Beziehung mit einem psychisch kranken Menschen. (Depressionen)

Jein... Ich habe mein "Selbst" irgendwann weggeschmissen und mich den Räten von intelligenteren Menschen anvertraut. Für mich war das zB ein Mönch wie Bhante Seeleswansa den ich in einem buddhistischen Zentrum in Wien treffen durfte.

... ... Ich war zB ein absoluter Atheist und habe auf sämtliche Glaubensrichtungen und Gläubige als Idioten herabgesehen.

Nach diesem Tiefpunkt bin ich in eine Synagoge gerannt und habe mit einem Rabbi gesprochen, in eine Moschee und habe mit einem Iman gesprochen und in ein buddhistisches Glaubenszentrum und habe meditiert und gechantet. Und siehe da: Der Buddhismus und "Ohm Mani Padme Hum" zu chanten hat sich irgendwie wie Heimat angefühlt.

Zuerst kam ich in ein buddhistisches Diamantweg-Zentrum. Das mir gar nicht zugesagt hat, aber die Mantras haben irgendwas ausgelöst. Also habe ich mich weiter mit der Religion oder Philosophie beschäftigt und andere Zentren anderer Richtungen in Wien gefunden. Schlussendlich auch besagten Bhante Seeleswansa in einem Theravada-Zentrum in Wien.

War nicht ganz passend, da ich mich eher dem Mahayana Buddhismus zugetan fühle. Aber seine Lehren und sein persönlicher Rat waren ausschlaggebend zum Beispiel Ehrlichkeit auszuprobieren. Oder Metta-Meditationen. Und das hat mir sehr geholfen!
Ich finde auch hier den religiösen oder spirituellen Ansatz super.

Selbst agnostischer Atheist oder atheistischer Agnostiker bin ich eher weniger religiös, dies noch spirituell, doch mich faszinieren solche Geschichten immer und solange es geholfen hat, bin ich ganz klar für: der Zweck heilige die Mittel!!

Ich tu mir selbst mit manchen Dingen schwer aber zu Beginn meiner eigenen Krankheit wusste ich: achte auf dein Mindset, denn wenn der Kopf "will" zieht der Körper nach.

Ich hab viel ErfolgsLiteratur gelesen und u.a. auch neben vielen Themen wie Psychologie, Wirtschaft, Biologie etc auch spirituelle Bücher, die eine hohe Bekanntheit haben. Leider werden viele durch Verzweiflung und dem anrennen am Wände depressiv, das ist bei meiner Erkrankung sogar sehr bekannt!!!, aber genau das wollte ich trotz Aussichtslosigkeit oder den vielen extremen Steinen im Weg nicht zu lassen.

Ich fand u.a. Selbsthilfe bei Napoleon Hill oder Brian Tracy oder Tony Robbins oder John Assaraf oder Marisa Peer und wie sie nicht alle heißen so wie vielen weiteren. Manche gehören hier auch dem spirituellen Spektrum an, was mich und meinen Horizont nur erweitert hat.
 
eine "echte" Entspannung für Körper und Geist ist es trotzdem nicht ;-)

Du würdest mit Sport und Meditation beispielsweise dich wesentlich besser entspannen können.
Alles zu seiner Zeit und im Rahmen des Möglichen...
Ich mag den Gedanken, einen Werkzeugkasten zur Verfügung zu haben, aus dem ich wählen kann und zu erkennen, an welcher Schraube ich zur rechten Zeit mit dem passenden Schlüssel drehe 😉

So nebenbei... die mögliche Falle der Selbstoptimierung erkennt man halt auch nicht immer gleich ... erst wenn man sich darin verstrickt hat.

Anfangs, da tut man sich schwer anzufangen und später, da tut man sich schwer aufzuhören. Es ist wie verhext!
Die Kraft von etablierten Gewohnheiten ist immer wieder erstaunlich 😊
Schick nen Sportler mit Grippe ins Bett und er wird unrund. Kennt das wer??? ;-)
 
Ich denke da ein wenig anders ... Selbstliebe und daraus resultierend Selbstfürsorge ist Voraussetzung für all das ... ist natürlich bisschen Wortklauberei.

