Bewältigung von Mißbrauch

Liebes ef-team, lieber @admin @petseit
Natürlich kann ich das nachvollziehen, dass ihr aus selbstschutz/userschutz dinge ändert, wenn ihr jetzt schon 4 mal eine triggerwarnung bekommen habt. Aber:
Wenn man einen öffentlich zugänglichen eintrag eines users ändert, dann finde ich, dass daneben auch stehen sollte ( titel oder inhalte redaktionell geändert, eventuell auch mit begründung) und das ohne hinweis und mit dem unveränderten autorennamen? Müssen ef-user jetzt stündlich durchkontrollieren, was ihr unter deren jeweiligen namen sonst noch hinweislos verändert oder umschreibt?
 
wir haben nur den threadtitel präzisiert - jedoch keine inhalte bzw. postings verändert.

letzteres würden wir tatsächlich vermerken (zumindest privat, wenn nicht ohnehin öffentlich).
 
Schau, du erwartest hier Verständniss wie du mit deinem Erlebten umgehst (was ich gut finde), ziehst aber eine andere Art der Verarbeitung komplett ins Lächerliche? Das geht nicht ganz auf...
Wie kommst du darauf, dass ich mir hier Verständnis erwarte???
Ich bin die letzte, die jemals gefühle anderer ins lächerliche ziehen würde, aber mal ehrlich...wenn du ein zuckerlglas mit "nicht öffnen" auf den tisch stellst...
 
@Mitglied #521113
Eine Vergewaltigung ist ein traumatisches Erlebnis. Der Körper befindet sich im Ausnahmezustand und ist durchflutet mit negativen Stress. Es ist nicht möglich so etwas durchzumachen und eine genauso unversehrte Psyche wie vor der Vergewaltigung zu haben. Die Folgen einer Vergewaltigung manifestieren sich grundsätzlich auf drei Arten: psychologisch, soziologisch und biologisch - in welcher Ausprägung ist natürlich ganz individuell, wobei die psychologische Manifestation für gewöhnlich die stärkste Ausprägung hat.
 
Es ist nicht möglich so etwas durchzumachen und eine genauso unversehrte Psyche wie vor der Vergewaltigung zu haben.
An der Aussage zweifel ich ein wenig. Zumindest an ihrer Allgemeingültigkeit.

Der menschliche Geist ist ein verflucht komplexes Ding und von extrem vielen Faktoren abhängig. Und die Bewältigung von Traumata allgemein kann KOMPLETT individuell sein. Ja sogar was eigentlich ein Traumata ist oder auslöst ist komplett individuell!

Ein Beispiel abseits von Vergewaltigung:
-Ein Lokführer erlebt wie sein Zug einen Menschen umbringt. Er nimmt die Schuld (obwohl fragwürdig) auf sich. Und ist in Folge schwer traumatisiert.
-Ein Soldat erschießt in einem Krieg mehrere Leute. KANN zu Traumata führen, tut es aber bei weitem nicht in allen Fällen
-Ein Serienkiller tötet ein Dutzend Menschen... und gibt dann noch im Gerichtsverfahren an wie ihm dabei einer abgegangen ist.

Die Ereignisse sind ähnlich. Mord. Aber was es mit den Menschen macht ist vollkommend unterschiedlich!

Auch zB die Beobachtung von einem Mord oder schrecklicher Gewalt. Wer das heute unvorbereitet sieht... vermutlich traumatisiert. Zu Zeiten Roms, in der Arena... einfach gute Sonntagsunterhaltung.

Ich bin selbst nie vergewaltigt worden, hab aber so meine Erfahrung mit Traumata und kenn auch einige Vergewaltigungsopfer. Und ich bin mir ziemlich sicher dass man DAS nicht so sagen kann.
 
Wie kommst du darauf, dass ich mir hier Verständnis erwarte???
Du willst doch mit deiner Geschichte die Leute dafür sensibilisieren, dass nicht jedes Opfer von Missbrauch auch tatsächlich leidet. Du sagst, du leidest darunter nicht und bei jedem der das bezweifelt versuchst du klar dagegen zu halten, dass du damit nunmal anders umgehst als das es erwartet wird. Du sprichst auch von Vorurteilen, sprich du erwartest doch schon ein gewisses Verständnis über deine Situation von den Leuten hier. Ist ja auch nichts Schlimmes.

