Hand aufs Herz und beichte...

C

Gast

(Gelöschter Account)
Zeit ehrlich zu sein, zu sich selbst und zu anderen. Was habt ihr euch in Sachen Liebe, Sex und Partnerschaft an Fauxpas erlaubt?

Jugendsünden, Fehler eures Lebens, Fettnäpfchen in die ihr getreten seid, etwas zum Bedauern, Eingestehen und (sich selbst) Verzeihen, etwas was schmerzt, immer wieder in eure Gedanken dringt, vielleicht bei dem euch das schlechte Gewissen plagt, all die kleinen und großen Sünden, die ihr selbst (!) begangen habt.

Hier sind mal nicht die anderen Schuld, also blickt in eure schwarze Seele und raus mit der Sprache! :)

Bevor ich es vergesse, es gibt natürlich Regeln:

  • Eine "Beichte" ist natürlich immer freiwillig. Es steht euch frei zu schweigen.
  • Die wir die "Beichte abnehmen" (die Forumsgemeinschaft) werten und urteilen nicht. Wir haben ein offenes Ohr, evtl. Ratschläge wenn gewünscht, aber wir machen niemanden nieder für seine Offenheit.
  • Bitte weitgehend beim Thema bleiben.
Danke.
 
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Ich fange mal an:

Weihnachten 1996, ich habe in einer Disko in München gearbeitet. Zu der Zeit habe ich mich mit zwei Jungs getroffen und naja, durch nicht mehr genau nachvollziehbare Umstände, standen sie an dem Abend beide vor mir und wollten bis zu meinem Schichtende auf mich warten.

Da saßen sie nun, an unterschiedlichen Enden der Bar und lächelten mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit an. Die gab es nicht zuhauf, denn ich vermied jedweden Blickkontakt. Ich habe nur fieberhaft überlegt wie ich nun aus diesem Dilemma möglichst glimpflich (für alle Beteiligten) herauskommen kann. Ich stand etwas unter Zeitdruck und es war trotz Heiligabend noch viel los in der Disko. Tatsache war, dass ich nicht mein Schichtende abwarten durfte, denn dann hätten wir zu dritt die Sache klären müssen. Äußerst unangenehm.

Das Problem war nur, dass die zwei sowieso schon voneinander erfahren haben... ihr Geflirte ist ihnen gegenseitig nicht unbemerkt geblieben. Auch diese Situation musste ich beruhigen, es braute sich nämlich eine dicke Wolke zusammen.

Wie dem auch sei, ich war völlig durcheinander. Aus der Not heraus habe ich unter irgendeinem wirren Vorwand mit demjenigen Schluss gemacht, den ich länger kannte. Der andere war noch neu und aufregend, ich sah in ihm etwas mehr Vorteile, so blöd das jetzt auch klingt. Beide kannte ich noch nicht lange und ich wollte einfach nur meinen Spaß.

Derjenige mit dem ich Schluss gemacht habe, hat die Sache natürlich sofort begriffen und ist unter wüstem Schimpfen abgerauscht... hab ich verdient, absolut. Der andere hat nur gedacht, dass ich einen aufdringlichen Gast abgewimmelt habe.

Ich denke manchmal darüber nach was passiert ist. Natürlich war es nicht korrekt von mir, aber ich hatte nicht wirklich viele Möglichkeiten bzw stand auch zu sehr unter Druck. Das soll keine Entschuldigung sein, nur ein Versuch hier vor den Augen des Universums vielleicht etwas wieder zurecht zu rücken.
 
na bumm .. wo fange ich an?!

meine große liebe steckte noch am anfang unserer beziehung in einer anderen (haha doppeldeutig) .. nach 2 jahren als schattenfrau trennte er sich von ihr, für mich und ich bekam die panik wann ich ausgetauscht werde.
 
na bumm .. wo fange ich an?!

meine große liebe steckte noch am anfang unserer beziehung in einer anderen (haha doppeldeutig) .. nach 2 jahren als schattenfrau trennte er sich von ihr, für mich und ich bekam die panik wann ich ausgetauscht werde.

Da hattest du nun den vermeintlichen Traummann und dann denkt man "hm, war das eine gute Idee?". Ich verstehe dich.
 
