Mollig oder dünn

Leider ist das Thema selbst so polarisierend, daß die Einordnung im BDSM-Unterforum leicht übersehen wird. Dabei gibt's da natürlich Überschneidungen, gerade wenn's um Feederismus geht. Nicht jeder, der explizit auf dicke, fette oder "nur mollige" Partner/innen steht, ist Fetischist (mein Mann ist keiner, sonst hätte ich mich gar nicht erst in ihn verlieben können), nicht jeder, der dicke Partner/innen als Fetischist braucht, ist Feeder usw.

Das Forum, über das ich meinen Mann kennengelernt habe, hatte einen Unterbereich speziell für diesen Feeder-Kram. Ehrlich gesagt habe ich mich dort nur registriert, um meiner Empörung über diese Richtung Luft zu machen. Klappte aber nicht, die Betreiberin war zu der Zeit selbst Feedee (also eine, die sich in Gewichtskategorien hat mästen lassen, die schon mehr als bedenklich waren). Was mich so massiv entsetzt hat war der Gedanke, daß aus meiner Sicht sehr oft ein Abhängigkeitsverhalten zum Tragen kommt, das bei anderen Praktiken oder Vorlieben nicht so stark im Vordergrund steht, soll heißen: ein sehr großer Teil derjenigen Frauen (den umgekehrten Fall habe ich noch nirgends gelesen), die sich von einem Feeder mästen lassen, tun dies nicht aus eigenem Kick, sondern weil sie tatsächlich abhängig davon sind, daß jemand sie zu lieben scheint - "endlich" so anzunehmen scheint, wie sie sind.

N.


danke für diesen Beitrag. Ich hatte mich das nämlich auch immer gefragt.
 
Hi,

Die Freiwilligkeit ist dabei aber nicht gegeben...
Natürlich wird sich das sowohl von Feeder als auch von der Feedee eingeredet, aber von Freiwilligkeit kann in einem derartigen Abhängigkeitverhältnis nicht die Rede sein...

das selbe hast Du aber bei vielen Formen des SM Bereichs ....

LG Tom
 
Hi,



das selbe hast Du aber bei vielen Formen des SM Bereichs ....

LG Tom


Im Vanilla-Bereich genauso. Es ist nicht gut, negative Beispiele nur mit einem Teil zu assoziieren: Korrekt wäre: Menschen können sich in Abhängigkeit begeben und sich dann schädigend verhalten. Nicht: BDSM, nicht irgendeine Vorliebe ist das Problem.
 
ich find's generell immer schwierig, küchenpsychologische Urteile über andere Menschen zu fällen UND das dann noch zu generalisieren.
 
ich find's generell immer schwierig, küchenpsychologische Urteile über andere Menschen zu fällen UND das dann noch zu generalisieren.


Naja, so hart würde ich's nicht formulieren, ich glaube daß es vielen gar nicht bewußt ist, wo der Denkfehler liegt.

Ich hatte mal 'nen Mathelehrer, der immer sagte: "Ein Dackel ist immer ein Hund, aber nicht immer ist ein Hund ein Dackel".

Wenn ich tiefes, beängstigendes Bellen höre und 2 oder 3 x beim Hinschauen einen Dackel sehe, dann "verknüpft" sich dieser Eindruck, daß Dackel beängstigende Beller sind. Wenn ich dann an einem Bernhardiner vorbeigehe, der bellt und ich sage: "Die Dackel werden auch immer größer" - dann war diese Gedankenverknüpfung erfolgreich. :D

Wenn einem etwas suspekt ist - und Praktiken aus dem BDSM-Bereich sind vielen suspekt - und das wiederholt mit "Abhängigkeit, Hörigkeit, Gewalt" usw. assoziiert wird, dann wirkt das weiter.
 
Hi,

Im Vanilla-Bereich genauso. Es ist nicht gut, negative Beispiele nur mit einem Teil zu assoziieren: Korrekt wäre: Menschen können sich in Abhängigkeit begeben und sich dann schädigend verhalten. Nicht: BDSM, nicht irgendeine Vorliebe ist das Problem.

darum geht es mir nicht. Im SM Bereich ziehen manche ihre Lust daraus, verletzt zu werden, und andere daraus zu verletzen. Ein Außenstehender vermag nicht zu beurteilen, ob der, der verletzt wird das tut weil er abhängig ist, von dem der verletzen will, oder ob er daraus einen Lustgewinn erzielt, und vielleicht der, der verletzt, das tut, weil er abhängig ist von dem, der verletzt wird.

Wir wissen nur sicher: einer schädigt, einer wird geschädigt, und wenn das im Einvernehmen passiert, ist es OK.

Dito beim Feeder, man kann nicht sicher sagen, dass der, der gefüttert wird, das Opfer ist.

LG Tom
 
im prinzip müsste die frage ja eine völlig andere sein : wieso denken wir bei etwas, was sexuelle befriedigung involviert, kritischer und alarmierter, als wir es ohne dem kontext tun?
wenn jemand aus sexuellen gründen ein "dubioses" verhältnis (feeder/feedee) eingeht, dann läuten die alarmglocken, und es ist von "holt den/die feedee da raus" die rede (aufwand, aktiv werden, etc).
wenn jemand sich alleine daheim zu 300kg rauffuttert, und die wohnung nicht verlässt, soll jegliche hilfeleistung eingestellt werden, damit die person endlich aufhört, sich vollzustopfen und vom sozialgeld (ned immer) zu leben ...
Die Frage finde ich interessant, also gehe ich ein bisschen drauf ein. Der Unterschied zwischen diesen zwei schlimmen Situationen ist der Grund für die extreme Gewichtszunahme. Die Zunahme aus sexuellen Gründen ist zwangsläufig an den positiven Reaktionen/Gefallen anderer Menschen gekoppelt. Jemand, der sich "nur" allein daheim zu 300 kg rauf futtert hat mit großer Wahrscheinlichkeit eine physische Krankheit und empfindet sein Aussehen in keiner Art und Weise positiv. Das ist der entscheidende Unterschied.