Ich bin die letzte, die jemals gefühle anderer ins lächerliche ziehen würde, aber mal ehrlich...wenn du ein zuckerlglas mit "nicht öffnen" auf den tisch stellst...

Du musst auch nicht schreiben „nicht öffnen“. Es reicht schon das Zuckerglas mit „Zucker“ anzuschreiben (hier hat auch nur ein zusätzliches Wort in der Überschrift gereicht), damit jemand der vielleicht Salz erwartet und kein Zucker mag nicht plötzlich böse überrascht wird.
 
An der Aussage zweifel ich ein wenig. Zumindest an ihrer Allgemeingültigkeit.

Der menschliche Geist ist ein verflucht komplexes Ding und von extrem vielen Faktoren abhängig. Und die Bewältigung von Traumata allgemein kann KOMPLETT individuell sein. Ja sogar was eigentlich ein Traumata ist oder auslöst ist komplett individuell!

Ein Beispiel abseits von Vergewaltigung:
-Ein Lokführer erlebt wie sein Zug einen Menschen umbringt. Er nimmt die Schuld (obwohl fragwürdig) auf sich. Und ist in Folge schwer traumatisiert.
-Ein Soldat erschießt in einem Krieg mehrere Leute. KANN zu Traumata führen, tut es aber bei weitem nicht in allen Fällen
-Ein Serienkiller tötet ein Dutzend Menschen... und gibt dann noch im Gerichtsverfahren an wie ihm dabei einer abgegangen ist.

Die Ereignisse sind ähnlich. Mord. Aber was es mit den Menschen macht ist vollkommend unterschiedlich!

Auch zB die Beobachtung von einem Mord oder schrecklicher Gewalt. Wer das heute unvorbereitet sieht... vermutlich traumatisiert. Zu Zeiten Roms, in der Arena... einfach gute Sonntagsunterhaltung.

Ich bin selbst nie vergewaltigt worden, hab aber so meine Erfahrung mit Traumata und kenn auch einige Vergewaltigungsopfer. Und ich bin mir ziemlich sicher dass man DAS nicht so sagen kann.
Doch das kann man. Du sagst es auch selbst. "Das was es mit den Menschen macht ist unterschiedlich".
Der Fakt ist aber, dass es etwas mit den Menschen macht ;)
In welchem Ausmaß die Folgen vorhanden sind, ist wie gesagt, individuell und von sehr vielen Faktoren abhängig (auch einige, die du hier nennst).

Apropos Soldat ... ein Menschenleben zu nehmen wird nur dann keine "negativen" Folgen haben, wenn dieser Soldat schon eine schwere Persönlichkeitsstörung hat. Das bedeutet nicht, dass jeder Soldat an PTSD leiden wird, aber er wird ganz sicher nicht so ein Erlebnis folgenlos abstreifen können.
Und genauso ist es mit den Vergewaltigungsopfern. Nicht jeder vergewaltigte Mensch verfällt in tiefe Depressionen oder braucht Jahrzehnte um eine zärtliche Berührung zuzulassen. Desweiteren sind die Folgen nicht unbedingt in romantischen/sexuellen Bindungen zu finden. Das heißt die Ursache liegt im A, die Reaktion im Z ;)
 
Soll ich den thread jetzt umbenennen in "Achtung: Trigger für Vergewaltigungsopfer-NICHT lesen??? Jaaaaa....das hilft sicher! Und als untertitel: Achtung: potenzielle vergewaltiger NICHT lesen-könnte als anleitung dienen?"


Der jetzige Titel ist super, hätte man von Anfang an so machen können und allen wäre gedient gewesen. Ich hätte ihn trotzdem aufgemacht, weil ich grundsätzlich kein Problem mit dem Thema hab (dass ich hier auf die detaillierte Schilderung sexuellen Missbrauchs stoße, die anfangs das Gefühl aufkommen lässt, es handle sich um eine Geschichte, die in der falschen Kategorie gepostet wurde, hätte ich allerdings auch mit diesem Titel nicht erwartet), aber es gibt Menschen, die eben sehr wohl Probleme damit haben, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und auf die kann man ruhig Rücksicht nehmen finde ich.
 
