Beziehung mit einem psychisch kranken Menschen. (Depressionen)

Es ist ein Ausrede!

Denn die Welt ist statisch. Und hunderte Millionen von Menschen leben und existieren in dieser Welt glücklich. Sie leben, verbinden sich, pflanzen sich fort.... tun ihr Ding.

Warum man selbst, unter all den Milliarden Menschen depressiv und unglücklich ist., beruht in meinen Augen auf Narzismus bzw unglücklicher Umständen. Das ist Eigenverantwortung bzw Umgang mit den Umständen. Und das mag viel Verantwortung, viel Selbstkontolle sein... aber diese Erkenntnis ist wichtig!
Eigentlich bin ich es leid diese Diskussion zu führen, der Thread ist voll davon ...

Depression ist eine Krankheit, es liegt in meiner Verantwortung Genesung zu suchen, aber für die Erkrankung selbst bin ich genau so viel verantwortlich wie für eine Grippeinfektion.

Übrigens hat mir noch nie jemand gesagt, dass er mich Scheisse findet und es gab Episoden, die mich aus heiterem Himmel - im wahrsten Sinne des Wortes - trafen 🤷‍♂️
 
Da ich selber zum Teil davon betroffen bin mit einen mix aus Burnout und Depression die immer wieder mal kommen und gehen und mein aktueller Partner auch zum Teil unter Depressionen leidet wissen wir beide wie sich das anfühlt, und versuchen sogut es geht für einander da zu sein.

Es ist möglich und je nachdem was man hat kann es natürlich schlimmer sein und langwieriger als andere die man durch Therapie oder Tabletten nach einer Zeit wieder gut in den Griff bekommt.
Ich würde sagen es ist möglich mit solchen Partner zusammen zu sein auch wenn man sich nicht immer so gut in seine/ ihre Situation hineinversetzen kann.
 
Trotzdem ehrlich schön dass du einen Weg gefunden hast damit umzugehen, und dass es ein scheinbar konsistenter Ansatz ist der für dich funktioniert hat!

Ist nur keine Lösung für alle. Bei manchen Betroffenen, oder in manchen Phasen kann es nicht funktionieren, wenn weder "just" noch "do" noch "it" relevante oder greifbare Dinge sind.
Wenn diese Worte nicht mal mehr für die allerkleinsten Tätigkeiten reichen, wie sich zu waschen, oder überhaupt aufzustehen...

Oder in einer funktionalen Form/Phase dass man es wohl tut, und dann? War man draußen und spürt nichts.. Unternimmt was mit Freunden oder Familie und sitzt da wie betäubt, versucht es mit einem Lächeln zu überspielen, verzweifelt aber innerlich dass man keine Freude empfinden kann obwohl man von geliebten und liebevollen Leuten umgeben ist.
Ein schlechtes Gewissen sie "anzulügen", aber man kann auch nicht wirklich darüber reden, egal ob nun weil sie es nicht richtig wissen oder verstehen, oder weil man eh nichts ändern könnte, und damit andere traurig macht. Ich würde es als eine ermüdende und leere Angst beschreiben.


Aber, auf dem Weg der Besserung, und aus eigener Motivation (und nicht von außen) kann "just do it" schon greifen.. Dafür braucht es aber schon ein zurückgekehrtes Reizsystem, bei dem das Tun dann auch kleine Freuden bringt.
 
Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr das schon erlebt? Ich würde mich über einen Austausch freuen.
Ängste, Sorgen, Erfahrungen
Wenn man das vorher weiß, geht man das überhaupt ein?
Weiß man es vorher? Ja, vlt wenn der Mensch grad eine depressive Phase hat und man sich dennoch auf eine Beziehung auf ihn einlässt. Aber was ist, wenn der Mensch grad eine normale Phase hat und alles soweit passt in seinem Leben und in der Beziehung alls super passt und dann kommt der Depressionseinbruch.

Deine Frage: Wenn man das vorher weiß, geht man das überhaupt ein? Für mich kommt es drauf an. Wenn der Mensch fachliche Hilfe in Anspruch nimmt (sowohl Medizinische als auch Psychotherapeutische), würde ich nicht gleich "nein" sagen. Die Frage, wie er das dann umsetzt, beantwortet sich in meinem Erleben des anderen. Ich würde solche Menschen nicht kategorisch ausschließen, denn wenn sie aus ihrer Tiefphase mit Arbeit an sich selbst heraussen sind, so sind sie um einiges reflektierter, schlauer, einfühlsamer und können dies im "normalen" Leben umsetzten. Wie zB in der Beziehung, im Job......

