Hand aufs Herz und beichte...

Eigentlich kein Fauxpas, auch keine Sünde, im Grunde genommen sogar Blödsinn weil es meine Jungs und meine Süße heute vermutlich nicht gäbe und ich sie so sehr liebe.
Manchmal denke ich mir, es wäre gscheiter gewesen ich wäre auf das Angebot bei Franz Ferdinand zu spielen eingestiegen als mich auf meine Ex einzulassen, bzw. zumindest nicht das Eine wegen dem Anderen auszuschließen. Es kann vorkommen, dass mich anschließend wegen der Jungs ein schlechtes Gewissen plagt;).
 
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Als ich es endlich verstand, war er nicht bereit es zu erkennen - das hat dann noch Jahre gedauert. Jetzt ist es gut.

Rückblickend und mit meinem heutigen Wissen, wäre es so einfach gewesen zu erkennen.
Als 19jährige unmöglich.

Dass ich so lange brauchte um zu helfen, das tut mir von Herzen leid.

Das ist natürlich ein Leiden, das der Betroffene kaum selbst erkennen kann und er ist auf Feedback/Hilfe von Außen angewiesen. Aber von einem jungen Mädchen ist das zu viel verlangt, belaste dich nicht damit und verzeihe dir selbst.
Schön dass sich alles zum Guten gewendet hat.

Es gibt nur eine Person der ich meinerseits eine Entschuldigung für das Verhalten, welches ich ihr gegenüber an den Tag gelegt habe, aussprechen sollte... und das bin ich selbst.

Klingt es stark ich-bezogen, ja... aber das macht es nicht weniger notwendig.
Im Gegenteil, sich selbst zu verzeihen fällt wahrscheinlich am schwersten. Sonst hätten wir alle kein (schlechtes) Gewissen.
 
Keine Ahnung ob das hier witzig sein sollte, aber ich muss leider passen, ich verstehe davon den Sinn nicht @Mitglied #517756

war nicht ernsthaft gemeint und eben als anspielung darauf, dass ich als einer der foren-methusalems hier poste. deshalb wirds hier nix chronologisches oder auch nur halbwegs vollständiges von mir geben. dafür waren die blödheiten und unvorsichtigkeiten zu zahlreich - und ist die altersbedingte demenz eine gute entschuldigung ... :haha:
 
Mit der Beichte ist die Absolution untrennbar verbunden.

Ich hätte zwar richtig wüste Schweinereien auf Lager, aber was habe ich davon, wenn sich das EF daran aufgeilt ohne mir die Absolution erteilen zu können?

Das kannst nur du selbst. Wir sind hier nicht in der Kirche, wo Dir jemand anderer sagt „tue Buße und dann passts schon“.


Die Beichte ist definitionsgemäß und aus gutem Grunde streng geheim.
Liebe TE kannst Du mir garantieren, dass meine delikaten Petitessen nicht in falsche, weil angetraute, Hände geraten?

Datenschutz wird hier wie überall auch überbewertet. Dein Alter Ego wird mit den Folgen leben müssen.

Bis das alles geklärt ist, lebe ich lieber mit den seelischen als den juristischen Qualen.

Es steht dir frei zu schweigen, quasi schweigend zu leiden
 
Ich hab mir nicht nur einmal gewünscht, ich hätte meinen Ex nie kennengelernt....und dann seh ich die Kinder an und denk mir "es gäbe sie nicht".
 
Was habt ihr euch in Sachen Liebe, Sex und Partnerschaft an Fauxpas erlaubt?
Auf ein langes Liebesleben zurückblickend, stelle ich fest, dass sich ein Fauxpas an den anderen reihte: Ich gab auf äusseren Druck vor bald 70 Jahren meine zutiefst geliebte Anni auf, ich stürzte mich darauf in ein dauerhaftes Eheabenteuer, ohne vorher die sexuelle Leidenschaft geprüft zu haben und ich ging 60 Jahre lang fremd.
 
