"Ihr habt verschlafen, wir sind der Wecker!"

Ich erwähne hier als Beispiel nur das Blei im Benzin, man könnte die Liste aber noch deutlich verlängern. Wenn ich richtig nachgelesen habe gabs damals Benzin mit über 100 Oktan.
Das stimmt so nicht. Die frühere Benzinsorte Super verbleit hatte 98 Oktan, darf aber, wie alle verbleiten Ottokraftstoffe für Kfz, seit dem Jahr 2000 nicht mehr verkauft werden.

Aral Ultimate 102 mit 102 Oktan wurde erst im Jahre 2010 eingeführt. Bleifreies Benzin mit 100 Oktan (Shell V-Power Racing) gibt es seit 2004.
 
Das stimmt so nicht. Die frühere Benzinsorte Super verbleit hatte 98 Oktan, darf aber, wie alle verbleiten Ottokraftstoffe für Kfz, seit dem Jahr 2000 nicht mehr verkauft werden.

Aral Ultimate 102 mit 102 Oktan wurde erst im Jahre 2010 eingeführt. Bleifreies Benzin mit 100 Oktan (Shell V-Power Racing) gibt es seit 2004.

Was ich meinte spielte sich in den 70er und 80er Jahren ab. Vermutlich als man das Blei im Benzin reduzierte. Ich weiß nur noch dass mein Vater immer meckerte, dass es klopft wenn man in Ö tankt (er fuhr damals einen Opel) später als man dann bei uns das Blei reduzierte fuhr er einen BMW bei dem man den Zündzeitpunkt deswegen zurückregeln musste. Ich habe mich jetzt auch schlau gemacht, das Blei erhöht die Oktanzahl, weniger Blei erhöhts halt weniger, das erscheint mir logisch zu sein, offiziell hat sich damals trotzdem nichts geändert (was mir sehr unlogisch erscheint, wenn man das zugesetzte Blei um 50% verringert).

Aber eh wurscht heute gehts völlig ohne und das auch noch problemlos.
 
Ich habe mich jetzt auch schlau gemacht, das Blei erhöht die Oktanzahl, weniger Blei erhöhts halt weniger, das erscheint mir logisch zu sein, offiziell hat sich damals trotzdem nichts geändert (was mir sehr unlogisch erscheint, wenn man das zugesetzte Blei um 50% verringert).
s.

Natürlich wurde etwas geändert. Der Zusatz von Tetraethylblei war nur EINE Möglichkeit, die Klopffestigkeit zu erhöhen. Durch die Veränderung der Struktur von Vergaserkraftstoffen kann auch deren Klopffestigkeit erhöht werden, z.B. wenn man den Anteil der ringförmigen Kohlenwasserstoffe erhöht. Wie gesagt, es gibt viele Möglichkeiten die Klopffestigkeit zu erhöhen. Verständlicherweise priesen damals die Hersteller von Tetraethylblei ihr Produkt als alternativlos an.
 
Ich habe mich jetzt auch schlau gemacht, das Blei erhöht die Oktanzahl, weniger Blei erhöhts halt weniger, das erscheint mir logisch zu sein, offiziell hat sich damals trotzdem nichts geändert (was mir sehr unlogisch erscheint, wenn man das zugesetzte Blei um 50% verringert).

Das beigemengte TEL (Blei) wurde in den 80er Jahren nach und nach durch aromatische Kohlenwasserstoffverbindungen, wie beispielsweise Benzol ersetzt. Da diese allerdings ebenfalls als krebserregend gelten, kommen diese ringförmigen Kohlenwasserstoffe in den Ottonormal-Kraftstoffen heute nahezu nicht mehr zum Einsatz. Stattdessen werden Ethylester und Ethanole beigemengt, um die Klopffestigkeit zu erhöhen.
 
Das beigemengte TEL (Blei) wurde in den 80er Jahren nach und nach durch aromatische Kohlenwasserstoffverbindungen, wie beispielsweise Benzol ersetzt. Da diese allerdings ebenfalls als krebserregend gelten, kommen diese ringförmigen Kohlenwasserstoffe in den Ottonormal-Kraftstoffen heute nahezu nicht mehr zum Einsatz. Stattdessen werden Ethylester und Ethanole beigemengt, um die Klopffestigkeit zu erhöhen.


