Müssen Frauen Mütter sein?

Warum? Manche Leute kommen eben erst später drauf, dass Kinder nichts für sie sind, dann ist es aber zu spät und sie sind zeitlich, nervlich und finanziell für ein Vierteljahrhundert belastet. Da ist es normal, den Fehler zu bereuen.

Na zum Glück muss dieses Bereuen nicht das ganze Leben beständig sein. Das Leben entwickelt sich, das Kind/ die Kinder werden älter, man selber reift auch und so kann es sehr gut passieren, dass man das was man einst bereute mehr denn je zu schätzen weiss.

Dass menschen kinder kriegen und ihre entscheidung danach bereuen, das find ich einfach nur brutal grausam.
wie kann man so etwas nur fühlen?

Naja, ich denke vielen (also mir ging es so) denen es so ergeht, wünschen es sich sicher auch anders und sind sich dessen bewusst, dass das Kind als Letztes was dafür kann das es so ist. Man gibt sich dann doch auch alle Mühe (vielleicht sogar noch mehr) dem Kind/den Kindern trotzdem gerecht zu werden. Der innere Konflikt den man dabei mit sich selber ausfechten muss, ja der kann mitunter brutal sein.

Nun ich kann mir aber auch vorstellen, dass es Eltern gibt, die dieses Bereuen ihre Kinder deutlich spüren lassen. Es zu bereuen ist das eine, aber nicht zu sehen, dass ein junger kleiner Mensch trotzdem seine Zuwendung und Liebe braucht, das ist kaltherzig und möchte ich so auch nicht verstehen.

Nichts desto trotz, es zu bereuen Kinder bekommen zu haben, passiert wohl öfters als man denkt. Nur reden die wenigsten gerne offen darüber weil ja schnell in brutal und grausam geurteilt wird ;) Dabei finde ich es eigentlich normal, dass das vorkommen kann, denn kaum jemand kann wirklich abschätzen was es für ihn wirklich bedeuten wird, Kinder zu haben, solange er keine hat. (das gilt übrigens auch für die Kinderlosen. Auch da wird es einige geben, die es immer mal bereuen, nicht diesen Weg gegangen zu sein. Nur reden die auch nicht so gerne darüber ;) ).

Grundsätzlich; niemand kann im Zeitpunkt von wichtigen Entscheidungen immer absolut sicher abschätzen, wie diese sein Leben prägen werden. Das ist menschlich, damit muss man im Nachhinein auch umgehen können wenns dann halt doch nicht (immer) passt und nur das ist entscheidend.
 
Nun, ich bin stolz auf meine Tochter- wie könnte ich es auch nicht sein. Schön, schlank, erfolgreich...alles mit Auszeichnung. vermutlich wird es eine
Uni Karriere werden. Postdoc ist schon in Planung. Und ja, sie verdient sehr gut.

Ich sehe sie selten. Eigentlich nur, wenn etwas ist. Dann bin ich wichtig- ich versuche, das positiv zu sehen.
Sonst sehe ich keine Unterschiede zu den Paaren in meinem Freundeskreis, die keine Kinder haben.

Bezüglich Gene- mein Mann war meiner Tochter ein besserer Vater als der Genetische. Für sie ist er der Vater.

Ich freue mich auf evtl Enkelkinder. Aber das dauert noch...Vielleicht adoptiere ich ja eine Alleinerziehende und
kümmere mich? Schaun wir mal.

Ich fühle mich manchmal, als ob ich mit 30 eingeschlafen bin und nun mit 57 aufwache. Diese Zeit war für meine Tochter.
Nun ist die Zeit für mich.
 
Müssen muss niemand etwas, egal was die Gesellschaft als "richtig / muss" empfindet.

Ich bin bald 33, ich hatte noch nie in meinem Leben einen Kinderwunsch und kann es mir auch nicht vorstellen jemals Kinder zu haben.

Ich bin mit meinen Leben zufrieden. Ich möchte mein Leben nicht auf ein Kind ausrichten mit allem was dazu gehört. Ich bin auch nicht der Muttertyp.
 
Ersetze Mutter durch Vatertyp und du hast meine Motivation, keine Kinder zu wollen. Ich war in keiner Weise bereit, mich für Kinder zeitlich und finanziell für ein Vierteljahrhundert einzuschränken.

Ich hab einige Männer Nächtens nach ein paar Bier weinen gesehen, weil sie kein Kind hatten. Hätte ich nie gedacht, ich dachte immer, dass es etwas wäre, was eher die Frauen betreffen würde. Scheinbar aber sehen auch manche Männer die -ungewollte- Kinderlosigkeit als Verlust.

Wenn dem aber nicht so ist, finde ich deine Einstellung richtig. Wesentlich besser jedenfalls, als wenn Mann die Frau mit dem Kind allein lässt, weil
es ihm "alles zu viel wird".
 
