Alles Schicksal oder alles beeinflussbar?"

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Wirst Du jetzt polemisch oder willst Du Dich wirklich damit auseinandersetzen?
Auf polemischer Ebene diskutiere ich nicht.

Ich hielt deine Aussage für sehr polemisch, überaus gefährlich und ausgesprochen grausam. Leider nehmen sie zu, die "alles hat einen Grund-", "es ist alles richtig, wie es ist-", "Jeder ist seines Glückes Schmied"-Aussagen zu. Und die können meiner Meinung nach nicht einfach so stehen gelassen werden.

Falls wir weiterdebattieren wollen, bitten wir einfach einen Mod, einen Thread zu eröffenen über "Alles Schicksal oder alles beeinflussbar?" :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es passt zwar wenig zum eigentlich Thema, aber: Ich bin nicht besonders religiös, aber manchmal scheinen Dinge nicht so abzulaufen wie sie sollten. Oft habe ich Situationen erlebt, wo ich mir dachte ''...war das ein Zufall oder höhere Fügung....''? Es kommt mir vor, als gäbe es eine Macht, die über dem Menschen steht. Ob das Schicksal ist, Karma oder Gott? Ich weiß es nicht.
 
Da ich ja ahne, worauf Salome hinaus will:

Jedenfalls sind nicht die Anderen verantwortlich für das, was der einzelne Mensch tut.
 
Jedenfalls sind nicht die Anderen verantwortlich für das, was der einzelne Mensch tut.

Das nicht. Aber ist der einzelne Mensch wirklich verantwortlich oder sind diese Verantwortlichkeit und die sozialen Regeln nur ein Steuerkorsett des Makroorganismus Menschheit?
 
Ausgangsbasis war die Erwähnung einer "Wiedergeburtsreligion" mit Salomes Frage, ob der Mensch sich dann wohl selbst aussuche, in welches Leben er hineingeboren werde, oder weniger vermurkst ausgedrückt: ob man das auch Menschen, die vergewaltigt, gequält usw. werden, so auf's Aug drücken kann: "Hast dir dieses Leben ja ausgesucht, also wirst du in einem deiner früheren Leben schon genug verbrochen haben, um das jetzt zu verdienen".

Hab ich so gelesen (und deswegen petseit darum gebeten, den Strang abzutrennen, mir ist beim Lesen ehrlich gesagt schlecht geworden).
 
Beispiel: Einer überholt in einer unübersichtlichen Kurve und verursacht einen Frontalzusammenstoß, weil er dachte: wenn das Schicksal möchte, dass ich in dieser Kurve verunglücke, dann entkomme ich ohnehin nicht meinem Schicksal, also überhole ich. Dieser Idiot hätte sehr wohl seinem Schicksal entkommen können.
Hingegen "der Abgeschossene", der hatte keine Chance seinem Schicksal zu entkommen.
 
ui, da könnt ma aber ins philosophieren geraten....

Dieser Idiot hätte sehr wohl seinem Schicksal entkommen können.

es könnte ja auch sein schicksal sein, auf idiotische ideen zu kommen :cool:
 
Ausgangsbasis war die Erwähnung einer "Wiedergeburtsreligion" mit Salomes Frage, ob der Mensch sich dann wohl selbst aussuche, in welches Leben er hineingeboren werde
Ich weiß nicht, aus welchem Thread das kommt, aber wenn Fritzies Deutung stimmt (was ich mal annehme), stimmt mir der Kausalzusammenhang nicht. Entweder ich habe mir ein Leben ausgesucht, oder ich habe "früher" so viel verbrochen, dass es mich jetzt beutelt.
M.E. gilt für uns immer Beides. Mein Leben, also den Beginn meines Lebens kann ich mir nicht aussuchen, ich werde halt geboren, ob ich will oder nicht, drin geblieben ist jedenfalls noch niemand.
Danach kann ich mir, auf spiritueller Ebene zumindest schon aussuchen wie es weitergeht. Zwänge von Außen zählen in dem hiesigen Thema ja nicht.
Mich aber immer wieder auf ein Schicksal oder eine Vorbestimmung zu berufen, das ist eine Rückversicherungsmenthalität, die mir als gnadenlosem Realisten nicht liegt.
 
würfelt gott?

wenn ja, ist es schicksal, dass er würfelt - und wenn nein, ist es schicksal, dass er nicht würfelt?
 
