Behinderung und Erotik/Sex

Hi,



ja eh! Aber wenn sie von einem Nicht-Behinderten kommt, ist es halt wie es ist. Kommt es von einem Behinderten Menschen, bekommt man leicht den Eindruck, man wäre eventuell diskriminierend. Drum ist die Hemmschwelle etwas höher. ;)

LG Tom
Ich versthe das ganze nicht weder dies was :hmm:Licher noch :hmm:deine Antwort.
 
Hi,

Ich versthe das ganze nicht weder dies was :hmm:Licher noch :hmm:deine Antwort.

wenn man z.B. einer Frau die Türe aufhält und sie will das nicht, dann stört das nicht weiter.
Wenn man einem Rollstuhlfahrer die Türe aufhält und der will das nicht, dann hat man leicht das Gefühl, da wäre der Vorwurf, man diskriminiere ihn, weil man ihn anders behandelt, als andere Menschen.

Und obwohl, wie Linchen korrekt anmerkte, das subjektiv ist, und sich auch nach Tagesverfassung ändert, achtet man halt bei Behinderten mehr drauf.

LG Tom
 
Hi,



wenn man z.B. einer Frau die Türe aufhält und sie will das nicht, dann stört das nicht weiter.
Wenn man einem Rollstuhlfahrer die Türe aufhält und der will das nicht, dann hat man leicht das Gefühl, da wäre der Vorwurf, man diskriminiere ihn, weil man ihn anders behandelt, als andere Menschen.

Und obwohl, wie Linchen korrekt anmerkte, das subjektiv ist, und sich auch nach Tagesverfassung ändert, achtet man halt bei Behinderten mehr drauf.

LG Tom
Jetzt hab ich verstanden danke :)Tom.
 
Wobei man solche Situation perfekt vermeiden kann, indem man fragt, ob man behilflich sein kann.

Ich hab oft die Erfahrung gemacht, dass ich nicht gefragt wurde, sondern man gleich auf den Rolli hingefasst hat. Das empfand ich als Bedrängung und da reagiere ich sehr wohl sehr unhöflich bis pampig. Ich versuch das immer so zu erklären, dass der Rollstuhl Teil meines Körpers ist. Berührt man den Rolli, berührt man auch mich. Das mögen Viele nicht nachvollziehen. Jemand, der eine Prothese trägt, wird das ebenso sehen. Ebenfalls mögen es BrillenträgerInnen nicht, wenn man auf ihren Brillen rumtapst.

Auch wenn Kinder versuchen mich zu schieben, verbiete ich das kategorisch. Sie müssen zuerst fragen und zuhören, damit ich ihnen erklären kann, wie denn ein Rollstuhl funktioniert. Es ist eben KEIN Kinder- oder Puppenwagen und das ist eben ein bedeutender Unterschied.

Hier ist der Satz gefallen, man müsse doch jeden gleich behandeln. Nein, ich seh das als großen Fehler. Wir können nicht jeden Menschen gleich behandeln, da wir nun mal nicht alle gleich sind. Wir sollten für faire Bedingungen sorgen, damit so viel Menschen wie möglich am sozialen Leben teilhaben können. Und wir müssen über Rahmenbedingungen, Rechte und Pflichten sprechen und darüber, welchen Anteil des Miteinanders die Betroffenen selbst tragen.

Das ist eben komplex und lässt sich nicht einfach lösen - aber in kleinen Schritten.

Als ich das erste Mal nach Wien kam - das war 1990, hatte - soweit ich weiß - nur der Stephans Platz einen U-Bahn-Lift. Innerhalb der nächsten fünf Jahre, waren mehr als die Hälfte aller damaligen U-Bahn-Stationen mit Liften ausgestattet. Mittlerweile hat sich in Sachen Barrierefreiheit ungemein viel getan und das ist wunderbar. Was aber nicht heißen soll, dass nun alles gut ist. Es ist ein stetiger Prozess und ein stetiges Arbeiten an Möglichkeiten und eben Inklusion leben und nicht nach Pflegeheimen, Sonderschulen etc. schreien, wenns mal etwas schwieriger wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wobei man solche Situation perfekt vermeiden kann, indem man fragt, ob man behilflich sein kann.