OT: Mit dem Begriff (Selbst-)Disziplin hab ich (in diesem Zusammenhang) so meine Probleme ... ich bin der festen Überzeugung, dass sich zu etwas zwingen zu müssen, der nachhaltigen Etablierung der Verhaltensweise diametral entgegen steht. Sich "Überwinden" zu können ersetzt nicht fehlende Motivation und Vision...
Natürlich darf ich Unangenehmes in Angriff nehmen, darf mich solange immer wieder aufraffen bis neue Routinen etabliert sind und zum Selbstläufer werden ...

Ist aber wohl ein semantisches Problem 😉
den stimme ich zu und widerspreche dennoch, dass eine Ausdifferenzierung notwendig ist:

Disziplin ist etwas neutrales.
Habe ich Disziplin in einem Bereich, der mir gut tut, wird es als *positiv* wahrgenommen und Disziplin wird als "gut" gewertet.

Sie ist KEIN Widerspruch zu einem Ziel/einer Vision/der eigenen Motivation.
Besser ist: Man hat alles davon.

Aber: Fehlt mal etwas, kann das auch mal ignoriert werden, um überhaupt anzufangen. Warte ich immer erst auf dem perfekten Zeitpunkt oder Bis ich alles habe, ist es mitunter eine bequeme Ausrede nix tun zu müssen.

Manchmal kann man einfach mal Hirn ausschalten, etwas tun, es wiederholen und dann sein Tun erleben, reflektieren, anpassen...

Plan-Do-Check-Act



Besser mal mit etwas unbeholfen vielleicht anfangen aber wenigstens kleine unperfekte, unsichere Schritte gehen.

Dass ein Tun ohne Sinn auch krank macht auf lange Sicht ==> Burnout!

Aber für den Anfang einfach "egal" und etwas uncomfortable sein ist total okay, sogar "natürlich" zu Beginn.

Dr. Julie Smith, Psychologin aus UK, beschreibt es anhand von Kreisen ganz gut:

Mittig als Kern ist das bisherige Tun und wo man sich sicher fühlt, weil man es ja schon so macht.

Ganz außen der Kreis um den Kern herum ist das mögliche Tun und seine Vielfalt, aber auch seine Grenze, weil wir mental, physisch etc eingeschränkt sind oder auch den Rand zur Überbelastung anzeigt.

Dazwischen ist ein weiterer Kreis namens KomfortZone. Dieser Kreis kann nahe am Kern oder fast bei der Überbelastung liegen. Wir können erstmal mit Baby steps anfangen und aus unserem Kern raus kommen, in ein bisschen Unsicherheit nur gehen zum Kreis nahe des Kerns. Mit der Zeit wird der 2. Kreis Teil unseres Kerns, der sich damit vergrößert und wir hatten nur ein bisschen unwohl sein statt gleich auf den Außenseiter zu zu stürmen. Und jetzt können wir nach dem verschmelzen des mittleren Kreises mit dem Kern einen neuen Kreis zeichnen, der unsere neue akzeptable Aus-der-KomfortZone anzeigt, ohne dass ich wieder gleich beim AußenKreis ankomme.


wer denkt, dass alles perfekt zum Start sein muss, blockiert sich. Deshalb starten viele Menschen auch nicht trotz guter Pläne oder Ideen. Perfektionismus ist hinderlich und selten notwendig.
 
Alles zu seiner Zeit und im Rahmen des Möglichen...
Ich mag den Gedanken, einen Werkzeugkasten zur Verfügung zu haben, aus dem ich wählen kann und zu erkennen, an welcher Schraube ich zur rechten Zeit mit dem passenden Schlüssel drehe 😉

So nebenbei... die mögliche Falle der Selbstoptimierung erkennt man halt auch nicht immer gleich ... erst wenn man sich darin verstrickt hat.


Die Kraft von etablierten Gewohnheiten ist immer wieder erstaunlich 😊
ganz deiner Meinung.

Das ist echt ein Hund mit der Selbstoptimierung, denn wie immer gilt: goldener Mittelweg!!!

Dann baut sich auch eine Routine auf, die flexibel ist um gut zu tun aber so fest verankert, dass keine Ausreden ständig gefunden werden, dass die Routine vermieden wird.
 
den stimme ich zu und widerspreche dennoch, dass eine Ausdifferenzierung notwendig ist:

Disziplin ist etwas neutrales.
Habe ich Disziplin in einem Bereich, der mir gut tut, wird es als *positiv* wahrgenommen und Disziplin wird als "gut" gewertet.

Sie ist KEIN Widerspruch zu einem Ziel/einer Vision/der eigenen Motivation.
Besser ist: Man hat alles davon.

