"Gott" (Ferdinand von Schirach)

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interessant ist letztendlich ohnehin nur die sichtweise von betroffenen, von denen es hier wohl kaum welche gibt.

mitten im leben stehend wird das sterben samt seiner begleitumstände wohl ganz anders gesehen und beurteilt, als wenn man unmittelbar betroffen ist.
 
Mitglied #517756 schrieb:
Schirach ist offensichtlich nicht gleich Schirach.
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Dass man den (international erfolgreichen) Schriftsteller Ferdinand von Schirach nicht kennt, ist mir eigentlich ein Rätsel, dazu muss man kein Feuilleton-Junkie sein … Aber sei’s drum. Im Sinne des Bildungsauftrags wollte ich noch anmerken, dass der Film unter die Gattung Kammerspiel fällt …

PS Das Thema "Sterbehilfe" könnte man gleich in den Titel nehmen, damit man sich besser auskennt …
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied #440959 schrieb:
Sippenhaftung?
Ich bin auch Enkel zweier Wehrmachtssoldaten, was genau sagt das über mich als Mensch aus?

Zum Thema habe ich momentan keine Meinung, da ich bisher weder Film noch Autor kannte.
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Ja, genau! Menschenrechtsaktivist hin- oder her...Nazispross...and die Wand mit ihm!
(Einen Satz weiter hättest du die Antwort auf deine dumme, menschenverachtende Frage gefunden...)

Versuchen wir's mit einem Video...

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Wenn man Schwerkrank ist und keine Chance auf Besserung hat.
Und alles anstrengend und belastend ist seinen Alltag zu meistern.
Dann hat man schon recht auf "Selbstbestimmtes Sterben" ;)
Dann ist man Erlöst von den ganzen
Leiden ;)
 
Mitglied #517756 schrieb:
Spätestens dann, wenn ich als Gesellschaft keine strukturierten und wirksamen Lösungen und Antworten auf die Probleme und zu den Situationen des Einzelnen anzubieten habe, kann ich auch schwer über die Lösungsvarianten und Handlungen des Einzelnen urteilen. Es fehlt einfach das moralische Mandat dafür!
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Ich als Gesellschaft... . Freud hätte seine Freude an dem Satz. ;)

Mit dem Ende des Kalten Krieges hat der Westen seinen Auftrag verloren, danach folgte eine Entwicklung in der verschiedene destruktive Elemente aufblühten weil es keine Bedrohung mehr gab und Effektivität, Logik und Verstand auf der Strecke blieben.

Wir demontieren aktuell die eigene Energieversorgung, zerstören die Automobilindustrie, schaffen immer mehr Gesetze gegen Phantombedrohungen, ignorieren kriminelle Strukturen die uns schaden und schützen diese sogar mit einer eigenen Lobby, treiben das Sozialsystem in den Abgrund, lassen die Kranken und Pensionskassen verkommen, übergeben Schlüsseltechnologien fremden Mächten, schaden sogar der sexuellen Entwicklung, verkomplizieren einfachste menschliche Bedürfnisse, bauen eine unrentable Wirtschaft auf, treiben Menschen dadurch in den finanziellen und psychischen Ruin.

Das System, die Gesellschaft hat bereits versagt. Und durch die letzte Pandemie konnte es auch jeder sehen.

In China schleppte ein Virologe der an Coronaviren arbeitete 2019 aus dem Wuhan Institute of Virology die Krankheit nach außen.

Weder konnte man die Grenzen schützen, die Ausbreitung verhindern noch die Ursache offen ansprechen. Schutzimpfungen versagten, hinken bis heute ca. 12 Monate den Mutationen hinterher, aber für den Begriff "China-Virus" gab es hingegen sogar Anzeigen. Am Ende akzeptierte man es eben als normale Grippe, weil die Menschen sich sogar zu fein waren einen verdammten Fetzen vor den Mund zu halten, alles gut. Nur dem Zufall und Glück verdanken wir es das die Mortalitätsrate klein war, gesunken ist und sich weiter abschwächte. Fehlendes Gehirn wurde durch das Immunsystem ersetzt.