Auch wenns jetzt in eine etwas andere Richtung geht, aber:

Es gibt genau ein objektives Kriterium um zu Beurteilen ob es einem Individuum/einer Bevölkerung/einer x-beliebigen Population 'gut geht': sie wächst/vermehrt sich.

Um die Bevölkerung eines Landes ohne Zuwanderung auf dem selben Level zu halten benötigt es ca. 2,1 Geburten/Frau - ist glaub ich nachvollziehbar.
In Österreich haben wir derzeit 1,46 Geburten/Frau.

Warum machen wir das so?
 
Auch wenns jetzt in eine etwas andere Richtung geht, aber:

Es gibt genau ein objektives Kriterium um zu Beurteilen ob es einem Individuum/einer Bevölkerung/einer x-beliebigen Population 'gut geht': sie wächst/vermehrt sich.

Um die Bevölkerung eines Landes ohne Zuwanderung auf dem selben Level zu halten benötigt es ca. 2,1 Geburten/Frau - ist glaub ich nachvollziehbar.
In Österreich haben wir derzeit 1,46 Geburten/Frau.

Warum machen wir das so?

Weils billiger kommt? Weil wir uns erst selbstverwirklichen müssen? Weil es der Karriere schadet? :schulterzuck:
 
Ähnlich stell ich mir die Situation vor wenn die NASA eines Tages den Kometen findet der in absehbarer Zeit die Erde in Stücke sprengen wird.

Bei der Rettungsmission wird es dann heißen: 'Nicht finanzierbar' :D :D :D
 
Ähnlich stell ich mir die Situation vor wenn die NASA eines Tages den Kometen findet der in absehbarer Zeit die Erde in Stücke sprengen wird.

Bei der Rettungsmission wird es dann heißen: 'Nicht finanzierbar' :D :D :D

Ich weiß nicht, ob dieser Vergleich wirklich sinnvoll ist.

Jetzt haben wir schon so viel Zuwanderung, der wir uns als humane Menschen schwer entgegenstellen wollen. Wenn dann dazu noch die eigene Bevölkerung wächst, wie soll die Versorgung mit Wohlstand auf die Dauer vonstatten gehen? Wo es ohnehin so oft heißt: Man soll verzichten, die Ansprüche reduzieren, Klima- und Naturschutz und so. Wie verschaffen wir all den Menschen, wenn sie immer mehr werden, ausreichend Arbeit und eine ausreichende Befriedigung all ihrer Bedürfnisse?

Das enorme Wachstum der Menschenmassen auf unserem Planeten ist generell ein Problem. Und erst recht, je mehr Menschen sich unserer Konsumgesellschaft anschließen wollen. Wir sollten uns einbremsen. Überall.
 
Das wird 'die Wirtschaft' gar nicht gern hören...

Was ist wichtiger? Die Ideologie vom Wachstum ohne Ende, die ohnehin nur einem verschwindend kleinen Anteil der Menschheit nützt, ohne jegliche Rücksicht auf Verluste durchzupeitschen, oder unseren Lebensraum bestmöglich zu bewahren und zu schützen und dafür auf das eine oder andere Großprojekt zu verzichten. Es gibt nichts ohne Preis.

"Die Wirtschaft": Da zählt vieles dazu. Vom Großaktionär einer weltweit tätigen Computer-Gesellschaft bis zum kleinen Bauern. Eigentlich mehr oder weniger wir alle. Und alle haben wir eines gemeinsam: Geld können wir nicht essen. Und gegen einen klimatischen Supergau und derlei ähnliches wird es uns auch kaum schützen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist wichtiger? Die Ideologie vom Wachstum ohne Ende, die ohnehin nur einem verschwindend kleinen Anteil der Menschheit nützt, ohne jegliche Rücksicht auf Verluste durchzupeitschen, oder unseren Lebensraum bestmöglich zu bewahren und zu schützen und dafür auf das eine oder andere Großprojekt zu verzichten. Es gibt nichts ohne Preis.

"Die Wirtschaft": Da zählt vieles dazu. Vom Großaktionär einer weltweit tätigen Computer-Gesellschaft bis zum kleinen Bauern. Eigentlich mehr oder weniger wir alle. Und alle haben wir eines gemeinsam: Geld können wir nicht essen. Und gegen einen klimatischen Supergau und derlei ähnliches wird es uns auch kaum schützen.

Da bin ich voll auf deiner Seite. Blöderweise fährt der Zug genau in die Gegenrichtung.
Imaginäre Werte (Bilanzen, Finanzen) zählen mehr als Menschen(-leben). Alleine wenn man sich die Auswirkungen des Corona-Lockdowns ansieht und wie sehr da ein 'Wiederaufbau' notwendig ist - ich hab noch kein zerstörtes Haus gesehen. Und das waren nur ein paar Wochen. Wie soll das weitergehen wenn tatsächlich niemand mehr da ist der diese 'Werte' erwirtschaftet bzw. die erzeugten Konsumgüter konsumiert?
 
