Dienstleistungen Diverses Backgrounddiskussionen über das Gewerbe

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Auch dir steht es frei die Zahl der durchgeführten Kontrollen für dich passend einzuordnen.

Ich bin immer wieder amüsiert wie viele Rotlicht-Experten hier zu finden sind....

Zeit für mich aus diesem Thread zu verschwinden, bei so viel Expertise kann ich nicht mithalten, warum im Pay6 Forum immer weniger los ist wird für mich immer verständlicher, es ist zum Expertentalk geworden...
Also ich sehe hier nur einen der sich als allwissender Experte generiert.
Aus der Zeit, als ich noch mit der Betreiberin mehrerer Studios in Wien liiert war, weiß ich sehr wohl was sich in Punkto illegaler Wohnungsprostitution abspielt. Den Studiobetreibern ist diese ebenfalls ein Dorn im Auge und ich erinnere mich an ein Wochenende vor einigen Jahren, wo sie zusammen mit KollegInnen die Sache selbst in die Hand genommen haben und einen Lockvogel losgeschickt haben und die Polizei verständigt haben, wenn sie fündig wurden. Innerhalb von 6 Stunden konnten 4 Fälle aufgedeckt werden, leider ist die Polizei nicht jedes mal erschienen. Wenn man in 6 Stunden 4 Fälle aufdeckt sind 7-8 im Monat sehr bescheiden.
 
Man sollte aber bei dem Thema bedenken, daß auch hier die Nachfrage eine grosse Rolle spielt.
Es gibt Männer, die nicht in Studios gehen wollen;
Die suchen gezielt besuchbare Frauen und fordern das auch aktiv.
Mir hat vor der Pandemie eine independent Dame, die ausschließlich als Escort inseriert hat, gesagt, daß sie in manchen Wochen 70% Anfragen hat, ob sie nicht auch besuchbar wäre.
In der Pandemie war es dann noch ärger.
Hier sollte eindeutig mehr aufgeklärt werden. Vielleicht wissen viele Männer nichts über das Wpg oder sie suchen bewußt diesen "Kick" der Privatwohnung.
 
Hi,

Man sollte aber bei dem Thema bedenken, daß auch hier die Nachfrage eine grosse Rolle spielt.

finde ich nicht. Wenn man das als normale Dienstleistung sieht, handelt es sich "nur" um Schwarzarbeit.

Die Finanzpolizei macht so um die 15.000 Kontrollen in Wien pro Jahr. 30% Trefferquote.

Wenn die nur 10 Kontrollen im Monat machen würden, statt 40 pro Tag, wäre der Aufschrei groß.

Das dient ja auch dem Schutz derer, die legal arbeiten.

Das ist ja nix anderes als eine illegale Schönheitsklinik oder eine illegale Fleischerei. Da kommt ja auch nicht das Argument, dass die Kunden das wollen und Nachfrage da ist.

LG Tom
 
Ja Tom,
Allerdings
ist es schon die Formulierung:

"Illegale Wohnungsprostitution" die für viele so klingt, als würde es auch legale Wohnungsprostitution geben.
So wie bei airbnb. Da gibt es illegale airbnbs und legale airbnbs. Für Gäste nicht so leicht zu durchschauen.

Viele Jahre hat Österreich sich Millionen Steuergeld entgehen lassen, weil es kaum Kontrollen von airbnbs gab. Es beginnt jetzt erst zaghaft.

Sowohl bei der illegalen beautyklinik als auch der illegalen Wohnungsprostitution sucht Kundschaft einfach billige Preise.
Die Freier in Privatwohnungen sind sicher oft geizig (zu neidig für ein Hotel). Hab vorhin auf Locanto geschaut, da sind zahlreiche Inserate von Männern, die "besuchbare Damen" suchen.
Da sollte die LPD mal genau schauen.
 
Das ist ja nix anderes als eine illegale Schönheitsklinik oder eine illegale Fleischerei.
Der Vergleich ist nicht nur nicht gut, sondern diskriminierend.
Die SW, die - jetzt einmal von der Frage der grünen Karte abgesehen, die hier nicht das Thema ist - "nur" an einem unlizensierten Ort arbeitet, ist in keiner Weise mit einer Person zu vergleichen, die ohne oder mit unzureichender oder falscher Ausbildung einen Beruf mit persönlicher Zulassungsvoraussetzung ausübt. Mit dem Begriff der "illegalen Fleischerei" fang ich jetzt nichts an.
 
Vielleicht wissen viele Männer nichts über das Wpg

Oder sie wollen es nicht wissen.
Kunden sollten genauso bestraft werden und das sollte auch klar auf den einschlägigen Plattformen kommuniziert werden müssen.

Die Nachfrage ist definitiv da, aber die Verantwortung dafür sollen alleine SW, von denen die meisten wahrscheinlich ohnehin in prekären Situationen sind, tragen - nicht ok.