Danach ging es lustig in die Klimakrise indem man hunderttausende Jahre Klimageschichte des Planeten ignoriert, Sonnenaktivität ausblendet, die Erdachsenabweichung und die Konzentration von Masse in Indien und China leugnet, dafür aber furzende Kühe, Privatautos und Babys anprangert.

Als Krönung gab es dann noch einen kleinen Krieg und selbst da zeigt sich das manche nicht einmal zwischen einer Räuberbande und dem Opfer unterscheiden können und jene die es können zu dumm und zu feige sind echte Hilfe zu bieten.

Und ein solches System sollte über keine Person Macht haben, sollte gar nicht existieren! Eine Gesellschaft die ein solches System befürwortet hat weder Anspruch auf Gerechtigkeit, noch auf eine Zukunft. Sie hat nur das verdient was jede Gesellschaft erfahren hat die gegen die Vernunft agiert und als Alternative eine noch wesentlich dümmere Opposition anbetet.

Der Deal war immer das man auf einige Rechte verzichtet, dafür den Schutz der Gruppe genießen kann um sicher und glücklich zu leben.
Missbraucht die Führung diese Macht ist der Deal geplatzt! Das trifft sowohl auf Diktaturen zu, als auch auf Demokratien die dem geistigen Verfall erliegen.

Gott lebt, weil die Logik tot ist und selbst Hunde würden weglaufen wenn wir sie fressen wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt bin ich doch grad kurz eingenickt … Wo war ich stehengeblieben? … Ah, "Mit dem Ende des Kalten Krieges hat der Westen seinen Auftrag verloren," … egal … :mrgreen:
 
Mitglied #506400 schrieb:
Ich als Gesellschaft... . Freud hätte seine Freude an dem Satz. ;)
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"man" als gesellschaft: "man" ist das mittelstück von nieMANd. "ich" als gesellschaft passt schon. denn jeder ist ein bestandteil dessen. agierst du (ebenso wie ich oder andere) gegenüber einem anderen fragt sich - für jeden " was leiste ich als nukleus einer gesellschaft gerade für einen beitrag zu derselben?"
 
Mitglied #517756 schrieb:
Ein sehenswerter Film, der gerade im ORF gelaufen und auch noch in der TV-Thek verfügbar ist:

Gott

Wem gehört unser Leben? Gibt es ein Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben? Die topbesetzte Verfilmung von Ferdinand von Schirachs gleichnamigem Bühnenstück thematisiert die heikle Frage der Sterbehilfe. Richard Gärtner hat nach dem Verlust seiner krebskranken Frau nur einen Wunsch: Der...
tvthek.orf.at tvthek.orf.at

Übrigens auch noch auf Magenta in der Telekabel-Speicherung.

Und, wen der Name irritiert: Schirach ist offensichtlich nicht gleich Schirach. Ebenso wenig wie Mussolini (Diktator und Faschist) gleich Mussolini (Jazzpianist) war.

Hier geht es auch weniger um "Gott", sondern eher, welche Macht der Wille der Gesellschaft über den Willen des einzelnen Menschen haben soll. Wobei - ehrlich gesagt: In derselben Situation wie beim "Kläger" wüsste ich nicht, wie es mir selber gehen würde. Von einmal hypothetischen Schmerzen im Endstadium einer Krebserkrankung etc. selber ganz abgesehen.

Mein Fazit: Spätestens dann, wenn ich als Gesellschaft keine strukturierten und wirksamen Lösungen und Antworten auf die Probleme und zu den Situationen des Einzelnen anzubieten habe, kann ich auch schwer über die Lösungsvarianten und Handlungen des Einzelnen urteilen. Es fehlt einfach das moralische Mandat dafür!

Btw. hab ich mir überlegt, ob das Thema hierhin gehört oder in die allgemeine Debatte. Der Entscheidungsgrund war, dass es im konkreten Beispiel nicht um eine allgemeine Situation geht, sondern um ein Beziehungsthema.

Was meint IHR dazu?
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danke. ich habe einige buecher von ihm gelesen, den film kenne ich nicht. schaue ich mir sicher an.
 
Mitglied #517756 schrieb:
"man" als gesellschaft: "man" ist das mittelstück von nieMANd. "ich" als gesellschaft passt schon. denn jeder ist ein bestandteil dessen. agierst du (ebenso wie ich oder andere) gegenüber einem anderen fragt sich - für jeden " was leiste ich als nukleus einer gesellschaft gerade für einen beitrag zu derselben?"
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'Ich, die Gesellschaft',...nein danke...
 