Ja, psychische Erkrankungen sind eine eigene Herausforderung. ich kenne keine Zahlen. Aber wieviele Menschen mit körperlichen Krankheiten werden von den meisten Menschen ausgeschlossen, weil es zu mühsam ist (Rollstuhlfahrer, Blinde, Taube, Kleinwüchsige, HIV Positive, ......)
 
Schön, dass Du das für Dich gefunden hast.
Für mich und meine Form der Erkrankung ist das schlichtweg DER Horrorsatz ...
den man noch dazu von seiner verständlicherweise nicht verstehenden Umgebung ebenfalls unter die Nase gerieben bekommt ... "Du musst doch NUR ..."
Und dann dreht sich die Spirale mit "ich hätte doch nur ... tun müssen, aber hab's wieder nicht geschafft" ordentlich nach unten ...

Ohne Depressionen klein reden zu wollen, der Beitrag von @Mitglied #239795 hat eine grosse Berechtigung, denke ich.
Im Rahmen des Möglichen (!) sich aufzuraffen und unter Leute zu gehen, bedeutet abgelenkt zu sein, keine Zeit zum Grübeln zu haben, etwas zu erleben, eventuell sogar etwas Erfüllendes und das kann sich extrem positiv und sinnstiftend anfühlen.
 
Warum man selbst, unter all den Milliarden Menschen depressiv und unglücklich ist., beruht in meinen Augen auf Narzismus bzw unglücklicher Umständen. Das ist Eigenverantwortung bzw Umgang mit den Umständen. Und das mag viel Verantwortung, viel Selbstkontolle sein... aber diese Erkenntnis ist wichtig!
Gibts nicht unter den Milliarden Glücklichen (viele) Millionen Unglückliche?

Übrigens - interessant zum Mitlesen, wie ihr trotz gegensätzlicher Erfahrungen intelligent diskutieren könnt.
 
Das klingt schlimm.... :-(

Kennst du die Trauerbewältigung nach Kübler-Ross?
Es ist eine Art Stufenmodell, bei denen es jedoch immer wie einem Tanz gleich ein Hin und Her gibt. Vermutlich bist du um den Todestag herum scheinbar eher auf niedrigen Stufen "unterwegs" und unter dem Jahr auf einer höheren Stufe der Trauerverarbeitung.

Hast du dir schon einmal Hilfe gesucht? Kann von einem professionellen Therapeuten bis hin zur Selbsthilfegruppe über das Einlesen in die Thematik (manchmal hilft es auch die Wirkmechanismen zu verstehen oder auch nur z.B. zu lesen, dass auch andere solche Phasen kennen und das "normal" ist...) oder so? Gibt ja so viele Möglichkeiten dank Social Media Websiten und Gruppen dort, Foren oder Coaches/Therapeuten etc.

Auch Freunde oder so können helfen. Oder du machst ein Loslass-Ritual wie etwas zu verbrennen in einen Topf (bitte unter Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen)? Oder du hilfst mit Nährstoffen wie Vitamin D, Magnesium etc. zu dieser Zeit ganz bewusst nach, damit du dich emotional nicht runter ziehen lässt.

Oder hilft dir eine "positiv-Playlist" auf Spotify, Youtube oder wo auch immer, dass du an was anders denkst? Oder bewusste Verabredungen mit Freunden, damit du auf andere Gedanken kommst und dann gar nicht in den Strudel hinein gerätst?


Ich kenn dich nicht, ich weiß nicht, was du schon probiert hast. ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht leicht ist, doch vielleicht gibt es etwas, was dir hilft und es leichter für dich macht. In erster Linie bedeutet es klarerweise einmal Arbeit/sich öffnen/darüber reden/sich Strategien ausdenken/... aber langfristig kannst du und auch ggf. dein Gegenüber wie dein/e Partner/in davon profitieren.