Da ich während einer Beziehung keinen Mist gebaut habe wüsste ich nicht was ich beichten sollte...
 
ich tituliere es gerne so ..

wenn eine Situation absolut unglaubwürdig ist, ist irgendwo ein Häufchen in der Nähe hahaha
 
Ah geh, du hast bestimmt schon mal vergessen den Müll runterzubringen :D

Scherz beiseite, niemand ist völlig ohne Schuld, das kaufe ich dir nicht ab. Aber es steht dir natürlich frei zu schweigen :)

Ich meinte in sexueller Hinsicht habe ich mir da nix vorzuwerfen...

Und was so ein bis zwei Damen ihren Männern beichten oder auch nicht ist mir irgendwie :lalala:
 
Eine "Beichte" ist natürlich immer freiwillig. Es steht euch frei zu schweigen.
Bitte weitgehend beim Thema bleiben.
Und was so ein bis zwei Damen ihren Männern beichten oder auch nicht ist mir irgendwie :lalala:
Selbsterklärend.

Zum Thema:
Was ich zutiefst bereue ist meine Dummheit.
Jahrzehntelange Beziehung zu einem bipolaren Mann (mit allem Ehe, Kinder etc.)

Seine Qual, ich konnte sie nicht erkennen, zuordnen.
Es ist da oft so, dass der Betroffene sich in den manischen Phasen super fühlt, seinem Umfeld extrem am Arsc. geht und verrückte Dinge macht, die leicht mit Überschwang zu erklären sind. In der depressiven Phase, wenn es ihm am schlechtesten geht, empfängt er wiederum, dass er angenehm und umgänglich ist.
Krankheitsbedingt natürlich Topjobs ganz oben im Management sowieso Suizidversuche.

Als ich es endlich verstand, war er nicht bereit es zu erkennen - das hat dann noch Jahre gedauert. Jetzt ist es gut.

Rückblickend und mit meinem heutigen Wissen, wäre es so einfach gewesen zu erkennen.
Als 19jährige unmöglich.

Dass ich so lange brauchte um zu helfen, das tut mir von Herzen leid.
 
Danke, @Mitglied #501787 :bussal:! Ein sehr tiefgründiger thread, sowas mag ich :).

Dann werd ich also auch *beichten*....selbst wenn's mir nicht leicht fällt....aber möglicherweise tut es meinem Gewissen gut.

Ich kann mir selbst nicht verzeihen, dass ich demjenigen, der mir am meisten bedeutet, in unseren Anfangszeiten ständig wehgetan hab.
Da waren plötzlich Gefühle, die mir völlig fremd waren und mir Angst gemacht haben, ich hab mich in eine Ecke gedrängt gefühlt, aus der ich nicht rausgefunden hab.

Weder Ausrede noch Entschuldigung, aber....ich hab um mich geschlagen, verbal und benehmensmäßig. War zickig, bockig, ekelhaft, hab diesen wunderbaren Menschen nicht nur einmal zum Weinen und Nichtsmehrverstehen gebracht, hab permanent ausgeteilt, aber kaum bis gar nicht einstecken können.

Bis heute grenzt es für mich an ein Wunder, dass mein Liebster mich dafür nicht in den Wind geschossen, sondern ganz im Gegenteil immer um mich gekämpft hat....

:cry:
 
Danke, @Mitglied #501787 :bussal:! Ein sehr tiefgründiger thread, sowas mag ich :).

Dann werd ich also auch *beichten*....selbst wenn's mir nicht leicht fällt....aber möglicherweise tut es meinem Gewissen gut.

Ich kann mir selbst nicht verzeihen, dass ich demjenigen, der mir am meisten bedeutet, in unseren Anfangszeiten ständig wehgetan hab.
Da waren plötzlich Gefühle, die mir völlig fremd waren und mir Angst gemacht haben, ich hab mich in eine Ecke gedrängt gefühlt, aus der ich nicht rausgefunden hab.

Weder Ausrede noch Entschuldigung, aber....ich hab um mich geschlagen, verbal und benehmensmäßig. War zickig, bockig, ekelhaft, hab diesen wunderbaren Menschen nicht nur einmal zum Weinen und Nichtsmehrverstehen gebracht, hab permanent ausgeteilt, aber kaum bis gar nicht einstecken können.

Bis heute grenzt es für mich an ein Wunder, dass mein Liebster mich dafür nicht in den Wind geschossen, sondern ganz im Gegenteil immer um mich gekämpft hat....

:cry:
Bei mir war's umgekehrt...:down:
Du kennst die Geschichte, wie verhalte ich mich, wenn Sie sich meldet, geschweige denn mein Sohn:hmm:
 
Mit der Beichte ist die Absolution untrennbar verbunden.

