Postkoitale Dysphorie bei Selbstbefriedigung

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von mir selber kenn ich das nur bei liebeskummer... allerdings kann die traurigkeit dann durchaus auch schon vor dem orgasmus auftreten (was mich normal nicht abhält weiter zu machen)...
es kommt dann aber davon dass ich dan die person denke der meine gefühle gelten...
Hast du es als für dich zusätzlich belastend wahrgenommen?
 
Ich hab's bis jetzt zwei Mal erlebt, dass ich nach einem Orgasmus bei der Selbstbefriedigung geweint habe. Ein Mal hab ich “währenddessen“ eine starke Einsamkeit gespürt, der Orgasmus aber war sehr intensiv und ich hab das Weinen als sehr erleichternd empfunden. Das zweite Mal hab ich mich so sehr über meinen Körper gefreut und darüber, welche intensiven Empfindungen mir möglich sind, dass ich auch da geweint hab. Das war schön. =)
 
Als ich vor 75 Jahren zu masturbieren begann, plagten mich danach stets Gewissensbisse, da bis Ende der 1950er Jahre SB als Unsitte und Sünde galt. Dank der Jugendbewegung der Sechzigerjahre wurde auch ich davon befreit, konnte aber dennoch die SB vollends geniessen. Denn jedes Mal begleitete mich der Gedanke, dass ich diese Lust mit meiner Frau teilen sollte, diese aber nicht dazu bereit ist. Inzwischen bedrücken mich aber auch solche Vorwürfe nicht mehr, sodass ich mich unbeschwert und dank Internet voll aufheizt der SB hingebe.
 
Manchmal spüre ich danach eine gewisse Leere bzw. fast schon Einsamkeit.

SB ist halt kein Ersatz für Sex...
 
Als „Postkoitale Dysphorie“ wird gemeinhin eine plötzlich einsetzende Traurigkeit, Melancholie bzw. depressive Stimmung verstanden, welche nach dem Sex/Orgasmus eintritt.

Ich möchte hier weniger auf die Fälle eingehen, in denen diese nach dem Sex mit einem Partner auftreten, sondern im Bereich der Selbstbefriedigung bleiben.

Habt ihr bereits derlei Erfahrung gemacht und konntet für euch die Ursache eruieren?

Wie ist es euch damit ergangen und was waren eure Gedanken?

Habt ihr euch dadurch belastet gefühlt oder habt ihr es überhaupt als negativ wahrgenommen?


Über einen regen Austausch würde ich mich freuen. :)

Jetzt weiß ich, dass es auch eine Bezeichnung gibt für diesen Zustand....
Ich kenne das sehr gut und hab es auch immer wieder als in ein "Loch fallen" ausgedrückt.
Dieses "Loch" würde ich umschreiben als tiefe Sehnsucht nach Halt und Liebe.
Es kommt ausschließlich dann vor wenn ich belastet bin. Vor allem nach einer Trennung oder wenn ich mich zurückgestoßen fühle. Unter emotionalen Druck steh.

Ich spür es wann es so Enden würde und masturbiere dann auch bei grosser Lust nicht. Ich befinde mich zu dem Zeitpunkt dann ohnehin schon in depressiver Stimmung und brauche nicht auch noch die extra Bestätigung.

Uns ich glaube auch, dass es beim Orgasmus zu einem LOSLASSEN kommt und das wiederum hat damit zu tun, dass dieser Zustand ( pistkoitale Dysphorie)vor allem nach Trennungen eintritt.
Druck (egal welcher) löst das bei mir auch aus
 
@Mitglied #480099 :

Das trifft genau DAS, was mir zu dem Thema gerade erklärt wurde.:up:

Eine gewisse, bereits vorhandenen "depressive Grundstimmung" wird durch den Sex, SB , Orgasmus "rausgelassen"...
wie ein Überdruckventil, welches den inneren Druck ablässt.



Zudem können jedoch auch noch Hormonverschiebungen ein weiterer Grund sein, weswegen es also nicht schaden könnte, mal den Hormonspiegel checken zu lassen.
@Mitglied #391280 hatte das ja auch schon angesprochen.
 
Sex und Befriedigung können mit ganz vielen Gesichtern daherkommen, ich würde in deren Intensität differenzieren, nicht in deren Qualität.

Hm, prinzipiell stimme ich dir zu.
Nur wenn über längere Zeit nur SB bleibt und man nur versucht ein Defizit damit auszugleichen, passt für mich auch die Qualität nicht mehr.

Wenn man jemand hat mit dem man den Moment des Orgasmus teilen kann kenns ich, dass man aufgefangen wird und dass man auffangen kann. Kennt man das Gefühl ist es IMO schwer sich davon zu entwöhnen. (Wobei ich das Gefühl des Auffangens bei SB nicht wirklich brauche. Dort hab ich mich noch eher unter Kontrolle als wenn ich mich jemand anderes hingebe - das hilft aber wenig wenn man (vielleicht) Sehnsucht nach einem Gefühl hat (das auffangen oder das sich-hingeben) das man sich selber nicht geben kann)

Das ist ein sehr guter Punkt! Nach einem wirklich guten Orgasmus (oder mehreren) brauche ich einen Menschen mit einer gewissen "Nähe", um mit den Gefühlen umgehen zu können.
Bei der SB komme ich nicht so weit auf der Skala, dass das relevant wäre.