Jeder ist anders und Krankheiten sind ernst zu nehmen. Es gibt selten "DAS EINE" was hilft. Aber meiner Meinung nach macht es sich bezahlt, wenn man einfach mal die Fühler in verschiedene Richtungen ausstreckt: Sport, Ernährung, Musik, Ablenkung, Freundeskreis, professionelle Hilfe, Selbsthilfe in Selbsthilfegruppen, Bücher, die Wissen dazu bereit stellen oder dich weniger alleine damit fühlen lassen, weil das andere auch erlebt haben und Wege vielleicht heraus gefunden haben... Niemand schränkt dich ein, außer du, wenn du etwas nicht willst. Probier erstmal eines, vielleicht dann ein zweites... und "koste" dich durch die unterschiedlichen Früchte an Möglichkeiten in deinem eigenen Lebensgarten für Lösungen ;)
Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Frag dich auch, warum du was NICHT willst, weil auch das dir weiterhelfen kann ;)


Denn: Natürlich wünscht man sich, dass wer einen heraus zieht. Aber mal Hand aufs Herz: Würdest du selbst als Außenstehende/r es nicht auch "gut" finden, wenn der Betroffene Strategien hat, damit er sich selbst hilft und mit dir dann eine schöne Zeit hat, einfach, weil er sich schon viel früher fallen lässt, entspannt zum Treffen kommt oder tolle Aktivitäten vorschlägt, an denen ihr beide Spaß habt? ;)

Wie fühlt sich für dich der letzte Gedanke an? Kannst du etwas damit anfangen?



Mir ist noch eine wichtige Frage eingefallen: Was würdest du dir von deinem Umfeld wünschen? Wie sollen andere damit umgehen? Und hilft dir das wirklich oder ist es für dich nur etwas, was dich mehr/eher in deiner Spirale lässt? Was denkst du: Hilft es dir mehr, wenn du in der Spirale bleibst oder die Spirale durchbrichst?
Nein kenne ich nicht,habe damals auch nicht trauern können am Begräbnis.So viel Wut was man auf andere Menschen hat,wie sie aus ihren Löchern heraus kommen und behaupten da zu sein obwohl sie nie in irgendeiner Weise da waren.War auch schon so weit das ich sage ich mag einfach nicht mehr.
Wenn der Todestag um die Weinachten ist dann möchte man nur durch Schlafen.
Es tut jedes mal aufs neue weh, Reden hilft nicht viel wenn die Seele gebrochen ist.Lasse nicht gern irgendwem Fremden herum bohren.....hab kein Vertrauen mehr.
Freunde Wissen wie es mir geht und wie es um mich steht.Nette Ex Freundin hat es auch gut ausgenutzt das Vertrauen aber das ist ein anderes Thema.
Bei zwei Jobs arbeitet der Kopf permanent...
Magnesium hab ich immer Zuhause,das selbe gilt für Tee. Musik hilft mir sehr es langsam zu verarbeiten.Tanzen ist auch gut wo man den Kopf frei bekommt inkl. Frust.CBD hat mir auch geholfen,Garten Sitzen mit den Leuten und einfach mal Bier laufen lassen,Karten Spielen lenkt auch den Kopf ab.
Ich habe auf den jenigen geschaut Zuhause, gepflegt so gut ich konnte weil Vaterstaat gesagt hat wir verdienen zu viel und haben keinen Anspruch auf Pflege.Konnte mich nicht verabschieden von ihr,wollte sie retour holen,denke mir warum habe ich nicht mehr gemacht.usw.Ach ich möchte da nicht weiter mehr Schreiben der ganze Frust kommt mir dann wieder hoch...
Was ich mir wünschen würde,aus meinen goldenen Gefängnis / Käfig zu entkommen(Wohnung),einen neuen Platz habe um neu zu beginnen.
Einen Baum sollte man auch nicht so oft umpflanzen.🙂
Das Umfeld habe ich mir so gestaltet das es passt,es ist zwar nicht perfekt aber es passt.Ich steige Alleine aus meinen Loch wieder raus 💪🏼 war damals schon Krieger und bin es heute noch.Zwar ein Krieger mit Narben aber dennoch einer der gelernt hat nicht mehr nach zu geben und aufzustehen und weiter zu machen.
Was ich überhaupt nicht Leiden kann sind solche Sprüche wie ja du schaffst es usw.Wenn ich es bis hier her nicht geschafft hätte würde es mich nicht mehr geben ganz Simple und einfach.
Man kann es anders formulieren und es stört mich dann nicht.
7 Jahre Single sein ist zwar schön und gut aber man will irgendwann sesshaft werden mit einer Frau und einfach dahin Leben.🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotzdem ehrlich schön dass du einen Weg gefunden hast damit umzugehen, und dass es ein scheinbar konsistenter Ansatz ist der für dich funktioniert hat!


Ist nur keine Lösung für alle. Bei manchen Betroffenen, oder in manchen Phasen kann es nicht funktionieren, wenn weder "just" noch "do" noch "it" relevante oder greifbare Dinge sind.
Wenn diese Worte nicht mal mehr für die allerkleinsten Tätigkeiten reichen, wie sich zu waschen, oder überhaupt aufzustehen...

