Bewältigung von Mißbrauch

Ich hab ein Aufklärungsbuch das 1930 herausgegeben wurde ("Hygiene des Geschlechtslebens").

Da steht, abseits von Eugenik und anderen unlustigen Sachen, zum Beispiel auch drinnen was Frauen machen sollen oder können um sich ihre ehelichen Pflichten erträglich zu machen. "Erträglich"! Von angenehm oder freiwillig keine Rede. Und das ist ein österreichisches Aufklärungsbuch das noch aus dem letzten Jahrhundert stammt.

Sicher wird es auch in vergangenen Epochen Männer und Ehen gegeben haben wo die Frau geschätzt wurde. Eine sehr verbreitete Meinung war aber auch dass man Frauen einfach prügeln sollte wenn sie nicht das tun was der Mann von ihnen verlangt. Beschäftig dich doch mal mit der Geschichte wann Gewalt in Beziehungen überhaupt erstmals besprochen wurde, wann gerichtlich die ersten Fälle von Vergewaltigung in der Ehe anerkannt wurden (kann heute noch sehr schwer sein!).


Vielleicht verstehst du also dass das was ich schreib nicht grundlos ist. Sicher auch nicht allgemeingültig. Aber allgemeingültige Aussagen zum Thema Trauma oder Psyche gibts eben sehr sehr wenige.


Nein. Einfach nur dass es keine allgemein gültige Aussage gibt wie "niemand kann aus einer Vergewaltigung ungeschädigt hervorgehen". Sondern dass die Verarbeitung von sowas vollkommend individuell ist und was einen Menschen schwer traumatisiert für einen anderen Menschen kaum irgendeine Auswirkung haben kann.

Du weißt, dass jede Generation die vorherige als absurd und zurückgeblieben hält. Das ist ganz natürlich, also auch deine Meinung dazu. Aber du sollst auch wissen, dass Mann und Frau sich zu jederzeit arrangiert haben, wenn sie eine GLÜCKLICHE Beziehung/Ehe führen wollten. Das ist das Stichwort.

Ob sich gesellschaftliche Strukturen ändern oder nicht, um miteinander glücklich zu sein gehört jedenfalls Wertschätzung/Toleranz/Liebe usw. zur Formel. Ich meine der Großteil der Gesellschaft wollte und will glücklich mit dem Partner leben.

Und ich behaupte diese Formel ist Zeitlos, auch wenn die nächste Generation deine Ansicht der Gesellschaft als zurückgeblieben sehen werden, werden sie nach dieser Formel leben müssen um Glück zu finden.

Soviel dazu.
 
Fakt ist: sie hat nicht angezeigt. Fakt ist: damit hat sie den Täter geschützt, sich damit auch auf seine Seite gestellt. Fakt ist: wer vergewaltigt und damit durchkommt, wird es nicht bei dem einen Mal belassen.

Sie war damals auch 18 Jahre jung.

Das ganze öffentlich zu machen, polizeiliche Befragungen, Gespräche darüber mit den Eltern, Bekannten.
Und das immer und immer wieder, stelle ich mir als eine große Belastung für Opfer und Familie vor...

Sie hat diesen Weg gewählt und scheint damit für sich selbst eine Möglichkeit gefunden zu haben, das zu verarbeiten. Das ist von der Community zu akzeptieren. Ich halte rein gar nichts davon, ihr Vorwürfe zu machen.

Bitte nicht zu glauben, daß ich beschwichtige. Ganz im Gegenteil, ich bin der Meinung, daß der Täter zur Rechenschaft gezogen werden muß.
Als Vater zweier Töchter möchte ich mir gar nicht ausmalen, was da auf Familie und 'Kind' zukommt. Ein Alptraum, alleine die Vorstellung...

LG
 
Schon mal daran gedacht das Menschen trotz diverser Vorfälle einfach im "Jetzt" zufrieden sind, weil sie für sich eine Lösung gefunden haben?

Also nicht zwanghaft therapiert werden wollen / müssen?

Quasi Ziegel getauscht, Dach ganz.
Die alte Lacke ist jetzt ein Schwimmbad.

Sie muss ja nicht in Therapie, wenn sie denkt, dass alles in Ordnung ist und sie das nicht will. Zwingt sie ja keiner.
Aber nochmal: wozu dann diese Erzählung? Wozu die Frage, wie die User hier dieses Geschehnis sehen?
Würde ich einen Thread aufmachen, über den Tod meines Freundes, unsere letzten 2 Wochen und darüber erzählen.. Und fragen, wie die User hier das sehen und fragen, wie traumatisch das ist oder sein kann.. Was würdest du dir denken, was ich damit bezwecken will oder wie es mir damit geht?

