Jeder hat schon entweder an sich selbst, oder an anderen erfahren und erlebt, dass die Erregung knapp vor dem Orgasmus Fantasieblüten treibt, deren reale Umsetzung hingegen nicht angestrebt wird. Erst recht nicht in einer Realität nach dem Orgasmus. Oft ist es dann sogar eine erklärte Abneigung gegen genau solche Vorstellungen. Manchen ist es ein besonderer gedanklicher Kick vor dem Höhepunkt, wieder andere sind mitunter schon so darauf fixiert, dass ohne konkretes Bild ein und derselben Situation irgendwann gar nichts mehr geht. Die eine beflügeln Rape-Fantasies, den anderen triggert die Vorstellung als menschliche Toilette benutzt zu werden. Beiden ist gemein, dass ihnen der Gedanke im Alltag nicht einen Funken Geilheit abringt. Ich glaube nicht, dass die fehlende Umsetzung solcher Fantasien nur durch fehlenden Mut oder einen zwischengeschaltenen Mix der Vernunft/Moral begründet wird, sondern dass der Nutzen solcher Fantasien tatsächlich in der Fantasie selbst zu finden ist, in der blanken Erregung durch eben diese Fantasie. Wie seht ihr das? Unterschwelliger Wunsch und Drang, fehlendes Eingeständnis, oder ein Kick, ein Kribbeln, ein erregender Schauer, wie er beim Sehen eines Horrorfilmes erlebt wird, der bei seinen Fans ja auch nicht gerade dem unterdrückten Wunsch entspringt, sich mordend ins Getümmel zu schmeißen.
Danke vielmals für deine Gedanken
Ich beobachte das bei mir vor allem bei "konsumierter Pornofantasie" wie z.b Geschichten oder eben Pornos.
Da erregen mich Szenarien die ich unmittelbar
nach dem Orgasmus grauslig finde.
Auf diese "Bilder" greife ich dann manchmal auch zu, wenn ich diverse Medien gerade nicht konsumiere.
Es sind dann trotzdem für mein Empfinden nicht originär meine Phantasien.
Es gibt aber auch die Version der Selbstbefriedigung, in der die Bilder, Gedanken, vorgestellten Sinneseindrücke original und kreativ aus mir, meinem "inneren Brunnen" aufsteigen.
Von diesen Phantasien hatte ich nie das Bedürfnis mich zu distanzieren, im Gegenteil, die waren Ausgangspunkt für Real umgesetzte Sessions oder komplexe Erkenntnisse...
Z.b stellte mir einmal ein Mann die Frage, ob ich mich selbst für Begehrenswert halte. Mich machte diese Frage ratlos, weil Begehren für mich auf etwas abzielt, was im aussen ist und ich "haben will"
Im Zuge einer Selbstbefriedigung stellte ich mir dann vor wie mein submissiver Anteil meinen dominanten Anteil sehen würde...huiiii, lecker

Plötzlich verselbständigte sich meine Phantasie und ich switchte quasi mit Haut und Haar in den dominanten Teil und sah auf das lecker Schnittchen vor mir
Ob ich auf eigentlich meine Phantasien zugreifen kann hat auch damit zu tun, wie es mir geht. In belasteten Lebensphasen gelingt es nicht, dass sie Blüten treibt