Oder in einer funktionalen Form/Phase dass man es wohl tut, und dann? War man draußen und spürt nichts.. Unternimmt was mit Freunden oder Familie und sitzt da wie betäubt, versucht es mit einem Lächeln zu überspielen, verzweifelt aber innerlich dass man keine Freude empfinden kann obwohl man von geliebten und liebevollen Leuten umgeben ist.
Ein schlechtes Gewissen sie "anzulügen", aber man kann auch nicht wirklich darüber reden, egal ob nun weil sie es nicht richtig wissen oder verstehen, oder weil man eh nichts ändern könnte, und damit andere traurig macht. Ich würde es als eine ermüdende und leere Angst beschreiben.


Aber, auf dem Weg der Besserung, und aus eigener Motivation (und nicht von außen) kann "just do it" schon greifen.. Dafür braucht es aber schon ein zurückgekehrtes Reizsystem, bei dem das Tun dann auch kleine Freuden bringt.
ich denke, es geht hier um den Austausch und ich denke auch, dass jede/r "seine"/"ihre" Lösung dafür hat.

Keine ist "besser" oder "schlechter" und was man hier auch als direkt oder indirekt Betroffener sieht ist: es gibt kein "one size fits all" Konzept.

Ich habe damals gesehen, dass ich immer mit "just do it" den anderen motiviert habe und gut zugesprochen habe. Größe Aufgaben wurden in ganz, ganz kleine Aufgaben unterteilt und selbst die einfachsten Aufgaben wie zB sich duschen zu gehen konnten teils tagelang nicht ausgeführt werden. Wir haben geredet, gestritten, Verständnis gehabt etc. Es war schwierig.

Spannend fand ich aber, dass mein Ex mit einer Freundin zusammen ins Kriseninterventions Zentrum gegangen ist und Tabletten und Therapie bekam, was am Tiefpunkt echt gut war. Und dann kam das "Just do it" aus der Person selbst heraus. Plötzlich hatte es *klick* gemacht und statt einem *wir* war da nur mehr ein egoistisches *ich* und der lange Weg mit gut zureden, zuhören, Verständnis haben, motivieren etc waren auf einmal vorbei und es waren viele meiner Gedanken, wo wir tagelang/wochenlang gestritten haben dazu auf einmal die Gedanken der Person, die gar nicht erkannt hat, dass sie eigentlich von dir stammten. Es war wie ein geplatzter Knoten, nur konnte das unsere Beziehung dann auch nicht mehr retten. "Just do it" hat lange Zeit nicht funktioniert, aber als Schlusswar, war es eine treibende Kraft für den anderen. Ich kenne also persönlich, dass es NICHT HILFT und andererseits dann irgendwann später DOCH GEHOLFEN HAT.

Es ist schön in den Austausch zu kommen. Mir hätte das damals sehr geholfen zu wissen, dass ich nicht alleine bin, auch nicht als Außenstehender.

Und spannend, dass hier einige Paare mit Depressionen sind.
Wie ich heraus höre ist auch da jede/r individuell trotz einer gemeinsamen Krankheit.
 
Ohne Depressionen klein reden zu wollen, der Beitrag von @Mitglied #239795 hat eine grosse Berechtigung, denke ich.
Im Rahmen des Möglichen (!) sich aufzuraffen und unter Leute zu gehen, bedeutet abgelenkt zu sein, keine Zeit zum Grübeln zu haben, etwas zu erleben, eventuell sogar etwas Erfüllendes und das kann sich extrem positiv und sinnstiftend anfühlen.
Du hast es eh geschrieben: "im Rahmen des Möglichen" ... wenn Dir die Krankheit genau dazu die Möglichkeit nimmt, führt die Anstrengung es zu tun zu einer Abwärtsspirale der Frustration ... @Mitglied #664652 hat es gut beschrieben.

Depression ist eben nicht ein bissl traurig und unmotiviert sein, verständlicherweise ist es schwer (unmöglich?) das Gefühl, wie paralysiert zu sein, nachzuvollziehen.

Ich war zum Glück bei keiner Episode so schwer betroffen, ich konnte den Alltag noch bewältigen und habe noch "funktioniert". Aber das war's auch schon, mehr war mir nicht möglich.
 
Ich steige Alleine aus meinen Loch wieder raus 💪🏼 war damals schon Krieger und bin es heute noch.Zwar ein Krieger mit Narben aber dennoch einer der gelernt hat nicht mehr nach zu geben und aufzustehen und weiter zu machen.
Das zu lesen macht mir Gänsehaut und mich traurig.