Ich hab oft die Erfahrung gemacht, dass ich nicht gefragt wurde, sondern man gleich auf den Rolli hingefasst hat. Das empfand ich als Bedrängung und da reagiere ich sehr wohl sehr unhöflich bis pampig. Ich versuch das immer so zu erklären, dass der Rollstuhl Teil meines Körpers ist. Berührt man den Rolli, berührt man auch mich. Das mögen Viele nicht nachvollziehen. Jemand, der eine Prothese trägt, wird das ebenso sehen. Ebenfalls mögen es BrillenträgerInnen nicht, wenn man auf ihren Brillen rumtapst.

Auch wenn Kinder versuchen mich zu schieben, verbiete ich das kategorisch. Sie müssen zuerst fragen und zuhören, damit ich ihnen erklären kann, wie denn ein Rollstuhl funktioniert. Es ist eben KEIN Kinder- oder Puppenwagen und das ist eben ein bedeutender Unterschied.

Hier ist der Satz gefallen, man müsse doch jeden gleich behandeln. Nein, ich seh das als großen Fehler. Wir können nicht jeden Menschen gleich behandeln, da wir nun mal nicht alle gleich sind. Wir sollten für faire Bedingungen sorgen, damit so viel Menschen wie möglich am sozialen Leben teilhaben können. Und wir müssen über Rahmenbedingungen, Rechte und Pflichten sprechen und darüber, welchen Anteil des Miteinanders die Betroffenen selbst tragen.

Das ist eben komplex und lässt sich nicht einfach lösen - aber in kleinen Schritten.

Als ich das erste Mal nach Wien kam - das war 1990, hatte - soweit ich weiß - nur der Stephans Platz einen U-Bahn-Lift. Innerhalb der nächsten fünf Jahre, waren mehr als die Hälfte aller damaligen U-Bahn-Stationen mit Liften ausgestattet. Mittlerweile hat sich in Sachen Barrierefreiheit ungemein viel getan und das ist wunderbar. Was aber nicht heißen soll, dass nun alles gut ist. Es ist ein stetiger Prozess und ein stetiges Arbeiten an Möglichkeiten und eben Inklusion leben und nicht nach Pflegeheimen, Sonderschulen etc. schreien, wenns mal etwas schwieriger wird.
Mich beeindruckte deine Ansicht das dein Rollstuhl ein Teil von dir ist.Das du dich berührt fühlst wenn den jemand anfasst.Mein Bruder hat einen Querschnitt wie der das sieht weiß ich nicht.
 
Sichtbare Behinderungen sind vom ersten optischen Eindruck her oft nachteilig, natürlich auch bei der Partnersuche. Sollte nicht so sein, ist aber leider in der Realität so wie hier in zahlreichen Beiträgen geschildert.

Allerdings gibt’s auch eine kleine Gruppe von Menschen, die gerade ein Handicap erotisch anziehend finden. Das sind angeblich fast nur Männer. Ich hab mich drüber informiert, weil ich selber gewissen Handicaps auch als erregend empfinde. Was mir ziemlich suspekt vorkommt. Es ist mir auch unangenehm drüber zu schreiben. Ist ja nicht grade gesellschaftsfähig so eine Neigung und da wird eher naserümpfend auf die Fetisch Ecke verweisen. Aber es ist halt ein Aspekt, der hier bisher noch nicht erwähnt wurde.

Theoretisch wäre das ja die Lösung der Partnersuchprobleme für behinderte Menschen.
Braucht sich nur jemand zu suchen den sein Handicap anturnt….hm.
Praktisch scheiterts wohl dran, dass Menschen mit den beschriebenen Neigungen oft vielmehr auf ihre Triebbefriedigung aus sind als auf eine gleichberechtigte, dauerhafte Beziehung mit einem Behinderten Partner. Eine Beziehung, in der ihre Behinderung so im Vordergrund steht, oder sogar der wesentliche Beziehungsgrund für den nicht behinderten Partner ist, wollen sich aus verständlichen Gründen wohl die wenigsten Behinderten antun.