Aber: Fehlt mal etwas, kann das auch mal ignoriert werden, um überhaupt anzufangen. Warte ich immer erst auf dem perfekten Zeitpunkt oder Bis ich alles habe, ist es mitunter eine bequeme Ausrede nix tun zu müssen.

Manchmal kann man einfach mal Hirn ausschalten, etwas tun, es wiederholen und dann sein Tun erleben, reflektieren, anpassen...

Plan-Do-Check-Act



Besser mal mit etwas unbeholfen vielleicht anfangen aber wenigstens kleine unperfekte, unsichere Schritte gehen.

Dass ein Tun ohne Sinn auch krank macht auf lange Sicht ==> Burnout!

Aber für den Anfang einfach "egal" und etwas uncomfortable sein ist total okay, sogar "natürlich" zu Beginn.

Dr. Julie Smith, Psychologin aus UK, beschreibt es anhand von Kreisen ganz gut:

Mittig als Kern ist das bisherige Tun und wo man sich sicher fühlt, weil man es ja schon so macht.

Ganz außen der Kreis um den Kern herum ist das mögliche Tun und seine Vielfalt, aber auch seine Grenze, weil wir mental, physisch etc eingeschränkt sind oder auch den Rand zur Überbelastung anzeigt.

Dazwischen ist ein weiterer Kreis namens KomfortZone. Dieser Kreis kann nahe am Kern oder fast bei der Überbelastung liegen. Wir können erstmal mit Baby steps anfangen und aus unserem Kern raus kommen, in ein bisschen Unsicherheit nur gehen zum Kreis nahe des Kerns. Mit der Zeit wird der 2. Kreis Teil unseres Kerns, der sich damit vergrößert und wir hatten nur ein bisschen unwohl sein statt gleich auf den Außenseiter zu zu stürmen. Und jetzt können wir nach dem verschmelzen des mittleren Kreises mit dem Kern einen neuen Kreis zeichnen, der unsere neue akzeptable Aus-der-KomfortZone anzeigt, ohne dass ich wieder gleich beim AußenKreis ankomme.


wer denkt, dass alles perfekt zum Start sein muss, blockiert sich. Deshalb starten viele Menschen auch nicht trotz guter Pläne oder Ideen. Perfektionismus ist hinderlich und selten notwendig.
Stimme ich Dir uneingeschränkt zu.

Mir ging's eher um die (zu) einfache Sicht von Selbstdisziplin, die gerne von Außen beratschlagt wird ... "brauchst nur ein wenig Selbstdisziplin, dann kannst Du ..."
Führt halt leider oftmals in einen Kreislauf der Frustration und Selbstvorwürfe ...

Die eigene Komfortzone zu verlassen ist durchaus Faktor für Veränderung ... ich mag den Gedanken, dass das auch "angenehm und leicht" als Selbstläufer gelingen kann.
 
Hi,

Selbst agnostischer Atheist oder atheistischer Agnostiker bin ich eher weniger religiös, dies noch spirituell, doch mich faszinieren solche Geschichten immer und solange es geholfen hat, bin ich ganz klar für: der Zweck heilige die Mittel!!

nur - als strenggläubiger Atheist - am Rande erwähnt, Buddhismus hat keine Götter.

Die Diskussion hier zeigt aber klar, dass niemand sagen kann, ob mangelnde Selbstdisziplin Ursache oder gar Auslöser sein könnte, oder ob Depressionen vielleicht die Ursache für mangelnde Selbstdisziplin sind.

Auf der einen Seite haben wir Aschu, der sich quasi selbst aus dem Sumpf gezogen hat, auf der anderen Seite gibt es ein Mädchen, dass von den Eltern stets zu Aktivitäten gedrängt würde, inklusive wöchentlicher Wanderungen und Sport im Freien, dass sich dann vor den Zug warf.

Es steht zu vermuten, dass diese Krankheit vielschichtig ist, und es keine allgemeine Herangehensweise gibt. So sehr sich jemand freuen mag, der sie überwunden hat, sie gehört in die Hände von Professionisten, die jeden Fall individuell beurteilen.

LG Tom
 
Das zu lesen macht mir Gänsehaut und mich traurig.

Ich habe bei mir selbst und vorallem bei meiner Partnerin mit Schrecken den einsamen Kampf erlebt ...

Du darfst Dir helfen lassen.
Edit:
Und Du darfst es Dir wert sein, Dir helfen zu lassen.



