Gott, die Welt und die Philosophie

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@Mitglied #301488
@Mitglied #583211

Die Natur ist die natürlich die Astrophysik! Die macht alle Gesetze. :happy:

Da gibt es inzwischen Leute, die dem widersprechen:

Die Idee von 'Naturgesetzen' entstammt der Theologie der Aufklärung: Gott hat der Natur Gesetze auferlegt, wie ein (gottgegebener...) Herrscher seinem Volk. Diese Gesetze könne der Mensch erforschen und verstehen.
Also entstammen die 'Naturgesetze' auch nur einer 'menschlichen Idee'.

Was kann dies für die moderne Wissenschaft bedeuten? Eventuell ist es nicht notwendig zu versuchen, eine 'GUT' ('Grand unifying Theory') zu finden, weil es keine gibt. Weil nicht gesagt ist (oder besser gesagt: es nur von Menschen gesagt ist...), dass es 'Naturgesetze' gibt, die zu allen Zeiten, allerorts im Universum gültig sind.
 
@Mitglied #301488
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Da gibt es inzwischen Leute, die dem widersprechen:

Die Idee von 'Naturgesetzen' entstammt der Theologie der Aufklärung: Gott hat der Natur Gesetze auferlegt, wie ein (gottgegebener...) Herrscher seinem Volk. Diese Gesetze könne der Mensch erforschen und verstehen.
Also entstammen die 'Naturgesetze' auch nur einer 'menschlichen Idee'.

Was kann dies für die moderne Wissenschaft bedeuten? Eventuell ist es nicht notwendig zu versuchen, eine 'GUT' ('Grand unifying Theory') zu finden, weil es keine gibt. Weil nicht gesagt ist (oder besser gesagt: es nur von Menschen gesagt ist...), dass es 'Naturgesetze' gibt, die zu allen Zeiten, allerorts im Universum gültig sind.
Danke, ein sensationell schöner Thread, in den ich mich aber erstmal hinein denken muss. Dazu bin ich jetzt nicht mehr in der Lage, ich sollte zu Bett gehen. Morgen mehr!
 
Die einfachsten Dinge des Lebens basieren auf dem Glauben. Wenn eine Frau zu mir sagt: "Ich liebe Dich." kann ich das nicht beweisen. Ich muss es einfach nur glauben.
 
Die Idee von 'Naturgesetzen' entstammt der Theologie der Aufklärung


;) Nicht wirklich, die Naturgesetze basieren auf Beobachtung. Schon die alten Griechen machten da so.

Im Gegenteil, Religionen und Theologie basieren auf das Ausserkraftsetzen der für uns gültigen Gesetzen und das ist dann erst göttlich, siehe z.b. Moses und das Rote Meer, die Auferstehung Jesu usw.

Anders gesagt, für uns gelten Gesetze, für einen Gott nicht und damit auch für seinen Vertreter auf Erden. Darauf setzt und lehrt jede Religion und deshalb gibt es sie auch. Einer will immer Gott spielen und alle anderen müssen ihm folgen, am besten blind und nicht selbstdenkend, weil das macht der Pharao, Führer, König, Kaiser oder wie er sich sonstwie nennt, weil der ja den gerade gültigen Gott vertritt hier am Boden und somit auch göttlich ist........:lalala:
 
;) Nicht wirklich, die Naturgesetze basieren auf Beobachtung. Schon die alten Griechen machten da so.

Im Gegenteil, Religionen und Theologie basieren auf das Ausserkraftsetzen der für uns gültigen Gesetzen und das ist dann erst göttlich, siehe z.b. Moses und das Rote Meer, die Auferstehung Jesu usw.

Anders gesagt, für uns gelten Gesetze, für einen Gott nicht und damit auch für seinen Vertreter auf Erden. Darauf setzt und lehrt jede Religion und deshalb gibt es sie auch. Einer will immer Gott spielen und alle anderen müssen ihm folgen, am besten blind und nicht selbstdenkend, weil das macht der Pharao, Führer, König, Kaiser oder wie er sich sonstwie nennt, weil der ja den gerade gültigen Gott vertritt hier am Boden und somit auch göttlich ist........:lalala:
Tatsächlich kannten die antiken Griechen den Begriff eines „Naturgesetzes“ nicht bzw. wurde er nicht wirklich verwendet, auch wenn sie antiken Griechen mitunter Naturgesetze formulierten.

Dieser Begriff tauchte erst später auf und hatte eine göttliche Prägung.
 