Es gibt ihn nicht, zumindest nicht als personalisierte "Wesenheit(en)", als die wir Menschen dazu neigen, "Gott" bzw. "Götter" mit unseren Wesensmerkmalen auszustatten.

Und es gibt "ihn" - in allen Kulturen, in allen Köpfen, ob abgelehnt oder angebetet. Es gibt so etwas wie universell geltende Werte und Erkenntnisse, die sich im Christentum genauso finden wie in Naturreligionen oder im Buddhismus.

Ich bin ein ausgesprochener Religionsfeind, weil kaum etwas so viele Möglichkeiten bietet, "falsch angewendet" zur Ausübung von Macht und Mißbrauch instrumentalisiert zu werden.
 
ich habe "gott" nicht im hinblick auf religiöses aufs tapet gebracht.

genausogut hätt ich fragen können, ob der urknall aus einem schicksal heraus passiert ist ;)
 
Hab ich auch so verstanden, petseit. Aber da geht's mit solchen Diskussionen schon los: kaum etwas läßt so viel Interpretationsspielraum, wie Religionen / Weltanschauungen / esoterische Strömungen das tun. Menschen versuchen, ihre Welt irgendwie zu "begreifen" und legen dabei die Wertmaßstäbe an, die sie kennen bzw. gerne hätten.

Das macht es so schwierig, weil Erfahrung und Erkenntnis etwas ist, das im Inneren stattfinden muß, wenn sie den einzelnen Menschen in Bezug zu seiner Lebenswelt helfen soll. In dem Moment, wo versucht wird, gemachte Erfahrungen "weiterzugeben", geht's schief - das "stille-Post-Prinzip" sozusagen.
 
genausogut hätt ich fragen können, ob der urknall aus einem schicksal heraus passiert ist ;)

Was ist Schicksal? In meiner Auffassung als aus Vorbedingungen zwingend entstandene Folgen. Das Konzept, dass sämtliche Zustandsveränderungen im System aus den ihnen vorhergegangenen Zuständen folgt und dass keine freie Zusatzinformation existiert, die diese Abläufe beeinflussen kann ist nach meinem Verständnis mit dem Begriff "alles ist Schicksal" vereinfachbar.

Ich halte das für das plausibelste Modell.
 
Ich misch mich jetzt (vielleicht falsch) in dieses Thema ein, aber falls es um die Wiedergeburt geht....

Also wenn man an Reinkarnation glauben oder in dem Sinne argumentieren will, dann sollte man das vielleicht mal im Sinne von Rudolf Steiner durchdenken. Selbst wenn man den hochgläubigen Grundgedanken oder Hintergrund weglässt, ist diese Idee einleuchtend und hochinteressant und erklärt auch Schicksal des Einzelnen in der Wiedergeburt (im Grunde genommen auch Leben, die aus einer Vergewaltigung, mit Missbildungen, Behinderungen u.ä. entstehen.)
 
ich habe "gott" nicht im hinblick auf religiöses aufs tapet gebracht.

genausogut hätt ich fragen können, ob der urknall aus einem schicksal heraus passiert ist ;)

Was wäre, wenn jemals bewiesen werden könnte, wie die Welt tatsächlich entstanden ist?
Was, wenn Gott nicht die Welt erschaffen hat? Was wär mit den verschiedenen Religionen? Werden die dann abgeschafft, und alle bekommen die Kirchensteuer zurück?
Oder erfand man nur Religionen, um Etwas,oder Jemanden die Schuld für das Unerklärliche geben zu können, was das menschliche Gehirn nicht imstande ist zu verstehen?
 