Da kommt ja auch nicht das Argument, dass die Kunden das wollen und Nachfrage da ist

Der Unterschied ist, dass bei Kliniken oder Nahrungsmittelherstellern, die nicht ordentlich angemeldet sind, die Chancen hoch sind, dass dadurch tatsächlich jemand zu Schaden kommt, während das bei Wohnungsprostitution nicht der Fall ist.

Auch werden KundInnen wissentlich kaum "illegale Schönheitskliniken" besuchen oder hygienisch nicht einwandfreie Gerichte verzehren, während ich die Zahl der Kunden, die wissen, dass Wohnungsprostitution nicht erlaubt ist und sie trotzdem in Anspruch nehmen, auf mindestens 50% schätzen würde.

finde ich nicht. Wenn man das als normale Dienstleistung sieht, handelt es sich "nur" um Schwarzarbeit.

Meines Wissens nach geht es in erster Linie um das Prostitutionsgesetz. Theoretisch könnte man auch nicht erlaubt in einer Wohnung Kunden empfangen, aber die Einnahmen trotzdem ordentlich versteuern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Nachfrage ist definitiv da, aber die Verantwortung dafür sollen alleine SW, von denen die meisten wahrscheinlich ohnehin in prekären Situationen sind, tragen - nicht ok.
Ja, Angst aufzufliegen, Angst vor unguten Männern, geizige Typen. Wenn einer ungepflegt ist, stinkt dann die Wohnung, alles ist schmutzig, etc. Es ist für die Frauen sicher unangenehm, die würden bestimmt lieber in ein halbwegs gutes Hotel gehen.
 
Hi,


Der Unterschied ist, dass bei Kliniken oder Nahrungsmittelherstellern, die nicht ordentlich angemeldet sind, die Chancen hoch sind, dass dadurch tatsächlich jemand zu Schaden kommt, während das bei Wohnungsprostitution nicht der Fall ist

mir ging es in erster Linie um die Frequenz der Kontrollen.

Und bei illegaler Wohnungsprostitution sind die Chancen hoch, dass die Sexarbeiterin zu Schaden kommt. Der Staat hat alle zu schützen.

LG Tom
 
VUnd bei illegaler Wohnungsprostitution sind die Chancen hoch, dass die Sexarbeiterin zu Schaden kommt. Der Staat hat alle zu schützen.

Verständlich, wobei man jetzt auch darüber diskutieren könnte, inwieweit WP gefährlicher ist als alleine in die Wohnung eines Kunden gehen zu müssen, oder inwieweit sich betroffene SW tatsächlich durch Polizeikontrolllen inkl. Anzeigen, Geldstrafen oder Abschiebungen "beschützt" fühlen.

SW werden nicht durch Kontrollen oder Strafen geschützt, sondern durch mehr Rechte.

Ja, Angst aufzufliegen

Ja, manchmal bekommt man das Gefühl, dass SW die Erfüllung von Auflagen wie die Grüne Karte als schwer bis unmöglich betrachten. Aber tatsächlich ist das alles "halb so wild" und legales Arbeiten bedeutet bis zu einem gewissen Grad auch unbeschwertes Arbeiten.

Es gibt ja nicht nur die Polizei, sondern auch Kunden, die nicht vor Erpressungsversuchen zurückscheuen oder, wie wir heute gelernt haben, vernadernde StudiobesitzerInnen etc.

Konkurrenzkampf gibt es überall, aber die Sexarbeitsbranche würde ich als besonders kühl bezeichnen.

Nach wie vor ist man in den Augen vieler Menschen nur deshalb in der Paysexbranche, weil irgendetwas im eigenen Leben ordentlich schief gelaufen sein muss - was einerseits teilweise die mangelnde Solidarität untereinander und den nicht ausreichenden Lobbyismus erklärt, andererseits teilweise die Haltung einiger Kunden, die sich dadurch legitimiert fühlen,
sich persönlich und/oder in Freierforen respektlos zu verhalten.

Lange Rede, kurzer Sinn - Sexarbeit ist in vielerei Hinsicht schwierig und daher ist der Schutz, den legales Arbeiten bietet, umso wertvoller.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

SW werden nicht durch Kontrollen oder Strafen geschützt, sondern durch mehr Rechte.

jein. Auch Drogenkonsumenten werden bestraft, als Versuch, sie vor Drogen zu schützen.

Das ist schon diskussionswürdig, aber halt eine Möglichkeit des Staates.

Auch die legale Prostitution wird geschützt, wenn illegale Billiganbieter bekämpft werden. Man mag den Weg nicht gut heißen, aber seinen Zweck kann man auch nicht leugnen.

LG Tom
 
Und bei illegaler Wohnungsprostitution sind die Chancen hoch, dass die Sexarbeiterin zu Schaden kommt.
Das ist das öffentliche Hauptargument für das Verbot: kein Alarmknopf.
Weiteres Argument: Wenn ich als Polizei eine abgeschlossene Liste aller genehmigten Lokale habe, kann ich besser kontrollieren.

