Hand aufs Herz und beichte...

Du klingst so, dass du es ernsthaft bereust. Vielleicht solltest du sie das eines Tages wissen lassen, ich denke, das würde euch beiden helfen. Mit meiner Geschichte habe ich jedoch längst abgeschlossen, ich wünsche mir keine Entschuldigung mehr, auch keinen Kontakt.
Ich gehe davon aus dass es bei ihr auch so ist. Ich gehe noch gelegentlich mit einem ehemals guten Freund zu dem sie nach der Trennung gezogen ist in die Sauna um sie, über ihn, wissen zu lassen dass das alles vorbei ist.

Aber ehrlich gesagt will ich auch keinen Kontakt und das ist wohl beidseitig. Das wäre ein Treffen bei dem beide Parteien mit Nervenzusammenbruch heulend davonrennen vermutlich und für niemanden gut. Was sie wissen muss erfährt sie schon über die Leute mit denen ich gezwungenen Kontakt halte.

Und was körperliche Gewalt betrifft hat sie sogar in ihrer Aussage klar gemacht dass die nie etwas stattgefunden hat was sie nicht gewollt hätte. Und hab ja auch nach der Trennung nie irgendwas versucht um ihre neue Adresse herauszufinden, sie bei der Arbeit zu besuchen oder zur Rede zu stellen oder ähnlichen Mist (war auch sehr hilfreich vorm Richter). Als sie mir sagte ich soll ihre Nummer löschen und sie nicht mehr kontaktieren tat ich das. Und sie war schon davor alles andere als ein gefestigter und ausgeglichener Mensch. Schwer traumatisiert und angstgestört als sie in die Beziehung kam... und andersartig traumatisiert und angstgestört als sie rausging obwohl ich eben alles für sie getan hätte. Nur die Art der Trennung war dann hart und meine Reaktion schwach und dumm.
 
Danke, @Mitglied #501787 :bussal:! Ein sehr tiefgründiger thread, sowas mag ich :).

Dann werd ich also auch *beichten*....selbst wenn's mir nicht leicht fällt....aber möglicherweise tut es meinem Gewissen gut.

Ich kann mir selbst nicht verzeihen, dass ich demjenigen, der mir am meisten bedeutet, in unseren Anfangszeiten ständig wehgetan hab.
Da waren plötzlich Gefühle, die mir völlig fremd waren und mir Angst gemacht haben, ich hab mich in eine Ecke gedrängt gefühlt, aus der ich nicht rausgefunden hab.

Weder Ausrede noch Entschuldigung, aber....ich hab um mich geschlagen, verbal und benehmensmäßig. War zickig, bockig, ekelhaft, hab diesen wunderbaren Menschen nicht nur einmal zum Weinen und Nichtsmehrverstehen gebracht, hab permanent ausgeteilt, aber kaum bis gar nicht einstecken können.

Bis heute grenzt es für mich an ein Wunder, dass mein Liebster mich dafür nicht in den Wind geschossen, sondern ganz im Gegenteil immer um mich gekämpft hat....

:cry:
Ich finde es schön, wenn eine zu Papier gebrachte Erinnerung langsam verblasst und sich auflöst. Wie wenn ich sie losgelassen hätte und der Wind trägt sie davon. Dies hat tatsächlich heilende Wirkung für die Seele. Deswegen nutze ich diese Plattform auch, um hier und da platzierte Erinnerungen loszuwerden :)

Für euch beide wünsche ich das Beste :herzen:
 
Ich glaube das für mich partnerschaftlich schlimmste, von mir wissentlich erzeugte Verhalten, ist mein Betrug.
Ich habe mit einem Mann geschlafen, nur weil ich wissen wollte, ob ich es kann.

Hab lange gebraucht zu akzeptieren, dass ich sexuell und auch auf manch anderen Ebenen wohl nicht mehr (ich war es einmal zu 100 %)glücklich sein werde mit ihm. Und mir aber meine gelebte Sexualität sehr sehr wichtig ist.
Beim ersten sex hatte ich Tränen in den Augen. Er hat es aber gar nicht bemerkt.
13 Jahre war körperliche Treue absolut selbstverständlich für mich.
Mittlerweile bin ich in einer Freundschaft die zu 100%sexuell erfüllend für mich ist, mir Kraft und Energie gibt.
Doch meinen Mann, auch wenn es so verdammt schwierig ist, lieb ich noch mehr. Oder anders?
Ich denke nicht dass ich irgendwem groß das Herz gebrochen habe davor, oder unfair war. Bin an sich für ehrliche Karten. Zumindest immer gewesen. Von Anfang an. Doch mit den Aktionen hab ich meinen Mann, meinen besten Freund und meinen Vertrauten verloren. Das ist mir klar.
 