Ich hoffe, ich bin Dir in Unkenntnis Deiner Situation jetzt nicht zu nahe getreten ... es beutelt mich einfach, wenn ich das Gefühl habe jemand quält sich ...
Das was ich schreibe ist nichts als die reine Wahrheit,man legt sich eine Rüstung an mit der Zeit um vor Schaden geschützt zu sein.Ich für meinen Teil habe etwas sehr kostbares / wichtiges Verloren an dem ich hänge und das kann mir nie wieder einer retour geben.Es kommt dann meistens alles zusammen auf einmal, Arbeit mit zwei Jobs damit ich um die Runden komme finanziell,Finzanen allgm. wenn man Alleine ist.Hab Tage da bin ich es einfach Leid hier zu sein, Gedankengänge sind auch ganz anders.Man wird immer mehr und mehr ausgelaugt und ist es einfach Leid mit der Zeit......Versucht nett zu sein hat sich nichts gebracht, fährst du die Leck mich im Arsch Schiene passt es auch wieder nicht.😅
Schwierig alles ein wenig.....Ach deine Unwissenheit stört mich nicht nein 🙂 erkläre es ja eh ein wenig und böse bin ich dir auch nicht.
Musik ist ein guter Zeitvertreib, Metal Texte Sprechen einen teilweise aus der Seele.Gute Musik gibt einen Kraft,ich schöpfe sehr viel Kraft aus der Musik.
Ob Texte oder einfach nur auf einer Bassline Tanzen hilft mir sehr. Eine Nummer von Hammerfall daugt mir extrem this is the way of warrior singt er.
Es baut einen auf und spendet einen Trost und Kraft.Jeder verarbeitet es anders...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist für jeden der es nicht erlebt hat einfach unvorstellbar.
Es ist unvorstellbar ein Partner zu sein.
Es ist unvorstellbar wie der erkrankte Partner sich fühlt.
Es ist unvorstellbar welche Dynamik einsetzt.
Die Angst die der Betroffene hat, die Angst die der betroffene Partner hat, ist unvorstellbar.
Die Hochschaubahn von ganz oben Halligalli bis knieend bei der Reanimation nach Suizidversuch - arschknapp - das prägt.
Das ist einfach unvorstellbar.

Macht eine gut ausgewählte geschlossene Gruppe und reden wir drüber.
Haut´s mich mit nassen Fetzen. Hier, in einem Beziehungsthreads zwischen den anderen, dieses Thema - auch das ist für mich unvorstellbar.
Alleine aus diesem unheimlichen Respekt vor der Leistung, die mein geschiedener Mann vollbracht hat und tagtäglich vollbringt, vor Respekt der irren Loyalität der Familie, würde ich hier keine Einzelheiten nennen.
Für's erste und gröbste war immer die medikamentöse Behandlung wirksam, wenn dann wieder ein wenig Antrieb da ist - man aus dem Loch den Kopf raussteckt
Ich sag es nur ungern, dazwischen gibt es noch eine Phase.
Wenn die Therapie wieder etwas Kraft und Bewegungsfähigkeit zurück bringt, klares Denken einsetzt, die Situation in aller Hässlichkeit gesehen wird, ist auch der Zeitpunkt zu dem die Kraft zum Suizid wieder da ist und auch mitunter genützt wird.
Wenn es da drüber ist, dann kommt wieder die Aktivität. Dieser Knackpunkt, nah an der schweren Depression und wieder etwas Antrieb da - tja - aber nicht hier. (Kann man aber nachlesen, oft auch am Beipacktest)

Wie gesagt, dass ist ein intimes Thema.
Öffentlich - nö - geschlossen eventuell.
Ich war mit dem "JUST DO IT" 23 Jahre lang verheiratet. Keiner hat es ihm angesehen, weil er ist gestanden wie ein Einser, wenn es drauf ankam. Er hat irre lang durchgehalten, nein sich aus Liebe durchgequält und ich bedauere es so sehr. Einfach nicht zu erkennen, hochintelligent, ein Meister der Selbstdisziplin. Ich bedauere so sehr.
Die Diskussion hier zeigt aber klar, dass niemand sagen kann, ob mangelnde Selbstdisziplin Ursache oder gar Auslöser sein könnte, oder ob Depressionen vielleicht die Ursache für mangelnde Selbstdisziplin sind.
Die Statistiken gehören wie immer Dir - aber da gibt es ein paar Möglichkeiten:
Dass man Stoffwechselerkrankungen alleine mental begegnen kann ist mir unbekannt.
Dann gibt es noch ein paar heiße Kandidaten wie dies Schilddrüse die Hirn-Rambazamba machen können.
Dass man, wenn man erkrankt ist mit mentaler Stärke viel bewegen kann ist mir bekannt.
Dass man wenn man medikamentös gut eingestellt ist und mental gut drauf denkt, dass man eh gesund ist und absetzt ist mir auch bekannt.
Das haben die meisten mind. 1x durch.
Super für die Psychotherapie ist, wenn man beginnt nachdem die Medikamente greifen. Das ist auch die Zeit, die ziemlich riskant ist. Somit gerade da mentale Kraft, alles das einem gut tut, ist es Disziplin oder auch endlich zur Ruhe kommen und Meditieren....soviele Wege......

