Gott, die Welt und die Philosophie

Aber genau das ist es ja: Gott möchte eine Welt ohne Dunkelheit, also das wir alle eins sind.

Kann man wollen, hielte ich aber für unmöglich: Mechanisch/physikalisch entspräche das wohl einem 'Perpetuum mobile' - will sagen: wo gehobelt wird, fallen Spähne. Bzw. ohne 'hell/dunkel'/'gut'/'schlecht' Kontrast könnte das Paradies auf Erden genausogut die Hölle auf Erden sein. Es heißt auch nicht umsonst: 'Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert'. :mrgreen:
 
was Friedrich Nietzsche sinngemäß gesagt hat: Leute, fresst, sauft und hurt, denn morgen sind wir tot. Dann wäre meine einzige Daseinsberechtigung das Erzeugen von Nachkommen. Diese Mission habe ich erfüllt, also kann ich getrost sterben. Das finde ich etwas wenig...
ohne Nachkommen würden wir aussterben. Das steht mal fest.
Ohne zu essen und trinken würden wir auch sterben....

Aja Nietzsche interpretieren, das wird schwierig, man darf ihn nicht immer wörtlich nehmen, er war ja ein großer Zyniker.
 
ohne Nachkommen würden wir aussterben. Das steht mal fest.
Ohne zu essen und trinken würden wir auch sterben....

Aja Nietzsche interpretieren, das wird schwierig, man darf ihn nicht immer wörtlich nehmen, er war ja ein großer Zyniker.
Ja, das war er, aber sein Weltbild war abgrundtief negativ, da kann ich nicht mit...
 
Da widerspreche ich aufs heftigste: Mein Gott lässt mir meine eigenen Entscheidungen, erwartet sie sogar. Ich habe mich von meinem Gott noch niemals bevormundet gefühlt.
Ich meinte auch die Herrscher dieser Welt, die Religionen für ihren Status und Legitimation missbrauchen.
Die sehen sich gerne als Gott.
 
Da sollte man wohl zwischen den 'praktizierenden' und den 'theoretisierenden' Theologen unterscheiden.
Denen wäre es nämlich auch nicht unrecht, wenn sie die Existenz Gottes mit akzeptierten, naturwissenschaftlichen oder eben auch geisteswissenschaftlichen Methoden beweisen könnten. Was auch mehrfach versucht wurde und - nach den Theologen zumindest - auch gelang.
Genauso wie die Natur- und Geisteswissenschaftler Gottes Existenz widerlegt haben...



Damit entwickelte sich spätestens im Mittelalter eine Art wissenschaftliches 'Armdrücken' zwischen Philosophen und Theologen - teilweise in ein und der selben Person - aus dem viele wichtige Erkenntnisse hervorgingen (zumdest erstmals in schriftlicher Form...).
In der Physik des Großem ja, in der Welt der Quanten wiedeum, kann man interessanterweise einiges an Magie und gottähnlichem entdecken.
Man denke nur an die Higgs- Bossoms oder dunkle Materie......
 
In der Physik des Großem ja, in der Welt der Quanten wiedeum, kann man interessanterweise einiges an Magie und gottähnlichem entdecken.
Man denke nur an die Higgs- Bossoms oder dunkle Materie......

Exakt.
Boethius von Dacien (über den man wirklich nicht viel weiß...) schrieb & philosophierte über die Ewigkeit Gottes & der Welt...und beschrieb 'die Ewigkeit' nicht als etwas unendlich großes, sondern unendlich kleines, in der Gott Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit gleichzeitig wahrnimmt.
Als ich das zum ersten Mal hörte, war mein erster Gedanke auch: QUANTENMECHANIK.

Mit der Formulierung, das damit Gott auch in allem und alles in Gott ist - ohne jeweils Teil voneinander zu sein - konnte ich mich hingegen wieder weniger anfreunden. (Darauf kommt man nur, wenn man die 'Göttlichkeit' einer gewissen unbefleckten Empfängnis eines gewissen Herrn Sohn erklären muss). :mrgreen:
 
"Am Anfang war das Wort".
Das Evangelium des Johannes beginnt mit den Worten:
"Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort."
lm ursprünglich griechischen Text wurde das Wort "logos" verwendet, was heute eher mit Lehre übersetzt wird: Kosmologie > Lehre des Weltalls, Biologie > Lehre des Lebens Psychologie > Lehre der Seele etc. Nach Johannes war also die Lehre über alles was ist, also Materie und die Materie und die Gesetzmässigkeit, der alles unterworfen ist. Und Gott ist diese Welt.
 
Eine andere Auffassung von Gott kommt im Kirchenlied "Drum sag ich's noch einmal: Gott ist die Liebe" zum Ausdruck.
Damit erhebt der Mensch die Liebe zum höchsten Lebenselixier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus den Weissagungen der Seherin.
Das erste Götterlied.
Das Erste von insgesamt sechzehn.