Ich hatte nach einer Trennung eine Phase auf die ich nicht sehr stolz bin. Nachdem Verleugnung und Verzweiflung der Wut gewichen sind, habe ich mich für beinahe zwei Jahre durch mein Leben gevögelt und es gab nur zwei Sorten Frauen für mich, die mit denen ich Sex haben konnte – die habe ich zwei bis maximal drei Mal getroffen – und solche mit denen ich keinen Sex haben konnte – die habe ich gar nicht getroffen.
Ich schreibe bewusst konnte und nicht wollte weil das Wollen gar keine Rolle gespielt hat es ging nur um das Können und das wurde dann schnell zum Müssen. Zu der Zeit waren mir Frauen als Menschen egal, ich habe nur ihre Körper gesehen. Die Leere in mir wurde ebenso wie der Zynismus immer größer und ich habe in der Zeit bestimmt den einen oder anderen Menschen (sehr) verletzt.
Ich vermisse diese Zeit nicht wirklich.

Die restlichen Faux Pas' und Ausrutscher fallen eher unter die Kategorie amüsante Anekdoten. ;)
 
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Das Schlimme daran ist, dass ich kein schlechtes Gewissen mehr habe.

Du wirst, so wie auch ich, deine Gründe für Dein Verhalten haben.
Mir liegt es fern dein Verhalten aus moralischer Sicht zu ver- und beurteilen.

Man soll nie ein Buch (ohne es gelesen zu haben) anhand seines Einbandes beurteilen.


Allerdings , wenn du schreibst es sei schlimm , lese ich heraus, dass du doch ein schlechtes Gewissen hast.
Oder interpretiere ich das jetzt falsch ?
 
Ich fürcht bei mir gibts auch nicht nur eine Sache, die ich bereue, also starte ich auch mal chronologisch...

Vor 20 Jahren (autsch, wie das klingt) hab ich im Chat einen Burschen aus Berlin kennengelernt mit dem ich über Monate hinweg auf ICQ stunden- und nächtelang geschrieben hab. Wir haben uns alles voneinander erzählt... was man halt so als 15-Jährige zu erzählen hat, wenn die gesamte Last der Welt auf den eigenen Schultern lastet... haben uns unsere Liebe geschworen usw.
Nach einem Jahr wollte er mich endlich sehen und ich ihn eigentlich auch. Er hat sich einen Putzjob gesucht, um das Geld für die Fahrt zusammenzukriegen, hat eine Jugendherberge gebucht und ist nach Wien gefahren. Als er dann hier war war ich total überfordert. Er wollte mich dauernd küssen und umarmen, aber für mich war die ganze Situation anfangs so seltsam. Das ganze fand dann seinen Höhepunkt (oder eigentlich nicht), als wir einige Tage später bei mir zuhause geknutscht haben. Er wollte mit mir schlafen (wir hatten die letzten Wochen viel darüber geschrieben, unser beider erstes Mal, seufz seufz), aber ich bin total panisch aufgesprungen und hab angefangen, staubzusaugen :lol: Er war natürlich riesig enttäuscht, ich kann mich noch so gut an sein Gesicht erinnern.

Wir hatten dann noch ab und zu Kontakt, haben auch über das Ganze gesprochen, aber es war natürlich nicht mehr dasselbe, und wir hatten dann beide schnell andere Menschen in unserem Leben.
 
Muss ehrlich sagen ich finde solch Threads wirklich toll, man erkennt erst welche art von Menschen hinter den ganzen Avataren stecken, das viele hier wirklich nicht nur sind weil sie nur spaß im Kopf haben, respekt an alle die hier ihre Gefühle offenbaren :up::up::up::up::up::up::up::up::up:
 
Mit all seinen Taten, diesen Gründe nicht gleich jeder auf anhieb versteht, und trotzdem viele aus Verzweiflung, Schmerz aber auch aus Liebe und Leidenschaft geschahen
 
Die Story ging leider weiter:

5-6 Jahre nach dem missglückten Treffen haben der Berliner und ich wieder intensiver miteinander geschrieben. Ich war damals sehr unglücklich in meiner Beziehung und dann kamen so die Gedanken hoch, was gewesen wäre, wenn das damals geklappt hätte. Er war zu der Zeit auch Single also haben wir beschlossen, dass er in ein paar Monaten in den Uniferien nochmal nach Wien kommt und wir schauen, ob da noch etwas zwischen uns ist.