Natürlich wurde etwas geändert. Der Zusatz von Tetraethylblei war nur EINE Möglichkeit, die Klopffestigkeit zu erhöhen. Durch die Veränderung der Struktur von Vergaserkraftstoffen kann auch deren Klopffestigkeit erhöht werden, z.B. wenn man den Anteil der ringförmigen Kohlenwasserstoffe erhöht. Wie gesagt, es gibt viele Möglichkeiten die Klopffestigkeit zu erhöhen. Verständlicherweise priesen damals die Hersteller von Tetraethylblei ihr Produkt als alternativlos an.

Ja, natürlich wurde etwas geändert, dass das Blei um 50% reduziert wurde war nur der erste Schritt, die weiteren folgten dann in den Jahren darauf. Nur bei diesem ersten Schritt hat man wohl nie offiziell gesagt, dass die Klopffestigkeit etwas geringer ist und die Zurücknahme des Zündzeitpunktes an diesem BMW könnte eine Vorsichtsmaßnahme von BMW bei diesem einen Modell (evtl waren auch wenige andere davon betroffen, jedenfalls nicht die Masse der BMWs) gewesen sein.

Aber dieser Vorgang, weg vom Blei zu anderem schädlichen und letztendlich zu einer Lösung die in dieser Richtung jetzt unbedenklich(er) ist zeigt doch dass es Änderungen und Lösungen geben kann, sofern mans nur entschlossen anpackt.
 
Die organischen Bleiverbindungen (TEL, TetraMEL) hatten neben der Erhöhung der Klopffestigkeit noch eine weitere Funktion. Sie dienten auch der Schmierung der Ventilsitze. Mit der verpflichtende Einführung des Katalysators war aber das Ende der Bleiadditive gekommen. Für Motoren mit ungehärteten Ventilsitzen sollte man daher dem Benin nach dem Tanken ein Additiv zusetzen.

Flugzeugbenzin (nicht zu verwechseln mit dem Kerosin, ATK) für Flugzeuge mit Ottomotoren wird auch heute noch verbleit.
 
gegenüber die benzinfresser ist er auch real gesunken.
klar, zahlst mehr steuern und Versicherung, wobei die durch mitbewerb auch viel günstiger geworden sind, als früher.
aber gerade die leute, die früher, benziner mit 50-70 ps gefahren sind, möchten halt auch einmal Autos mit 140 ps (tdi) zum Beispiel fahren.
Vernunft ist da immer ausgeschaltet.
PS ich hatte einmal einen Mercedes 280 S, der verbrauchte von Linz nach Salzburg, 22 Liter..:verwirrt:
Bei der Steuer gibt's einen Mitbewerb? :D

Einen Mercedes 280 S mit Vergasermotor, wann gab es den zuletzt, in den 1970ern?

Ich meine Autos der 1990er, da war in der Mittelklasse noch 90-110 PS der Standard, die Diesel verbrauchten schon damals nicht mehr als 6 Liter (mit Klimaanlage), und man kam sich nie untermotorisiert vor, weder auf der Autobahn, noch beim Überholen, noch beim Ampelstart. Die Versicherungen sind seitdem auch überhaupt nicht günstiger geworden, den großen Schnitt gab es, glaube ich, Ende der 1980er mit der Freigabe der Haftpflichttarife. D.h. seit 25-30 Jahren ist der reale Verbrauch bei Dieselfahrzeugen kaum gesunken, aber wegen der Zwangsbeglückung mit starken Motoren (heute kriegst die Mittelklasse selten unter 150 PS) zahlt man um Hunderte von Euro mehr Steuer und Versicherung pro Jahr.

Weil ein 70 PS Golf mit 1400 Kilo eher Scheisse zum fahren ist.:D
Diese Entscheidung sollte man den Käufern überlassen. Noch Anfang der 1990er gab es im Übrigen noch einen Mercedes 200 D (das wäre die heutige E-Klasse) mit heißen 75 PS, und der fand auch seine Käufer.

