Eine Schwalbe macht keinen Sommer. Nur weil eine Person deine Höflichkeit nicht zu schätzen weiß, solltest du deine gute Erziehung nicht über Bord werfen. Die heutige Zeit strotzt vor Belanglosigkeit, Rohheit und Intoleranz. Bewahren wir uns doch die letzten Reste von Kultur und Anstand!
Geben wir sie weiter, wenn wir das Glück hatten sie von unseren Altvorderen mitbekommen zu haben.
Da liegt einerseits ein Geschenk drin und andererseits die Verpflichtung und Schuld es nach unten weiter zu reichen.
Ich mag sowas. Und wenn er mir in die Jacke hilft, mir seine Jacke anbietet wenn mir kalt ist,...
Aber leider sind immer weniger Männer so genau wegen solchen Frauen.
Ich weiß nicht.
Es ist etwas das man daheim erlernt.
Es ist unabhängig von Finanzkraft und Status.
Es ist nahe an Ehrgefühl, man gibt die Ehre oder sagt es ist mir eine Ehre.
Es ist ein Gefühl, das durch Gesten, kleine Rituale und wohlformulierte Sätze getragen ist.
(Frieren lässt man niemanden. Wenn man als Frau sieht, dass er friert schlägt man einen Ortswechsel vor oder beendet dezent mit Hinweis morgen früh raus zu müssen. Das liegt vielleicht daran, dass die wenigsten Männer in die Blazer/Westen der Frauen passen
)
Es liegt in den Eltern, ob sie es vorleben und weitergeben und diese vielen kleinen Gesten auch ihren Kindern gegenüber praktizieren.
Auch in einer noch stehenden Begrüßung oder Unterhaltung bei einem Treffen, darf ich mich drauf verlassen, dass mein Mantel nicht zu Boden gleitet wenn ich raus schlüpfe um Schal oder Tuch abzulegen, es ist eine Hand da, mein Kopf drehen, danke nicken und lächeln, oder kurz den Oberarm mit Augenkontakt berühren, wenn es der Partner ist. Oft ist es einer der Burschen der nur im Augenwinkel sieht und schon greift, wie das Niesen wenn die Nase juckt.
Wenn es jemand nicht in sich hat, wirkt es oft hölzern, aufgesetzt oder auch wie eine plumpe Anmache wenn es übertrieben oder unangebracht ist.
Dann ist geradeaus, erdig ohne Schnörkel weitaus authentischer, damit kann ich gut umgehen - das passt schon auch. Aber um Himmels Willen nicht versuchen wer zu sein, der man nicht ist (oder weil man es gar im Fernsehen schon mal gesehen hat - das ist wie Schifahren. Das kannst Du Dir Stunden anschauen und dennoch nicht auf die Brettln steigen und fahren.
)
Wenn man es in sich trägt, dann ist es so stark verwachsen im eigenen Leben, dass es keine schlechten Erfahrungen gibt, die es verändern könnten.
Man nimmt wahr, wenn andere es nicht haben, das stört nicht, man hat ja nicht mit jedem näher zu tun
bzw. kann man Höflichkeit und Charme, gerade in Wien durchaus recht perfide benützen. Das Parkett ist glatt und es gibt niemanden, der nicht schon mal drauf ausgerutscht ist oder erst auch Stunden später drauf kam, dass er eigentlich gerade beleidigt wurde, die Chance zu erwidern allerdings vorbei ist.
Ohja ich mag es und meine Lieblingsgegner sind immer die, die es können, da macht jeder Konflikt auch noch richtig Freude.
An unsere lieben junge mitlesenden Freunde:
Höflichkeiten das Alter von Frauen betreffend:
Weil es mir übrigens immer wieder unterkam, was ich extrem schlimm und unhöflich finde ist, wenn man mein Alter unglaubwürdig unterschätzt oder meint ich könnte die Schwester eines Sohnes sein - das ist aufgesetzt. Ich bin auf jedes Lebensjahr stolz, das sieht man mir an, das präsentiere ich. Es gibt Höflichkeiten, wo man sich fragt: Kompliment oder Verarsche?
Manche wollen ja gar keine Zahlen nennen. (So bin ich nicht, ich habe gar kein Problem sie zu nennen.)
Warum man sich eher daran hält das Alter einer Frau in Gesprächen zu meiden ist somit klar.
Es ist mehr als daneben überhaupt offen zu zeigen dass man eine Frau abschätzt, einschätzt, taxiert und dann noch die Schmeichelschätzung groß kund zu tun, dann zu denken dass sich das dumme Weib drüber freut oder geadelt fühlt.
Das ist die mir bekannteste und unsensibelste "Höflichkeit".
Wenn man nicht sicher ist, besser das Thema Auslassen.
Alle höflichen Gesten. Bei Unsicherheit lieber bleiben lassen.
Betreten eines Lokales (wo der Platz am besten reserviert ist, wenn nicht ist das noch wichtiger und dringlicher)
Ganz häufig und megaunhöflich und sowas von unelegant. Man geht Essen und er reißt die Tür auf und lässt Dich mal rein gehen. (So quasi den Kellner ansprechen, Tisch scharf machen, die Lage checken)
Mach ich, wenn es denn so ist, gehe vor, drehe mich um ihn an meine Seite zu holen, begrüße, wähle den Tisch, bestelle den Wein und goutiere ihn.
Wenn er die Ouvertüre so anlegt, dann spiel ich sein Stück, wenn ich lustig drauf bin.
Prinzipiell bevorzuge ich die Frauenrolle.