Also auch keine wirklich zufriedenstellender Lösungsansatz der hier vielfach aufgegriffenen Partnerthematik.
 
@Mitglied #478770 Das nennt sich Amelotatismus, Admire oder Devotee ... ich kenne diese Herrschaften nur zu gut. Hab diesbezüglich einiges an Erfahrung sammel dürfen.
 
Allerdings gibt’s auch eine kleine Gruppe von Menschen, die gerade ein Handicap erotisch anziehend finden. Das sind angeblich fast nur Männer. .
Glaub mir die Gruppe der "Amelos" ist nicht so klein wie du glaubst und es gibt auch Frauen darunter. Is halt auch eine Neigung, zugegeben eine schräge aber ja!

Theoretisch wäre das ja die Lösung der Partnersuchprobleme für behinderte Menschen.
Braucht sich nur jemand zu suchen den sein Handicap anturnt….hm.
Praktisch scheiterts wohl dran, dass Menschen mit den beschriebenen Neigungen oft vielmehr auf ihre Triebbefriedigung aus sind als auf eine gleichberechtigte, dauerhafte Beziehung mit einem Behinderten Partner. Eine Beziehung, in der ihre Behinderung so im Vordergrund steht, oder sogar der wesentliche Beziehungsgrund für den nicht behinderten Partner ist, wollen sich aus verständlichen Gründen wohl die wenigsten Behinderten antun.

Also auch keine wirklich zufriedenstellender Lösungsansatz der hier vielfach aufgegriffenen Partnerthematik.
Eine Lösung ist es nicht wirklich aber ich verstehe es, dass viele Behinderte trotzdem lieber mit einem Amelo zusammen sind als mit einem Normalo. Die haben nicht die Hemmschwelle das behinderte Körperteile zu berühren / zu liebkosen usw., was ein Normalo eventuell schon hat. Bei den Normalo kommt es halt voll auf den Typ drauf an wie er zum Thema im allgemeinen steht und wie er mit den ersten Berührungsängsten, die ein jeder hat, umzugehen weiß. Bei den Amelos liegt klar und deutlich der Fokus auf der Behinderung obwohl auch hier der Mensch hinter der Behinderung sehr wohl zählte, wenn wir jetzt mal den Extremfall außen vor lässt.
Alles nicht so einfach, alle Kombinationen, Amelo mit behindertem, behindert und behindert und behindert und Normalo sind wünschenswert aber im Endeffekt kommt es erst recht wieder auf den Menschen drauf an was er bevorzugt und gerne hat und nicht auf die Behinderung!


Btw finde ich die betitelung Amelo (obwohl die Leute ja Devotee bevorzugen) , Normalo und behindert, wirklich behindert aber es transportiert jetzt hoffentlich besser meine Aussage.
 
Aus deiner Formulierung "nur zu gut" entnehm ich dass es wohl wie meistens eher keine erfreulichen Erfahrungen waren...

Ja und nein ... es ist einerseits spannend, dass die Behinderung für sich ein erotischer Faktor sein kann, aber andererseits die Person, der Mensch dahinter unbedeutend wird. Die Reduktion eines unveränderbaren Faktes, das man versucht im Alltag nicht zum Thema zu machen, ist interessant. Diese Diskrepanz ist spannend, aber für mich auf Dauer nicht lebbar.

Anders gesagt: Im Alltag ist die Behinderung Thema genug, da will man es im Zwischenmenschlichen nicht zu wichtig nehmen. Da will man als Mensch, Person, Frau, Mann gesehen werden und eben nicht die Behinderte.
 
Ps.: Wobei's mich schon reizen würde zu wissen, was in der Szene so los ist. Mal wieder nen Devotee zu treffen, wäre sicher lustig. Einfach zwecks dem Spaß und dem Austausch.
 
aber im Endeffekt kommt es erst recht wieder auf den Menschen drauf an was er bevorzugt und gerne hat und nicht auf die Behinderung!

Seh ich genauso, dass die Persönlichkeit und gemeinsam Interessen Kernpunkt einer Beziehung/Affäre, etc.. sein sollten. Wenn das alles passt, ergeben sich Erotik, Sex und alles andere eh von selber.