Ich habe bei mir selbst und vorallem bei meiner Partnerin mit Schrecken den einsamen Kampf erlebt ...

Du darfst Dir helfen lassen.
Edit:
Und Du darfst es Dir wert sein, Dir helfen zu lassen.



Ich hoffe, ich bin Dir in Unkenntnis Deiner Situation jetzt nicht zu nahe getreten ... es beutelt mich einfach, wenn ich das Gefühl habe jemand quält sich ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Magst Du das ihr zu Liebe überdenken?
Depression ist keine Sichtweise des Lebens, und nichts wozu man sich entschließt...
Ich habe mir damals schwer getan die "Launen" des anderen zu verstehen und es gibt den Ansatz, dass durch bestimmte Verhaltensweisen (körperlich zB Schulter nach vorne hängen lassen, mental: GedankenKarussell) eine Depression die Folge ist.

Tony Robbins ist ein weltbekannter Trainer, der selbst depressiv und unten war. Sein Ansatz ist, dass richtige Gedanken durch gezieltes Hinterfragen (Mindset) plus Körperhaltung plus Ernährung plus Sport etc Menschen aus der Depression heraus holen können.
Natürlich ist die Biochemie ein Hund, doch du kannst sie bewusst beeinflussen, eben durch Ernährung, Sport, bestimmte Mimiken Gedanken etc.
Doch dazu braucht es das "Wollen" und viele versuchen es ja nicht mal.

Beispiel Ernährung:
Viele, die depressive Tendenzen haben, essen ungesund und wundern sich. Man braucht für Serotonin-Herstellung Stoffe wie bestimmte Aminosäuren und Vitamine.
Dafür muss man sich aufraffen und die Verantwortung übernehmen, auch wenn McDreck oder BlödKing gleich um die Ecke sind und viel bequemer/besser schmecken zu Beginn.

Das Hirn ist ein spannendes Organ und zugleich ein Muskel, der trainiert werden kann. Alles ist am Anfang schwer, jedoch schafft das Repetition, dass es einfacher wird.

Und jeder kann mal versuchen sich entspannt hinzusetzen und sich nur in Gedanken vorzustellen, dass zB die rechte Hand wärmer wird. Und sie wird es - spätestens mit etwas Übung. Das klappt!
Auch kann beim Geruch eines duftenden Essens niemand verhindern, dass mehr Speichel fließt, mehr Insulin ausgeschüttet wird oder beim einfach Grimassen ziehen mit einem gefakten Grinsen ich nach 5 min. mich tatsächlich besser fühle, weil allein durch das anspannen der Gesichtsmuskel Glücksstoffe ausgeschüttet worden sind.

Und: Das Gehirn kann nicht unterscheiden, ob ich etwas real mache oder es mir nur vorstelle etwas zu tun. Für das Gehirn ist es so gut wie das gleiche, worauf zB MentalTraining oder Hypnose oder andere setzen. Auch das ist bewiesen und mittlerweile gut erforscht. Damit kann ich mich und meine Gedanken und Handlungen steuern wie auch Reaktionen.

Das sind wissenschaftlich belegbare Mechanismen, die auch bei depressiven Menschen wirken, nur braucht es zum Teil länger oder mehr davon, weil gerade Sie oft "ungeübt" sind.

Niemand kann was für Schicksalsschläge, aber für den eigenen Körper, das eigene Verhalten und die eigenen Gedanken.

Depressionen oder andere Erkrankungen sind ernst zu nehmen.
Und klingt ein "mach doch nur mal" so leicht. Aber das ist es nicht. Weil Selbstdisziplin nicht leicht ist und alles Anfang schwer.

Es ist mühsam, wenn die eigene Routine durch frühes Aufstehen und wB eine Runde MentalTraining statt bequem im Bett noch länger herum zu kugeln unterbrochen wird.

Und das Ding ist: Das braucht es regelmäßig. Nicht nur einmalig.

Manchen helfen für den Start Tabletten, andere schaffen es auch so, vermutlich je nach Schwergrad und Durchhaltevermögen. Es ist halt unbequem.

Außerdem ist unsere heutige Lebensweise depressionsfördernd: wenn ich nur vor TV abends hänge, weil es mich vermeintlich entspannt, ist das kurzfristig möglich, aber "echte" Entspannung erhalte ich nur nach etwas wie Sport, Meditation etc. Und da sind wir wieder bei Hilfsmitteln.
 