Unser Fall:
Nach dem letzten Suizidversuch, der mehr als das war. Dank goldener Reanimationshändchen, weiß er dass "Just do it" seine Grenzen hat. Klinik - Reha - Therapie über zwei Jahre, mittlerweile nach Bedarf. Wieder fit und voll da. Das ist knappe 10 Jahre her.
Lebenslange Medikation wie beim Diabetiker bleibt.
Dagegen hilft nichts - auch Psychotherapie, die für die Aufräumarbeiten unerlässlich ist, geht erst, wenn die Chemie wieder klar Schiff ist.
Tja und dann gibt es noch Stolpersteine, eine Erkrankung z.B. - voriges Jahr eine Sepsis inkl. ein Haufen Not-OPs und der Verlust von ein wenig innerkörperlichen Material. Da kommt alles durcheinander und es dauert bis sich alles einrenkt, die Genesung ist dann nicht nur körperlich sondern auch seelisch ein Thema.

Es ist zu differenzieren. Eine Depression ist nicht gleich eine Depression.
Ich spreche nur von dem was ich erlebt habe, und ich möchte da keine allgemeine Gültigkeit ableiten.
Dein Weg war für Dich richtig, für andere wäre er Gift - aber genauso wie umgekehrt.
Seine unentwegte Selbstmotivation hat die Erkenntnis, dass es medikamentöser Hilfe bedarf unnötig und quälend verlängert.
Das ist unglaublich viel an Lebenszeit, verpassten Momenten, schlaflosen Nächten und nackte Angst.

Kann man einen Partner nun wählen, der psychisch stark erkrankt ist?
Wenn das Bewusstsein da ist, wenn die Therapie gut ist, wenn die mentale Stärke da ist: Ja.
Diejenigen die mal über den Berg sind, sind meist sehr selbst reflektiert, wissen sehr genau wo ihre Stärken und Schwächen liegen, was sie wollen, haben ein gutes und solides Rüstzeug durch Konflikte zu gehen, haben keine Scheu bei scheinbar unlösbaren Problemen den Psychologen aufzusuchen, können gut in sich rein hören UND somit auch das Gegenüber hören. Sie haben gelernt sich selbst zu verstehen und haben nun eine Fähigkeit erworben, die sie auch nach außen nützen können.

Es ist ein tiefest Tal (prozentuell kommen manche da nie mehr raus). Diejenigen die es hinter sich lassen konnten mit dem Willen alles zu tun um nicht mal mehr in diesen Abgrund blicken zu dürfen, kommen derart selbstbewusst und -reflektiert wieder, dass ich frech "JA" sagen würde.

Durch meine Geschichte hingegen sage ich "NEIN". Ich war am Schiff, ich war ein Co - ich hätte teuflische Angst wieder in diese Abhängigkeit und die Dienerschaft einer psychischen Erkrankung eines Partners zu kommen. Auch ich bin durch, aber ich will nie wieder dort hin, würde mich diesem Risiko nicht bewusst aussetzen. Es gibt Menschen, die es für mich zu meiden gibt. Ich habe ein Manko mich distanzieren zu können. (Könnte auch nie im Beruf einer Therapeutin arbeiten, ich würde zerbröseln.)

Was ich dennoch sagen muss, Rückschläge können kommen - die Anzeichen sind eine außenstehende Person (Partner) als erster. Da muss es Absprache geben, dass das nicht ignoriert werden darf, sondern als nützliches Anzeigen und sofortige Konsultation des Arztes nach sich ziehen muss.