Untersuchungen zeigen, dass heutzutage jeweils eine überwältigende Mehrheit der Käufer die jeweilige Einstiegsmotorisierung wählt. Es gäbe daher sicher Potenzial nach unten, aber es scheint eine stillschweigende Vereinbarung zwischen Autoherstellern, Versicherungen und den Staaten zu geben, Kunden günstige Motorisierungen vorzuenthalten.
 
Verkehr in seiner Gesamtheit ist eine der zentralen Herausforderungen im Komplex "Klimawandel". Und da wird ohne Herstellen von Kostenwahrheit nicht viel zu machen sein. Vermutlich einer der Gründe warum die politisch-wirtschaftliche Nomenklatura in ihrer Gesamtheit nicht handlungwillig ist.

Ein Nachsatz zum Thema "Auto" - ja, dass die Motorisierung fast bürgerkriegsähnliche Ausmaße angenommen hat, ist auf den Autobahnen dieses Landes kaum zu übersehen. ;) da läuft so eine Art PS-Darwinismus ab....
Wie in einem anderen thread zu lesen ist, kann sich Otto Normalverbraucher heutzutage kaum mehr etwas leisten. Und angeblich sinken die Einkommen der unselbstständig Erwerbstätigen seit Jahren. Wie kommt es also zu diesem großen Anteil großer, schwerer, PS-starker aber vor allem teurer Automobile (samt deren erheblich höheren Schadstoffausstoß und Erhaltungskosten)?
Ein Freund aus dem Fach: fast eine halbe Million Dienst-PKW (die größer steuersparender sind) und die Zunahme von Leasing-Verträgen. Nur die Minderheit der Autokäufe erfolgt heute noch "real".

Müssten die Menschen bezahlen, was sie nutzen, würde die Situation wohl anders aussehen.

Das Hauptproblem zum Komplex "Klimwandel" ist, dass mit Klimawandel mehr verdient wird als mit Schutz vor demselbigen. Und - dass unsere Gesellschaften systemisch bedingt sehr unbeweglich geworden sind. Nochmals - es ist mehr ein psychologisches denn ein technologisches Problem. In unseren saturierten Konsumgesellschaften hat Ratio andere Dimensionen als "Venunft". Oder?
 
Ein Freund aus dem Fach: fast eine halbe Million Dienst-PKW (die größer steuersparender sind) und die Zunahme von Leasing-Verträgen. Nur die Minderheit der Autokäufe erfolgt heute noch "real".

So ist es. Erst seit einigen Jahren wird in manchen Fachzeitschriften zusätzlich zur allgemeinen Zulassungsstatistik auch jene der Privatzulassungen (jeweils in Deutschland) veröffentlicht. Letztere machen nur einen kleinen Bruchteil aus. Als ich das vor einigen Jahren zum ersten Mal wo gelesen habe, bin ich aus dem Staunen nicht herausgekommen.

Verkehr in seiner Gesamtheit ist eine der zentralen Herausforderungen im Komplex "Klimawandel". Und da wird ohne Herstellen von Kostenwahrheit nicht viel zu machen sein. Vermutlich einer der Gründe warum die politisch-wirtschaftliche Nomenklatura in ihrer Gesamtheit nicht handlungwillig ist.
Richtig. Aber wird schwierig.

Der ÖAMTC hat vor einiger Zeit einmal getestet, wie man am günstigsten von Wien nach Berlin kommt. Auto, Bahn, Bus, Mitfahrzentrale, Flugzeug. Der Flug war auf Platz 1 oder 2, inkl. der Nebenkosten für die Transporte Stadt-Flughafen und umgekehrt. Kuriosum am Rande: Da der gebuchte Flug überbucht war, wurde den Testern angeboten, den nächsten zu nehmen. Die Entschädigung dafür hätte den Flugpreis überstiegen, sie wären am Ende mit einem Plus ausgestiegen.

Und Kostenwahrheit würde auch den internationalen Schiffsverkehr, der für viele Umweltschäden verantwortlich ist, mit einschließen, aber die dahintersteckende Lobby ist wohl eine der mächtigsten überhaupt.
 
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