Hallo an Alle,
ich bin jetzt seit einem Jahr mit meinem Partner zusammen. Zwischen uns liegen über drei Stunden Autofahrt. Anfangs haben wir uns hauptsächlich an den Wochenenden gesehen. Mit der Zeit, auch durch meine Homeoffice Möglichkeiten, konnte ich immer öfter bei ihm sein und musste nur ein bis zwei Tage ins Büro bzw. in meine Wohnung fahren.
Ständige Pendelei ist auf Dauer keine Lösung. Deshalb kam der Gedanke auf, gemeinsam in seiner Stadt in eine neue Wohnung zu ziehen und den nächsten Schritt zu wagen. Er lebt in einer großen Stadt, wo es viel mehr Möglichkeiten gibt als bei mir in meiner kleinen Dorfstadt, auch das spricht dafür, eher zu ihm zu ziehen.
Und genau da kommen bei mir die gemischten Gefühle:
Einerseits freue ich mich sehr auf den gemeinsamen Alltag, das Gefühl, richtig zusammenzuleben, und einfach die Nähe.
Andererseits habe ich aber auch Zweifel und Ängste. Wenn ich umziehe, lasse ich meine Familie, Freunde und meine gewohnte Umgebung zurück, das macht mir ehrlich gesagt Sorgen. Ich frage mich, ob ich mich dort wirklich einleben kann, wie sehr ich mein altes Umfeld vermissen werde.
Frage an euch:
Habt ihr so etwas schon erlebt? Seid ihr für die Beziehung umgezogen und wie war das für euch? Hattet ihr auch Ängste, und wie seid ihr damit umgegangen?
Wie macht ihr das mit Treffen mit Familie und Freunden, sind die Kontakte geblieben, und wie oft seht ihr euch?
Hi du
Als erstes schreibe ich dir meine Erfahrungen - und dann, was ich vielleicht hätte anders machen können.
Bei meiner damaligen Ex war es so ähnlich wie dir.
Uns trennten in Summe gute 2-3 Stunden Autofahrt - abhängig von der Jahreszeit, da wir beide in sehr stark frequentierten Tourismusgebieten gewohnt haben (da kam man gerne von einem Stau in den nächsten).
Irgendwann war auch bei uns beiden der Wunsch nach Zusammenziehen da. Nur meine Ex war dazumal extrem auf ihre Eltern fixiert- und wollte nicht von da weg. Also habe ich meinen Freundeskreis hinter mir gelassen (wir hatten schon noch Kontakt - aber er war halt stark eingeschränkt) und bin mit ihr in der Nähe ihrer Eltern in eine gemeinsame Wohnung gezogen.
Nach vier Jahren gemeinsam in einer Wohnung haben wir uns dann getrennt:
Im Prinzip im Schnelldurchlauf erklärt: Meine Ex hatte an mir ständig was auszusetzen (das viel mir nicht sofort auf) und hatte ständig versucht mich so zu formen - oder auch Sachen vorzuschreiben, wie sie es gerne hätte (wer meine Freunde sind, was für Musik zu mir passt - meine Kleidung)...
Bei meiner jetzigen Frau war das alles ganz anders (und wie ich fand die beste Lösung) - so hätte ich es vorher auch schon machen sollen
Wir hatten uns eine gemeinsame Wohnung ziemlich mittig - Zentral gesucht. So, dass jeder in etwa gleich weit zur Arbeit hat - und auch seinen Freundeskreis ohne Probleme weiterführen konnte.
Natürlich mit einem kleinen Verkehrsstechnischen Zeitaufwand - aber jeder hatte in Etwa gleich weit.
Vielleicht machst du den Vorschlag ja, dass ihr euch Zusammen was in der Mitte sucht.
So musst nicht du am ehesten was aufgeben.
(denn im Prinzip würdest du ja, wenn du zu ihm ziehst, von deiner Seite her am meisten aufgeben für dich)