Ich habe nach der Scheidung von meiner ersten Frau einigen Frauen, die mich wirklich geliebt haben, sehr weh getan (nicht körperlich!). Es war eine absurde Situation, die ich erst Jahre später analysieren konnte. Ich war damals offenbar nicht beziehungsfähig, sehnte mich aber nach Zweisamkeit. Doch sobald ich spürte, dass mir meine Partnerin so viel bedeutete, dass sie mir weh tun könnte, bekam ich Panik und beendete die Beziehung. Damals konnte ich mir und der betroffenen Partnerin mein Verhalten nicht erklären, heute tut es mir unendlich leid.
Die Zeilen könnten von mir sein,
nur ich bekam keine Panik, sondern ich wollte nicht die Wahrheit sagen, um den anderen zu verletzen...
 
Sebastian, meinen ersten Freund, habe ich für König Alkohol hingegeben; mehr (vielleicht teils auch weniger) als bereitwillig. Der Abtausch war, zur Erinnerung: um ihn (nämlich den Abtausch, der damals so zwingend mir erschien) mir (erneut) zu erklären, auch einer Unsicherheit geschuldet; könne man denn "schwul" sein? Damals war ich 20; es war 2002. Er hat um mich gekämpft; vergebens. Jahre später habe ich ihn zufällig beruflich wieder getroffen und wiedergesehen (Getrennt- bzw. Zusammenschreibung sind natürlich Absicht); meine Blödheit war und ist, wie immer, wenn Alkohol im Spiel war und ist, unermesslich.

Was bleibt, ist die Erinnerung; und die ist verzerrt.
 
Es ist eine Grauzone aber für mich ist es schon Fremdgehen gewesen. Ich habe an dem Tag (ironisch erweise in einer Schwulenbar kennengelernt) Sex mit einer Frau gehabt, an dem es dann auch mit meiner damaligen Freundin das erste mal intim geworden ist. Es zeichnete sich nicht unbedingt ab, aber wenn man Interesse an einer Frau hat vögelt man nicht mit einer anderen. Der einzige Tag in meinem Leben an dem ich mit zwei Frauen Sex hatte, aber so im nachhinein keine Heldenleistung sondern eher ein Armutszeugnis.
 
Danke, @Mitglied #501787 :bussal:! Ein sehr tiefgründiger thread, sowas mag ich :).

Dann werd ich also auch *beichten*....selbst wenn's mir nicht leicht fällt....aber möglicherweise tut es meinem Gewissen gut.

Ich kann mir selbst nicht verzeihen, dass ich demjenigen, der mir am meisten bedeutet, in unseren Anfangszeiten ständig wehgetan hab.
Da waren plötzlich Gefühle, die mir völlig fremd waren und mir Angst gemacht haben, ich hab mich in eine Ecke gedrängt gefühlt, aus der ich nicht rausgefunden hab.

Weder Ausrede noch Entschuldigung, aber....ich hab um mich geschlagen, verbal und benehmensmäßig. War zickig, bockig, ekelhaft, hab diesen wunderbaren Menschen nicht nur einmal zum Weinen und Nichtsmehrverstehen gebracht, hab permanent ausgeteilt, aber kaum bis gar nicht einstecken können.

Bis heute grenzt es für mich an ein Wunder, dass mein Liebster mich dafür nicht in den Wind geschossen, sondern ganz im Gegenteil immer um mich gekämpft hat....

:cry:

Ich kann mich in deinen Worten wiedererkennen.. :(
Nur mit dem Unterschied, dass ER aufgegeben hat... wahrscheinlich hab ich es auch nicht anders verdient ... :cry:
 
  • Eine "Beichte" ist natürlich immer freiwillig. Es steht euch frei zu schweigen.
  • Die wir die "Beichte abnehmen" (die Forumsgemeinschaft) werten und urteilen nicht. Wir haben ein offenes Ohr, evtl. Ratschläge wenn gewünscht, aber wir machen niemanden nieder für seine Offenheit.
  • Bitte weitgehend beim Thema bleiben.
Danke.