Hab einen Sohn mit mittlerweile 25 Jahren aus einem ons meiner dj. Zeit. Hätten bis vor kurzem null Kontakt miteinander. Nachdem die Mutter alle Kontakte immer abgeblockt hat ist der Kontakt nie dagewesen. Hat mir eigentlich nie gefehlt. Ich liebe Kinder, war der onkel/ersatzpapa/babysitter.... aber immer schön wenn man keine Verantwortung übernehmen musste.. einfach just for fun.jetzt bin ich echt froh das es sich nie mehr ergeben hat. Wahrscheinlich auch deswegen weil ich viel im Leben ausprobiert habe und kinder damit nie mehr thema waren. ich liebe mein freies selbstbestimmtes leben.
 
Die Antwort ist von meiner Seite aus schwierig. Ich habe das so vorgelebt bekommen, seit ich ein kleines Mädchen war wollte ich Mutter werden und jemandem meine ganze Liebe schenken. An die Details habe ich nie gedacht, weil das ja von den Eltern eben nicht vorgelebt wird... wie zum Beispiel dass Kinder sehr nervig sein und eine Fessel sein können. Dennoch bereue ich nicht Mutter geworden zu sein, es ist vieles sehr schön, lustig und emotional gewesen. Und ich konnte glücklicherweise viele meiner Wünsche und Ziele um mein Kind herum bauen. Trotzdem zähle ich die Jahre bis zu seiner Selbständigkeit... warum auch nicht? Kinder müssen irgendwann mal das Nest verlassen und das freut mich. Ich hoffe sehr, dass ich ihn auf ein gutes Gleis gesetzt habe. Ich bin kein überfürsorgliches Muttertier, ich liebe mein Kind trotzdem abgöttisch und war bereit einige „Opfer“ für ihn zu bringen.

Meine älteste Halbschwester ist jetzt 25 und denkt ein wenig anders. Sie findet, dass es unverantwortlich wäre jetzt, in diesen Zeiten, ein Kind in die Welt zu setzen. Ich konnte ihr nur vergeblich erklären, dass es sowas wie Instinkte gibt, gegen die man nicht ankämpfen kann. Das erkennt sie vielleicht noch, oder auch nicht. Es ist ihre Entscheidung. Auch meine Tante ist kinderlos, anscheinend gewollt. Sie ist die beste Tante, die man sich wünschen kann. Sie war uns und den Cousins/Cousinen immer eine tolle große Schwester.

Man sollte sich wenig um die Meinung der anderen kümmern, schließlich ist es nicht ihr Leben. Man sollte aber auch nicht alle Brücken hinter sich abbrechen, schließlich kann man auch mal seine Meinung ändern.
 
Hi,


Kinder müssen irgendwann mal das Nest verlassen ....

nicht unbedingt.


Meine älteste Halbschwester ist jetzt 25 und denkt ein wenig anders. Sie findet, dass es unverantwortlich wäre jetzt, in diesen Zeiten, ein Kind in die Welt zu setzen.

Sehe ich auch so.


Ich konnte ihr nur vergeblich erklären, dass es sowas wie Instinkte gibt, gegen die man nicht ankämpfen kann. Das erkennt sie vielleicht noch, oder auch nicht. Es ist ihre Entscheidung.

und

Man sollte sich wenig um die Meinung der anderen kümmern, schließlich ist es nicht ihr Leben. Man sollte aber auch nicht alle Brücken hinter sich abbrechen, schließlich kann man auch mal seine Meinung ändern.

Ich verstehe jetzt nicht, warum Du Deiner Halbschwester was erklären willst, wenn man sich doch nicht um die Meinung anderer kümmern soll?

Ja, das man seine Meinung ändern kann, soll man berücksichtigen, wenn man sich tätowieren lässt oder piercen. Aber nicht bei so einer Entscheidung!

Ich halte es (für mich) für unverantwortlich, Kinder in die Welt zu setzen, und das ist einfach eine logische Überlegung. An der ändert sich nichts. Also vielleicht hätte ich gerne Kinder, das ändert aber nichts daran, dass ich meine, dass es unverantwortlich wäre, sie in die Welt zu setzen!

Und ich kann immer noch Kinder adoptieren, die keine Eltern haben, es geht also beides, Kinder haben und keine Kinder in die Welt setzen.

Jetzt stellt sich mir die Frage, warum Du unbedingt Kinder gebären wolltest, weil das ist ja der Unterschied, denn Mutter und Vater kann man sein, ohne Kinder in die Welt zu setzen.

Ah ja, ich will nicht Vater sein, weil meine Einstellung, was richtig und falsch ist, nicht gesellschaftstauglich ist, mein Kind wäre entweder Außenseiter oder aber würde sich so verhalten, wie ich es für absolut falsch halte. Beides würde ich nicht wollen.

LG Tom
 
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