"Die Ära der Wolfszeit"

"Brüder schlagen dann,
morden einander;
Schwestersöhne
verderben Verwandtschaft;
wüst ist die Welt,
voll Hurerei;
’s ist Beilzeit, Schwertzeit,
zerschmetterte Schilde,
Windzeit, Wolfszeit,
bis einstürzt die Welt –
nicht ein Mann will
den anderen schonen."

Der Dichter und Songwriter von dem Hodern is` unbekannt.
Man munkelt, er kam aus Island und sah aus wie DER Winter aus der Werbung.
Dessen Worte legte er seiner "Seherin" dann einfach in den Mund.
Wie auch immer,
die fiktive Alte war schon ziemlich nahe dran mit ihren Prophezeiungen.
Der unbekannte Verfasser,
der hatte schon recht mit seinem Sprechgesang.
Annähernd.
Irgendwie.
Und gesungen haben sie,
gegrölt wie Höllenhunde.

Den Götterliedern folgend dann die Heldenlieder.
Eh logisch.
Je später der Abend,
umso lauter de Gäst`.

Es geht halt nichts über alte Songs am Feuer.
Enthalten zumeist ein Fünkchen Wahrheit.
Überliefert seit Anbeginn.
Schöpfungsmythen - vor allem aus dem Urgermanischen - sind einfach geil.
Sie sind mir lieber,
und zwar viel lieber als das religiöse Dogma einer Gemeinschaft,
der nur durch diese Gemeinschaft dann festgelegte Glaube,
logischerweise einhergehend mit deren jeweiligen Bekenntnis dazu.
Die Edda ist da einfach anziehender und ausdrucksstärker.
Für mi hoit.

Wobei,
die Germanenexkurse aus De bello Gallico
und Bella Germaniae haben den werten Tacitus mit Sicherheit beeindruckt.
Der alte Tacitus schmückte sich dabei mit fremden Federn,
der Lauser.
Fix.
Abg`schrieben hat er,
der Beidl.
Zumindest hat er die Eindrücke in seiner Germania dann verschriftlicht.
Danke, Oida.
Liest sich g`schmeidig erheiternd.
 
Abg`schrieben hat er, ...

Abgeschrieben haben sie alle voneinander... :mrgreen:

Homer:
Thetis versucht ihren sterblichen Sohn Achilles unverwundbar zu machen, indem sie ihn im Fluss Styx badet. Die Stelle, am Bein, an der sie den Knaben festhielt, blieb natürlich vom Wasser unbenetzt. Später wurde er an ausgerechnet dieser Stelle - seiner Achillesferse - von einem Pfeil getroffen, der ihn niederstreckte.

Nibelungenlied:
Siegfried badet im Blut des gerade erlegten Drachen, um unverwundbar zu werden. Just bedeckt ein Lindenblatt eine Stelle an seiner Schulter, in die ihm später Hagen hinterrücks einen Speer hineinjagen sollte.

Nordische Mythologie:
Nach einem Traum seines eigenen Todes nimmt Balders Mutter Frigg jedem Lebewesen einen Eid ab, ihren Sohn nicht zu verletzen. Nur der junge Mistelzweig scheint ihr zu unbedeutend, um einen Eid ablegen zu müssen. Dies nutzt sein neidiger Bruder Loki aus, indem er ihn bei einem Spiel der Asen mit einem Mistelzweig beschießt, der Balder niederstreckt.
 
Es wäre die Hauptaufgabe der Theologie oder besser der Religionswissenschaft die hoffnungslos überalterten klassischen Weltreligionen zu reformieren und womöglich zusammenzuführen sowie mit den heute universell anerkannten Menschenrechten in Einklang zu bringen..
 
Es wäre die Hauptaufgabe der Theologie oder besser der Religionswissenschaft die hoffnungslos überalterten klassischen Weltreligionen zu reformieren und womöglich zusammenzuführen sowie mit den heute universell anerkannten Menschenrechten in Einklang zu bringen..

Da überschätzt du aber ganz massiv die Einflussnahmemöglichkeiten von Universitätspersonal und sonstiger Forschungstreibender... :smuggrin:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre die Hauptaufgabe der Theologie oder besser der Religionswissenschaft die hoffnungslos überalterten klassischen Weltreligionen zu reformieren und womöglich zusammenzuführen sowie mit den heute universell anerkannten Menschenrechten in Einklang zu bringen..
In der Realität läuft es in die genau entgegengesetzte Richtung.
 
andererseits kann man ja auch weiterleben und ein bisschen Spass haben, das ist ja nicht verboten.......
Das kann man natürlich machen, selbstverständlich. Ich brauche für meinen Lebensentwurf aber noch etwas mehr, als eben nur dieses Spaß haben. Ich klammere mich an den Glauben, daß mein Dasein auf diesem Planeten einen Sinn hat, also zwar zwecklos, aber nicht SINNlos ist. Und wenn auch nur der Sinn darin besteht, aus meinem Sohn einen ordentlichen Mann zu machen und den schwer behinderten Menschen, die ich täglich betreue und pflege, das Leben ein winziges bisschen schöner zu machen.
 
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