Herzlich willkommen im EF. Wenn du eine Frage zu Menstrautionsbeschwerden hast, werden dir mind. 10 Männer zwischen 45-75 erklären, dass Tampos aus dem Fell des anatolischen Hochlandrindes die beste Wahl seien und mind 10 weitere User reden was von Cremetörtchen.
Tihihi. Oh ja. Gilt übrigens prinzipiell immer und ist auch nicht auf die werten Herren beschränkt - aber, ja, das EF ist da schon ein Sonderfall. Das liebe ich ja daran, man kann so schön hier die Gelassenheit üben.
Stammuser wussten von Anfang an, von wem sich der TE inspirieren lies.
Puh. Da hab ich aber noch Glück gehabt! Offenbar bin ich noch kein Stammuser!
(Und ich merke mir Usernamen schlecht. Ich habe keine Ahnung, wen du meinst.)
Du noch viel lernen musst junger Padawan.
Das ist FALSCH!!111 RicHtiG mUsS eS hEISSeN: Viel lernen du noch musst, junger Padawan.
Und Incels und Andrew Tate usw. sind auch ein neueres Phänomen. Ich merke dass Anfang 20 Jährige Männer sehr verunsichert sind, im Umgang mit Frauen. Denen kann dann natürlich jeder Mist erzählt werden, von toxischen Influenzern, die mit dieser Unsicherheit Geld machen. Auch die Zahl von Jungen Männern die Steroide nehmen geht nach oben. Also da gibt es teilweise eine Selbstbildkrise (ich kenn einige junge Männer die echt Cornettos sind und trotzdem Zeug nehmen, weil sie sich zu schwach und hässlich fühlen) und so Unsicherheiten können immer leicht in gewalttätiges Verhalten Anderen gegenüber umschlagen.
Ja, da bist du eindeutig auf der richtigen Fährte!
Das Dilemma ist: Einerseits führt Shaming nicht dazu, dass Leute sich verbessern. Wenn du starke, einfühlsame, nicht-toxische erwachsene Männer willst, musst du die jungen Männer bestärken anstatt sie herabzuwürdigen. Du musst die guten Eigenschaften fördern und die Aggressionen kanalisieren, anstatt sie zu verdammen. Moralisieren funktioniert schlicht und ergreifend nicht. Es führt nur zu Abwehr und Trotz.
Und, wie du richtig sagst, davon profitieren Tate, Peterson und Konsorten.
Andererseits wollen die Frauen verständlicherweise die Wut aus den letzten Jahrtausenden ablassen und auch mal bestärkt werden. Und Missstände und Ungerechtigkeiten müssen natürlich benannt werden.
Ich denke, dass Bestärkung kein Nullsummenspiel ist. Wir können und sollen darauf hinarbeiten, dass sie alle bestärkt werden, unabhängig vom Geschlecht. Selbstbewusste Menschen sind gute Menschen!
So weit sind wir als Gesellschaft leider noch nicht.
Leider geht die ganze linke (und natürlich auch rechte) Identitätspolitik exakt in die Gegenrichtung. Man glaubt, man könne Frauen nur nutzen, indem man Männer abmontiert. Toxischer Feminismus und toxische Männlichkeit sind ein perfektes, absolut dysfunktionales Tänzerpaar. Danse macabre.
Dahinter steht sicher auch die fatale Geschichte mit dem Christentum, aber das führt vielleicht etwas zu weit ins Philosophische.
Ich möchte diese Behauptung durch persönliche Erfahrung illustrieren. Ich bin ziemlich sicher jetzt ein "besserer Mann" als vor 10 Jahren. Eher bereit, Verantwortung zu tragen. Mutiger, auch mal einzuschreiten, zB auch dann wenn ein ein Mann einer Frau blöd kommt. Verlässlicher. Viel mehr in Kontakt mit meinen Emotionen. Physisch und psychisch stärker. Aber all das kommt eben nicht aus schuldbewusstem Inmichgehen und innigster Verzweiflung ob meiner toxischen Männlichkeit nebst Strafzahlungen an alle Frauen. Ganz im Gegenteil - das kommt daher, dass ich jetzt ein starkes Männerbild habe, dass ich mich sehr viel männlicher fühle. Mehr Selbstbewusstsein. Mehr Selbstvertrauen. Mehr Beschützerwille. In gewisser Weise sogar konservativer. Unabhängiger von feministischen Anwürfen. Und, so behaupte ich, viel besser für mich selbst, aber eben auch für die Frauen in meinem Leben.
Ich will damit nicht die Probleme die junge Frauen im Bezug auf ihr Selbstbild haben kleinreden, aber da schlägt es halt eher in Autoaggression um.
Ich finde es spannend, dass wir immer diesen Impuls haben, wenn wir mal über Probleme von Männern reden - eh schon im Kontext von "die machen dauernd böse Dinge" - dass wir dann immer noch zehn Saltos rückwärts machen müssen, um absolut klarzustellen, dass wir eh wissen, dass es die Frauen noch viel schlimmer haben. Das ist auch ein Symptom von dem ganzen.... Ding.