Nicht wirklich, die Naturgesetze basieren auf Beobachtung. Schon die alten Griechen machten da so.
Das ist richtig. Aber auch Religionen leiten ihre Regeln zumindest teilweise auch Beobachtungen ab.
Darauf setzt und lehrt jede Religion und deshalb gibt es sie auch. Einer will immer Gott spielen und alle anderen müssen ihm folgen, am besten blind und nicht selbstdenkend,
Das gilt so jedenfalls für unsere monotheistischen (abrahamitischen) Religionen. Wobei die Religionsgründer nicht Gott spielen wollten, sondern sich als Propheten darstellten, denen Gott sich geoffenbart hatte. Ausnahme: Jesus, der sich angeblich als Sohn Gottes bezeichnete.

In Asien spielen die abrahamitischen Religionen nur eine untergeordnete Rolle (Ausnahme die Philippinen) und zumindest im Buddhismus wird kein blindes Folgen verlangt.
 
;) Nicht wirklich, die Naturgesetze basieren auf Beobachtung. Schon die alten Griechen machten da so.

Und wie die danebenlagen... :smuggrin:

Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.


Das war ja dann so ungefähr ~1700 Jahre die Wahrheit. :smuggrin:
Bis Kopernikus kam. Der hat das Ganze dann auf den Kopf gestellt.

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Also können Naturgesetze auch falsch sein. Damit sind sie nichts gegebenes, sondern etwas, das der Mensch erschafft. Und an das er glaubt. Oder eben auch nicht. :smuggrin:

Anders gesagt, für uns gelten Gesetze, für einen Gott nicht...

Ich kenne sogar ein Naturgesetz, das für Gott gilt:
Das Widerspruchsfreiheitsprinzip: Nichts Gegenteiliges kann gleichzeitig wahr sein. :happy:
 
:schulterzuck: Die gibt es doch immer und überall.

Aber nicht umsonst sprechen Religionen vom "Glauben" wenn es um ihre Götter und Lenker geht. Sprich akzeptieren ohne Beweise. Weil die haben keinen einzigen.

Da sollte man wohl zwischen den 'praktizierenden' und den 'theoretisierenden' Theologen unterscheiden.
Denen wäre es nämlich auch nicht unrecht, wenn sie die Existenz Gottes mit akzeptierten, naturwissenschaftlichen oder eben auch geisteswissenschaftlichen Methoden beweisen könnten. Was auch mehrfach versucht wurde und - nach den Theologen zumindest - auch gelang.
Genauso wie die Natur- und Geisteswissenschaftler Gottes Existenz widerlegt haben...



Damit entwickelte sich spätestens im Mittelalter eine Art wissenschaftliches 'Armdrücken' zwischen Philosophen und Theologen - teilweise in ein und der selben Person - aus dem viele wichtige Erkenntnisse hervorgingen (zumdest erstmals in schriftlicher Form...).
 
Du spielst bestimmt auf Anselm von Canterbury, , das "Credo ut intelligam" und den ontologischen Gottesbeweis an... Für mich und meine Religiosität steht die Frage im Vordergrund: Was gibt meinem Leben Sinn? Und das ist halt eben die Rückbindung, das re-ligere, daher kommt das Wort Religion, an eine göttliche Person. Gäbe es das für mich nicht, könnte ich mir die Kugel geben, denn dann würde gelten, was Friedrich Nietzsche sinngemäß gesagt hat: Leute, fresst, sauft und hurt, denn morgen sind wir tot. Dann wäre meine einzige Daseinsberechtigung das Erzeugen von Nachkommen. Diese Mission habe ich erfüllt, also kann ich getrost sterben. Das finde ich etwas wenig...
 
Der Zeilinger (heuer unlängst in der VHS bei einem Vortrag) hat zum Schluss zitiert, "Am Anfang war das Wort".
Interessant irgendwie.
Ob der ganze Vortrag aufgezeichnet wurde, weiss ich aber nicht.