In anderen Ländern gilt wieder eher der Gedanke, dass in privaten Wohnungen einzelne oder evtl zwei SWs unabhängig und selbstbestimmt arbeiten können, während in Studios und Bordellen Unterdrückung, Ausbeutung und Zuhälterei herrschen.

Beispiel Großbritannien (außer N. I.) :
The exchange of sexual services for money is legal in the UK (apart from in Northern Ireland where it's illegal to pay for sex).

But, these related activities are illegal under the Sexual Offences Act 2003:

  • soliciting (trying to get clients) on the street or other public place, including someone in a vehicle
  • paying for the services of a sex worker who's forced or threatened into it
  • owning or managing a brothel (any premises which is used by more than one person for sex work)
  • pimping (someone who has control over sex workers and the money they earn)
  • advertising sexual services, including putting cards in phone boxes

🤷‍♂️ No win.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi


Das ist das öffentliche Hauptargument für das Verbot: kein Alarmknopf.
Weiteres Argument: Wenn ich als Polizei eine abgeschlossene Liste aller genehmigten Lokale habe, kann ich besser kontrollieren.

naja, im Mietrecht ist Prostitution schon seit zumindest den 1960er Jahren ein absoluter Kündigungsgrund gewesen. Also wenn eine Frau in einer normalen Mietwohnung der Prostitution nachgegangen ist, konnte sie sofort gekündigt werden.


In anderen Ländern gilt wieder eher der Gedanke, dass in privaten Wohnungen einzelne oder evtl zwei SWs unabhängig und selbstbestimmt arbeiten können, während in Studios und Bordellen Unterdrückung, Ausbeutung und Zuhälterei herrschen.


Bei uns ist es halt so, dass auch die Nachbarn "geschützt " werden sollen. Ich weiß nicht vor wem, weder die Kunden noch die Sexarbeiterinnen scheinen sehr gefährlich, aber ich habe das in den späten 1990er Jahren mitbekommen, da hatte uch Nähe zur Bezirksvertretung der Josefstadt. Da wurde aus einem ehemaligen Geschäftslokal, also ein Gassenlokal, ein Bordell. Die Nachbarn haben sich beschwert, der Betreiber ist denen eh massiv entgegen gekommen, hat die Schaufenster blau statt rot beklebt, usw. im Endeffekt wurde es verboten.

LG Tom
 
Ich verstehe den Inhalt aber den Sinn nicht (mehr). Das Thema ist eigentlich durch und wenn es legale Arbeitsplätze gibt, was man wohl mit 100% Sicherheit annehmen kann, wenn es genügend Laufhäuser (Clubs, Studios usw) die freie Zimmer haben, gibt…

…. dann ist die Wohnungsprost nicht erfolgreich argumentierbar.
 
Ahso, aber wenn die - wo ich irgendwo hier gelesen habe - tatsächlich zwischen entkriminalisiert und illegal unterscheiden, dann kann ja etwas illegales entkriminellisiert zu sein und umgekehrt, oder?
 
@prostitution in wohnungen: auch im weg-wohnungseigentumsgesetz gibt es strenge regeln, was die nutzung der wohnung an geht. es besteht die möglichkeit, dass miteigentümer auf ausschluss aus der wohnungseigentumsgemeinschaft klagen, wenn ein eigentümer nichts gegen prostitution in seiner whg unternimmt. dann wird die whg zwangsversteigert. sollten eigentümer in „problemhäusern“ viel öfters anwenden, dann hört sich das auf. kranbitter alle, beda-webergasse, mitterweg…in ibk gibt es ein paar solche häuser, wo es mich sehr wundert, dass die anderen eigentümer nichts unternehmen.
 
Ich verstehe den Inhalt aber den Sinn nicht (mehr). Das Thema ist eigentlich durch und wenn es legale Arbeitsplätze gibt, was man wohl mit 100% Sicherheit annehmen kann, wenn es genügend Laufhäuser (Clubs, Studios usw) die freie Zimmer haben, gibt…

…. dann ist die Wohnungsprost nicht erfolgreich argumentierbar.
Zuwas PKW wenns eh an Autobus gibt.
 
Hi




naja, im Mietrecht ist Prostitution schon seit zumindest den 1960er Jahren ein absoluter Kündigungsgrund gewesen. Also wenn eine Frau in einer normalen Mietwohnung der Prostitution nachgegangen ist, konnte sie sofort gekündigt werden.
Es gab sehr wohl Studios in Wohnhäusern mit Wissen des Vermieters, in oberen Stockwerken. Geld stinkt halt nicht.
Bei uns ist es halt so, dass auch die Nachbarn "geschützt " werden sollen.
Vor besoffenen Idioten die im Stiegenhaus herumlungerten. Das war damals der Aufhänger.
 
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