Da kenne ich es ebenso. Objektiv war der Sex durchaus gut, allerdings bin ich danach in ein Loch gefallen, weil sich einfach alles irgendwie falsch angefühlt hat.

Wenn ich wirklich nur Lust auf Sex per se habe, fühlt es sich für mich sogar sehr gut an. Wenn es länger nur sowas gibt, kommt danach das Loch, egal, wie toll es war.

Einen derartigen Gedanken habe ich natürlich auch schon verfolgt und mich gefragt ob ich SB per se als etwas empfinde was „sich nicht gehört“ und ob es schlechtes Gewissen ist, welches sich dann meldet.
Aber damit habe ich noch nie ein Problem und sehe sie als wichtigen Bestandteil meiner eigenen Sexualität. Sonst wäre mir das sicher früher schon einmal passiert.

Ich hatte noch nie ein schlechtes Gewissen nach der SB, nicht mal als junger Teenie. Für mich ist sie auch ein wichtiger Bestandteil meiner Sexualität, aber eben nur ein Baustein.
Die negativen Gefühle kommen nur, wenn der echte Sex fehlt oder nicht in der ersehnten Qualität (eher emotional als sexuell) vorhanden ist. Da spielt sicher auch etwas von dem Gefühl des Aufgefangenwerdenwollens, das VerZähreN erwähnt, mit.

Ein anderer Punkt der mir noch einfällt: Sex ist für mich zu einem gewissen Grad auch eine Bestätigung, dass ich hübsch, attraktiv, begehrenswert, "gut" usw. bin, davor und währenddessen sein Begehren zu sehen, hemmungsloses Vögeln und ihn danach total glücklich und entspannt liegen zu sehen hat schon was :fies: Das fehlt bei der SB natürlich völlig, wenn ich länger nur SB habe, macht sie mir das Fehlen auch wieder explizit bewusst.
 
Ich kenne das sehr gut und hab es auch immer wieder als in ein "Loch fallen" ausgedrückt.
Dieses "Loch" würde ich umschreiben als tiefe Sehnsucht nach Halt und Liebe.
Es kommt ausschließlich dann vor wenn ich belastet bin. Vor allem nach einer Trennung oder wenn ich mich zurückgestoßen fühle. Unter emotionalen Druck steh.


:up:
 
@Mitglied #480099 :

Das trifft genau DAS, was mir zu dem Thema gerade erklärt wurde.:up:

Eine gewisse, bereits vorhandenen "depressive Grundstimmung" wird durch den Sex, SB , Orgasmus "rausgelassen"...
wie ein Überdruckventil, welches den inneren Druck ablässt.



Zudem können jedoch auch noch Hormonverschiebungen ein weiterer Grund sein, weswegen es also nicht schaden könnte, mal den Hormonspiegel checken zu lassen.
@Mitglied #391280 hatte das ja auch schon angesprochen.

An die Hormone glaub i weniger, denn diese Thematik begleitet mich seit meinem 17. Lebsenjahr und neigt mit steigender Selbstachtung an Gewicht und Intensität zu verlieren
 
Hm, prinzipiell stimme ich dir zu.
Nur wenn über längere Zeit nur SB bleibt und man nur versucht ein Defizit damit auszugleichen, passt für mich auch die Qualität nicht mehr.
Kann ich gut nachvollziehen.
SB wird meist als eine Form von Sex eingestuft. Für mich deckt es aber so viele ganz wesentliche Aspekte nicht ab, dass es das meiner Einschätzung nach nur ganz bedingt ist. Nur weil man bei SB auch einen Orgasmus hat, ist es nur bedingt Sex. Zu erfüllendem Sex gehören so unendlich viele andere Dinge, wie Du sie ja teilweise auch angesprochen hast.
Aber anders herum: ich kann mit einer Partnerin sehr erfüllenden Sex auch ohne einen Orgasmus haben, vielleicht nicht auf Dauer, aber zumindest punktuell. SB macht für mich ohne Orgasmus einfach keinen Sinn.
 
...Nach einem wirklich guten Orgasmus (oder mehreren) brauche ich einen Menschen mit einer gewissen "Nähe", um mit den Gefühlen umgehen zu können.
Bei der SB komme ich nicht so weit auf der Skala, dass das relevant wäre.
Aber bedarf es um derartige Orgasmen empfinden zu können nicht der Nähe und Vertrautheit eines Menschen.
Für mich gibt es den rein, wie soll ich das nennen, „technischen“ Orgasmus. Den gibt’s recht einfach bei SB oder oberflächlichem Sex wie z.B. Paysex. Und dann gibt es so etwas wie den „emotionalen“ Orgasmus mit einer Frau die mir etwas bedeutet. Der entsteht viel viel tiefer in mir, in meinem Kopf, in meiner Seele. Das ist jener, der mich wirklich nachhaltig befriedigt.
 
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Ja, das kenne ich nur zu gut. Ich empfinde das eher bei Sex mit einer Person, für die ich keinerlei Emotionen empfinde. Wenn man sich erhofft auch im Kopf befriedigt zu werden und es aber „nur“ ein Orgasmus ist.

Das kenn ich zwar in dieser Version nicht, kann aber in der SB auch passieren ....
Sex mit jmd der mich nit "irgendwie berührt" geht für mich garnet.
 
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