Mitglied #81571 schrieb:
den bereich liebe etc. halte ich für diese thema für etwas ungeeignet.

zu obigem: die gesellschaft in form des staates muss jegliche macht über den willen des einzelnen haben, bzw. darf es, sofern die menschheit überleben möchte, nahezu keinen eigenen willen des einzelnen geben. die kombination freier wille mit menschlichen egoismus und blödheit des menschen hat die menschheit dorthin gebracht wo sie heute ist. wird der weg so weiter gegangen wird es kein langer mehr sein.
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wo sind wir den, das wir deiner meinung nach eine entmuendigte gesellschaft brauchen? ich glaube wir leben in zwei unterschiedliche welten.
 
Mitglied #604481 schrieb:
wo sind wir den, das wir deiner meinung nach eine entmuendigte gesellschaft brauchen?
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schau dir den zustand der welt doch an. beinahe 9 mrd. menschen, die sich hemmungslos vermehren und in den wohlhabenden bereichen der welt ebenso hemmungslos auf kosten aller hemmungslos konsumieren, sind für mich - neben vielem anderem - indiz genug, dass der mensch nicht fähig ist selbstbestimmt zu leben. glaubst du wirklich dass mit dieser gesellschaft es besser wird?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer ein Recht auf Leben hat, hat auch ein Recht auf Sterben Eine Patientenverfügung kann schon einmal helfen. Wer einem Individuum die Selbstbestimmung absprechen möchte, hat keine Ahnung von irgendwas.
 
Mitglied #678167 schrieb:
Wer einem Individuum die Selbstbestimmung absprechen möchte, hat keine Ahnung von irgendwas.
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natürlich kann man anderen einfach ahnungslosigkeit vorwerfen. man könnt aber auch argumente bringen warum man das glaubt, wäre aber wohl zu viel verlangt ... :mrgreen:

wie genau wurde deine meinung nach aufgrund der selbstbestimmung des menschen die welt zu einem guten lebensraum für alle?
 
Mitglied #81571 schrieb:
natürlich kann man anderen einfach ahnungslosigkeit vorwerfen. man könnt aber auch argumente bringen warum man das glaubt, wäre aber wohl zu viel verlangt ... :mrgreen:

wie genau wurde deine meinung nach aufgrund der selbstbestimmung des menschen die welt zu einem guten lebensraum für alle?
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Die Selbstbestimmung ist das höchste Gut, welches es zu bewahren gilt. Wer dies abstreitet, ist axiomatisch ahnungslos.

Wenn du nach einer besseren Welt durch Selbstbestimmung fragen musst, dann ist davon auszugehen, dass du mit einer "Rassenhygiene" z.B. kein Problem hättest? Der Nationalsozialismus war doch auch bestimmt in deinem Geschichtsunterricht Thema? Ja? Und dann stellst du mir trotzdem solche Fragen?

Zieh die Grenze. Kannst du nicht. Deshalb ist die Selbstbestimmung eines jeden einzelnen Individuums wie erwähnt unantastbar und schützenswert.

Einzelne zu opfern, um viele zu retten, ist ethisch verwerflich. Du jedoch forderst dies. Aus diesem Grund existieren Ethikräte, welche, wenn möglich, beraten und intervenieren.

Und ja, du hast keine Ahnung. Ich aber schon. Meine berufliche Aufgabe ist genau das: Selbstbestimmung zu schützen, zu fördern, zu fordern... . Ich kenne das Leben, ich kenne den Tod und ich kenne die Seelen, die dazwischen gefangen sind.
 
Mitglied #678167 schrieb:
Wenn du nach einer besseren Welt durch Selbstbestimmung fragen musst, dann ist davon auszugehen, dass du mit einer "Rassenhygiene" z.B. kein Problem hättest? Der Nationalsozialismus war doch auch bestimmt in deinem Geschichtsunterricht Thema? Ja? Und dann stellst du mir trotzdem solche Fragen?
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Nur weil der Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht thematisiert wurde, muss man ihm ja nicht gleich ablehnend gegenüber stehen... :lalala: :undweg:

:ironie:
 

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