Wenn es so völlig uninteressant ist, warum beschäftigen sie alle Institutionen der EU und ebenso die Finanzminister und Regierungschefs aller EU - Länder fast ausschließlich nur mehr mit den Griechen?
In dem Fall müssten sie öffentlich eingestehen, dass das Geld das nach Griechenland geflossen ist de facto weg ist, oder zumindest ein erheblicher Teil davon. Auch wenn es zu einer Einigung mit den Griechen kommen sollte, einen Teil der gewährten Kredite bekommen wir nicht mehr zurück. In den Büchern werden die Forderungen zwar nach wie vor bestehen, allerdings mit Anleihen auf eine Laufzeit von 50 oder mehr Jahren gestreckt. Es ist schwer vorstellbar, dass unser Währungssystem so lange bestand haben wird.
Aus ökonomischer Sicht gesehen wäre das auch kein großes Problem für Europa, politisch gesehen lässt es sich aber um so schwerer verkaufen. Stelle dir Frau Merkel vor, wenn sie den Bürgern klipp und klar sagen muss, dass die gewährten Kredite de facto uneinbringbar sind.
Wenn wir das jetzt bis zum Ende ausdiskutieren, dann kommen wir am Ende drauf, dass der Euro doch ein großer Fehler war.
Nein, die Idee einer gemeinsamen Währung war richtig, die Umsetzung leider falsch. Man hätte von Anfang an eine Fiskalunion installieren sollen, aber auch hier wieder das Problem der politischen Umsetzbarkeit.
Und war es nicht der viel größere Fehler, verglichen mit der zu geringen Inflationsrate in Deutschland, dass man ein Land, das an wirtschaftlicher Schwindsucht (daneben auch noch an der Schwindelsucht) leidet, überhaupt in den Euro aufgenommen hat?
Darüber lässt sich sicher diskutieren, nur ist ein kleines Land im Vergleich zu Schwergewichten wie Deutschland oder Frankreich nicht das eigentliche Problem.
Und wir können froh sein, dass wir uns für den Augenblick "nur" mit Griechenland auseinander setzen müssen, wenn du dir die Verschuldung Spaniens näher anschaust, und da meine ich nicht nur die Staatsverschuldung sondern auch die des privaten Sektor....das sind astronomische Summen, wenn das kippen sollte...dann haben wir richtig ein Problem.