besseren gibt als Dich. Aber habe ich dann Schaden genommen?
Sobald ich das "ich bin ein besserer" dazu verwende mich über andere Menschen zu stellen denke ich mal - JA.
Wurde ich betrogen oder habe ich mich selbst betrogen in dem ich mehr sah als da war? Wurde mir aktiv und bewusst Schaden zugefügt, oder hat sich das ganze nur falsch entwickelt?
Eine zu breite Palette in der man immer den individuellen Fall und dessen (Weiter)Entwicklung betrachten sollte um darauf zufriedenstellend antworten zu können würde ich mal sagen ...