Der Wermutstropfen, den man Bedenken kann:
 
@Mitglied #247512 .. ich hab Tränen in den Augen wenn ich deinen Text lese. Ich will gar nicht zu sehr ausholen warum.. aber es trifft mich, bewegt mich und ich kann es nachempfinden. Danke, unbekannter weise, für die Worte, die du gefunden hast.

Wie gesagt, dass ist ein intimes Thema.
Öffentlich - nö - geschlossen eventuell.
Same here.
 
Dein Weg war für Dich richtig, für andere wäre er Gift - aber genauso wie umgekehrt.

Danke für deinen wirklich tollen Beitrag. Man kann erahnen, auch wenn man nicht betroffen ist, dass wirklich vieles dazu gehört.

Und weil du die Schilddrüse angesprochen hast: Wir sind in DE bzw. in der gesamten DACH-Region unterversorgt mit Jod und Selen, besonders fern der Küste, wo man noch eher mehrmals die Woche Fisch isst.
Leider ist der gekaufte Fisch auch nicht immer das wahre: Pangasius lässt grüßen und gilt als einer der leider "giftigsten" erlaubten Lebensmittel, wo sich "Fisch ist gesund" dank der Belastungen im Fisch selbst ins Gegenteil verkehrt.

Danke, ich hatte echt Gänsehaut beim Lesen und kann mir nur bedingt vorstellen, wie groß teils der Leidensdruck und das Leiden war - auf beiden Seiten. Auch wenn du nicht ins Detail gehen magst, was ich vollkommen respektiere, finde ich deine Zeilen so wertvoll, weil ich sie so gut nachvollziehen konnte. Co-Abhängigkeit ist ein wichtiges Thema, denn man ist nicht automatisch ein "schlechter Mensch", wenn man einen potenziellen Partner zu Beginn des Kennenlernens mit einer psychischen Erkrankung ablehnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ganz schön viel zusammengekommen, mittlerweile.

Bis ich mir diese ganzen Romane durchgelesen hab', dauert es sicherlich bis nächste Woche. ;)
 
Macht eine gut ausgewählte geschlossene Gruppe und reden wir drüber.

Wie gesagt, dass ist ein intimes Thema.
Öffentlich - nö - geschlossen eventuell.

Bitte aufhören mit diesen Abschottungsvorschlägen, die immer wieder kommen!

Wir ziehen hier alle an einem Strang, Erzählungen kann man anonymisieren und wenn sich jemand falsch verhält, sind die Moderatoren eh gleich da.

Das ist ein wichtiger Thread und gerade die Öffentlichkeit macht ihn sichtbar und kann noch mehr User anziehen oder ihnen (wie schon erwähnt) helfen.

Gruppen stehen für mich in grundlegendem Widerspruch zu der demokratischen, inklusiven und unkomplizierten Philosophie des Forums. Wir leben doch ohnehin jeder in unserer kleinen Welt, nutzen wir daher doch bitte die barrierefreien Möglichkeiten der virtuellen Welt!
 
Ich war zum Glück bei keiner Episode so schwer betroffen, ich konnte den Alltag noch bewältigen und habe noch "funktioniert". Aber das war's auch schon, mehr war mir nicht möglich.

Ja, aber ist das nicht schon toll?
Verglichen mit jemandem, der den ganzen Tag im Bett liegen würde und nichts tun kann?

Vielleicht verstehe ich Deine Perspektive nicht richtig, aber Alltag ist doch am schwersten (für mich zumindest) und den hast Du geschafft. Das ist doch nicht nichts?
 
@Mitglied #548352

Darf ich behutsam nachfragen, wie solch ein Arbeitsalltag bei Dir ungefähr ausschaut?

Eigentlich gut, weil mir die Freiheit gefällt.

Aber - um die Kurve zum Thema zu kratzen - davor, im Büro oder im Verkauf war ich echt unglücklich, manchmal sogar verzweifelt.
Der richtige Job hat schon viel mit dem eigenen Wohlbefinden zu tun.
 