Du würdest nicht denken, dass es für mich ok ist und ich es schon verarbeitet habe. Oder?
Denn ganz offensichtlich möchte ich ja den Austausch, darüber sprechen und es beschäftigt mich. Und ein ganzes Thema über ein Ereignis im Leben ist mMn nochmal was ganz anderes als "nur" Beiträge darüber zu schreiben. Da sitzt was... vielleicht tief, aber es sitzt.
 
Sie muss ja nicht in Therapie, wenn sie denkt, dass alles in Ordnung ist und sie das nicht will. Zwingt sie ja keiner.
Aber nochmal: wozu dann diese Erzählung? Wozu die Frage, wie die User hier dieses Geschehnis sehen?
Würde ich einen Thread aufmachen, über den Tod meines Freundes, unsere letzten 2 Wochen und darüber erzählen.. Und fragen, wie die User hier das sehen und fragen, wie traumatisch das ist oder sein kann.. Was würdest du dir denken, was ich damit bezwecken will oder wie es mir damit geht?

Du würdest nicht denken, dass es für mich ok ist und ich es schon verarbeitet habe. Oder?
Denn ganz offensichtlich möchte ich ja den Austausch, darüber sprechen und es beschäftigt mich. Und ein ganzes Thema über ein Ereignis im Leben ist mMn nochmal was ganz anderes als "nur" Beiträge darüber zu schreiben. Da sitzt was... vielleicht tief, aber es sitzt.
Deine Frage ist der Auslöser wiso ich schreibe. Ich habe nicht alle Kommentare Gelesen. Aber Ich verstehe es auch nicht was für mich klar ist ich fall in einer Not-Situation und reagiere nur noch instinktiv und versuche mich aus so einer Situation zu befreien oder einfach über mich ergehen zu lasen weil der das tuht der täter zu stark oder zu viel Einfluss hat das ich da nicht mich los reisen kann oder irgend eine art hilfe signal aus senden kann.

So viel zur halb trockenen Theorie. Daher liebe Furchii kann ich deine Frage gut verstehen und das frage ich mich.
Ein Signal der öffentlichen wahr nehmung das so was nicht untern tisch fällt oder ist mehr dahinter. Wer weis.

Daher schwer zu sagen wie was weshalb hier dies das bezweckt oder nicht werden kann sollte soll.
 
Liegt die "Motivation" nicht vielleicht in erster Linie darin, dass im anderen Thread von ihr das Thema "Bewältigungsstrategien" angeschnitten wurde, obwohl es in den Augen der TE dort NICHT Thema war?
Daher kündigte sie ja explizit an, diesen Thread aufzumachen, für die, denen dieser Diskussionspunkt wichtig wäre.
 
Jill beschreibt explizit eine strafbare Handlung. Ich beschrieb eine Handlung, bei der 2 besoffene erwachsene in einem stall landen und darauffolgend dinge passieren, die keiner geplant hat-das ist jetzt keine Verharmlosung sondern fakt denn...Fragt nach Einschätzungen. Die müssen ihr nicht gefallen, genau! sie zeigt sich als selbstbewußte Frau, die bereits mehrfach in der Vergangenheit betont hat, daß sie die Vergewaltigung als "geil" empfunden hat und ähnliche Szenarien sucht und auslebt.Da muss man nit lang suchen...nur filtern

Das ist einerseits eine Haltung, die ich aus eigenen Erfahrungen nachvollziehen kann, andererseits aber problematisch, wenn man versucht, diese Erlebnisse für sich klarzukriegen. ich seh das glasklar Es geht nicht um Täter-Opfer-Umkehr (außer, man möchte sich auf Küchenpsychologie-Niveau unterhalten), sondern um Verantwortung: sich selbst gegenüber, auch anderen gegenüber.Ich habe verantwortung gegenüber mir selbst und meinen kindern. Punkt.

Ich halte nicht viel davon, Opfer zu hätschelnich bin eher die, die mit zivilcourage eingreift um opfer grundsätzlich zu verhindern und ihnen damit jegliche Eigenverantwortung abzunehmen. Jill ist eine starke Persönlichkeit, trotzdem verhält sie sich wie ein Opfer. Nicht auf den ersten Blick, aber in ihrer Haltung. "Nicht anders handeln können, als man es tut" ist Opferhaltung.Wer sagt, dass ich nicht könnte, wenn ich wollte??