Kommt mir vor wie beim Beichtstuhl des Lebens.

Deshalb verzichte ich aufs beichten. Was ich eh falsch gemacht habe im Leben kann mit oder ohne Beichte nicht rückgängig gemacht werden.:shock:

Und für meine Sexual Sünden muss ich niemandem Rechenschaft auf Erde ablegen.;)
 
Die dümmste Sache bei mir in der "angehenden" Partnerschaft war, ich habe mich in ein Nachbarsmädchen verliebt, aber es war leider nur eine einseitige Liebe. Ich traf mich mit einer wahnsinnig hübschen Dame aus Linz, welche wirklich wahnsinnig hübsch war. 65 kg, blaue Haare, 1.85 gross. Eine echte wahnsinns Frau. Leider konnte ich vom Nachbarsmädchen nicht los. Ich ließ die blaue haarige sitzen, und entschied mich für die Nachbarin. Schlussendlich stand ich allein da. Wahnsinn, wie man so ein Idiot sein kann.
 
Hi,

Die dümmste Sache bei mir in der "angehenden" Partnerschaft war, ich habe mich in ein Nachbarsmädchen verliebt, aber es war leider nur eine einseitige Liebe. Ich traf mich mit einer wahnsinnig hübschen Dame aus Linz, welche wirklich wahnsinnig hübsch war. 65 kg, blaue Haare, 1.85 gross. Eine echte wahnsinns Frau. Leider konnte ich vom Nachbarsmädchen nicht los. Ich ließ die blaue haarige sitzen, und entschied mich für die Nachbarin. Schlussendlich stand ich allein da. Wahnsinn, wie man so ein Idiot sein kann.

und Du beichtest uns jetzt Dein Selbstmitleid?

LG Tom
 
Ich bereue bis heute, dass ich vor ca. 10 Jahren eine Beziehung eingegangen bin, bei der ich im vorhinein schon bemerkte, dass keine echte Liebe meinerseits im Spiel war. Ich kam erst aus einer langjährigen Beziehung und wollte nicht alleine sein. Sie war jedoch noch in einer Beziehung, beendete diese aber für mich.
Schon nach kurzer Zeit nach dem wir beide dann zusammen waren habe ich sie betrogen. Ich kann getrost sagen das ich mich bis heute erst selten so beschissen gefühlt habe. Sie war mir ja nicht egal, im Gegenteil. Sie war und ist ein wunderbarer Mensch und auch eine gute Freundin, bis heute. Es hat einfach nur die Liebe gefehlt...
Warum ich mein verhalten so bedauere? Weil ich in allen beziehungen davor total verliebt und auch treu war, doch jedesmal zutiefst enttäuscht und verletzt wurde. Aber ausgerechnet bei ihr, die es in keinster weise verdient hatte so behandelt zu werden legte ich genau das verhalten an den Tag mit dem ich selbst so oft verletzt wurde...
Ich hatte nie den Mut ihr meinen Seitensprung zu gestehen:(
 
Na dann, dann kitzle ich auch mal ein wenig meine Seele.
Die tief und sehr dunkel war und vieles zu schlucken hatte. Aber das macht Mensch wenn man es annehmen kann, zu einem zutiefst fühlenden.
Ja ich bin einer Person eine Antwort schuldig geblieben, die das warum ich ihr nie mitteilte.
Ihre Liebe war so sättigend, und Ich, Ich war das Blatt im Wind, das Liebe nur von weiten kannte, das so verletzten kann. Die dich empor katapultiert oder fallen lässt, wie einen leblosen Stein.

Dieser Stein war ich, stumm keine Ausrede suchend, sondern Angst vor der Wahrheit die diese Liebe nur begrenzt an sich ließ. Es war kein Ideal was ich nachhetzte, es war dieses bedingungslose geben, Vertrauen und Geborgenheit schenken was gemeinsam wachsen lässt.
Ich habe es zerschmettert, den gemeinsamen Weg ihn, in ein Labyrinth verwandelt, wo der Ausweg meiner Anwesenheit das Geheimnis verschluckte.
Nie wieder bin ich aufgetaucht, um mit ein paar Wörtern zu erklären.

Heute bin ich weiter, es schmerzt nicht mehr, vieles hat mich das Leben gelehrt, das ich alleine beschreiten musste um zu verstehen das Worte verletzen, aber unausgesprochene noch viel mehr.
 
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