Dieses Geld was die FED und auch die EZB jetzt in den Markt (aufgrund v. Covid19) pumpt, je 2 Billionen so etwa, was ist das f. Geld?
Auch wieder nur Zentralbankgeld, welches als Mindestreserve verwendet wird?
Von der EZB bereit gestellte Liquidität verbleibt immer auf den Girokonten der Geschäftsbanken bei der Zentralbank oder in der Einlagenfazilität.
Eine einzelne Bank kann ihre Überschussliquidität zwar verringern, indem sie beispielsweise Kredite an andere Banken vergibt, Vermögenswerte kauft oder im Auftrag ihrer Kunden Mittel auf ein Konto bei einer anderen Bank überweist. Das Bankensystem als Ganzes kann das jedoch nicht – die Liquidität verbleibt am Ende immer bei einer anderen Bank und damit auf einem Konto bei der Zentralbank. Es handelt sich also um ein geschlossenes System. Die Liquidität kann nicht einmal den Euroraum verlassen, außer physisch in Form von Banknoten. Liquidität kann nur von der Zentralbank neutralisiert werden.
Wozu sind diese QE Programme eigentl. gut, wenn sie realwirtschaftlich ohnehin nicht ankommen?
Sie wirken indirekt, und zwar vorwiegend über die Creditspreads, also die Risikoaufschläge.
Vereinfacht ausgedrückt hat die EZB schon immer Wertpapiere auf die ein oder andere Weise angekauft.
In normalen Zeiten wird Zentralbankgeld vor allem über kurzlaufende Offenmarktgeschäfte mit Rückkaufvereinbarung, sogenannte Repos, dem Bankensystem zugeführt. Diese umfassen Kredite der Zentralbank an die Geschäftsbanken, die durch Hinterlegung von Pfändern besichert sind,
sowie den Kauf von Wertpapieren durch die Zentralbank am offenen Markt. Neu ist, dass man seit 2014 dazu über gegangen ist, diese Ankäufe outright, also endgültig zu tätigen. Auch die Art der Zuteilung hat sich geändert. Vor Beginn der Finanzkrise befriedigte die EZB den Liquiditätsbedarf des Bankensystems im Euroraum mehr oder weniger genau. Sie schätzte den Liquiditätsbedarf des Bankensystems wöchentlich und stellte den Banken den entsprechenden Betrag in Form von Krediten zur Verfügung. Die Banken mussten in einer Auktion Gebote für diese Finanzmittel abgeben, und die EZB stellte sicher, dass die Kredite dem Bedarf des Bankensystems insgesamt entsprachen. Sobald sich die Liquidität im System befand, wurde sie über Interbankenkredite bedarfsgerecht an die einzelnen Banken verteilt.
Im Jahr 2008 ging die EZB als Reaktion auf die Finanzkrise zu einem System der Vollzuteilung über. Das bedeutet, dass Banken sich so viel Geld leihen können, wie sie wollen, solange sie über ausreichend refinanzierungsfähige Sicherheiten verfügen.
Was die Liquidität im Bankensystem betrifft, wäre das derzeitige QE-Programm vermutlich nicht zwingend notwendig.....aber durch den unbefristeten Ankauf der Anleihen übernimmt quasi die EZB das Ausfallrisiko und drückt damit die Riskikoaufschläge der Anleihen nach unten, was wiederum zu geringeren Kapitalkosten für die Emittenten.
Btw.brauchen die Geschäftsbanken diese Gelder überhaupt?
Jein. Wie bereits gesagt, unter normalen Umständen nicht, das geringe Vertrauen der Banken in den Umverteilungsmechanismus des Interbankenhandels hat dazu geführt, dass Banken dazu übergegangen sind, eine hohe Überschussliquidität zu halten. Obendrein besteht offenbar eine gewisse Angst vor Bankruns. Das Geschäftsmodell von Banken besteht vorwiegend aus Kreditvergabe. Das heißt Banken sind über Kredite langfristig investiert, haben aber kurzfristige Verbindlichkeiten in Form von Sichteinlagen. Wenn man bedenkt, dass die Sichteinlagen den Großteil der Geldmenge ausmachen, kann eine Bank im Falle panikartiger Geldabhebungen sehr schnell in Bedrängnis geraten.