Fakt ist: sie hat nicht angezeigt. hättest du das mit 18 gemacht? Und was hättest du dann erzählt...oder besser verschwiegen? Wie hätte dein vater in dieser situation reagiert? In meinem fall hätt sich die anzeige erübrigt, wenn ers gewusst hätte :-)Fakt ist: damit hat sie den Täter geschützt,ja sich damit auch auf seine Seite gestellt.nein Fakt ist: wer vergewaltigt und damit durchkommt, wird es nicht bei dem einen Mal belassen.Der schon

Zum Heil-Werden gehört auch Bepanthen?? (sehr sorry...ich genier mich eh und das war ausschließlich auf mich bezogen), nicht nur die Seiten zu sehen, die einem gefallen. Sondern ganz klar Position zu beziehen. Auch darin, was passiert, wenn man nicht konsequent eine Trennung zwischen Täter und Opfer vollzieht. Das ist in erster Linie eine Kopfsache, der Täter "sitzt" immer noch in ihrem Kopf, ist Protagonist ihrer eigenen Sexualität bis heute.Na, da gibts a menge andrer netter kerlchen die da zu protagonisten werden. Der war nit wirklich a optisches oder inhaltliches highlight :cool:

Ich kann's natürlich auch einfacher ausdrücken: viele Täter (in Sachen Mißbrauch, Vergewaltigung, Nötigungen usw.) waren selbst Opfer. Und reproduzieren die Taten in der einen oder anderen Form, indem sie entweder selbst zu Tätern werden, verharmlosen, schönreden. Ist beschissen, ist aber so.
 
Sie muss ja nicht in Therapie, wenn sie denkt, dass alles in Ordnung ist und sie das nicht will. Zwingt sie ja keiner.
Aber nochmal: wozu dann diese Erzählung? Wozu die Frage, wie die User hier dieses Geschehnis sehen?
Würde ich einen Thread aufmachen, über den Tod meines Freundes, unsere letzten 2 Wochen und darüber erzählen.. Und fragen, wie die User hier das sehen und fragen, wie traumatisch das ist oder sein kann.. Was würdest du dir denken, was ich damit bezwecken will oder wie es mir damit geht?

Du würdest nicht denken, dass es für mich ok ist und ich es schon verarbeitet habe. Oder?
Denn ganz offensichtlich möchte ich ja den Austausch, darüber sprechen und es beschäftigt mich. Und ein ganzes Thema über ein Ereignis im Leben ist mMn nochmal was ganz anderes als "nur" Beiträge darüber zu schreiben. Da sitzt was... vielleicht tief, aber es sitzt.
Ja. Der schelm in meinem kopf. Ich kann einfach nicht genug davon kriegen, wie hier horden von fremden menschen über andre fremde menschen urteilen. Ein traum für jedes psychologie-lehrbuch...irgendwo lag da noch ein "ironie-schild" rum...
 
@Mitglied #489758 Für mich ist das was oder ob es passiert ist eher untergeordnet (was nicht heist das es nicht schlimm genug ist) für mich geht es eher darum das es nicht passiert und das Frauen sich gegenseitig stärken und Schützen in dem sie dinge auch in Vertrauen an sprechen können ohne das es Raus geht und das die unabhängige meinung dann die Tatsachen gut schildern so das man sieht das andere wege eventuell für die Psyche deutlich besser ist wenn man Professionelle Hilfe sucht um dinge zu Verarbeiten.

Dass stumpfe verdrängen will ich nicht irgend wo falsches sagen oder so ist auch okay aber gut ist es nicht daher wäre es deutlich besser es irgend wie los zu werden oder man damit lernen kann zu leben.

Es soll abselut nicht falsch verstanden werden sondern ich sehe es halt eher so das es einsitig geschildert wurde und ja schwer ist da zu sagen man macht dies oder jenes.
 
Ja. Der schelm in meinem kopf. Ich kann einfach nicht genug davon kriegen, wie hier horden von fremden menschen über andre fremde menschen urteilen. Ein traum für jedes psychologie-lehrbuch...irgendwo lag da noch ein "ironie-schild" rum...

Du könntest auf eine normale Frage auch einfach mal normal antworten... :schulterzuck:
 
Es war so, dass im gleichnamigen Film die Lämmer verzweifelt schrien, weil sie zur Schlachtbank geführt wurden.

Agent Clarice Starling versuchte diese traumatische Erinnerung an ihre Kindheit zu überwinden, indem sie den gesuchten Verbrecher Buffalo Bill fasst.