Okay... jetzt habe ich mir bis hierher den ganzen Thread durchgelesen...


... und komme zu dem Schluss:

ICH werde mich ganz bestimmt NICHT dazu äußern.

Lieber liefe ich mit verbundenen Augen und übergroßen Clowns-Schuhen über ein Minenfeld. :penguin:
 
Behandlungsbedarf: hast du. Grund: der Täter wurde nicht bestraft, die Wahrscheinlichkeit, daß er weitere Opfer vergewaltigt hat, ist recht hoch. Damit hast du dich zur zumindest stillschweigenden Mittäterin gemacht. Hier sehe ich in der Tat (be-) Handlungsbedarf.

Fritzie, ich schätze dich und deine Kommentare sehr. Aber das ist üble Täter/Opfer Umkehr!
 
Na ja, eigentlich sagst du damit schon ziemlich viel :p
Geiles Bild übrigens ^^

Ja... und du kennst mich anscheinend relativ gut. ;)

Aber ich habe mir an anderer Stelle, auf einer anderen Plattform, gerade erst einen Shitstorm eingefangen - von Frauen mit PTBS.
NUR weil ich es als "Cis-Mann" wagte, in ihrer Wohlfühl-Bubble mal meine Meinung zu äußern.

Ein Shitstorm pro Woche reicht eigentlich. :cool:
 
Der Fakt ist aber, dass es etwas mit den Menschen macht
So ziemlich ALLES macht etwas mit Menschen. Schon bei McDonalds Gurken in den Burger zu bekommen obwohl man keine wollte kann was mit Menschen machen... einmal zu viel und irgendwer isst nie wieder Burger. Wirklich so gut wie alles ist eine Erfahrung und fließt in den Strom von Bewusstsein ein das einen Geist ausmacht.
Apropos Soldat ... ein Menschenleben zu nehmen wird nur dann keine "negativen" Folgen haben, wenn dieser Soldat schon eine schwere Persönlichkeitsstörung hat.
Ich glaube es gibt sehr wohl Menschen die das besser, schlechter oder gar problemlos verkraften. Menschen die zum Beispiel Verantwortung einfach abstreifen und "nur Befehle ausführen". Sehr autoritätsgläubige, folgsame Menschen die nicht reflektieren. Und ob das jetzt schon eine Persönlichkeitsstörung ist, ist fraglich. Ohne Frage sind natürlich Soziopathen ideal geeignet für solche Jobs. Aber nicht nur wirklich gestörte Persönlichkeiten können gut mit sowas umgehen.

Und auch den Fall von Vergewaltigungen kann man geschichtlich hinterfragen. Zu Zeiten schlechter Aufklärung und sehr patriarchalischer Familienbilder war für sehr viele Frauen ihr erstes Mal (und vermutlich oftmals alle weiteren Male mit dem Ehemann) nicht mehr als eine Vergewaltigung. Von den Eltern an einen Ehemann verkauft und dann gezwungen den ehelichen Pflichten nachzukommen. Und das über Jahrhunderte oder Jahrtausende! In manchen Kulturen bis heute.
Das waren Zeiten wo Frauen ihre gesamte Kindheit über auf eine Rolle als brave, folgsame Ehefrau vorbereitet wurden. Genauso wie Armeen ihre Soldaten vorbereiten unreflektiert Befehle ausführen zu können.

Sowohl die Ehefrauen vergangener Jahrhunderte als auch Soldaten waren also schon auf ihre Rollen vorbereitet oder haben damit gerechnet. Ob das jetzt bedeutet dass die alle antrainierte PErsönlichkeitsstörungen hatten und haben weiß ich aber nicht. Und trotzdem halten oder hielten sehr viele die Belastungen im Krieg oder im Bett aus ohne daran zu zerbrechen. Manche wiederum zerbrachen oder zerbrechen an sowas. Für andere war oder ist es wohl nur Pflichterfüllung.
 