Mir käme es vor als würde ich eine Behinderten ausnutzen, wenn ich wegen einer Neigung
eine Beziehung eingehe oder intim werde. Darum und wohl auch mangels Gelegenheiten
hab ich meine Neigung in der Realität nicht ausgelebt. Weiß also nicht wie es tatsächlich wäre...
 
Mir käme es vor als würde ich eine Behinderten ausnutzen, wenn ich wegen einer Neigung
eine Beziehung eingehe oder intim werde. Darum und wohl auch mangels Gelegenheiten
hab ich meine Neigung in der Realität nicht ausgelebt. Weiß also nicht wie es tatsächlich wäre...

Hand aufs Herz, ist nicht jede Art von Fetisch eine Form des Ausnutzens?

Ich kannte mal eine Frau, die Devotee ist, wir haben uns sehr intensiv unterhalten und ich fand ihre Sichtweise sehr spannend - wenn auch teils befremdlich.
 
Gibt es nicht sogar eine eigene Plattform/Forum wo sich Menschen mit Handicap „finden“ oder ist das alles nur Abzocke übelster Sorte?
 
Aus gegeben Anlass teile ich meine Erfahrung hier mit.

Ich selbst habe keine offensichtliche Behinderung, ich habe a- lle Arme, Beine, kann gehen, laufen, sehe, höre und spreche. Das Leben hat mir die Befähigung genommen, Kinder zu zeugen. Kurz ich besitze keine Hoden mehr. Daraus resultieren optisch wenig Probleme, aber körperlich sind sie umso heftiger.

Wow alle Achtung
Eigentlich ist deine Behinderung noch schlimmer da man sie auf den ersten Blick nicht sieht Ich finde es toll wie du dein Leben meisterst.

Also Frauen die eine Beziehung auf das optische reduzieren werden selber oft Endtäuscht da das Leben für sich nicht immer durch die Rosa Brille zu sehen ist
Es kann immer was passieren und über Nacht hat man selber oder der Partner eine Behinderung und das Leben ändert sich gewaltig
Aber ich kann nur sagen der Kampf zahlt sich aus
Es gibt so viele schönen Dinge da wir Menschen mit Beeinträchtigung das Leben viel intensiver genießen - also ich auf alle Fälle
 
Danke für den guten Tipp

Also ich bin ein aktiver mobiler Rollstuhlfahrer der seit einen Freizeitunfall 1984 (Querschnittslähmung Tetra) an den Rollstuhl angewiesen ist. Komplette Lähmung bis unter den Brustwarzen :-(( Die ersten Jahre hatte ich mit mir selber zu kämpfen, angefangen mit der Arbeit, Wohnung und eigenes Auto und mußte mir auch die notwendige Kraft für die Fortbewegung mit dem Rollstuhl erarbeiten
Da sich die Lust auf Erotik bzw Sex zu 80% im Gehirn abspielt wurde in mir die Lust auf erotische Abendteuer bzw Freundin oder was fixes immer stärker.
So das ist mal der Anfang

Zuerst mal Hut ab, ich kann dir zwar nicht wirklich nachempfinden was du durchgemacht hast, und ich selbst habe keine Behinderung, ich hab nur eine leichte Beeinträchtigung die manchmal auch beim Sex oder danach passieren kann, ich leide unter Epilepsie seit 2005 .
Es ist am Anfang etwas schwierig dem Partner aufzuklären aber mit viel Einfühlungsvermögen klappt es dann auch super
 
Zuerst mal Hut ab, ich kann dir zwar nicht wirklich nachempfinden was du durchgemacht hast, und ich selbst habe keine Behinderung, ich hab nur eine leichte Beeinträchtigung die manchmal auch beim Sex oder danach passieren kann, ich leide unter Epilepsie seit 2005 .
Es ist am Anfang etwas schwierig dem Partner aufzuklären aber mit viel Einfühlungsvermögen klappt es dann auch super
Gibt es da nicht Medikamente die die Symptome reduzieren oder wird man mit denen zum apathischen Zombie?
 
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