Dieser ihr unbewusster Verarbeitungsmechanismus wird ihr vom brillanten Psychiater Dr. Hannibal Lecter erklärt, den sie bezüglich eines Täterprofils trifft.

Würde sie es schaffen, Buffalo Bill zu fassen, würden die schreienden Lämmer aus ihren Alpträumen endlich für immer schweigen, analysiert Dr. Lecter.

Leider findet das Treffen in einem Gefängnis-Verlies statt, da Dr. Lecter den Freuden des Kannibalismus nicht abgeneigt ist. ;)
...der eine kann an hasen das fell abziehn...und empfindet lust dabei...da andre puddert hasrn...also mit schwanz in dose....dem dritten vergeht der appetit..dabei...und der vierte wird spitz vom vom zweiten sein hasen...muss aber blasen...weil sehr heiss....wer ist von den vieren da deppate und wer's....lamm?
 
my two cents...

In meiner Kindheit gab es in Klagenfurt, wo ich aufwuchs einen Arzt, den meine Mutter als Kinderarzt für mich auserkoren hatte. Ein Mann, den ich nicht mochte, zu autoritär, zu harsch, lieblos. Allerdings galt er als renommierter Mediziner und ihn zum Kinderarzt zu haben als großes Glück. Viele Jahre später wurde er wegen unzähligen Missbrauchs (jahrzehntelanger, sexueller Nötigung) seiner kleinen Patienten, aber auch wegen des Mordes an seiner Frau verurteilt.

Als das publik wurde, suchte meine Mutter das Gespräch mit mir in der Angst, es könnte damals etwas vorgefallen und ihr verborgen geblieben sein. Dass bei Untersuchungen die Eltern das Untersuchungszimmer verlassen mussten (z.B. beim Sitzen am Töpfchen zwecks Harnprobe, wenn es nicht "laufen" wollte) war nicht unüblich für seine Praktiken und somit wäre es gut denkbar gewesen. Ich musste mich also intensiv damit auseinandersetzen und in meinen Erinnerungen kramen, um ihr eine Antwort geben zu können. Auch mit den größten Anstrengungen konnte ich da keine Erinnerung finden, die über gewöhnliche diagnostische oder therapeutische Maßnahmen hinausging. Interessanterweise brachten mir diese Überlegungen aber ganz andere Erkenntnisse.

Zum einen, dass ich - da ja erst ein paar Jahre alt - Handlungen, die explizit sexuell gewesen wären, nie als solche wahrgenommen hätte. Ich hätte sie vermutlich in Kontext zur Untersuchung gesetzt und als dazugehörig bewertet. Und zum anderen, dass mir wirklich im Gedächtnis vermutlich nur das geblieben wäre, was mit tatsächlicher Gewalt einhergegangen wäre, mit Schmerz. Nicht aber sexuelle Vorgänge oder Berührungen, die nicht unmittelbar Schmerz auslösen.

Da war nichts, kein einziges, negatives Gefühl, außer die Erinnerung daran, dass mir dieser Mensch einfach unangenehm war. Für mich steht fest, damals wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wohl nichts gewesen sein. Sollte dennoch ein Missbrauch stattgefunden haben, so hat er auf mich keinerlei negative Auswirkungen gehabt. Ich bin und war immer ein sehr zufriedener, lustvoller, unbeschwerter, familiärer, aber doch sehr selbstbewusster Mensch. Nichts zu hadern, nichts aufzuarbeiten.

Nichts davon macht aber einen sexuellen Übergriff auf ein Kind dadurch weniger schlimm, nichts davon kann ihn relativieren. Die Umstände und die Verfassung des Opfers können aber so glücklich zusammenspielen, dass ein Missbrauch nicht unbedingt als ein solcher empfunden werden muss und nicht zwangsläufig den Lebensweg begleitet, wie ein dunkler Schatten.

Missbrauchsopfern generell eine lustvolle Sexualität abzusprechen und einen Schaden anzudichten halte ich für ebenso verkehrt, wie den Versuch, ein Verbrechen, wie es solche Übergriffe darstellen, zu verharmlosen. Wer imstande ist so etwas gut zu verarbeiten, zu vergessen, oder wer es einfach nur anders empfunden hat, der hatte etwas, das anderen leider fehlte. Verdammt viel Glück.
 
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Ja. Der schelm in meinem kopf. Ich kann einfach nicht genug davon kriegen, wie hier horden von fremden menschen über andre fremde menschen urteilen. Ein traum für jedes psychologie-lehrbuch...irgendwo lag da noch ein "ironie-schild" rum...