In beiden Fällen ist zusätzlich 100%ig eine psychische Störung vorhanden. Darüber braucht man gar nicht diskutieren.

Ich finde eine Akzeptanz gegenüber Feeder/Feedee, wo die Grenze zu morbider Adipositas schon längst überschritten wurde, sollte nicht gegeben sein. Für mich ist ein solcher Feeder ganz klar Täter, der Feedee ein Opfer seiner psychischen Instabilität.
Die wenigsten Menschen würden so tolerant sein, wenn es um eine krankhafte Gewichtsabnahme aus sexuellen Gründen gehen würde. Es gibt Menschen, die "Skeleton-Körper" sexuell erregen und der Part, der sich in extreme Magersucht runterhungert will es ja auch. Trotzdem greift man hier schneller ein, auch von der medizinischen Seite her und das Mitgefühl ist deutlich höher als bei morbider Gewichtszunahmen.

Tja, die Frage aller Fragen ist wann es ok ist einzugreifen. Wie bei allen Suchtproblemen und psychischen Störungen/Krankheiten MUSS es die Person wollen um der Therapie bessere Chancen zu geben ... und nicht mal dann darf man leider von einem Erfolg ausgehen. MMn haben hier die Familie und Freunde die Verpflichtung etwas dagegen zu tun, wenn diese nicht vorhanden sind - dann auf jeden Fall die Mediziner.

Ich möchte aber auch anmerken, dass nicht jeder Feedee übergewichtig ist. Vor ein paar Jahren habe ich eine magersüchtige Frau kennen gelernt, die eine Feedee war. Für sie war der Akt des Gefüttert-Werden, sowie das Völlegefühl sehr erregend. Sie hat sich nur später übergeben und stundenlang Sport gemacht, weil sie nicht dick sein wollte. Und es gibt eine nicht zu unterschätzende Anzahl der Menschen, die sich als Feeder/Feedee bezeichnen, die nur der Akt (also füttern/gefüttert werden) sexuell erregt, aber nicht die enorme Gewichtszunahme.
In den Medien sieht man aber hauptsächlich die extremen Fälle, und ich glaube, die hat @Mitglied #470492 auch gemeint. Wie ich schon sagte, in solchen Fällen sollte Toleranz schon gegeben sein, aber keine Akzeptanz.
 
Wer so wie ich nicht so darauf achtet wie eine Frau gebaut ist dem ist es egal ob dünn oder molig und dir fehlt noch die bezeichnung dick!!:up::up:
Egal ob dick-dünn-mollig hauptsache sie ist ehrlich,liebewoll,humorvoll und voller energie und das sie so richtig Spass am Leben hat,also um es auf dem Punkt zu bringen-die inneren Werte sind entscheidend:p:p:pund nicht das aussehen,STIMMTS??:lalala::lalala:
 
Wer so wie ich nicht so darauf achtet wie eine Frau gebaut ist dem ist es egal ob dünn oder molig und dir fehlt noch die bezeichnung dick!!:up::up:
Egal ob dick-dünn-mollig hauptsache sie ist ehrlich,liebewoll,humorvoll und voller energie und das sie so richtig Spass am Leben hat,also um es auf dem Punkt zu bringen-die inneren Werte sind entscheidend:p:p:pund nicht das aussehen,STIMMTS??:lalala::lalala:
Mit meinen inneren Werten wärei ch voll im Arsch...
 
...die inneren Werte sind entscheidend:p:p:pund nicht das aussehen,STIMMTS??:lalala::lalala:


Für dich ja, für mich auch, für ein paar andere auch. Die meisten Menschen sind nun mal visuell orientiert, das wird schon seinen Sinn haben, daran ist gar nichts schlechtes. Und vielen gefällt dick nicht, manchen ist die Gestalt nicht so wichtig, ist doch gut so. Diese Diskussionen gäb’s gar nicht, wenn wir alle gleich ticken würden, mühsam wird’s immer dann, wenn versucht wird, das Eigene als besser oder richtiger hinzustellen.
 
Die meisten Menschen sind nun mal visuell orientiert
das halte ich für einen trugschluss.
ich glaube die meisten menschen sind nur zu faul (oder im alltag für so "tiefsinniges" einfach zu busy), und nach dem visuellen auszusortieren bietet sich dann als "schneller richtwert" an ...
ich denke auch, dass die visuelle orientierung fehlschlägt, wenn man sich von etlichen gesellschaftlichen "schemas" beeinflussen lässt ... das kann nicht zum erfolg führen, wenn man die eigenen gefühle so "unterdrückt" und sich dem allgemeinen geschmack "bequem fügt" ...
 
Der Unterschied zwischen diesen zwei schlimmen Situationen ist der Grund für die extreme Gewichtszunahme.
ich verstehe deine punkte, ich weiss schon, was dir an der sache missfällt ;)

das für mich wesentliche ist aber weiterhin in meinen augen dadurch nicht geklärt, und das wäre mir persönlich für's eingreifen eben zu wichtig :
die krux besteht darin, zu evaluieren, ab wann eine moralische grenzübertretung am eigenen leibe zur eigenen lustbefriedigung, moralisch so verurteilbar wird, dass das wohlergehen der person in den augen dritter (das sind in diesem fall wir, die die gesundheit der betroffenen person gefährdet sehen), dem wohlergehen der person in ihre eigenen augen, übergeordnet werden kann.
 
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