Macht eine gut ausgewählte geschlossene Gruppe und reden wir drüber.
Mach du eine. Ich bin gerne bei sämtlichen Diskussionen zu Depression und psychischer Beschwerden dabei! Aber ich habe zur Zeit zu wenig Überblick übers Forum um wirklich einschätzen zu können wen wir zu dieser Gruppe einladen könnten. Ich würde aber vorschlagen so eine Gruppe mit einem Fokus auf gegenseitige Hilfe bzw Ratschlägen zu machen und dort auch alle einzuladen die scheinbar relevante Fragestellungen haben.
Gibts nicht unter den Milliarden Glücklichen (viele) Millionen Unglückliche?
Es gibt uns alle! Und wir ALLE erleben Glück UND Unglück im Leben. Das ist die "Human Condition". Ich bin depressiv. Auch heute noch nehme ich an. Ich bin nicht der euphorischste Mensch, ich bin sicher niemand der nackt im Regen tanzt einfach weil mir danach ist. Ich nehme sogar an dass ich gewisse Dinge wie Erfolge weniger genieße als andere Menschen. Mein Dopaminhaushalt und meine Hirnchemie ist vermutlich permanent beschädigt. Aber das ist OK! Ich genieße Erfolge, vielleicht weniger als andere Menschen, aber ich spüre sie leicht.

ich erinner mich da einen Thread über echte Liebe, wo eine Frau beschrieben hat dass sie nie wirklich verliebt war, und wissen wollte ob es anderen auch so geht. Und im Verlauf des Threads stellte sich (für mich) heraus dass sie geliebt hat. Jahrelange Beziehungen, tiefe Gefühle, Monogamie, gemeinsame Zukunftspläne... aber das nie realisiert hat! Weil sie einfach erwartet hat dass "Liebe" bedeutet dass die Engelschöre vom Himmel steigen und ihre Lieder singen oÄ.

Und so sehe ich auch "Depressive". Ich bin mir sicher, wie ich, fühlen sie Erfolge, fühlen sie Freude. Ja sicher schränkt eine neurologische Fehlfunktion das ein wenig ein.... aber irgendwas fühlen wir alle. Und wir alle haben gute und schlechte Momente und Gefühle.
Magst Du das ihr zu Liebe überdenken?
Depression ist keine Sichtweise des Lebens, und nichts wozu man sich entschließt...
Ich respektiere ihre Grenzen dass sie nicht von mir "therapiert" werden will und meine Wege vielleicht nicht ihre Wege sind bzw sein können. Obwohl ich ihr diesbezüglich immer wieder versuche eine Hand zu reichen und hoffe dass sie diese auch eines Tages auf irgendeine Art nehmen wird.
Gerade bereite ich mich wieder auf eine grundlegende Veränderung und Verbesserung meines Selbst vor. Die Entscheidungen wurden getroffen und ich werde wieder mal beweisen dass der der Wille und der Geist Herr über Körper und Schwächen ist... Andere Geschichte und vielleicht eröffne ich einen Thread um das zu besprechen.
Aber auf Depression bezogen ist das natürlich keine Sichtweise des Lebens oder etwas wozu man sich entschließt.
Man kann sich aber entscheiden wie man damit umgeht!!!
Ich übersetze hier mal einfach das Outro von einem meiner Liebllingsmusiker in seinem Song "Hi Ren!". Dieser Mann fasst es perfekter zusammen als ich es je zusammenfassen könnte!

Als ich älter wurde, realisierte ich dass es keine wirklichen Gewinner und Verlierer in psychischen Kämpfen gibt. Aber es gibt Opfer, und es gibt Studenten! Es war nicht David vs. Goliath, es war ein Pendel, unendlich schwingend vom Dunklen zum Licht. Und je heller das Licht schien umso dunkler wurde der Schatten den es warf. Es war niemals ein Kampf den ich gewinnen konnte, es war ein ewiger Tanz. Und wie beim Tanzen, umso steifer ich wurde, umso härter wurde es. Je mehr ich meine ungeschickten Bewegungen verfluchte, umso härter wurde es. Also wurde ich älter... und habe gelernt mich zu entspannen. Und ich habe gelernt weicher zu werden.... und dieser Tanz wurde einfacher. Es ist dieser ewige Tanz der menschliche Wesen von Engeln, Dämonen und Göttern unterscheidet. Und ich darf nicht vergessen, wir dürfen nicht vergessen, dass wir menschliche Wesen sind!
 
Ja, aber ist das nicht schon toll?
Verglichen mit jemandem, der den ganzen Tag im Bett liegen würde und nichts tun kann?

Vielleicht verstehe ich Deine Perspektive nicht richtig, aber Alltag ist doch am schwersten (für mich zumindest) und den hast Du geschafft. Das ist doch nicht nichts?
Das stelle ich auch nicht in Abrede.
War ja auf das "einfach nur tun" Konzept bezogen...
 
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