D. h. Du ergötzt dich daran wenn andere hier versuchen zu verstehen was passiert und wie üblich in einem Forum, ihren Senf dazugeben?

Was soll das hier? Was wird das?
Und wo bitte war bitte die Wende aus einem vermeintlich ernsten Thema eine Komedy Show zu machen?

Du machst dich über alles und jeden lustig. Bis auf die jenigen die dir das Kopferl streicheln...
Was hast du erwartet? War da fad? Unterhaltung gebraucht und drum mal gschwind eine Million Wörter losgelassen?

Traurig, wenn aus einem ernsten Thema plötzlich von der Threadersteller eine Lachnummer wird.
Schade für alle die das EP gelesen haben und versucht haben vernünftig zu antworten.
Das nicht alle Antworten gefallen werden, war dir hoffentlich klar.

Du brauchst auch ned antworten. Wenn ich lachen will, geh in Spaß und Spiele. Solltest auch mal probieren.

:roll:
 
D. h. Du ergötzt dich daran wenn andere hier versuchen zu verstehen was passiert und wie üblich in einem Forum, ihren Senf dazugeben?

Was soll das hier? Was wird das?
Und wo bitte war bitte die Wende aus einem vermeintlich ernsten Thema eine Komedy Show zu machen?

Du machst dich über alles und jeden lustig. Bis auf die jenigen die dir das Kopferl streicheln...
Was hast du erwartet? War da fad? Unterhaltung gebraucht und drum mal gschwind eine Million Wörter losgelassen?

Traurig, wenn aus einem ernsten Thema plötzlich von der Threadersteller eine Lachnummer wird.
Schade für alle die das EP gelesen haben und versucht haben vernünftig zu antworten.
Das nicht alle Antworten gefallen werden, war dir hoffentlich klar.

Du brauchst auch ned antworten. Wenn ich lachen will, geh in Spaß und Spiele. Solltest auch mal probieren.

:roll:
Sehr Weise Worte. Du hast es sehr gut auf den Punkt Gebracht. Respekt dafür.
 
Sehr Weise Worte. Du hast es sehr gut auf den Punkt Gebracht. Respekt dafür.

Sehr nett, aber....

Ich mein, wir sind ja hier nicht im Kindergarten.

Wenn ernste Themen zerpflückt werden, gibt's an Aufschrei.
Wenn ein TE sein Thema zur Showeinlagen macht, passiert nix.

Auch wenn sie das damals geil fand, werden das viele viele andere Opfer nicht tun. Das hier ist eine Verhöhnung des Themas.
 
my two cents...

In meiner Kindheit gab es in Klagenfurt, wo ich aufwuchs einen Arzt, den meine Mutter als Kinderarzt für mich auserkoren hatte. Ein Mann, den ich nicht mochte, zu autoritär, zu harsch, lieblos. Allerdings galt er als renommierter Mediziner und ihn zum Kinderarzt zu haben als großes Glück. Viele Jahre später wurde er wegen unzähligen Missbrauchs (jahrzehntelanger, sexueller Nötigung) seiner kleinen Patienten, aber auch wegen des Mordes an seiner Frau verurteilt.

Als das publik wurde, suchte meine Mutter das Gespräch mit mir in der Angst, es könnte damals etwas vorgefallen und ihr verborgen geblieben sein. Dass bei Untersuchungen die Eltern das Untersuchungszimmer verlassen mussten (z.B. beim Sitzen am Töpfchen zwecks Harnprobe, wenn es nicht "laufen" wollte) war nicht unüblich für seine Praktiken und somit wäre es gut denkbar gewesen. Ich musste mich also intensiv damit auseinandersetzen und in meinen Erinnerungen kramen, um ihr eine Antwort geben zu können. Auch mit den größten Anstrengungen konnte ich da keine Erinnerung finden, die über gewöhnliche diagnostische oder therapeutische Maßnahmen hinausging. Interessanterweise brachten mir diese Überlegungen aber ganz andere Erkenntnisse.

Zum einen, dass ich - da ja erst ein paar Jahre alt - Handlungen, die explizit sexuell gewesen wären, nie als solche wahrgenommen hätte. Ich hätte sie vermutlich in Kontext zur Untersuchung gesetzt und als dazugehörig bewertet. Und zum anderen, dass mir wirklich im Gedächtnis vermutlich nur das geblieben wäre, was mit tatsächlicher Gewalt einhergegangen wäre, mit Schmerz. Nicht aber sexuelle Vorgänge oder Berührungen, die nicht unmittelbar Schmerz auslösen.