Das ist der 'neueste Schrei' und der 'neue heiße Scheiss' der Geisteswissenschaft bzw. Philosophie. Zusammengefasst unter den Begriffen 'Linguistic Turn' bzw. Sprachphilosophie: Mit den Begriffen unserer Sprache schaffen wir erst die Welt, die wir beschreiben und mit der wir interagieren.
Ganz simpel runtergebrochen: wenn man etwas völlig neues sieht/erlebt/wahrnimmt, ist man erstmal 'sprachlos', was man auch durchaus mit der Floskel 'Ich bin sprachlos' zur Sprache bringt... :mrgreen:

Du spielst bestimmt auf Anselm von Canterbury, , das "Credo ut intelligam" und den ontologischen Gottesbeweis an... Für mich und meine Religiosität steht die Frage im Vordergrund: Was gibt meinem Leben Sinn? Und das ist halt eben die Rückbindung, das re-ligere, daher kommt das Wort Religion, an eine göttliche Person. Gäbe es das für mich nicht, könnte ich mir die Kugel geben, denn dann würde gelten, was Friedrich Nietzsche sinngemäß gesagt hat: Leute, fresst, sauft und hurt, denn morgen sind wir tot. Dann wäre meine einzige Daseinsberechtigung das Erzeugen von Nachkommen. Diese Mission habe ich erfüllt, also kann ich getrost sterben. Das finde ich etwas wenig...

Naja. Die Existenz eines Gottes allein gibt dem Leben ja auch noch keinen Sinn.
Ich befinde mich zur Zeit an einer Stelle, an der ich weder die Beweise für noch gegen die Existenz Gottes überzeugend finde. Vor allem mit dem Katholizismus (Trinitätslehre!) habe ich so meine 'Überwerfungen'.

Aber ich habe für mich ein Gleichnis entwickelt, mit dem ich zumindest die Frage, warum Gott jetzt schon deslängeren nicht persönlich in Erscheinung trat, für mich beantworten kann:
Angenommen Gott - die Entität JHWH - existiert: JHWH beauftragte Abraham, ihm seinen Sohn Isaak zu opfern. Im letzten Moment hält er ihn ab: er wollte nur Abrahams Glauben und Ergebenheit 'testen'. Etwa zweitausend Jahre später sendet JHWH seinen Sohn in Form Jesu Christi auf die Erde. Wenn das auch ein Test war, dann haben wir versagt: wir haben ihn gekillt. Also ich kann verstehen, dass JHWH - so er existiert - sauer auf uns ist. :mrgreen:
 
Das ist der 'neueste Schrei' und der 'neue heiße Scheiss' der Geisteswissenschaft bzw. Philosophie. Zusammengefasst unter den Begriffen 'Linguistic Turn' bzw. Sprachphilosophie: Mit den Begriffen unserer Sprache schaffen wir erst die Welt, die wir beschreiben und mit der wir interagieren.
Ganz simpel runtergebrochen: wenn man etwas völlig neues sieht/erlebt/wahrnimmt, ist man erstmal 'sprachlos', was man auch durchaus mit der Floskel 'Ich bin sprachlos' zur Sprache bringt... :mrgreen:



Naja. Die Existenz eines Gottes allein gibt dem Leben ja auch noch keinen Sinn.
Ich befinde mich zur Zeit an einer Stelle, an der ich weder die Beweise für noch gegen die Existenz Gottes überzeugend finde. Vor allem mit dem Katholizismus (Trinitätslehre!) habe ich so meine 'Überwerfungen'.

Aber ich habe für mich ein Gleichnis entwickelt, mit dem ich zumindest die Frage, warum Gott jetzt schon deslängeren nicht persönlich in Erscheinung trat, für mich beantworten kann:
Angenommen Gott - die Entität JHWH - existiert: JHWH beauftragte Abraham, ihm seinen Sohn Isaak zu opfern. Im letzten Moment hält er ihn ab: er wollte nur Abrahams Glauben und Ergebenheit 'testen'. Etwa zweitausend Jahre später sendet JHWH seinen Sohn in Form Jesu Christi auf die Erde. Wenn das auch ein Test war, dann haben wir versagt: wir haben ihn gekillt. Also ich kann verstehen, dass JHWH - so er existiert - sauer auf uns ist. :mrgreen:
Also wenn ich die Bibel richtig verstehe hat Gott nur ein einziges Anliegen: die Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden, das heißt für den Menschen: liebt einander, sorgt füreinander, übervorteilt euch nicht, belügt euch nicht. Mission failed.
 
Also wenn ich die Bibel richtig verstehe hat Gott nur ein einziges Anliegen: die Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden, das heißt für den Menschen: liebt einander, sorgt füreinander, übervorteilt euch nicht, belügt euch nicht. Mission failed.

Dem würde sogar ich widersprechen und mich als 'Leibnizianer' outen: Wir leben in der besten aller möglichen Welten - denn: 'nur wo Schatten ist, ist auch Licht...' :mrgreen:
 
Eine schwierige Aufgabe, aber Gott traut uns das zu. Wir haben halt immer und immer wieder versagt.
 
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