Ich bin ein ausgesprochener Religionsfeind, weil kaum etwas so viele Möglichkeiten bietet, "falsch angewendet" zur Ausübung von Macht und Mißbrauch instrumentalisiert zu werden.

Für mich sind die Ersatz - Ideologien, die uns an Stelle von Religion eingetrichtert werden, noch viel schlimmer. Religion kann falsch angewendet werden, Ideologien wie der Faschismus oder der Kommunismus zielen von vornherein auf die Unterdrückung des Menschen.

Und es gibt "ihn" - in allen Kulturen, in allen Köpfen, ob abgelehnt oder angebetet. Es gibt so etwas wie universell geltende Werte und Erkenntnisse, die sich im Christentum genauso finden wie in Naturreligionen oder im Buddhismus.

Es gibt in allen entwickelten Kulturen vor allem die gleichen Fragen. Wo komme ich her? Warum bin ich? Wo gehe ich hin? Die Antworten sind nicht überall genau die gleichen. Der Theravada - Buddhismus sagt seinen Anhängern nicht, dass sie an einen Gott glauben müssen. Buddha hat sich im Gegensatz zu den Propheten der monotheistischen Religionen nie als Überbringer der göttlichen Wahrheiten verstanden. Er sagt aber auch nicht, dass sie an keinen Gott glauben dürfen.

Eines Morgens wurde der Buddha von einem Mann gefragt:"Buddha, es stimmt doch, daß es Gott gibt?" Der Buddha schaute dem Mann in die Augen und sagte: "Nein, es gibt keinen Gott!" - Einige Zeit später wurde der Buddha erneut gefragt:" Buddha, es stimmt doch, daß es keinen Gott gibt?" Und der Buddha sah auch diesem Mann in die Augen und antwortete:" Doch, es gibt einen Gott!" - Ananda, der dieses aufmerksam mit angehört hatte, war sehr verwirrt, doch es kam noch ein dritter Mann, der fragte den Buddha:"Buddha, ich weiß nicht was ich glauben soll, gibt es einen Gott oder nicht? Bitte hilf mir." - Gespannt lauschte Ananda, was der Buddha nun wohl antworten würde, wo er doch schon zwei ganz gegensätzliche Antworten auf die Frage nach Gott gegeben hatte. Der Buddha jedoch lud den Fragenden ein, neben ihm Platz zu nehmen, schloß die Augen, und sagte nichts. Die Einladung annehmend, nahm der Mann neben dem Buddha Platz und schloß ebenfalls seine Augen. Gemeinsam gaben sie sich schweigend dem Augenblicke hin; die Sonne war untergegangen, die Vögel hatten sich auf den Bäumen niedergelassen, schweigend genossen der Buddha und der Fragende eine Stunde lang die friedliche Ruhe des ausklingenden Tages. Dann öffnete der Mann seine Augen, berührte die Füße des Buddhas und sagte zu ihm:"Wie groß, Buddha, ist dein Mitegfühl! Du hast mir die Antwort gegebn, der ich bedurfte. Ich werde dir ewig dankbar sein." - Noch verwirrter als zuvor konnte sich Ananda nun nicht mehr zurückhalten und bat den Buddha um eine Erklärung. Der antwortete:"Der erste Mann war ein Theist und wollte nur eine Bestätigung dessen, wovon er sowieso überzeugt war, er bedurte keiner Antwort, mit der er nur prahlend herumlaufen kann, indem ich seine Überzeugung teile. Der zweite Mann war Atheist, in seiner Frage verbarg sich genauso schon die Antwort, die er lediglich von mir bestätigt haben wollte. Keiner der beiden war ein wirklich Wissender, keiner war ein Suchender, sie beide waren in ihrem Vorurteil gefangen. Der dritte Mann aber war ein Suchender, denn er hatte keine vorgefaßte Meinung, sein Herz war offen. Womit ich ihm helfen konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewußtheit. Um nach Gott zu suchen, sind Worte volkommen nutzlos.
 
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