Da war nichts, kein einziges, negatives Gefühl, außer die Erinnerung daran, dass mir dieser Mensch einfach unangenehm war. Für mich steht fest, damals wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wohl nichts gewesen sein. Sollte dennoch ein Missbrauch stattgefunden haben, so hat er auf mich keinerlei negative Auswirkungen gehabt. Ich bin und war immer ein sehr zufriedener, lustvoller, unbeschwerter, familiärer, aber doch sehr selbstbewusster Mensch. Nichts zu hadern, nichts aufzuarbeiten.

Nichts davon macht aber einen sexuellen Übergriff auf ein Kind dadurch weniger schlimm, nichts davon kann ihn relativieren. Die Umstände und die Verfassung des Opfers können aber so glücklich zusammenspielen, dass ein Missbrauch nicht unbedingt als ein solcher empfunden werden muss und nicht zwangsläufig den Lebensweg begleitet, wie ein dunkler Schatten.

Missbrauchsopfern generell eine lustvolle Sexualität abzusprechen und einen Schaden anzudichten halte ich für ebenso verkehrt, wie den Versuch, ein Verbrechen, wie es solche Übergriffe darstellen, zu verharmlosen. Wer imstande ist so etwas gut zu verarbeiten, zu vergessen, oder wer es einfach nur anders empfunden hat, der hatte etwas, das anderen leider fehlte. Verdammt viel Glück.
...wenn nit brav bist kregst a wurscht. :-))
 
Magst mir meinen Beruf erklären?
Danke, ganz lieb. :haha:
Ähm, nein. Ich weiß nicht mal was du beruflich machst. Bist du Dachdecker? Architekt? Irgendwas im Baugewerbe?
Oder hast einen medizinischen Beruf, Arzt der Allgemeinmedizin, Chirurg, ... ? Falls in der Medizin tätig würde mich das tatsächlich interessieren was du machst. Also was machst du denn beruflich? :)

dem stimme ich fast zu - ausnahmen bestätigen die regel
was aschu uns mit seinen ausführlichen wiederworten eigebtlich mitteilen will versteh ich nicht ganz
gehts hier nur ums recht haben?
Ich muss zugeben, ich kann ihm mittlerweile auch nicht wirklich folgen.

nein mir gehts nicht nur ums Recht haben. Alles was ich sagen will ist dass es durchaus auch vorkommen kann und vorkommt dass Menschen ziemlich unversehrt aus so heftigen Situationen kommen. Verändert irgendwie... ja. Alles verändert Menschen.

Aber ich kenn zB sogar eine Frau die ihre Erfahrungen gestärkt, motiviert und inspiriert haben. "Genauso unversehrt wie davor" kommt gelegentlich vor. Egal wie schlimm manche Dinge von außen betrachtet sind. Und manchmal, in ganz seltenen Fällen, kommen Persönlichkeiten vielleicht sogar gestärkt aus solchen Situationen hervor.
Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Natürlich haben die meisten Situationen eine Wirkung auf die Menschen, auch sich über Gurken im Burger so aufzuregen, dass einem der Schädel platzt. Das ist aber kein Trauma und spätestens ein paar Tage später regt man sich auch nicht mehr auf.

Bei einer Vergewaltigung dauert der Bewältigungsprozess länger, die Folgen sind langanhaltender und betreffen nicht nur das Leben im sexuellen und romantischen Kontext.
Eigentlich schreibe ich in jedem Beitrag, dass nicht jedes Vergewaltigungsopfer im gleichen Ausmaß traumatisiert sein wird und dementsprechend auch nicht im gleichen Ausmaß gleich/ähnlich lange brauchen wird um das Erlebte zu verarbeiten. Ich sage nur, es ist de facto nicht möglich eine Vergewaltigung so wegzustecken wie die Aufregung um fehlende Gurken im Burger z.B.

Deswegen finde ich es schwer zu erkennen worum es dir eigentlich geht, weil du widersprichst mir - schreibst dann eigentlich irgendwie das Gleiche. Auch jetzt in deinem letzten Satz "Persönlichkeiten kommen vielleicht sogar gestärkt aus solchen Situationen hervor". Dabei ist es selbsterklärend, dass man in irgendeinem Gebiet Defizite hat, etwas verarbeiten MUSS damit man gestärkt aus dieser (belastenden) Situation überhaupt herauskommen kann.
 
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