im prinzip müsste die frage ja eine völlig andere sein : wieso denken wir bei etwas, was sexuelle befriedigung involviert, kritischer und alarmierter, als wir es ohne dem kontext tun?
wenn jemand aus sexuellen gründen ein "dubioses" verhältnis (feeder/feedee) eingeht, dann läuten die alarmglocken, und es ist von "holt den/die feedee da raus" die rede (aufwand, aktiv werden, etc).
wenn jemand sich alleine daheim zu 300kg rauffuttert, und die wohnung nicht verlässt, soll jegliche hilfeleistung eingestellt werden, damit die person endlich aufhört, sich vollzustopfen und vom sozialgeld (ned immer) zu leben ...
Die Frage finde ich interessant, also gehe ich ein bisschen drauf ein. Der Unterschied zwischen diesen zwei schlimmen Situationen ist der
Grund für die extreme Gewichtszunahme. Die Zunahme aus sexuellen Gründen ist zwangsläufig an den positiven Reaktionen/Gefallen anderer Menschen gekoppelt. Jemand, der sich "nur" allein daheim zu 300 kg rauf futtert hat mit großer Wahrscheinlichkeit eine physische Krankheit und empfindet sein Aussehen in keiner Art und Weise positiv. Das ist der entscheidende Unterschied.
In beiden Fällen ist zusätzlich 100%ig eine psychische Störung vorhanden. Darüber braucht man gar nicht diskutieren.
Ich finde eine Akzeptanz gegenüber Feeder/Feedee, wo die Grenze zu morbider Adipositas schon längst überschritten wurde, sollte nicht gegeben sein. Für mich ist ein solcher Feeder ganz klar Täter, der Feedee ein Opfer seiner psychischen Instabilität.
Die wenigsten Menschen würden so tolerant sein, wenn es um eine krankhafte Gewichtsabnahme aus sexuellen Gründen gehen würde. Es gibt Menschen, die "Skeleton-Körper" sexuell erregen und der Part, der sich in extreme Magersucht runterhungert will es ja auch. Trotzdem greift man hier schneller ein, auch von der medizinischen Seite her und das Mitgefühl ist deutlich höher als bei morbider Gewichtszunahmen.
Tja, die Frage aller Fragen ist wann es ok ist einzugreifen. Wie bei allen Suchtproblemen und psychischen Störungen/Krankheiten MUSS es die Person wollen um der Therapie bessere Chancen zu geben ... und nicht mal dann darf man leider von einem Erfolg ausgehen. MMn haben hier die Familie und Freunde die Verpflichtung etwas dagegen zu tun, wenn diese nicht vorhanden sind - dann auf jeden Fall die Mediziner.
Ich möchte aber auch anmerken, dass nicht jeder Feedee übergewichtig ist. Vor ein paar Jahren habe ich eine magersüchtige Frau kennen gelernt, die eine Feedee war. Für sie war der Akt des Gefüttert-Werden, sowie das Völlegefühl sehr erregend. Sie hat sich nur später übergeben und stundenlang Sport gemacht, weil sie nicht dick sein wollte. Und es gibt eine nicht zu unterschätzende Anzahl der Menschen, die sich als Feeder/Feedee bezeichnen, die nur der Akt (also füttern/gefüttert werden) sexuell erregt, aber nicht die enorme Gewichtszunahme.
In den Medien sieht man aber hauptsächlich die extremen Fälle, und ich glaube, die hat
@Mitglied #470492 auch gemeint. Wie ich schon sagte, in solchen Fällen sollte Toleranz schon gegeben sein, aber keine Akzeptanz.