Während sein Besuch immer näher rückte hab ich in der Arbeit jemanden kennengelernt und mich Hals über Kopf verliebt. Mit meinem damaligen Freund hab ich per Telefon Schluss gemacht, weil ich mich nicht getraut hab, ihm dabei in die Augen zu schauen, nachdem ich ihn beschissen hab.
Ich hab mich natürlich auch nicht getraut, dem Berliner davon zu erzählen. Anstatt ihm also die Chance zu geben, seinen Besuch einfach abzusagen und das mit uns abzuhaken, hab ich zugelassen, dass er „umsonst" herkommt. Ich dachte mir, er muss ja nie erfahren, dass ich eigentlich schon jemand Neuen hab. Tja.
Als er dann hier war hab ich so getan, als würde es einfach nicht mehr funken zwischen uns, hab aber vorgeschlagen, dass wir einfach freundschaftlich ein paar nette Tage miteinander verbringen. War ok für ihn und ich erleichtert dass mein "Plan" aufgegangen ist. Kam dann leider doch anders. Er hat bei mir geschlafen (allerdings in getrennten Betten) und eines Morgens hat es plötzlich ans Zimmerfenster gepumpert (Erdgeschoss in einem Haus). Er macht das Fenster auf (ich noch im Halbschlaf) - steht mein Ex draußen und fängt an, den Berliner anzuschreien, dass er wusste, dass ich jemand neuen hab und beschimpft ihn aufs Wildeste. Gsd ist er nicht handgreiflich geworden. Naja, jedenfalls ist dann natürlich meine "Dreigleisigkeit" aufgeflogen. Der Berliner war ziemlich sauer, dass ich ihn so belogen hab und er dann noch dazu für einen anderen bei meinem Ex den Kopf hinhalten musste.

Im Nachhinein denk ich es wär so viel leichter und weniger verletzend gewesen, einfach 1x Klartext zu reden, anstatt zuzulassen, dass das Ganze so eskaliert :(
 
Oh Mann.
Wo fang ich an?
Meine erste Ehe war von vornherein auf tönernen Füssen gebaut, weil wir beide viel zu jung waren, viel zu unerfahren und zu naiv, und weil zumindest von meiner Seite aus damals die Liebe fehlte. Ich hab halt geglaubt, das muss so sein. Sie war da, und sie wollte Sex mit mir. Andererseits sind aus dieser Beziehung zwei wunderbare Kinder entstanden, auf die ich massig stolz bin, die besten Mädels von hier bis Nebraska :)
Meine zweite Ehe war anfangs zwar voller Liebe, als diese im Laufe der Zeit nachgelassen hat, hab ich ich den Mund auch nicht aufgebracht und hab sie an die Wand fahren lassen.
In dieser ganzen Zeit hab ich konsequent meine Bi-Neigung verheimlicht, und war im Grunde genommen nie wirklich treu. 60 Jahre kommen zwar nicht zusammen, aber doch eine ganz erkleckliche Anzahl.
Viele Menschen, die ich verletzt habe. Und trotzdem hab ich mich stets bemüht, das richtige zu tun, bzw. halt das, was ich in der Situation dafür gehalten habe. Schweigen, um nicht zu verletzen. Heimlichkeiten, weils ja verpönt ist.
Ja, in meiner Seele gibts auch einen großen schwarzen Keller ....
 
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Hi,

die vielen Frauen, denen ich gesagt hab, ich meld mich wieder ohne es zu tun ....

LG Tom
Hm, es wird schon seinen Grund gehabt haben: kann passieren. Oder hattest du von Anfang an nicht vor dich zu melden? In dem Fall: schäm dich und gelobe Besserung.

Mit der Zeit lernt man damit zu leben, aber früher konnte ich ganz schlecht damit umgehen, wenn Mann sich trotz Zusage nicht gemeldet hat. Schlimm war es, wenn ich das Gefühl hatte, es wäre doch alles so gut gelaufen. Es hat mich teilweise Wochen lang beschäftigt, war aber natürlich zu feige mich selbst zu melden.
 
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