eine sehr subjektive anekdote zur häufigkeit von sexuellem missbrauch: ich arbeitete vor vielen jahren während des studiums in einem großen betrieb, in den ferien vollzeit, ansonsten geringfügig. in der vollzeitphase hatte ich auch mehr kontakt zu den mitarbeitenden. in einer pause fragte mich eine recht hübsche kolllegin, ob ich denn schwul sei? auf meine gegenfrage, wie sie darauf käme, meinte sie, ich sei der einzige hier, der ihr noch nie auf den arsch gegriffen oder an den busen gefasst hat. ich war etwas perplex, dass, wenn man sich also normal verhält, man wohl schwul sein muss. habe aber darauf hin, etwas genauer darauf geachtet, wie die leute dort miteinander umgehen. sie hatte völlig recht-ständig griff irgend jemand einer kollegin irgendwohin, ständig anzügliche bemerkungen von frauen, wie von männern, depperte witzchen, dumme, sexistische sprüche-das war alltag. da gab es keinerlei gespür dafür, dass das unangebracht, unangenehm, unpassend sein könnte. zeitgeist-die 90er waren anders, gelebte unternehmenskultur-das ging von den chefs bis ganz unten zu lager und reinigungskräften, völlig fehlendes bewusstsein und damals schrieb ich es auch dem umstand zu, dass das überwiegend sehr einfache leute waren, die tw. nicht mal einen schulabschluss hatten und angelernt waren. aber, was die häufigkeit von sexualisierten übergriffen angeht, gehe ich davon aus, dass die offizielle zahl-ca.25% um einiges höher liegt. dort war es eher 95%.