Zusatz: Ich wollte damals meine Dissertation zum Thema Burnout schreiben. Sie ist ähnlich wie eine Depression und doch gibt es nicht nur Unterschiede sondern war damals nicht als Krankheit anerkannt (ist sie es heute?).

Spannend ist, dass ein Burnout stark von innen heraus gesteuert werden kann und man Techniken lernen kann, dass man besser mit schwierigen Situationen umgehen kann.

Fasziniert hat mich damals, dass viele ohne Reha, bei denen sie einiges über sich und den Umgang mit Burnout lernen, eine wesentlich höhere RückfallQuote hatten, weil sie noch immer in gleichem "Muster" gefangen waren.

Spannend, nicht? ;-)
 
Zusatz: Ich wollte damals meine Dissertation zum Thema Burnout schreiben. Sie ist ähnlich wie eine Depression und doch gibt es nicht nur Unterschiede sondern war damals nicht als Krankheit anerkannt (ist sie es heute?).
Ja, seit kurzem ist die eigenständige Diagnose möglich. Bei mir musste der Arzt noch "mittelschwere Depression" auf das Reha-Ansuchen schreiben...
Spannend ist, dass ein Burnout stark von innen heraus gesteuert werden kann und man Techniken lernen kann, dass man besser mit schwierigen Situationen umgehen kann.

Fasziniert hat mich damals, dass viele ohne Reha, bei denen sie einiges über sich und den Umgang mit Burnout lernen, eine wesentlich höhere RückfallQuote hatten, weil sie noch immer in gleichem "Muster" gefangen waren.

Spannend, nicht? ;-)
Durchaus nachvollziehbar, es ist eine Art Selbstermächtigung gegenüber der Krankheit, ein Ausweg aus dem Gefühl des Getrieben- und Ausgeliefert-Seins.
 
Das zu lesen macht mir Gänsehaut und mich traurig.

Ich habe bei mir selbst und vorallem bei meiner Partnerin mit Schrecken den einsamen Kampf erlebt ...

Du darfst Dir helfen lassen.
Edit:
Und Du darfst es Dir wert sein, Dir helfen zu lassen.
hmm... wie ist das gemeint gewesen?

Hilfe von außen ist gut.
Aber selbst wenn ich mir helfen lasse, muss ich das nicht auch von mir aus zulassen und v.a. mitmachen ==> selber aufstehen

Ich kann zwar einen Trainer bezahlen, aber trainieren muss ich immer noch selber. Wäre aber nice, wenn man andere für die eigenen Muskeln trainieren lassen könnte 😂
DAS wäre sonst glatt mein quasi todsicheres Geschäftsmodell und ich Milliardär 😉😆😂
Die Faulheit des Menschen wird nie vergehen... 😉😈


Ich finde gut, dass du die Annahme von Hilfe ansprichst, denn leider ist das ja auch oftmals eine Blockade.
 
Funfact, ich entspanne mich beim Fernsehen oft so, dass mein Fitnesstracker eine Schlafphase aufzeichnet 😁
eine "echte" Entspannung für Körper und Geist ist es trotzdem nicht ;-)

Du würdest mit Sport und Meditation beispielsweise dich wesentlich besser entspannen können.

Anfangs, da tut man sich schwer anzufangen und später, da tut man sich schwer aufzuhören. Es ist wie verhext!

Schick nen Sportler mit Grippe ins Bett und er wird unrund. Kennt das wer??? ;-)
 
Danke, wie wäre dieser Vorschlag: wir nehmen "alles" mit rein wie Selbstfürsorge, Selbstdisziplin, Selbstverantwortung, Selbstbestimmung, Selbstwert... :-D
Ich denke da ein wenig anders ... Selbstliebe und daraus resultierend Selbstfürsorge ist Voraussetzung für all das ... ist natürlich bisschen Wortklauberei.

OT: Mit dem Begriff (Selbst-)Disziplin hab ich (in diesem Zusammenhang) so meine Probleme ... ich bin der festen Überzeugung, dass sich zu etwas zwingen zu müssen, der nachhaltigen Etablierung der Verhaltensweise diametral entgegen steht. Sich "Überwinden" zu können ersetzt nicht fehlende Motivation und Vision...
Natürlich darf ich Unangenehmes in Angriff nehmen, darf mich solange immer wieder aufraffen bis neue Routinen etabliert sind und zum Selbstläufer werden ...

Ist aber wohl ein semantisches Problem 😉
 
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