Also: das Dach ist beschädigt, das Wasser tropft/fließt ins Haus hinein. Deine erste Reaktion ist es einen neuen Dachziegel zu nehmen, aufs Dach zu klettern und ihn auszutauschen. 99,99 % der Menschen werden nicht so reagieren, sondern zuerst die Möbel aus dem Weg räumen, den Boden (Teppich, Parkett) schützen indem man Kübel uä. aufstellt, die das Wasser auffangen. Elektronische Geräte aus der Gefahrenzone etc. entfernen.
Erst dann kümmert man sich um die Ursache.
Außerdem haben wohl die wenigsten Menschen die Dachziegel sofort zur Hand oder die Fähigkeit selbst den Schaden zu beheben.

Was du behauptest ist wie wenn man fragen würde "Was muss ich tun um einen Marathon zu gewinnen" ... und jemand antwortet "Als Erster durchs Ziel laufen". Als ob das nicht das Offensichtlichste wäre was zum ersten Platz führen würde, den Weg dorthin als nicht (mindestens) genauso ausschlaggebend zu sehen, ist ... interessant, aber leider falsch :D



Nein, das ist nicht nur bei einem psychischen, sondern auch einem physischen Gebrechen falsch. Wie ich schon sagte, hier gibt es keine klare Trennung. Die Ursache aka Kern des Problems liegt (wie die Bezeichnung schon vermuten lässt) nicht an der Oberfläche. Eine Symptombehandlung ist quasi eine Akutbehandlung, es ist wichtig einen Zustand zu erreichen indem eine Ursachenforschung- und bekämpfung am ehesten zu erreichen ist.

Magst mir meinen Beruf erklären?

Danke, ganz lieb. :haha:
 
was aschu uns mit seinen ausführlichen wiederworten eigebtlich mitteilen will versteh ich nicht ganz
gehts hier nur ums recht haben?
nein mir gehts nicht nur ums Recht haben. Alles was ich sagen will ist dass es durchaus auch vorkommen kann und vorkommt dass Menschen ziemlich unversehrt aus so heftigen Situationen kommen. Verändert irgendwie... ja. Alles verändert Menschen.

Aber ich kenn zB sogar eine Frau die ihre Erfahrungen gestärkt, motiviert und inspiriert haben. "Genauso unversehrt wie davor" kommt gelegentlich vor. Egal wie schlimm manche Dinge von außen betrachtet sind. Und manchmal, in ganz seltenen Fällen, kommen Persönlichkeiten vielleicht sogar gestärkt aus solchen Situationen hervor.
 
Aber ich habe mir an anderer Stelle, auf einer anderen Plattform, gerade erst einen Shitstorm eingefangen - von Frauen mit PTBS.
NUR weil ich es als "Cis-Mann" wagte, in ihrer Wohlfühl-Bubble mal meine Meinung zu äußern.

Wenn Du PTBS und "Wohlfühl-Bubble" in einem Zusammenhang erwähnst, musst Du Dich über den Shitstorm nicht wundern.

Ein Shitstorm pro Woche reicht eigentlich. :cool:


Schade, dass Du anscheinend auch noch stolz darauf bist.
 
Okay... jetzt habe ich mir bis hierher den ganzen Thread durchgelesen...


... und komme zu dem Schluss:

ICH werde mich ganz bestimmt NICHT dazu äußern.

Lieber liefe ich mit verbundenen Augen und übergroßen Clowns-Schuhen über ein Minenfeld. :penguin:

Warum?

Du kannst alles schreiben, solange es ernsthaft gemeint ist und mit Argumenten belegt.

Eine Prise Feingefühl inklusive, ist ja ein Missbrauchs-Thread.
 
Der jetzige Titel ist super, hätte man von Anfang an so machen können und allen wäre gedient gewesen. Ich hätte ihn trotzdem aufgemacht, weil ich grundsätzlich kein Problem mit dem Thema hab (dass ich hier auf die detaillierte Schilderung sexuellen Missbrauchs stoße, die anfangs das Gefühl aufkommen lässt, es handle sich um eine Geschichte, die in der falschen Kategorie gepostet wurde, hätte ich allerdings auch mit diesem Titel nicht erwartet), aber es gibt Menschen, die eben sehr wohl Probleme damit haben, sich mit diesem Thema zu beschäftigen und auf die kann man ruhig Rücksicht nehmen finde ich.
Das wiederum hätte ich von mrs suizide squat nicht erwartet :-)
 
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