Ich hätte zwar richtig wüste Schweinereien auf Lager, aber was habe ich davon, wenn sich das EF daran aufgeilt ohne mir die Absolution erteilen zu können?

Die Beichte ist definitionsgemäß und aus gutem Grunde streng geheim.

Liebe TE kannst Du mir garantieren, dass meine delikaten Petitessen nicht in falsche, weil angetraute, Hände geraten?

Bis das alles geklärt ist, lebe ich lieber mit den seelischen als den juristischen Qualen.
 
Mit der Beichte ist die Absolution untrennbar verbunden.

Ich hätte zwar richtig wüste Schweinereien auf Lager, aber was habe ich davon, wenn sich das EF daran aufgeilt ohne mir die Absolution erteilen zu können?

Die Beichte ist definitionsgemäß und aus gutem Grunde streng geheim.

Liebe TE kannst Du mir garantieren, dass meine delikaten Petitessen nicht in falsche, weil angetraute, Hände geraten?

Bis das alles geklärt ist, lebe ich lieber mit den seelischen als den juristischen Qualen.
Die juristischen Qualen haben
Irgendwann ein Ende,
die seelischen dauern oft ein Leben lang:(
 
Anfang der Neunziger - ich war nicht mal 20 Jahre alt - habe ich in einer Disco eine Frau kennengelernt. Ich habe sie gesehen und - bumm - mich sofort in sie verliebt. Ihr Name war Jenny und sie war neun Jahre älter als ich. Noch am selben Wochenende sind wir zusammengekommen. Nach und nach offenbarten sich jedoch immer mehr Alarmsignale. Sie hatte vernarbte Schnittwunden an den Unterarmen und neigte immer wieder zu ... extremer Melancholie. Mehr als einmal habe ich versucht mit ihr zu reden, etwas über die Hintergründe herauszufinden. Sie wich jedoch aus, sagte stets das alles gut sei, "es" eine Phase in ihrem Leben gewesen sei, die sie überwunden und hinter sich gelassen hätte. Sie hat meine Sorgen einfach weggelächelt. Trotzdem neigte sie immer wieder zu Extremen, die ich jedoch aus Liebe zu ihr übersehen habe, vielleicht auch übersehen wollte. Statt dessen habe ich versucht ihren Hang zum Masochismus, zur Selbstzerstörung, zu kontern und durch positive Erfahrungen auszugleichen. Ich wollte das sie das Leben spürt, durch Herzklopfen, nicht durch Schmerz. Obwohl mir das immer wieder zu gelingen schien, wurden ihre Phantasien mit der Zeit immer extremer. Anstatt die Notbremse zu ziehen habe ich mich mehr und mehr darauf eingelassen. Ich wollte sie nicht verlieren, habe mir jedes Mal eingeredet das wir zusammen die Kurve bekommen. Eines Tages dann ein riesen Streit. Der Grund war eine ihrer ausgefallenen Ideen, die mir dieses Mal jedoch deutlich zu weit ging. In der Folge bekam ich ihre Lebensbeichte zu hören. Beide Eltern durch Suizid früh verloren, anschließend in eine von Missbrauch und einseitiger emotionaler Abhängigkeit geprägte Beziehung geflüchtet, aus der sie schließlich nur notgedrungen den Absprung geschafft hatte. Über Monate hinweg hatte ich also eine Borderline-Persönlichkeitsstörung als submissive Veranlagung fehlinterpretiert und - anstatt für professionelle Hilfe zu sorgen - noch zusätzlich Öl ins Feuer gegossen. Nach diesem Streit hat sie die Beziehung wortlos beendet, sich mehr und mehr von mir zurückgezogen. Tausend Mal habe ich ihr Hilfe zur Selbsthilfe und zumindest meine Freundschaft angeboten. Eines Tages war sie einfach verschwunden. Ihr Name am Klingelschild war weg, der Job gekündigt. Von ihren Nachbarn habe ich erfahren das sie umgezogen sei, aber niemand konnte mir sagen wohin. Monate später erhielt ich einen Brief ohne Absendeadresse. Der Umschlag trug den Poststempel ihrer Heimatstadt. Darin eine handschriftliche Notiz einer mir unbekannten Frau. Jenny hatte Selbstmord begangen...
Obwohl mir jeder gesagt hat es sei nicht meine Schuld, sagt mir mein Innerstes auch nach über 25 Jahren immer noch was anderes...
 
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